[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bildung einer Folge von sich unterlappenden,
flächigen Gegenständen, insbesondere zur Bildung eines Schuppenstroms beim Fördern
von mittels einer vorgeordneten Querschneideinrichtung von einer Papierbahn abgeschnittenen
Bogen zum Anlegetisch einer bogenverarbeitenden Maschine, mit einer oberhalb einer
Bandanordnung angeordneten Hochhalteeinrichtung, mit welcher der hintere Bereich der
aufeinanderfolgenden Gegenstände unter Bildung eines Einlaufspalts für den jeweils
nachfolgenden Gegenstand vorzugsweise mittels einer zugeordneten Anhebeinrichtung
zum Eingriff bringbar ist, und mit einer der Bandanordnung nachgeordneten, mit Schuppenstromgeschwindigkeit
antreibbaren Abzieheinrichtung.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE 29 02 447 C3 bekannt. Bei dieser bekannten
Anordnung enthält die Hochhalteeinrichtung lediglich einen stationären Saugkasten.
Bei den Bändern der vom Saugkasten übergriffenen Bandanordnung handelt es sich um
einfache Transportbänder, auf denen die zu transportierenden Bogen lediglich aufliegen.
Eine zwangsläufige Mitnahme der Bogen ist hierbei nicht gegeben. Die als stationärer
Saugkasten ausgebildete Hochhalteeinrichtung kann hierbei daher erst in Aktion treten,
wenn der betreffende Bogen bereits von der nachfolgenden Abzieheinrichtung erfaßt
und dementsprechend bereits auf Schuppengeschwindigkeit abgebremst ist. Es besteht
daher die Gefahr, daß der durch die Bandanordnung praktisch geschobene Bogen mit hoher
Geschwindigkeit auf die Abzieheinrichtung aufläuft, was zu einer Beschädigung der
Bogenvorderkante sowie zu Ungenauigkeiten führen kann. Diese Gefahr wird mit zunehmender
Maschinengeschwindigkeit immer akuter. Zudem besteht bei der bekannten Anordnung die
Gefahr von Relativbewegungen zwischen den Bändern der Bandanordnung und den auf diesen
lediglich aufliegenden Bogen, was ebenfalls zu Störungen und Beschädigungen führen
kann, insbesondere wenn hohe Maschinengeschwindigkeiten vorliegen
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern,
daß auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten eine schonende Betriebsweise und eine
hohe Genauigkeit gewährleistet sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bandanordnung als Schleppeinrichtung
mit die aufeinanderfolgenden Gegenstände nur im Bereich ihres vorderen Endes erfassenden,
umlaufenden Mitnehmern ausgebildet ist und daß die Hochhalteeinrichtung eine Bremseinrichtung
mit umlaufenden, zum Eingriff mit den hinteren Enden der aufeinanderfolgenden Gegenstände
bringbaren Haltemitteln aufweist, die mit variierbarer Geschwindigkeit antreibbar
sind, die zunächst der Transportgeschwindigkeit der Mitnehmer der Bandanordnung entspricht
und hiervon ausgehend auf die Schuppenstromgeschwindigkeit reduzierbar ist.
[0005] Diese Maßnahmen ermöglichen in vorteilhafter Weise eine Abbremsung der aufeinanderfolgenden
Gegenstände bereits vor ihrer Übergabe an die mit der langsamen Schuppenstromgeschwindigkeit
laufende Abzieheinrichtung. Hierdurch ist zum einen Beschädigungen der Anlaufkante
wirksam vorgebeugt. Zum anderen ist hierdurch sichergestellt, daß die Bildung des
Einlaufspalts für den jeweils nachfolgenden Gegenstand bereits vor der Übergabe des
vorauslaufenden Gegenstands an die langsamere Abzieheinrichtung erfolgt, was kurze
Taktzeiten und dementsprechend hohe Maschinengeschwindigkeiten erlaubt.
