[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konvertieren, insbesondere Schneidkonvertieren
von Chemiefaserkabeln in verspinnbare Chemiefaserbänder, bei dem das Chemiefaserkabel
unter Regulierung der gemessenen Zugspannung der Konvertierung zugeführt wird. - Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die insbesondere schneidkonvertierten Chemiefaserbänder werden entweder in Kannen
oder Containern für die Weiterverarbeitung abgelegt oder werden in einem integrierten
Prozeß unmittelbar weiterverarbeitet. Eine Rückwärtsintegration durch Verkettung mit
der Chemiefaserkabelherstellung ist ebenfalls möglich.
[0003] Chemiefaserkabel werden durch Schneid- oder Reißverfahren in verspinnbare Chemiefaserbänder
übergeführt. Man unterscheidet dabei zwischen der sogenannten Stapelfaserherstellung
sowie Konvertierverfahren.
[0004] Die Stapelfaserherstellung ist im Bereich der Kurzstapelspinnerei (Baumwollspinnerei)
und der Halkammgarnspinnerei üblich. Die Chemiefaserkabel werden dabei durch Schneidmaschinen
in ungeordneten Fasern übergeführt, die zu Ballen gepreßt werden. Diese Faserballen
werden dann im Spinnereibetrieb mittels Karden oder Krempeln in ein verspinnbares
Chemiefaserband übergeführt.
[0005] Im Bereich der Kammgarnspinnerei sind Konvertierverfahren üblich. Mittels eines Konverters
werden dabei die Chemiefaserkabel in einem Arbeitsschritt (unter Verzicht auf den
bei der Stapelfaserherstellung notwendigen Kardier- /Krempelprozeß) unmittelbar in
verspinnbare Chemiefaserbänder übergeführt. Die Kardierverfahren gliedern sich in
Reiß- und Schneidkonvertierverfahren. Dabei sind die Reißkonvertierverfahren insbesondere
für die Verarbeitung von PAN-Chemiefaserkabeln, aber auch für eine Reihe weiterer
Kabelrohstoffe, wie CV, PES, PVA, AR etc. üblich. Sie stellen hohe Anforderungen an
die Kabelqualität, bieten Vorteile hinsichtlich der erzielbaren Faserbandqualität,
führen aber in bestimmten Fällen auch zu Nachteilen in der Ausrüstung. Schneidkonvertierverfahren
werden vorzugsweise für die Verarbeitung von PES- und PA-Chemiefaserkabeln eingesetzt.
Sie sind durch die Verwendung eines Schneidwerkzeugs gekennzeichnet, das zumindest
aus der Kombination einer Schneidwalze mit spiralförmigen Schneidkanten an seinem
Umfang mit einer Amboßwalze ebener Oberfläche besteht, wobei die Walzen unter hohem
Anpreßdruck aufeinander abrollen. Installierte oder auf dem Markt angebotene Schneidkonverter
wurden unter Voraussetzungen entwickelt, die heute nicht mehr gegeben sind. So wurde
bis in die 80er Jahre vorzugsweise Chemiefaserkabel aus relativ groben Filamenten
mit einem Einzellängengewicht von 3 bis 5 dtex (g/10000 m) verarbeitet, die relativ
geringe Anforderungen an den Schneidkonvertieprozeß stellten.
[0006] Heutzutage verlangt die Kammgarnspinnerei die Schneidkonvertierung von beispielsweise
zwei Chemiefaserkabeln eines Gesamtlängengewichts von 160 ktex (g/m) mit Filamentfeinheiten
vn beispielsweise 1,3 dtex (g/10000 m) bei Abliefergeschwindigkeit über 300 m/min
und einer Faserbandqualität, die ein herkömmlicher (langsam laufender) Schneidkonverter
übertrifft. Eine Schneidkonvertiermaschine, die diese Forderungen erfüllt, ist bislang
nicht bekannt.
