[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Delignifizierung von cellulosehaltigen Rohstoffen
mit einer Aufschlußlösung aus konzentrierter wässriger Essigsäure unter erhöhter Temperatur
und einem erhöhten Druck.
[0002] Die klassischen und großtechnisch angewandten Verfahren zur Zellstoffgewinnung aus
den typischen Rohstoffen, nämlich geeigneten Laub- oder Nadelhölzern, ein- oder mehrjährigen
Faserpflanzen wie z. B. Bagasse, Schilf oder Miscanthus siniensis aber auch Getreidestroh
sind das Sulfit- und das Sulfatverfahren. Die Nachteile der bei diesen Verfahren eingesetzten
Aufschlußflüssigkeiten im Hinblick auf die damit einhergehende Umweltbelastung sind
bekannt. Diese sind einerseits die Anwendung schwefelhaltiger Aufschlußverbindungen
und die erschwerte Verwertung der anfallenden schwefelhaltigen, das abgetrennte Lignin
enthaltenden, Ablaugen, andererseits ist auch der Einsatz chlorhaltiger Bleichmittel
nicht unbedenklich.
[0003] Einen anderen Weg als bei dem Sulfit- oder dem Sulfatverfahren ist man mit Verfahren
gegangen, die organische Lösungsmittel anstatt der umweltbedenklichen anorganischen
Chemikalien als Aufschlußmittel einsetzen. Insbesondere Essigsäure hat sich in dieser
Hinsicht als vorteilhaft erwiesen. Es sind sowohl drucklose Verfahren zur Zellstoffgewinnung
aus lignocellulosischen Ausgangsmaterialien mittels Essigsäure in Gegenwart katalytisch
wirkender Mengen von Mineralsäuren als auch nichtkatalytische Verfahren zur Herstellung
von Cellulose aus lignocellulosischen Materialien mittels Essigsäure bekannt geworden,
vgl. US-PS 3 553 076, wonach Temperaturen von 150 bis 205 °C zur Anwendung kommen.
Unter optimalen Bedingungen sind mittels dieser Verfahren z. B. mit Nadelholz als
Ausgangsmaterial Restligningehalte von 3,4 bis 6,8 Gew.-%, was Kappazahlen von 20
bis 40 entspricht, erreichbar.
[0004] Eine weitere Senkung des Ligningehalts wurde entweder nicht angestrebt oder aber
mittels Anwendung konventioneller chlorhaltiger Bleichchemikalien erreicht.
[0005] Bei einem anderen Verfahren zum Holzaufschluß mit Essigsäure, vgl. DE 34 45 132 A1,
enthält die Aufschlußflüssigkeit außer konzentrierter Essigsäure noch geringe Anteile
einer als Katalysator eingesetzten Mineralsäure, z. B. Salzsäure. Desweiteren ist
eine Extraktion mit verdünnter wässriger Natronlauge beschrieben, was eine technisch
aufwendige Alkalirückgewinnung bedingen würde. Ferner ist die in der DE 34 45 132
A1 vorgesehene kontinuierliche Perkolation des Holzes mit hohen Essigsäureumläufen
verbunden, wobei ein Gewichtsverhältnis von Holz zu Lösungsmittel von etwa 1 zu 20
typisch ist.
[0006] In dem Verfahren nach der DE 34 45 132 A 1 wird Essigsäure sowohl in der Kochstufe
zum Aufschließen von zerkleinertem Holz oder von Einjahrespflanzen als Ausgangsmaterial
als auch in einer sich anschließenden Bleichstufe in Gegenwart von Wasserstoffperoxid
eingesetzt.
[0007] Aber auch Ozon als Bleichmittel in Essigsäure wurde mit Erfolg angewendet, vgl. EP-A-0
325 891.