[0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Bänder der
Bandanordnung mit über ihrem Umlauf variierbarer Geschwindigkeit antreibbar sein,
die ausgehend von einer der Geschwindigkeit der ankommenden Gegenstände entsprechenden
Geschwindigkeit auf eine demgegenüber erhöhte Transportgeschwindigkeit und im Anschluß
daran auf eine eine Synchronisierung der Mitnehmer mit den ankommenden Gegenständen
bewerkstelligende Rückführgeschwindigkeit einstellbar ist. Diese Maßnahmen ermöglichen
in vorteilhafter Weise eine ruckfreie Bogenübernahme und erlauben dennoch sehr hohe
Transportgeschwindigkeiten und dementsprechend besonders kurze Taktzeiten und damit
eine besonders hohe Maschinengeschwindigkeit.
[0007] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Bandanordnung mehrere,
vorzugsweise zwei Bändersätze aufweist, die unabhängig voneinander mit jeweils gleichem,
zeitlich versetztem Geschwindigkeitsprofil antreibbar sind und deren Mitnehmer abwechselnd
mit jeweils aufeinanderfolgenden Gegenständen zum Eingriff bringbar sind. Ein alternierender
Einsatz dieser Art erleichtert in vorteilhafter Weise auch bei äußerst kurzen Taktzeiten
die Steuerung der den Bändern der Bandanordnung zugeordneten Antriebseinrichtungen
und gewährleistet gleichzeitig eine hohe Genauigkeit hinsichtlich der Synchronisierung
der Mitnehmer mit den jeweils zugeordneten Gegenständen.
[0008] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, daß die Bänder
der Schleppeinrichtung als Saugbänder ausgebildet sind, die über ihrem Umfang nur
partiell mit in Form wenigstens eines Sauglochfelds angeordneten Sauglöchern versehen
sind. Diese Maßnahmen ergeben eine besonders schonend arbeitende und höchst einfach
aufgebaute Anordnung, die in vorteilhafter Weise ohne mechanische Greifermittel etc.
auskommt. Dennoch ergibt sich eine zuverlässige Mitnahme der zu transportierenden
Gegenstände. Ein weiterer Vorteil der genannten Maßnahmen ist darin zu sehen, daß
die von der Schleppeinrichtung transportierten Gegenstände verhältnismäßig sanft erfaßt
und losgelassen werden können, indem die wirksamen Saugquerschnitte am Anfang und
am Ende der Schleppstrecke automatisch vergrößert bzw. verkleinert werden. Dies läßt
sich durch entsprechende Maßnahmen, beispielsweise Unterteilung der Saugkanäle über
der Schleppstrecke, noch verfeinern.
[0009] Mit Vorteil können die die Schleppeinrichtung bildenden Saugbänder formschlüssig
abtreibbar, vorzugsweise als Zahnriemen mit nach innen gerichteten Zähnen ausgebildet
sein. Diese Maßnahme gewährleistet trotz der erforderlichen Beschleunigung und Verzögerung
der die Schleppeinrichtung bildenden Bänder eine hohe Genauigkeit.
[0010] Zweckmäßig können die Saugbänder der Schleppeinrichtung im Bereich ihrer Saugfelder
erhöht sein. Diese Maßnahme erweist sich insbesondere bei der Verwendung mehrerer
Bändersätze mit gegeneinander versetzten Mitnehmern als besonders zu bevorzugen, da
sich hierdurch Kontakte zwischen den vom jeweils aktivierten Bändersatz geschleppten
Gegenstand mit den Bändern des anderen Bändersatzes vermeiden lassen.
[0011] Vorteilhaft können die Bänder der Schleppeinrichtung mit ihren Mitnehmern vorauslaufenden,
nach oben vorstehenden Abweisnocken versehen sein. Diese Abweisnocken halten auch
im Falle durchhängender Bogen einen Spalt offen, in den der jeweils nachfolgende Bogen
durch die Mitnehmer der Schleppeinrichtung hineingeschleppt werden kann.
[0012] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann die Abzieheinrichtung als
Rollenpaarung mit einem von antreibbaren Treibrollen und vorzugsweise federnd andrückbaren
Gegenrollen begrenzten Klemmspalt ausgebildet sein, gegenüber dem die Bänder der Schleppeinrichtung
versenkt sind. Diese Maßnahmen ergeben einen zuverlässigen Weitertransport des durch
das vorgeordnete Schuppaggregat gebildeten Schuppenstroms.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen kann darin bestehen,
daß die Haltemittel der Bremseinrichtung als umlaufend antreibbare, auf ihrem ganzen
Umfang mit Sauglöchern versehene Saugbänder ausgebildet sind. Hierbei ergibt sich
in vorteilhafter Weise eine einfache Selbststeuerung derart, daß die Sauglöcher nach
und nach das Ende des zugeordneten Saugkanals überfahren. Gleichzeitig ermöglicht
die Verwendung von Saugbändern eine einfache Abstimmung der Geschwindigkeit der Bänder
der Bremseinrichtung auf die Geschwindigkeit der Bänder der Schleppeinrichtung.