[0007] Die Ursachen für die mangelhafte Erfüllung der gestellten Anforderungen an die Schneidkonvertiermaschinen
liegen wesentlich in der unvollkommenen Gestaltung der Kabelzuführung begründet. Die
Kabelzuführung hat die Aufgabe, die Chemiefaserkabel in der zweckmäßigen Breite und
unter zweckmäßiger Zugspannung dem Schneidkonverter zuzuführen. Insbesondere die Einstellung
einer konstanten Spannung in den zugeführten Chemiefaserkabeln ist bislang mit den
herkömmlichen Schneidkonvertiermaschinen nicht befriedigend gelöst worden. Verändert
sich aber die Zugspannung infolge veränderten Kabeloberflächenreibwiderstandes oder
- im Verlauf der Abarbeitung der Kabelvorlageballen - unterschiedlicher Höhendifferenz
zwischen Ballenoberseite und Beginn der Kabelzuführung, so ist für einen optimalen
Verarbeitungsprozeß eine geänderte Einstellung der Kabelzuführungselemente vorzunehmen.
[0008] Bisher hat man sich damit beholfen, im Zuführgestell eine Vielzahl von Führungsstangen
oder auch Walzen anzuordnen, um die die Kabel mehrfach umgelenkt wurden, um ihnen
sowohl die gewünschte Breitenausdrehnung als auch die gewünschte Vorspannung zu erteilen
(vgl. EP-OS 0 291 547). Die Lage bzw. Anordnung der Führungsstangen und Walzen kann
dabei von Hand verändert werden. Um auf eine häufige Veränderung der Einstellung während
des Betriebs zu verzichten, wird jedoch zumeist eine Einstellung gewählt, die den
Dauerbetrieb sicherstellt, jedoch in nachteiliger Weise unbefriedigende Bandqualitäten
zur Folge hat.
[0009] Aus der Erkenntnis, daß die Anordnung der Führungsstangen und Walzen während des
Betriebes verändert werden müssen, um eine verbesserte Bandqualität zu erzielen, wird
behelfsmäßig eine Zugspannungsmeß- und -anzeigevorrichtung im Bereich der Kabelzuführung
angeordnet. Um eine konstante Bandqualität unabhängig vom Eingriff des Bedienungspersonals
sicherzustellen, werden daher heutzutage Vorrichtungen verwendet, bei denen abhängig
von im Schneidkonverter gemessenen Zugspannungen des Kabels die Führungsstangen und
Walzen in der Kabelzuführung motorisch verstellt werden.
[0010] Alle bekannten Vorrichtungen haben sich jedoch als nicht praxisgerecht erwiesen,
da die Chemiefaserkabel tatsächlich mit wechselnder Zugspannung in die Schneidkonverter
geführt werden und demzufolge unterschiedlich fibrilliert (Trennung der Filamente
voneinander) und mit unterschiedlicher Zugspannung dem Schneidaggregat zugeführt werden.
Insbesondere haftet den bisher bekannten Kabelzuführungseinrichtungen der Nachteil
an, daß die Kabelzugspannung ausgehend von einem konstruktiv vorgegebenen Minimalwert
immer erhöht wird, auch wenn eine Verminderung notwendig wäre. Darüber hinaus gelingt
es bislang nicht, beim Maschinenstart oder bei raschen Änderungen der Kabelqualität
entsprechend schnell reagieren zu können. Da der Schneidkonvertierprozeß aber auf
Zugspannungsschwankungen im einlaufendem Chemiefaserkabel sehr empfindlich reagiert
(beispielsweise ändert sich der Zusammenhalt der von dem Schneidaggregat dem Streckwerk
zugeführten Faserpakete), ist eine befriedigende konstante Faserbandqualität bislang
nicht erzielbar. Qualitätsnachteile treten nachweislich auf durch Faserbündel, Faserbatzen,
Noppen, Nissen oder sonstigen Verwirrungen im Faserband. Derartige Fehler werden auch
im Endprodukt sichtbar und können selbst durch kostspielige zusätzliche Verarbeitungspassagen
auf Kämm-Maschinen oder Strekken nur unvollkommen entfernt werden.
[0011] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die zu konvertierenden
Chemiefaserkabel in einer Weise der Konvertiermaschine, insbesondere Schneidkonvertiermaschine
zuzuführen, daß sämtliche Einflüsse der Kabelvorlage insbesondere hinsichtlich wechselnder
Zugspannungen ausgeschlossen werden; ferner soll eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens geschaffen werden.