[0008] Einerseits sind die katalytisch wirkenden Mengen an Mineralsäuren aus den anfallenden
Abwässern oder den gelösten Holzabbauprodukten praktisch kaum rückzugewinnen. Andererseits
sind diese Mineralsäuren flüchtig, z. B. Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff, was
u.a. zu Geruchsproblemen führt. Die aus den von Anfang an im Aufschlußmaterial enthaltenen
anorganischen Bestandteilen oder im Falle einer evtl. Neutralisation mit verdünnten
wässrigen Natronlaugelösungen anfallenden Salze würden die Abwasserbelastung erhöhen
und wegen des Halogengehalts die Verwertung bzw. Entsorgung des abgetrennten Lignins
einschränken. Desweiteren ist die Anwesenheit von Halogenwasserstoffen in wässriger
Phase bekanntlich mit erheblichen Korrosionsproblemen bei den Behältermaterialen verbunden.
[0009] Diese Mängel haben sich für die großtechnische Umsetzung des Verfahrens nach der
DE 34 45 132 A1 oder der EP-A-0 325 891 als hinderlich erwiesen.
[0010] Darüberhinaus sind diese Verfahren durch hohe Verbräuche an Bleichchemikalien bei
vergleichsweise niedrigen Weißgraden gekennzeichnet. So ist für Nadelhölzer bei dem
Verfahren nach der DE 34 45 132 A1 mit Wasserstoffperoxidverbräuchen von etwa 5 Gew.-%,
bezogen auf Zellstoff absolut trocken (nachfolgend atro), bei einem Endweißgrad 48,6
% ISO bzw. bei dem Verfahren nach der EP-A-0 325 891 mit einem Verbrauch von etwa
2,6 Gew.-% Ozon und 1,0 Gew.-% Wasserstoffperoxid, bezogen auf atro Zellstoff, bei
einem Endweißgrad von 62 % ISO zu rechnen.
[0011] Aus diesen Mängeln leitet sich die Aufgabe ab, zwecks Gewinnung von zur Papierherstellung
oder auch für die Herstellung von Produkten aus regenerierter oder chemisch modifizierter
Cellulose geeigneten Zellstoffen, bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art
eine Sequenz von Verfahrensschritten anzugeben, die eine vollständige Delignifizierung
des Holzes in Verbindung mit einer Bleichsequenz ohne Anwendung chlorhaltiger Chemikalien
ermöglicht.
[0012] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zur Delignifizierung von cellulosehaltigen
Rohstoffen bei einem Gewichtsverhältnis des Rohstoffes zu einer Aufschlußlösung aus
wässriger Essigsäure zwischen 0,08 zu 1 bis 0,5 zu 1, einem Wassergehalt in der Aufschlußlösung
von 5 bis 50 Gew.-%, einer Temperatur zwischen 140 und 230 °C unter einem Druck von
3 bis 30 bar und einer Verweilzeit zwischen 0,5 und 8 h in einer ersten Delignifizierungsstufe,
anschließende Extraktion oder Wäsche, gekennzeichnet durch Behandeln des essigsäurefeuchten
Zellstoffes im Konsistenzbereich von 3 bis 60 Gew.-% in einer der Zusammensetzung
der vorgenannten Aufschlußlösung entsprechenden Flüssigphase mit einem ozonhaltigen
Gas bei einem Druck von 1 bis 12 bar und einer Temperatur von 15 bis 50 °C mit einer
Ozonmenge von 0,1 bis zu 2,5 Gew.-% / atro Rohstoffmasse.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet also eine Delignifizierung in zwei hintereinanderfolgenden
Delignifizierungsstufen mit einer Ozon-Delignifizierung als zweiter Stufe, wobei der
Ligningehalt des Zellstoffes insgesamt auf weniger als 1 Gew.-% gesenkt werden kann.
In dem Verfahren der DE 34 45 132 A1 werden zwar ebenfalls Ligningehalte von etwa
1 Gew.-% erreicht, allerdings unter Inkaufnahme der Anwesenheit von Halogenwasserstoffen
und hoher Bleichmittelverbräuche.
[0014] Je nach den Anforderungen an die Qualität des gewünschten Endproduktes Zellstoff
können eine oder mehrere Bleichstufen unter Einsatz von Wasserstoffperoxid, Peressigsäurelösungen,
Natriumborhydrid oder auch Chlordioxid an die erfindungsgemäß vorgesehenen Delignifizierungsstufen
angeschlossen werden.