[0014] Zweckmäßig können auch die Saugbänder der Bremseinrichtung als formschlüssig antreibbare
Bänder, vorzugsweise in Form von Zahnriemen mit nach innen gerichteten Zähnen, ausgebildet
sein, was eine hohe Genauigkeit ohne Rutschverluste gewährleistet.
[0015] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann die Hochhalteeinrichtung
einen der Bremseinrichtung nachgeordneten, im Betrieb stationären Saugkasten aufweisen.
Dieser ermöglicht das Offenhalten des Einlaufspalts auch noch nach Beendigung des
Abbremsvorgangs.
[0016] Im Falle der Verwendung einer separaten Anhebeinrichtung kann die komplette Hochhalteeinrichtung
einschließlich der hierzu gehörenden Bremseinrichtung im Betrieb stationär angeordnet
sein, was auch bei großer Maschinenbreite eine hohe Schwingungssicherheit ergibt.
[0017] Zur Gewährleistung einer hohen Vielseitigkeit hinsichtlich der verarbeitbaren Formate
kann die gesamte Hochhalteeinrichtung und eine eventuell zugeordnete Anhebeinrichtung
formatabhängig verstellbar sein.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0019] In der Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer beispielsweise einer Bogendruckmaschine vorgeordneten
Rolle-Bogeneinheit,
- Figur 2
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schuppaggregats,
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch ein Saugband der Schleppeinrichtung des erfindungsgemäßen
Schuppaggregats,
- Figur 4
- einen Querschnitt durch ein Saugband der Schleppeinrichtung des erfindungsgemäßen
Schuppaggregats,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf die Schleppeinrichtung des erfindungsgemäßen Schuppaggregats,
- Figur 6
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung und
- Figur 7
- einen Schnitt entlang der Linie VII/VII in Figur 6.
[0020] Einer bogenverarbeitenden Maschine, wie einer Bogen-Druckmaschine, wird das bogenförmige
Material in an sich bekannter Weise in Form eines Schuppenstroms zugeführt, der bei
der Verarbeitung von Bogenstapeln bei der Abarbeitung des Stapels entsteht. In vielen
Fällen ist es jedoch erwünscht, auch in bogenverarbeitenden Maschinen Rollenmaterial
zu verarbeiten. Hierzu wird, wie in Figur 1 angedeutet ist, von einer Rolle 1 eine
Papierbahn 2 abgewickelt, von der mittels einer Querschneideinrichtung 3 Bogen 4 abgeschnitten
werden. Diese werden mittels eines weiter unten noch näher zu erläuternden Schuppaggregats
zu einem Schuppenstrom 5 zusammengeführt. Dieser kann geradewegs, oder wie hier bei
6 angedeutet ist, nach entsprechender Umlenkung, in einen Bogenanleger eingeführt
werden, der die zugeführten Bogen taktweise an die bogenverarbeitende Maschine abgibt.
[0021] Das oben erwähnte Schuppaggregat enthält, wie aus Figur 2 erkennbar ist, eine an
den hier nicht näher dargestellten Querschneider sich anschließende Bandanordnung
7, durch die die von der Papierbahn abgetrennten Bogen so abtransportiert werden,
daß der jeweils nachfolgende Bogen 4a mit seinem vorderen Ende unter das hintere Ende
des jeweils vorauslaufenden Bogens 4b hineingeschleppt wird. Hierzu erfolgt zunächst
eine Beschleunigung des von der Bandanordnung 7 mitgenommenen Bogens gegenüber der
Geschwindigkeit der Papierbahn. Anschließend erfolgt eine Abbremsung auf die Schuppenstromgeschwindigkeit.
Diese wird hier durch eine Abzieheinrichtung 8 vorgegeben, die am vorderen Ende der
von der Bandanordnung 7 zurückgelegten Schleppstrecke angeordnet ist.