[0012] Als technische Lösung wird mit der Erfindung verfahrensmäßig vorgeschlagen, daß zum
Regulieren der Zugspannung die Zuführgeschwindigkeit des Chemiefaserkabels in Abhängigkeit
von der jeweils gemessenen Zugspannung reguliert wird.
[0013] Durch Regulierung der Zuführgeschwindigkeit der Chemiefaserkabel kann auf einfache
Weise die Zugspannung reguliert und auf einen konstanten Wert eingestellt werden.
Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß die jeweils herrschende Zugspannung gemessen.
Bei einer Abweichung vom Sollwert wird entsprechend die Zuführgeschwindigkeit geändert,
so daß die Zugspannung wieder ihren vorgegebenen Wert erreicht. Der Vorteil der erfindungsgemäßen
Verfahrensdurchführung liegt zunächst darin, daß Schwankungen des Kabelzustandes beim
Eintritt in den Konverter ausgeglichen werden. Diese Schwankungen des Kabelzustandes
können Schwankungen hinsichtlich Kabelbreite, Avivageauftrag, Kräuselung, Ballenverdichtung,
vorangegangenen Maschinenstillstands mit daraus resultierenden Ralaxations-, Kriech-
und Retraktionsvorgängen, momentaner Ballenhöhe etc. sein, die jedoch durch die erfindungsgemäße
Kabelzuführung allesamt schnell und sicher ausgeregelt werden. Der Ausgleich der Schwankungen
des Kabelzustandes hat daher einen konstanten Konvertierprozeß mit konstanter abgelieferter
Bandqualität zur Folge. Weiterhin kann als weiterer Vorteil erstmals unabhängig von
der Kabelzugspannung, die sich zwangsläufig durch Kabelumlenkungen und Kabelbreiteneinstellungen
im Einzugsgestell ergibt, eine beliebig geringe Einlaufzugspannung eingestellt werden.
In einem weiteren Vorteil kann auf eine Reihe von Umlenkstangen im Einzugsgestell
verzichtet werden, die sonst notwendig waren, um eine fallweise notwendige hohe Einlaufzugspannung
einzustellen. Schließlich kann auf Einstellungsänderungen im Konverter selbst bei
einem Wechsel der Kabelqualität verzichtet werden. Versuche haben nämlich gezeigt,
daß für die Verarbeitung handelsüblicher Kabelqualitäten auf Änderungen der Verzüge
im Schneidkonverter vollkommen verzichtet werden kann, wenn man die Zugspannung im
Kabeleinlauf jeweils einmal einstellt. Diese Einstellung kann rasch und reproduzierbar
sein, beispielsweise durch Patentiometereinstellung durchgeführt werden. Dies kommt
dem Wunsch des Maschinenanwenders entgegen, bei Kabelwechsel auf häufig arbeitsaufwendige
und/oder risikoreiche, weil schwer reproduzierbare Änderungen der Maschineneinstellung
zu verzichten. So hat man sich bislang bei älteren Maschinenmodellen damit beholfen,
eine für alle gängige Kabelqualitäten mehr oder weniger geeignete Einstellung fortwährend
zu belassen. Neuere Maschinenmodelle bieten die Möglichkeit, rasche Änderungen der
Verzugseinstellung im Konverter vorzunehmen, wobei eine Reproduzierbarkeit nicht möglich
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet nunmehr sowohl eine einfache Bedienung
als auch eine zuverlässige Reproduzierbarkeit.
[0014] In einer bevorzugten Verfahrensdurchführung wird die zum Regulieren der Zugspannung
herangezogene Messung der Zugspannung nach dem Regulieren der Zuführgeschwindigkeit,
jedoch vor der Fibrillierung durchgeführt. Dadurch läßt in optimaler Weise auf wechselnde
Zugspannungen reagieren.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Verfahrensdurchführung wird vorgeschlagen, daß mehrere
Chemiefaserkabel parallel der Konvertierung zugeführt werden und dabei jedes der Chemiefaserkabel
unabhängig von dem/den anderen in seiner Zugspannung reguliert wird. Dadurch läßt
sich die Kapazität zum Konvertieren der Chemiefaserkabel erhöhen.
