[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr, mit einem
insbesondere wasserdichten Gehäuse, in dessen Innenraum ein Uhrwerk und eine Tonerzeugungsvorrichtung
angeordnet sind, mit einer Sichtöffnung des Gehäuses, die durch ein Deckglas verschlossen
ist.
[0002] Derartige Uhre besitzen normalerweise ein starr ausgebildetes Gehäuse. Dadurch werden
die von der Tonerzeugungsvorrichtung erzeugten akustischen Schwingungen stark gedämpft,
so daß der nach außen dringende Ton nur noch eine geringe Lautstärke und eine schlechte
Tonqualität besitzt.
[0003] Diese Nachteile sind besonders groß, wenn die Uhr wasserdicht ausgeführt und somit
hermetisch nach außen verschlossen ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Uhr der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der die durch die Tonerzeugungsvorrichtung erzeugten Töne weitgehend ungedämpft
nach außen übertragen werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Bereich der Gehäusewand
schwingungsfähig ausgebildet ist, wobei ein von der Tonerzeugungsvorrichtung in Schwingung
versetzbarer Schwingungsübertrager an der schwingungsfähigen Gehäusewand in Anlage
ist. Bei dieser Ausbildung wird der Schwingungsübertrager durch die Tonerzeugungsvorrichtung
in Schwingung versetzt. Diese Schwingungen versetzen auch den Schwingungsübertrager
und über diesen den schwingungsfähigen Bereich der Gehäusewand in Schwingung, wodurch
gleichzeitig eine Schwingungsübertragung und somit Tonübertragung nach außen erfolgt.
Trotz Abgeschlossenheit des Innenraums kann so fast verlustfrei eine Tonübertragung
der von der Tonerzeugungsvorrichtung erzeugten Töne nach außen erfolgen.
[0006] Vorzugsweise ist der schwingungsfähige Bereich der Gehäusewand eine Membran. Dabei
kann die Membran aus einem metallischen Werkstoff bestehen. Dies hat den Vorteil,
daß die Membran in erheblichem Maß unempfindlich gegen aggressive Umgebungsmedien
wie z.B. Meerwasser sowie mechanische und temperaturabhängige Belastung ist.
[0007] Ist die Membran eine Ringmembran, in deren inneren radial umlaufenden Rand das Deckglas
eingesetzt ist und deren äußerer radial umlaufender Rand mit dem öffnungsseitigen
Rand des starr ausgebildeten topfförmigen Gehäuses verbunden ist, so wird auch das
gesamte Deckglas und somit auf einfache Weise ein großflächiger Wandbereich zum Schwingen
gebracht, was zu einer besonders guten Tonübertragung führt.
[0008] Zur Stabilisierung sowie zur Befestigung des Glases an der Ringmembran und zur Befestigung
der Ringmembran am Gehäuse kann die Ringmembran an ihrem inneren radial umlaufenden
Rand einen Innenring und an ihrem außen radial umlaufenden Rand einen Außenring besitzen.
[0009] Zu einem einfachen Aufbau mit wenigen Bauteilen und geringem Montageaufwand führt
es, wenn Ringmembran, Innenring und Außenring einteilig aufgebildet sind.
[0010] Das Deckglas kann dabei in die Innenkontur des Innenrings einsetzbar sein, wobei
zur Abdichtung des Deckglases vorteilhafterweise an der Innenkontur des Innenrings
eine radial umlaufende radial nach innen offene Ringnut ausgebildet ist, in die ein
das Deckglas radial umschließender Dichtring einsetzbar ist.
[0011] Eine leichte Schwingbarkeit der Ringmembran wird dadurch erreicht, daß die Ringmembran
kegelförmig ausgebildet ist. Zu einer weiteren Verringerung der mechanischen Widerstände
und damit noch leichteren Schwingbarkeit der Ringmembran führt es, wenn die Ringmembran
balgartig ausgebildet ist. Dabei kann die Ringmembran vorzugsweise aus stufenförmigen
Membranringen aufgebaut sein.
[0012] Zum Schutz gegen mechanische Beschädigungen der Ringmembran kann diese mit Abstand
von einer starren mit dem topfförmigen Gehäuse fest verbundenen Ringblende umschlossen
sein.