[0015] Außer oder neben der erfindungsgemäß vorgesehenen Essigsäure als einfachste (nicht
substituierte) Vertreterin einer C₂-aliphatischen Monocarbonsäure können auch andere
C₁-C₄-aliphatische Monocarbonsäuren, vorzugsweise Propionsäure, weniger bevorzugt
Ameisen- oder Buttersäure beim Aufschluß der cellulosehaltigen Rohstoffe zum Einsatz
kommen.
[0016] Das vorliegende zwei-stufige-Verfahren wird vorteilhaft so durchgeführt, daß zunächst
die einzusetzenden und mechanisch gehäckselten oder zu Schnitzeln zerkleinerten Rohstoffe
z. B. durch schonend durchgeführte Kontakt- oder Konvektionstrocknungsvorgänge auf
einen gewünschten Wassergehalt gebracht und ggf., z.B. mit Essigsäure, vorimprägniert
werden.
[0017] Holz oder anderes lignocellulosehaltiges, ggf. vorimprägniertes Material wird mit
dem Lösungsmittel, bestehend aus dem Essigsäure-Wassergemisch, wobei der Essigsäureanteil
in der Aufschlußlösung einschließlich des in dem eingesetzten Rohstoff enthaltenen
Wasseranteils mindestens 50 Gew.-% beträgt, versetzt und bei einer Temperatur zwischen
140 und 230 °C, vorzugsweise 170 bis 200 °C und einem erhöhtem Druck zwischen 3 bis
30 vorzugsweise 5 bis 12 bar behandelt. Die Reaktionszeiten liegen hierbei je nach
angewandter Temperatur und eingesetzten Rohstoffen zwischen 0,5 und 8, vorzugsweise
1 bis 4 h.
[0018] Das Gewichtsverhältnis des Einsatzmaterials atro zu Lösungsmittel während der Reaktion
kann zwischen 0,08 zu 1 bis 0,5 zu 1, vorzugsweise 0,2 zu 1 bis 0,33 zu 1 variiert
werden. Bei kontinuierlicher Fahrweise kann mit höheren Gewichtsanteilen Holz zu Lösungsmittel
gefahren werden. Wenn Faserpflanzen zum Einsatz kommen, kann dieses Gewichtsverhältnis
ebenfalls den Notwendigkeiten entsprechend variiert werden.
[0019] Nach der Reaktion werden die Hackschnitzel oder die Faserpflanzenabschnitte durch
Einbringen mechanischer Energie, z.B. mittels Rührvorrichtungen zerfasert und mit
einer wässrigen Essigsäurelösung von löslichen Abbauprodukten extraktiv befreit.
[0020] Der extrahierte, aus der ersten Stufe erhaltene Zellstoff wird anschließend einer
weiteren Delignifizierung mittels ozonhaltigen Gasen bei einem Ozongehalt in dem Trägergas
von etwa 5 bis 10 Gew.-% unterzogen. Diese Reaktion kann in Konsistenzbereichen von
nur 3 Gew.-% Feststoffgehalt bis herauf zu über 60 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 30
und 50 Gew.-% Feststoffgehalt durchgeführt werden. Je nach gewünschtem Konsistenzbereich
wird der Zellstoff abgepreßt bzw. weitere Essigsäurelösung zugesetzt. In der Regel
führt man die Reaktion bei einem Druck zwischen 1 bis 2 bar durch, jedoch können speziell
im mittleren Konsistenzbereich von 8 bis 16 Gew.-% Feststoffgehalt Drücke von 1 bis
12 bar angewendet werden.
[0021] Die Ozonbehandlung wird zweckmäßig bei einer Temperatur zwischen 0 bis 70 °C, vorzugsweise
20 bis 40 °C durchgeführt. Als Ozonträger kommen z.B. Luft, Stickstoff, Sauerstoff
oder andere Trägergase in Betracht. Die Herstellung der ozonhaltigen Gase erfolgt
in handelsüblichen Geräten. Die Reaktionszeiten liegen bei 0,01 bis 2, vorzugsweise
0,05 bis 1 h.