[0016] Schließlich wird in einer bevorzugten Verfahrensdurchführung vorgeschlagen, daß die
Zugspannung vor dem Konvertieren niedriger eingestellt wird als in den vorangegangenen
Transportzonen für das Chemiefaserkabel. Dadurch wird eine optimale Kabelzuführung
mit anschließender Konvertierung erzielt.
[0017] Ausgehend von einer Vorrichtung mit einer Zuführeinrichtung für die zu konvertierenden
Chemiefaserkabel sowie mit einer Einrichtung zum Regulieren der gemessenen Zugspannung
im zuzuführenden Chemiefaserkabel wird als technische Lösung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorrichtungsmäßig vorgeschlagen, daß die Zuführeinrichtung
eine Antriebseinrichtung für das Chemiefaserkabel aufweist, wobei die Antriebsgeschwindigkeit
in Abhängigkeit von der gemessenen Zugspannung regulierbar ist.
[0018] Die zu konvertierenden Chemiefaserkabel werden somit erfindungsgemäß mit einem aktiven
Transportaggregat der eigentlichen Konvertiereinrichtung zugeführt, wobei die Geschwindigkeit
der Zuführung durch das Transportaggregat über die Messung der Kabelzugspannung in
der Kabelzuführeinrichtung geregelt wird. Unter einem aktiven Transportaggregat wird
(im Gegensatz zu den bislang eingesetzten passiven Führungsstangen und Walzen) eine
Vorrichtung verstanden, die es erlaubt, mittels beispielsweise motorangetriebenen
Transportwalzengruppen den zugeführten Chemiefaserkabeln einzeln eine für sie richtige
Zuführgeschwindigkeit zu erteilen, die für den anschließenden Konvertierprozeß geeignet
ist, d.h. sowohl den sicheren Betrieb der Konvertiermaschine als auch die Erzielung
der gewünschten Faserbandqualität gewährleistet. Im Gegensatz zu den bisher bekannten
passiven Führungsorganen erlaubt die erfindungsgemäße aktive Kabelzuführung die Einstellung
beliebiger Zugspannungen unmittelbar vor Eintritt in den Konverter. Insbesondere ist
es möglich, die Zugspannung niedriger einzustellen, als die aus vorhandenen Umlenkungen
im Einzugsgestell resultierenden Mindestzugspannungen, die sich bei der Verwendung
lediglich passiver Führungselemente zwangsläufig einstellen.
[0019] Vorzugsweise weist die Antriebseinrichtung eine Transportwalzengruppe auf, die mindestens
einen Klemmpunkt bildet und von der mindestens eine Walze antreibbar ist. Als Minimum
sind somit wenigstens zwei Walzen vorzusehen. Dadurch wird auf technisch einfache
Weise eine Möglichkeit zum Antreiben der zuzuführenden Chemiefaserkabel geschaffen,
wobei durch eine entsprechende Umlaufgeschwindigkeit der Walzen eine Regulierung der
Transportgeschwindigkeit durchgeführt werden kann.
[0020] Vorzugsweise besteht die Antriebseinrichtung aus drei Walzen mit einer Omega-Umschlingung
durch das Chemiefaserkabel, wobei zumindest eine der Walzen antreibbar ist. In einer
bevorzugten Weiterbildung besteht das Walzen-Trio aus zwei parallelen Transportwalzen
mit einer in dem Zwikkel dazwischen angordneten, insbesondere selbstzentrierenden
Druckwalze. Vorteilhafteweise weisen die beiden Transportwalzen eine metallische oder
keramische Oberfläche sowie die Druckwalze eine weiche, beispielsweise gummibeschichtete
oder PU-beschichtete Oberfläche auf. Schließlich ist vorzugsweise eine der beiden
Transportwalzen antreibbar.
[0021] Diese Anordnung hat den Vorteil, daß bei begrenztem Aufwand für eine sichere Klemmung
des Chemiefaserkabels gesorgt wird, da sich die Druckwalze zwischen den Transportwalzen
selbst zentriert. Da das Chemiefaserkabel darüber hinaus die Druckwalze umschlingt,
wird diese zusätzlich durch die Kabelzugspannung in den Zwickel zwischen den beiden
Transportwalzen gedrückt, so daß die zusätzliche Anpressung der Druckwalze beispielsweise
mittels eines Pneumatikzylinders reduziert werden kann.