[0022] Zur Bildung eines Einlaufspalts 9 für das vordere Ende des jeweils nachfolgenden
Bogens 4a wird das hintere Ende des jeweils vorauslaufenden Bogens 4b gegenüber der
Transportebene der Bandanordnung 7 angehoben. Gleichzeitig erfolgt eine Abbremsung
des jeweils vorauslaufenden Bogens 4b auf Schuppenstromgeschwindigkeit, so daß der
jeweils nachfolgende Bogen 4a in den Einlaufspalt einschießt. Hierzu ist oberhalb
der Bandanordnung 7 eine Hochhalteeinrichtung 10 vorgesehen, welche den darunter sich
befindenden Bogen, hier den Bogen 4b, ansaugt, hochhält und gleichzeitig auf Schuppenstromgeschwindigkeit
abbremst. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Hochhalteeinrichtung 10
aus zwei hintereinander angeordneten Aggregaten in Form eines eine fixe Saugfläche
aufweisenden Saugkastens 10a und einer diesem vorgeordneten Bremseinrichtung 10b mit
beweglichen Bremsorganen. Um den betreffenden Bogen, wie hier den Bogen 4b, mit der
Hochhalteeinrichtung 10 zum Eingriff zu bringen, kann diese ganz oder teilweise im
Takt der anzuhebenden Bogen ab- und aufschwingen. Im dargestellten Beispiel findet
hierzu eine Anhebeinrichtung 11 Verwendung, die den jeweils anzuhebenden Bogen zum
Eingriff mit der Hochhalteeinrichtung 10, die in diesem Falle stationär angeordnet
sein kann, bringt. Bei der Anhebeinrichtung kann es sich um eine von unten wirkende
Blas- oder, wie hier, Patscheinrichtung, oder eine von oben wirkende Hubsaugereinrichtung
handeln. Zusätzlich oder alternativ hierzu könnte, wie schon erwähnt, beispielsweise
die Bremseinrichtung 10b eine entsprechende Hubbewegung ausführen.
[0023] Die Bänder der Bandanordnung 7 sind als Saugbänder 12 der am besten aus Figur 3 entnehmbaren
Art ausgebildet. Jedem derartigen Saugband 12 ist ein durch ein Hohlprofil gebildeter
Saugkanal 13 zugeordnet, auf dem das Obertrum des betreffenden Saugbands 12 aufliegt.
Sämtliche Saugkanäle 13 der Bandanordnung 7 sind über eine gemeinsame Verteilerkammer
oder, wie hier, über Einzelleitungen 14 mit einer hier nicht näher dargestellten Vakuumquelle
verbunden. Jedes einen Saugkanal 13 enthaltende Hohlprofil ist im Bereich seiner oberen
Wandung mit einer vorzugsweise mittigen Ansaugöffnung, hier in Form eines Schlitzes
15, oder einer Bohrungsreihe etc., versehen. Die Saugbänder 12 sind mit mit der Ansaugöffnung
kommunizierenden Sauglöchern 16 versehen. Die Saugbänder 12 sind jedoch nicht über
die ganze Länge mit Sauglöchern 16 versehen, sondern lediglich partiell. Es ergeben
sich dementsprechend gleichmäßig am Umfang verteilte, voneinander distanzierte Sauglochfelder
17. Diese bilden Mitnehmer, welche in hiermit zum Eingriff kommenden Bogen im Bereich
seines vorderen Endes erfassen und schleppend transportieren können. Die Bandanordnung
7 fungiert dementsprechend als Schleppeinrichtung, durch die die Bogen 4 schleppend
transportiert werden.
[0024] Die als Mitnehmer fungierenden Sauglochfelder 17 können eine Länge von 150 bis 250
mm, vorzugsweise 200 mm, haben. Zwischen den einzelnen Sauglochfeldern 17 sind die
Saugbänder 12, wie aus Figur 3 entnehmbar ist, sauglochlos. Im Bereich der Sauglochfelder
17 können die Saugbänder 12, wie Figur 3 weiter erkennen läßt, eine Erhöhung 18 aufweisen.