[0013] Eine wenige Bauteile aufweisende und einfach herstellbare Ausbildung wird dadurch
erreicht, daß die Tonerzeugungsvorrichtung an einem gehäusefesten Trägerbauteil der
Uhr angeordnet und der Schwingungsübertrager ein zwischen Trägerbauteil und schwingungsfähiger
Gehäusewand angeordneter Schallsteg bzw. Schallbolzen ist.
[0014] Dabei kann vorzugsweise der Schallsteg bzw. Schallbolzen mit seinem einen Ende an
dem Innenring der Ringmembran in Anlage sein.
[0015] Vorzugsweise ist die Tonerzeugungsvorrichtung eine mit ihrem einen Ende an dem Trägerbauteil
fest angeordnete, durch einen Hammer eines Schlagwerks anschlagbare Tonfeder, die
sich im radial äußeren Bereich des Innenraums entlang der topfförmigen Wand des Gehäuses
erstrecken kann.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Uhr im Querschnitt,
- Figur 2
- eine Draufsicht der Tonfedern und Anschlaghämmer der Uhr nach Figur 1,
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt der Ringmembran der Uhr nach Figur 1 im Schnitt.
[0017] Die dargestellte Armbanduhr besitzt ein topfartiges Gehäuse 1 mit einer ringförmigen
Gehäusewand 2 und einem Boden 3. Mit den Linien der Außenkontur ist das in dem Gehäuse
1 angeordnete Uhrwerk 4 dargestellt, dem eine in der Gehäusewand 2 angeordnete wasserdichte
Schraubkrone 5 zugeordnet ist.
[0018] An einer Trägerplatine 6 ist ein Fußstück 7 befestigt, an dem zwei Tonfedern 8 jeweils
mit ihrem einen Ende fest angeordnet sind. Die Tonfedern 8 erstrecken sich um fast
360° im geringen Abstand gegenläufig entlang der Gehäusewand 2.
[0019] Der Innenraum 9 des Gehäuses 1 in dem die Tonfedern 8 angeordnet sind, ist gleichzeitig
der öffnungsseitige Bereich des topfförmigen Gehäuses 1. Er ist durch eine Ringmembran
10 und das Deckglas 11 der Uhr verschlossen. Dabei ist die Ringmembran 10 als kegelförmiger
Balg ausgebildet, der aus stufenförmigen Membranringen aufgebaut ist.
[0020] An ihrem äußeren radial umlaufenden Rand besitzt die Ringmembran 10 einen Außenring
12, der an seiner axialen Stirnseite eine umlaufende Ringnut 13 zur Aufnahme eines
Dichtrings 14 aufweist. Mit dieser Stirnseite und dem Dichtring 14 auf der stirnseitigen
Mündungsöffnung des Gehäuses 1 aufliegend ist der Außenring 12 mit dem Gehäuse 1 verschraubbar.
[0021] An ihrem inneren radial umlaufenden Rand weist die Ringmembran 10 einen Innenring
15 auf. Dieser besitzt an seiner radial inneren zylindrischen umlaufenden Fläche eine
radial umlaufende Ringnut 16, in der ebenfalls ein Dichtring 17 angeordnet ist.
[0022] In die Öffnung des Innenrings 15 ist das Deckglas 11 so eingesetzt, daß es mit seinem
zylindrischen radial umlaufenden Rand sowohl gegen die zylindrische Innenfläche des
Innenrings 15 als auch gegen den Dichtring 17 in Anlage ist.
[0023] Somit wird der Innenraum des Gehäuses 1 durch die Ringmembran 10 und das Deckglas
dicht nach außen verschlossen.
[0024] Durch einen ringförmigen Ansatz 18 des Innenrings 15, der zum Gehäuseinneren ragt,
wird für einen Beobachter durch das Decklgas 11 nur die Fläche eines im Abstand hinter
dem Deckglas 11 angeordneten Ziffernblattes 19 sichtbar.
[0025] Die Ringmembran 10 besteht aus einem metallischen Werkstoff und ist einteilig mit
dem Innenring 15 und dem Außenring 12 ausgebildet.