[0022] Eine bevorzugte Weiterbildung der Druckwalze schlägt vor, daß diese von den beiden
Transportwalzen abhebbar, beispielsweise pneumatisch wegschwenkbar ist. Dadurch wiird
der Kabeleinzug erleichtert.
[0023] In einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß für den Antrieb der Antriebseinrichtung
ein drehzahlvariabler Getriebemotor, vorzugsweise ein Drehstrommotor mit Frequenzumrichter
vorgesehen ist. Die Drehzahlregelung beinhaltet dabei zweckmäßig einen Regler mit
einstellbarem (oder rechneroptimiertem) PID-Verhalten sowie einen Meßgeber, der die
Zugspannung des Kabels unmittelbar vor Einritt in den Schneidkonverter in elektrische
Signale umsetzt.
[0024] Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß die Einrichtung zum Messen der Zugspannung
unmittelbar vor dem eigentlichen Konverter angeordnet ist. Dadurch wird das zu konvertierende
Chemiefaserkabel in optimaler Weise mit konstanter Zugspannung dem Konverter zugeführt.
[0025] Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß die Einrichtung zum Messen der Zugspannung
einen Meßgeber in Form einer Wägezelle aufweist. Dabei ist die Wägezelle vorzugsweise
von einer frei schwingenden, parallel geführten Umlenkstange belastbar, wobei das
einlaufende Chemiefaserkabel die Umlenkstange einseitig in eine Richtung auf die Wägezelle
gerichtet belastet. Dadurch ist eine technisch einfache Möglichkeit zur Ermittlung
der Zugspannung geschaffen.
[0026] Eine weitere bevorzugte Weiterbildung schlägt vor, daß zum parallelen Zuführen mehrerer
Chemiefaserkabel für jedes dieser Chemiefaserkabel eine Zuführeinrichtung mit einer
Antriebseinrichtung vorgesehen ist, in der die Antriebsgeschwindigkeit unabhängig
von den anderen Antriebseinrichtungen regulierbar ist. Dadurch läßt sich die Vorrichtung
mit einer maximal möglichen Kapazität betreiben.
[0027] Schließlich wird in einer Weiterbildung der Vorrichtung vorgeschlagen, daß diese
zweietagig ausgebildet ist, wobei die Zuführeinrichtung mit der Antriebseinrichtung
zumindest teilweise in der oberen Etage angeordnet ist. Dies ist eine Konsequenz davon,
daß sich die erfindungsgemäße Kabelzuführung derart kompakt gestalten läßt, daß sie
oberhalb des eigentlichen Konverters angeordnet werden kann. Dadurch kann die erforderliche
Maschinenaufstellfläche erheblich reduziert werden.
[0028] Zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneidkonvertieren
von Chemiefaserkabeln in verspinnbare Chemiefaserbänder werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Schneidkonvertiermaschine;
Fig. 2 ein vergrößerter Detailausschnitt der Schneidkonvertiermaschine in Fig. 1 im
Bereich der Kabelzuführung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Schneidkonvertiermaschine,
bei der die Kabelzuführung in einer oberen Etage angeordnet ist;
Fig. 4 einen Schaltplan mit den entsprechenden Baugruppen eines Regelkreises zur Konstanthaltung
der Kabelzugkraft in der Kabelzuführeinrichtung.
[0029] Chemiefaserkabel 1 werden in Form von Ballen 2 einer Schneidkonvertiermaschine 3
vorgelegt. Typische Ballengewichte liegen bei 150 bis 700 kp. Typische Chemiefaserkabel
1 aus PES (oder PA) sind durch Kabelgewichte von 50 bis 120 ktex (g/m) und Filamentfeinheiten
von 1,3 bis 5 dtex (g/10000 m) gekennzeichnet. Die Chemiefaserkabel 1 sind für einen
besseren Zusammenhalt gekräuselt.
[0030] Um die Chemiefaserkabel 1 der Schneidkonvertiermaschine 3 in geeigneter Breite, entkräuselt
sowie unter gewünschter Zugspannung zuzuführen, durchlaufen sie eine Kabelzuführungseinrichtung
4. Diese besteht aus einem Breiteneinstellkopf 5, einem Transportkopf 6, einem Zugkraftmeßkopf
7 sowie einem Tragegestell 8.
