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EP 0 503 506 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.09.1992 Patentblatt 1992/38 |
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Anmeldetag: 06.03.1992 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
08.03.1991 DE 4107533
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Anmelder: Buck Werke GmbH & Co |
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D-73337 Bad Überkingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Grundler, Johannes
W-8235 Piding (DE)
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Vertreter: Spott, Gottfried, Dr. |
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Spott, Weinmiller & Partner
Sendlinger-Tor-Platz 11 D-80336 München D-80336 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Schutz von Luftfahrzeugen vor Flugkörpern mit UV-Zielsuchköpfen |
(57) Es wird ein Verfahren zum Schutz von Luftfahrzeugen vor Flugkörpern mit UV-Zielsuchköpfen
beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Luftfahrzeuge, zumindest
zeitweise, mit einer UV-emittierenden Strahlungsquelle versieht.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz von Luftfahrzeugen vor Flugkörpern
mit UV-Zielsuchköpfen.
[0002] Luftfahrzeuge sind im Einsatz bedroht durch Raketen oder Flugkörper, die Zielsuchköpfe
aufweisen. Zur Zielsuche und Zielverfolgung nutzt man die Strahlung aus, bezüglich
der sich das Luftfahrzeug von der Umgebung unterscheidet. Hier werden vor allem die
IR-Strahlung und UV-Strahlung ausgenutzt. Das Luftfahrzeug weist eine hohe Eigenwärme
auf und ist daher ein IR-Strahler gegenüber dem kalten Hintergrund. Bei größerer Entfernung
verringert sich dieser Kontrast jedoch aufgrund der Dämpfung, was dazu führt, daß
bei größeren Entfernungen eine Verfolgung mittels IR-Strahlung nicht mehr möglich
ist. Andererseits liefert der Himmel im Ultraviolettbereich eine homogene Hintergrundstrahlung.
Das Luftfahrzeug hebt sich hiervon ab, da es selbst keine UV-Strahlen aussendet. Für
einen UV-Sensor erscheint es daher als dunkles Objekt vor hellem Hintergrund. Ein
Zielsuchkopf, der sowohl für IR-Strahlen als auch UV-Strahlen empfindlich ist, kann
daher ein Luftfahrzeug an der IR-Eigenstrahlung und der nicht vorhandenen UV-Strahlung
erkennen und als Ziel verfolgen.
[0003] Zum Schutz von Luftfahrzeugen vor Flugkörpern werden sogenannte Flares ausgestoßen,
die die Flugkörper ablenken sollen. Die Flares emittieren aufgrund einer pyrotechnischen
Reaktion IR-Strahlen und auch UV-Strahlen wegen der im Satz enthaltenen Metalle. Die
Flares bieten daher nur für Zielsuchköpfe, die nur IR-Strahlen auswerten, ein Scheinziel.
Für sogenannte Dual Mode Zielsuchköpfe, die sowohl IR- als auch UV-Strahlung detektieren,
ist eine Unterscheidung zwischen der dem UV-strahlenden Flare und dem UV-abdeckenden
Luftfahrzeug möglich. Für derartige Dual Mode Zielsuchköpfe bietet daher der Ausstoß
von Flares keine Schutzmöglichkeit.
[0004] Es war nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem Luftfahrzeuge
vor Flugkörpern mit Zielsuchköpfen, die im UV-Wellenbereich arbeiten, geschützt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Schutz von Luftfahrzeugen vor Flugkörpern
mit UV-Zielsuchköpfen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Luftfahrzeuge mindestens
zeitweise mit einer UV-emittierenden Strahlungsquelle versieht.
[0006] Erfindungsgemäß wird das Luftfahrzeug mit einer UV-emittierenden Strahlungsquelle
ausgestattet, so daß es sich bezüglich der UV-Strahlung nicht mehr dunkel vom hellen
Hintergrund abhebt. Wenn das so ausgestattete Luftfahrzeug nun Flares ausstößt, unterscheiden
sich diese weder bezüglich UV-noch IR-Strahlung von dem Luftfahrzeug. Sie unterscheiden
sich allerdings bezüglich der IR-Strahlung vom Hintergrund und sind somit ein attraktives
Ziel für die Zielsuchköpfe. Die Zielsuchköpfe können aufgrund dieser Signaturveränderung
die Flares nicht mehr als Scheinziele von dem Luftfahrzeug als eigentlichem Ziel unterscheiden.
[0007] Das Luftfahrzeug kann mit einer permanent UV-Strahlen emittierenden Quelle ausgestattet
sein, so daß es während seines gesamten Einsatzes UV-Strahlen emittiert. Ebenso ist
es möglich, die Strahlungsquelle nur dann einzuschalten, wenn Gefahr durch mit Zielsuchköpfen
versehene Flugkörper droht.
[0008] Bevorzugt wird das Luftfahrzeug mit einer permanent strahlenden UV-Quelle versehen.
Als permanent UV-Strahlen abgebende Quelle werden bevorzugt UV-Lampen verwendet. Derartige
Lampen sind dem Fachmann bekannt. Geeignet sind beispielsweise Wolframbandlampen,
Quecksilberdampflampen und Wasserstofflampen. Die UV-Lampen sind bevorzugt mit Filtern
versehen, so daß nur UV-Strahlen abgegeben werden, andere Strahlen, die für den Zielsuchkopf
ein Ziel bieten könnten, jedoch unterdrückt werden. In einer bevorzugten Ausführungsweise
werden diese UV-Lampen bereits beim Start aktiviert und brennen dann während des gesamten
Einsatzes, so daß das Luftfahrzeug über den gesamten Zeitraum geschützt ist, ohne
daß ein Zutun des Piloten notwendig ist.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform werden als UV-emittierende Strahlungsquelle pyrotechnische
Flares verwendet, die in der Wirkmasse Metall enthalten. Hierfür geeignet sind beispielsweise
die Wirkmassen von Leuchtmunitionen und IR-Flares.
[0010] Die UV-emittierende Strahlungsquelle ist von solcher Art, daß zumindest in den unteren
Halbraum des Luftfahrzeugs UV-Strahlung abgegeben wird. Dies kann erreicht werden,
indem beispielsweise UV-Lampen an den für die Positionslampen vorgesehenen Einbauorten
eingebaut werden und mit solcher Stärke strahlen, daß ein ausreichend großer Sektor
abgedeckt wird. Die Strahlungsstärke kann leicht je nach Art des Luftfahrzeuges festgelegt
werden.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Luftfahrzeuge vor Flugkörpern mit UV-Zielsuchköpfen
geschützt werden. Um die Luftfahrzeuge auch vor Zielsuchköpfen, die IR-Strahlen oder
UV-Strahlen in Kombination mit IR-Strahlen detektieren, zu schützen, wird das erfindungsgemäße
Verfahren bevorzugt kombiniert mit dem Ausstoß von IR-Flares, die die Zielsuchkörper
ablenken.
1. Verfahren zum Schutz von Luftfahrzeugen vor Flugkörpern mit UV-Zielsuchköpfen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Luftfahrzeuge, zumindest zeitweise, mit einer UV-emittierenden
Strahlungsquelle versieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als UV-emittierende Strahlungsquelle
eine UV-Lampe verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als UV-Lampe eine Wolframbandlampe,
Quecksilberdampflampe oder Wasserstofflampe verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die UV-Lampe mit
Filtern versieht, so daß nur die Strahlen mit gewünschter Wellenlänge abgestrahlt
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daS die
UV-emittierende Strahlungsquelle am Einbauort der Positionslampen des Luftfahrzeugs
angebracht wird.