[0026] Zum Schutz der Ringmembran 10 gegen mechanische Beschädigung ist an dem Außenring
12 diesen fest umschließend eine Ringblende 20 befestigt, die die Ringmembran 10 derart
mit Abstand umgibt, daß sie mit ihrer Innenumfangskontur 21 mit geringem Abstand den
Innenring 15 der Ringmembran 10 umschließt.
[0027] Im Bereich des Fußstücks 7 ist an der Trägerplatine ein Schallbolzen 23 befestigt,
der axial zur Mündungsöffnung des Gehäuses 1 ragt und mit seinem freien stirnseitigen
Ende an der zum Gehäuseinneren zeigenden Ringfläche 24 des Innenrings 15 der Ringmembran
10 in Anlage ist.
[0028] Bei einem Anschlagen der durch ein nicht dargestelltes Schlagwerk angetriebenen Anschlaghämmer
22 an den ihnen zugeordneten Tonfedern 8 geraten diese in Schwingung. Diese Schwingung
wird über den Schallbolzen 23 auf den Innenring 15 übertragen, so daß mit diesem die
gesamte Ringmembran 10 und das Deckglas 11 zum Schwingen gebracht wird. Diese wiederum
versetzen die sie umgebende Außenluft in Schwingung, so daß die durch die Tonfedern
8 erzeugten Tonschwingungen aus dem dicht verschlossenen Gehäuse 1 ohne wesentliche
Verluste nach außen übertragen werden.
1. Uhr, insbesondere Armbanduhr, mit einem insbesondere wasserdichten Gehäuse, in dessen
Innenraum ein Uhrwerk und eine Tonerzeugungsvorrichtung angeordnet sind, mit einer
Sichtöffnung des Gehäuses, die durch ein Deckglas verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bereich der Gehäusewand schwingungsfähig ausgebildet ist, wobei ein von der
Tonerzeugungsvorrichtung in Schwingung versetzbarer Schwingungsübertrager an der schwingungsfähigen
Gehäusewand in Anlage ist.
2. Uhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schwingungsfähige Bereich der
Gehäusewand eine Membran ist.
3. Uhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran aus einem metallischen
Werkstoff besteht.
4. Uhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran eine Ringmembran (10)
ist, in deren inneren radial umlaufenden Rand das Deckglas (11) eingesetzt ist und
deren äußerer radial umlaufender Rand mit dem öffnungsseitigen Rand des starr ausgebildeten
topfförmigen Gehäuses (1) verbunden ist.
5. Uhr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringmembran (10) an ihrem innen
radial umlaufenden Rand einen Innenring (15) und an ihrem außen radial umlaufenden
Rand einen Außenring (12) besitzt.
6. Uhr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Ringmembran (10), Innenring (15)
und Außenring (12) einteilig ausgebildet sind.
7. Uhr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckglas (11) in die Innenkontur
des Innenrings (15) einsetzbar ist.
8. Uhr nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenkontur des Innenrings
(15) eine radial umlaufende, radial nach innen offene Ringnut (16) ausgebildet ist,
in die ein das Decklglas (11) radial umschließender Dichtring (17) einsetzbar ist.
9. Uhr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringmembran
(10) kegelförmig ausgebildet ist.
10. Uhr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringmembran
(10) balgartig ausgebildet ist.
11. Uhr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringmembran
(10) mit Abstand von einer starren, mit dem topfförmigen Gehäuse (1) fest verbundenen
Ringblende (20) umschlossen ist.
12. Uhr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerzeugungsvorrichtung
an einem gehäusefesten Trägerbauteil der Uhr angeordnet und der Schwingungsübertrager
ein zwischen Trägerbauteil und schwingungsfähiger Gehäusewand angeordneter Schallsteg
bzw. Schallbolzen (23) ist.
13. Uhr nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallsteg bzw. Schallbolzen
(23) mit seinem einen Ende an dem Innenring (15) der Ringmembran (10) in Anlage ist.
14. Uhr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerzeugungsvorrichtung
eine mit ihrem einen Ende an dem Trägerbauteil fest angeordnete, durch einen Hammer
(22) eines Schlagwerks anschlagbare Tonfeder (8) ist.
15. Uhr nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonfeder (8) sich im radial
äußeren Bereich des Innenraums (9) entlang der topfförmigen Wand des Gehäuses (1)
erstreckt.