[0031] Im Breiteneinstellkopf 5 werden die Chemiefaserkabel 1 von geraden Führungsstangen
9 und gekrümmten Führungsstangen 10 umgelenkt. Diese Führungsstangen 9, 10 lassen
sich durch Schwenken in Richtung 11 in ihre Lage bezüglich der Chemiefaserkabel 1
einstellen. Durch Schwenken der gekrümmten Führungsstangen 10 werden dabei die gewünschten
Einlaufbreiten der Chemiefaserkabel 1 eingestellt. Im Transportkopf 6 werden die Chemiefaserkabel
1 von Walzen 12,13,14, nämlich von der Transportwalze 12, der Druckwalze 13 sowie
der weiteren Transportwalze 14 in Richtung 15 transportiert. Zweckmäßig sind die Transportwalzen
12,14 mit einer metallischen oder gegebenenfalls keramischen Oberfläche zur Verschleißminderung
versehen, während die Druckwalze 13 mit einer Gummi- oder gegebenenfalls PU-Beschichtung
versehen ist, um einen Schlupf der zu transportierenden Chemiefaserkabel 1 zu vermeiden.
Die Transportwalze 12 wird durch einen Getriebemotor 16 angetrieben, während die Druckwalze
13 und die Transportwalze 14 frei laufen. Die Walzen 12,13,14 sowie der dazugehörige
Getriebemotor 16 definieren eine Antriebseinrichtung 17 für die Chemiefaserkabel 1,
wobei diese Antriebseinrichtung 17 gleichzeitig auch zur Kabelzuführungseinrichtung
4 gehört.
[0032] Für ein leichtes Einziehen eines neuen Chemiefaserkabels und um die Chemiefaserkabel
1 zwischen dem Transportkopf 6 und dem Zugkraftmeßkopf 7 entspannen zu können, sind
die Druckwalzen 13 jeweils um eine Achse 18 in Richtung 19 schwenkbar an einem Rahmen
20 befestigt. Das Schwenken erfolgt mittels eines Pneumatikzylinders 21.
[0033] Im Zugkraftmeßkopf 7, welcher eine Meßeinrichtung 22 definiert, werden die Chemiefaserkabel
1 von geraden Führungs- und Umlenkstangen 23,24,25 umgelenkt, bevor sie in Richtung
26 der Schneidkonvertiermaschine 3 zugeführt werden. Dabei ist die Umlenkstange 23
fest angeordnet. Die Umlenkstange 25 in Form einer Führungsrolle kann zur Zentrierung
des Kabeleinlaufs in Richtung 27 einseitig geschwenkt werden. Die Umlenkstange 24
ist in einem Schwenkrahmen 28 befestigt, der in Richtung 29 frei um eine Achse 30
geschwenkt werden kann. Am Schwenkrahmen 28 ist eine Druckplatte 31 vorgesehen, welche
den Meßkopf einer Wägezelle 32 berührt.
[0034] Aufgrund der Kabelumlenkung um die Umlenkstange 24 wird in Abhängigkeit von der momentanen
Kabelzugkraft die Wägezelle 32 der Meßeinrichtung 22 unterschiedlich belastet. Über
einen in Fig. 4 dargestellten Regelkreis wird dem Getriebemotor 16 jederzeit die zur
geschwünschten Kabelzugkraft notwendige Drehzahl aufgeprägt, so daß im Ergebnis davon
die Chemiefaserkabel 1 mit konstanter Zugkraft der Schneidkonvertiermaschine 3 zugeführt
werden. Die Kabelzugkraft in der Kabelzuführungseinrichtung 4 wird mittels der Wägezelle
32 des Zugkraftmeßkopfes 7 und mittels eines Verstärkers 60 in ein elektrisches Signal
umgewandelt. Dieses Signal wird mit dem Signal eines Sollwertgebers 61 verglichen.