Hierdurch ergibt sich eine Erhöhung der Auflagefläche des vom betreffenden Saugfeld
17 erfaßten Bogens 4, was vor allem dann erwünscht ist, wenn die Saugbandanordnung
7 mehrere, alternierend zum Einsatz kommende Saugbändersätze aufweist. Diese kommen
infolge der Erhöhungen 18 nicht in Kontakt mit den vom jeweils anderen Bändersatz
geschleppten Bogen 4, sodaß gegeneinander versetzte Geschwindigkeitsprofile ohne Beschädigungsgefahr
möglich sind.
[0025] Im dargestellten Beispiel sind die Saugbänder 12 mit im Bereich der vorderen Enden
der Sauglochfelder 17 angeordneten, nach oben abstehenden Abweisnocken 19 versehen.
Eine derartige Abweisnocke 19 ergibt, wie aus Figur 2 anschaulich erkennbar ist, auch
noch im Falle eines Durchhangs des darüber sich befindenden Bogens, beispielsweise
im Bereich des vorderen, der Abzieheinrichtung 8 benachbarten Endbereichs der aktiven
Schleppstrecke der als Schleppeinrichtung fungierenden Bandanordnung 7, einen ausreichenden
Freiraum für den einen bereits im Eingriff mit der Abzieheinrichtung 8 sich befindenden
Bogen 4c unterlappend von hinten angeschleppten, nachfolgenden Bogen, hier den Bogen
4b. Die Abweisnocken 19 können als an die Saugbänder 12 angeformte, den Sauglochfeldern
17 vorauslaufende Höcker ausgebildet sein. Die Saugbänder 12 laufen in die Abzieheinrichtung
8 ein, wobei, wie Figur 2 weiter zeigt, im Falle eines dortigen Klemmspalts 20 die
Saugbänder 12 gegenüber dem Klemmspalt 20 zumindest um die Höhe der Abweisnocken 19
abgesenkt sind, sodaß diese nicht in Kollision mit den den Klemmspalt 20 bildenden
Elementen, hier in Form von angetriebenen Treibrollen 8a und federnd an diese andrückbaren
Klemmrollen 8b kommen können. Gleichzeitig ergibt sich hierdurch auch eine Anlaufkante
für die ankommenden Bogen. Zur Bewerkstelligung der erwähnten Bandabsenkung ist im
Bereich der Abzieheinrichtung 8 ein Bänderknick oder eine Bandumlenkung vorgesehen,
wobei koaxial zu den Treibrollen 8a angeordnete, aber demgegenüber Durchmesser kleinere
Umlenkelemente 21 Verwendung finden, wie aus Figur 2 erkennbar ist.
[0026] Die Länge der aktiven Schleppstrecke der als Schleppeinrichtung fungierenden Bandanordnung
7 ist durch die Länge der Ansaugöffnung, hier in Form des mittigen Schlitzes 15, der
Saugkanäle 13 vorgegeben. Dabei ergibt sich eine Selbststeuerung der als Mitnehmer
fungierenden Sauglochfelder 17 derart, daß diese aktiviert werden, wenn ihre Sauglöcher
16 das in Figur 3 bei 15a angedeutete hintere Ende der Ansaugöffnung überfahren, und
passiviert werden, wenn ihre Sauglöcher 16 das in Figur 3 bei 15b angedeutete, vordere
Ende der Ansaugöffnung überfahren. Bei 15a erfolgt dementsprechend die Übernahme eines
Bogens, bei 15b die Übergabe dieses Bogens. An der Übernahmestelle 15a ankommende
Bogen besitzen die Geschwindigkeit der Papierbahn 2. Um eine ruckfreie Übernahme der
Bogen zu ermöglichen, laufen die Saugbänder 12 zum Zeitpunkt der Übernahme eines Bogens
mit der Geschwindigkeit der Papierbahn 2. Nach erfolgter Übernahme eines Bogens erfolgt
eine Beschleunigung auf eine höhere Transportgeschwindigkeit, sodaß sich zwischen
den aufeinanderfolgenden Bogen Lücken ergeben. Mit dieser Geschwindigkeit überfahren
die als Mitnehmer fungierenden Sauglochfelder 17 die vordere Übergabestelle 15b. Gleichzeitig
wird der so losgelassene Bogen jedoch mittels der Bremseinrichtung 110b an seinem
hinteren Ende so gehalten, daß eine Abbremsung auf die durch die Abzieheinrichtung
8 vorgegebene Schuppenstromgeschwindigkeit erfolgt. Nachdem an der Übergabestelle
15b ein Bogen losgelassen wurde, erfolgt eine Rückführbewegung der betreffenden Saugbänder
12 derart, daß das nächste Sauglochfeld 17 phasengleich mit dem jeweils zugeordneten
Bogen an der Übernahmestelle 15a eintrifft. Diese Rückführbewegung kann schneller
oder langsamer als die Transportgeschwindigkeit sein. Die Saugbänder 12 der Bandanordnung
7 werden dementsprechend über ihrem Umlauf mit variierbarer Geschwindigkeit angetrieben,
sodaß sich über ihrem Umlauf ein Geschwindigkeitsprofil ergibt.