[0022] Je nach Konsistenzgrad erfolgt der Ozontransport an die Zellstoffaser aus der Gasphase
über Diffusion durch den an der Faser anhängenden Flüssigkeitsfilm oder bei Suspension
des Zellstoffes in einer kontinuierlichen Flüssigphase aus dem in der Flüssigphase
durch geeignete Verteileinrichtungen in Lösung gebrachten Ozonanteil. Die Art der
Nachbehandlung richtet sich nach dem gewünschten Einsatzzweck des erhaltenen Zellstoffes
und kann in einem weiteren Extrahieren, Bleichen oder auch Waschen im sauren, neutralen
oder alkalischen Bereich bestehen. Als Lösungsmittel können sowohl Wasser als auch
organische Flüssigkeiten eingesetzt werden.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet ohne halogenhaltige Zusätze oder Bleichmittel
und führt auch bei den als schwierig zu delignifizierenden Nadelholzeinsatzstoffen
zu Zellstoffen mit einem Restligningehalt unter 1,0 Gew.-%.
[0024] Das erfindungsgemäße zweistufige Verfahren ist noch weiter ins Einzelne gehend anhand
des nachfolgenden Beispiels erläutert und die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle zusammengefaßt. Darüberhinaus sind die Vorschriften zur Bestimmung der Kennzahlen
des Feststoffgehalts, der Kappazahl, des Weißgrades und der Festigkeiten angegeben.
Beispiel
1. Delignifizierungsstufe
[0025] 250 g atro Fichtenholz-Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von 32,5 Gew.-% werden
in einem 1,6 Liter-Druckautoklaven mit 42,1 g Wasser und 1087,5 g Eisessig versetzt.
Der Autoklav wird durch einen Doppelmantel mittels Wärmeübertragungsflüssigkeit, deren
Temperatur auf 202 °C eingestellt wird, während 1 h erwärmt, bis sich eine Reaktionstemperatur
von 170 °C und ein Druck von 9 bar einstellt. Nach 240 min unter konstanten Temperatur-
und Druckbedingungen wird der Umlauf der Wärmeübertragungsflüssigkeit unterbrochen.
Die Temperatur im Autoklaven nimmt ab, bis nach 1 h 105 °C erreicht sind. Die aufgeschlossenen
Hackschnitzel werden aus dem Autoklaven entnommen und über einen Büchner-Trichter
von der dunkelgefärbten Essigsäurelösung getrennt. Der Zellstoff wird gewaschen indem
er dreimal in 1,5 1 87 Gew.-%iger Essigsäure bei 70 °C mittels eines Rührwerks aufgeschlagen
und über den Büchner-Trichter entfeuchtet wird. Der Zellstoff wird in einer Zentrifuge
von weiterem Lösungsmittel befreit.
[0026] Es werden 370,1 g feuchter Zellstoff mit einem Trockengehalt von 35,6 Gew.-% erhalten,
was einer Ausbeute von 52,7 Gew.-% entspricht. 10 g atro Zellstoff werden mit Wasser
gewaschen, um die Kappazahl zu bestimmen.
2. Delignifizierungsstufe
[0027] 215,1 g essigsäurefeuchter Zellstoff (80 g atro Zellstoff mit einem Trockengehalt
von 37,2 Gew.-%) aus der ersten Delignifizierungsstufe werden in einen 4 l-Glaskol-ben
gegeben und an einen für die Ozonbleiche angepaßten Rotationsverdampfer angeschlossen.
Der rotierende Glaskolben wird in einem auf 20 °C temperierten Wasserbad gehalten.
[0028] Das Ozon wird in einem handelsüblichen Generator aus reinem Sauerstoff erzeugt. Die
Konzentration beträgt 105 g Ozon/m3 der Gasmischung bei Normalbedingungen von 0 °C
und 1013 mbar.