In einem Summierverstärker 62 wird die Abweichung vom Sollwert verstärkt. Darüber
hinaus wird der Signalpegel derart verschoben, daß bei großen Abweichungen vom Sollwert
(beispielsweise bei unbelasteter Wägezelle 32) der Summierverstärker 62 ein Signal
mit umgekehrtem Vorzeichen an einen PID-Regler 63 weitergibt. Ein Frequenzumrichter
64 wechselt die Drehrichtung des Getriebemotors 16 je nach dem Vorzeichen des zugeführten
Spannungssignals. Falls somit beim Maschinenstart die Zugkraft im einlaufenden Chemiefaserkabel
1 zu niedrig ist, wird die Drehrichtung der Getriebemotoren 16 kurzzeitig umgekehrt,
bis die Soll-Zugkraft erreicht ist. Die Drehrichtungsumkehr beim Maschinenstart wird
durch Verwendung marktgängiger elektronischer Bauelemente erreicht, wobei in der Fig.
4 die wichtigsten Baugruppen des Regelkreises zur Konstanthaltung der Kabelzugkraft
in der Kabelzuführung angedeutet sind.
[0035] Der weitere Verlauf des Chemiefaserkabels 1 führt über einen Fibrillierkopf 33 mit
Fibrillierwalzengruppen 34,35, von denen die eine Walze zweckmäßig gummibeschichtet
und die andere Walze mit schraubenförmig geriffelter metallischer Oberfläche versehen
ist. Die eingestellte hohe Zugspannung in der Fibrillierzone 36 läßt die einzelnen
Filamente wechselweise in die Rillen der Fibrillierwalzen 34,35 gleiten, so daß die
Zugkraft momentan verringert wird und die unterschiedlich gedehnten Filamente sich
voneinander lösen.
[0036] Über einen Vordehnkopf 37 mit Transportwalzen 38, 39 gelangen die Chemiefaserkabel
1 über Führungselemente 40 und Breitenbegrenzer 41 zu einem Schneidkopf 42. Dieser
enthält Schneidelemente, vorzugsweise die Kombination aus einer Amboßwalze 43 und
einer Schneidwalze 44. In Fig. 1 ist dabei noch zu erkennen, daß zwischen den Transportwalzen
38, 39 und den Führungselementen 40 eine Entspannungszone 45 definiert ist.
[0037] Über eine Transportzone 46 werden die geschnittenen Faserpackete 47 einem Nadelstabkopf
48 mit Transportwalzengruppen, einem Führungsnadelfeld 51 sowie einem Bandverdichter
52 zugeführt. Die zu einem Faserband 53 verdichteten Fasern gelangen durch ein Bandführungsrohr
54 in einen Coiler 55, der das Faserband 53 in einer sich drehenden Kanne 56 ablegt.
[0038] Eine alternative Ausführungsform der Kabelzuführungseinrichtung 4 sieht die platzsparende
Anordnung des Transportkopfes 6 oberhalb der Schneidkonvertiermaschine 3 vor, wie
dies in Fig. 3 dargestellt ist. Dabei ist der Breiteneinstellkopf 5 oberhalb der vorgelegten
Ballen 2 angeordnet. In einem Tragegestell 57 sind Führungsstangen 58 vorgesehen,
die ein unerwünschtes Durchhängen der Chemiefaserkabel 1 auf ihrem Weg vom Breiteneinstellkopf
5 zum Transportkopf 6 vermeiden. Den Führungsstangen 58 sind dabei gekrümmte Führungsstangen
59 zugeordnet.