[0027] Um trotz der erforderlichen Beschleunigungen und Verzögerungen der Saugbänder 13
eine hohe Positionsgenauigkeit der als Mitnehmer fungierenden Sauglochfelder 17 zu
gewährleisten, d. h. Rutschverluste auszuschließen, sind die Saugbänder 12, wie die
Figuren 2 und 3 weiter erkennen lassen, als Zahnriemen mit nach innen gerichteten
Zähnen 22 ausgebildet. Die Antriebs- bzw. Umlenkräder 21 sind als Zahnriemenräder
ausgebildet. Infolge des hierdurch bewerkstelligten Formschlusses sind Rutschverluste
ausgeschlossen. Die den Zähnen 22 gegenüberliegende Bandaußenseite fungiert als ebene
Auflagefläche.
[0028] Zur Erzielung eines möglichst geringen Laufwiderstands sind, wie am besten aus Figur
4 erkennbar ist, lediglich im Bereich der Bandmitte Sauglöcher 16 vorgesehen, die
mit einer mittigen Ansaugöffnung, hier in Form des Schlitzes 15, des zugeordneten
Saugkanals 13 kommunizieren. Zur Vergrößerung der bogenseitig wirksamen Saugfläche
sind, wie Figur 4 weiter zeigt, im Bereich der Sauglochfelder 17 gegenüber den Sauglöchern
16 verbreiterte Oberflächenausnehmungen 23 vorgesehen, in welche die Sauglöcher 16
einmünden.
[0029] Die Ansaugöffnung, hier in Form des Schlitzes 15, ist durch seitliche Dichtleisten
24 begrenzt, auf denen das jeweils zugeordnete Saugband 12 läuft. Zur Verbesserung
der Abdichtung können die Dichtleisten 24 mit Expansionsrillen versehen sein. Außerhalb
der Dichtleisten 24 ergeben sich seitliche Laufnuten 25 für die Zähne 22 des jeweils
zugeordneten Saugbands 12. Diese gehen hier dementsprechend nicht über die Bandbreite
durch, sondern bilden lediglich zwei seitlich außenliegende Zahnreihen. Selbstverständlich
wäre es aber auch denkbar, eine mittige Zahnreihe vorzusehen, die in einer mittigen
Laufnut läuft, welche durch zwei Dichtleisten nach außen begrenzt wird. In diesem
Falle ergibt sich zwar eine größere Zahnbreite. Gleichzeitig nimmt aber auch der Laufwiderstand
zu. Bei der der Figur 4 zugrundeliegenden Ausführung ergibt sich demgegenüber ein
vergleichsweise geringer Laufwiderstand.
[0030] Die als Schleppeinrichtung fungierende Bandanordnung 7 kann, wie schon erwähnt, mehrere,
alternierend zum Einsatz kommende Bändersätze aufweisen, deren Geschwindigkeitsprofile
dementsprechend zeitlich gegeneinander versetzt sind. Bei dem der Figur 5 zugrundeliegenden
Beispiel besitzt die Bandanordnung 7 zwei jeweils einen Bändersatz bildende Saugbänderpaare
7a, 7b, die alternierend arbeiten, d. h. deren Geschwindigkeitsprofile zeitlich und
deren als Mitnehmer fungierende Sauglochfelder 17 örtlich so gegeneinander versetzt
sind, daß die aufeinanderfolgenden Bogen abwechselnd vom einen oder anderen Bänderpaar
7a bzw. 7b erfaßt werden. Jedem Bänderpaar 7a bzw. 7b ist, wie Figur 5 weiter zeigt,
ein eigener Antriebsmotor 26a bzw. 26b zugeordnet. Die beiden Antriebsmotoren 26a,
b sind dabei mittels einer jeweils zugeordneten Steuerleitung 27a bzw. 27b so ansteuerbar,
daß das gewünschte Geschwindigkeitsprofil und die gewünschte Profilversetzung erreicht
werden. Die genannten Antriebsmotoren 26a, b sind jeweils mit einer die hinteren bzw.