[0029] Dem langsam rotierenden Kolben werden während einer Zeitdauer von 22 min und 51 s
22,86 l des Ozon/Sauerstoffgemisches zugeleitet. Die Gase, die aus dem Rundkolben
austreten, werden in eine saure Kaliumjodidlösung eingeleitet, und 0,33 g unverbrauchtes
Ozon durch Titration mit Natriumthiosulfat und Stärke als Indikator bestimmt. Der
Zellstoff wird nach Abschluß der Reaktion ausgiebig mit Wasser gewaschen und in einem
Laborsortierer (Schlitzweite 0,15 mm) von Splittern befreit.
[0030] Es werden 209,7 g feuchter Zellstoff erhalten, was einer Zellstoffausbeute von 47,3
Gew.-% auf atro Holz entspricht. Der Trockengehalt ergibt sich damit zu 35,1 Gew.-%.
Die Kappazahl wird bestimmt.
Endbleichstufe
[0031] 170,9 g feuchter Zellstoff (60 g atro Zellstoff mit einem Trockengehalt von 35,1
Gew.-%) aus der zweiten Delignifizierungsstufe werden mit 389,1 g Wasser, 40 ml 1
M Natriumcarbonatlösung und 0,65 ml 40 %iger Peressigsäurelösung (PS-40, Peroxidchemie
GmbH) gut verrührt. Der feuchte Zellstoff wird in einen Polyethylenbeutel gegeben
und während 1 h in ein auf 70 °C vorgewärmtes Wasserbad getaucht. Der Zellstoff wird
anschließend ausgiebig mit Wasser gewaschen in einer Zentrifuge entwässert.
[0032] Es werden 151,2 g feuchter Zellstoff mit einem Trockengehalt von 38,1 Gew.-% erhalten,
was einer Ausbeute von 45,4 Gew.-% entspricht, der auf seine optischen und mechanischen
Eigenschaften hin untersucht wird.

[0033] Zur Bestimmung der angegebenen Paramter sowie Stoffwerte wurden u. a. die nachfolgend
angegebenen Vorschriften
Feststoffgehalt nach Zellcheming IV/42/62
Kappazahl nach Zellcheming IV/37/80
Weißgrad nach Zellcheming V/19/63
Festigkeiten nach Zellcheming V/4/61, V/5/60, V/8/76, V/7/61, V/11/57, V/3/62, V/12/57
benutzt.
1. Verfahren zur Delignifizierung von cellulosehaltigen Rohstoffen bei einem Gewichtsverhältnis
des Rohstoffs zu einer Aufschlußlösung aus wässriger Essigsäure zwischen 0,08 zu 1
bis 0,5 zu 1, einem Wassergehalt in der Aufschlußlösung von 5 bis 50 Gew.-%, einer
Temperatur zwischen 140 und 230 °C unter einem Druck von 3 bis 30 bar und einer Verweilzeit
zwischen 0,5 und 8 h, anschließende Extraktion oder Wäsche, gekennzeichnet durch Behandeln
des essigsäurefeuchten Zellstoffes im Konsistenzbereich von 3 bis 60 Gew.-% in einer
der Zusammensetzung der vorgenannten Aufschlußlösung entsprechenden Flüssigphase mit
einem ozonhaltigen Gas bei einem Druck von 1 bis 12 bar und einer Temperatur von 15
bis 50 °C mit einer Ozonmenge von 0,1 bis zu 5,0 Gew.-% atro Rohstoffmasse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Bleichstufen
unter Einsatz von Wasserstoffperoxid, Peressigsäurelösungen, Natriumborhydrid oder
auch Chlordioxid in beliebiger Reihenfolge und Kombination angeschlossen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte Rohstoff einer
Vortrocknung oder auch einer Vorimprägnierung unterworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Essigsäurebedämpfung zur
Entgasung der Rohstoffe vorgeschaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine wässrige Lösung einer
C₁-C₄-aliphatischen Monocarbonsäure oder einer Mischung derselben als Aufschlußlösung
eingesetzt wird.