Bezugszeichenliste
[0039]
1 Chemiefaserkabel
2 Ballen
3 Schneidkonvertiermaschine
4 Kabelzuführungseinrichtung
5 Breiteneinstellkopf
6 Transportkopf
7 Zugkraftmeßkopf
8 Tragegestell
9 Führungsstange
10 Führungsstange
11 Schwenkrichtung
12 Transportwalze
13 Druckwalze
14 Transportwalze
15 Richtung
16 Getriebemotor
17 Antriebseinrichtung
18 Drehachse
19 Schwenkrichtung
20 Rahmen
21 Pneumatikzylinder
22 Meßeinrichtung
23 Umlenkstange
24 Umlenkstange
25 Umlenkstange
26 Richtung
27 Richtung
28 Schwenkrahmen
29 Richtung
30 Achse
31 Druckplatte
32 Wägezelle
33 Fibrillierkopf
34 Fibrillierwalze
35 Fibrillierwalze
36 Fibrillierzone
37 Vordehnkopf
38 Transportwalze
39 Transportwalze
40 Führungselement
41 Breitenbegrenzer
42 Schneidkopf
43 Amboßwalze
44 Schneidwalze
45 Entspannungszone
46 Transportzone
47 Faserpacket
48 Nadelstabkopf
49 Transportwalzengruppe
50 Transportwalzengruppe
51 Führungsnadelfeld
52 Bandverdichter
53 Faserband
54 Bandführungsrohr
55 Coiler
56 Kanne
57 Tragegestell
58 Führungsstange
59 Führungsstange
60 Verstärker
61 Sollwertgeber
62 Summierverstärker
63 PID-Regler
64 Frequenzumrichter
1. Verfahren zum Konvertieren, insbesondere Schneidkonvertieren von Chemiefaserkabeln
in verspinnbare Chemiefaserbänder, bei dem das Chemiefaserkabel unter Regulierung
der gemessenen Zugspannung der Konvertierung zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Regulieren der Zugspannung die Zuführgeschwindigkeit des Chemiefaserkabels
in Abhängigkeit von der jeweils gemessenen Zugspannung reguliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Regulieren der Zugspannung
herangezogene Messung der Zugspannung nach dem Regulieren der Zuführgeschwindigkeit,
jedoch vor der Fibrillierung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Chemiefaserkabel
parallel der Konvertierung zugeführt werden und dabei jedes der Chemiefaserkabel unabhängig
von dem/den anderen in seiner Zugspannung reguliert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugspannung
vor dem Konvertieren niedriger eingestellt wird als in den vorangegangenen Transportzonen
für das Chemiefaserkabel.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
mit einer Zuführeinrichtung (4) für die zu konvertierenden Chemiefaserkabel (1)
sowie mit einer Einrichtung zum Regulieren der gemessenen Zugspannung im zuzuführenden
Chemiefaserkabel (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung (4) eine Antriebseinrichtung (17) für das Chemiefaserkabel
(1) aufweist, wobei die Antriebsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der gemessenen
Zugspannung regulierbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
(17) eine Transportwalzengruppe (12,13, 14) aufweist, die mindestens einen Klemmpunkt
bildet und von denen mindestens eine antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
(17) aus drei Walzen (12,13,14) mit einer Omega-Umschlingung durch das Chemiefaserkabel
(1) besteht, wobei zumindest eine der Walzen (12,13,14) antreibbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Walzentrio (12,13,14)
aus zwei parallelen Transportwalzen (12,14) mit einer in dem Zwickel dazwischen angeordneten,
insbesondere selbstzentrierenden Druckwalze (13) besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Transportwalzen
(12,14) eine metallische oder keramische Oberfläche aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwalze
(13) eine weiche, beispielsweise gummibeschichtete oder PU-beschichtete Oberfläche
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der beiden Transportwalzen (12,14) antreibbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckwalze (13) von den beiden Transportwalzen (12,14) abhebbar, beispielsweise pneumatisch
wegschwenkbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß für
den Antrieb der Antriebseinrichtung (17) ein drehzahlvariabler Getriebemotor, vorzugsweise
ein Drehstrommotor mit Frequenzumrichter vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (22) zum Messen der Zugspannung unmittelbar vor dem eigentlichen Konverter
angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (22) zum Messen der Zugspannung einen Meßgeber in Form einer Wägezelle
(32) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wägezelle (32) von
einer frei schwingenden, parallel geführten Umlenkstange (24) belastbar ist, wobei
das einlaufende Chemiefaserkabel (1) die Umlenkstange (24) einseitig in eine Richtung
auf die Wägezelle (32) gerichtet belastet.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zum
parallelen Zuführen mehrerer Chemiefaserkabel (1) für jedes dieser Chemiefaserkabel
(1) eine Zuführeinrichtung (4) mit einer Antriebseinrichtung (17) vorgesehen ist,
in der die Antriebsgeschwindigkeit unabhängig von den anderen Antriebseinrichtungen
regulierbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung zweietagig ausgebildet ist, wobei die Zuführeinrichtung (4) mit der Antriebseinrichtung
(17) zumindest teilweise in der oberen Etage angeordnet ist.