vorderen Umlenkorgane 21 der zu jedem Bändersatz gehörenden Saugbänder 12 aufnehmenden
Welle 28 bzw. 29 verbunden. Auf jeder Welle 28, 29 sind dabei jeweils die einem Bändersatz
zugeordneten Umlenkorgane befestigt, wie bei 30 angedeutet ist, und die dem jeweils
anderen Bändersatz zugeordneten Umlenkorgane frei drehbar gelagert, wie bei 31 angedeutet
ist. Die auf der jeweils zugeordneten Welle befestigten Umlenkorgane fungieren dabei
als Antriebsräder, die frei drehbar gelagerten Umlenkorgane lediglich als Umlenkräder.
Insbesondere bei Anordnungen vorliegender Art mit alternierend arbeitenden Bändersätzen
kommen, wie oben schon erwähnt, die im Bereich der Sauglochfelder 17 vorgesehenen
Banderhöhungen 18 positiv zum Tragen, da hierdurch sichergestellt ist, daß die mit
Relativgeschwindigkeit zu dem auf einer derartigen Erhöhung 18 aufliegenden Bogen
4 laufenden, anderen Bänder an der Bogenunterseite nicht streifen.
[0031] Bei dem der Figur 5 zugrundeliegenden Beispiel findet eine klemmspaltlose Abzieheinrichtung
32 Verwendung. Hierbei handelt es sich um eine der als Schleppeinrichtung fungierenden
Bandanordnung 7 nachgeordnete Bandanordnung, die mehrere, gleichförmig mit Schuppenstromgeschwindigkeit
laufende Transportbänder 32a aufweist. Diese können als Saugbänder mit auf ihrem ganzen
Umfang vorgesehenen Sauglöchern ausgebildet sein. Zur Übergabe der mittels der als
Schleppeinrichtung fungierenden Bandanordnung 7 antransportierten Bogen an die Abzieheinrichtung
32 tauchen hier die Bänder der Bandanordnung 7 unter die Transportebene der Bänder
der die Abzieheinrichtung 32 bildenden Bandanordnung ab. Hierzu sind die Bänder der
Bandanordnung 7 im Bereich einer Knickstelle nach unten abgelenkt. Zur Erhöhung der
Übergabegenauigkeit kann im Bereich der Schnittstelle der beiden Transportebenen eine
Walze 33 mit vorstehenden Anschlägen 33a vorgesehen sein, an denen die Vorderkanten
der ankommenden, mittels der Bremseinrichtung 10b der Hochhalteeinrichtung 10 abgebremsten
Bogen anlaufen können. Die Anschläge 33a laufen mit der Geschwindigkeit der Bänder
32a und dementsprechend ebenfalls mit Schuppenstromgeschwindigkeit.
[0032] Die Abzieheinrichtung 32 und die mit Anschlägen versehene Walze 33 werden, wie Figur
5 weiter erkennen läßt, mittels einer seitlichen Längswelle 34 angetrieben, die unter
Zwischenschaltung eines Untersetzungsgetriebes von einer sogenannten Eintourenwelle
aus angetrieben wird, die im Takt der bogenverarbeitenden Maschine läuft. In gleicher
Weise kann auch die der Figur 2 zugrundeliegende, als Rollenpaarung ausgebildete Abzieheinrichtung
8 angetrieben sein. Dasselbe gilt für die in Figur 2 angedeutete Anhebeinrichtung
11.
[0033] Die Hochhalteeinrichtung 10 besteht, wie im Zusammenhang mit der Figur 2 bereits
ausgeführt wurde, aus einem die als Schleppeinrichtung fungierende Bandanordnung 7
übergreifenden Saugkasten 10a, der die angesaugten Bogen auch noch hochhält, wenn
deren vorderes Ende bereits an die Abzieheinrichtung übergeben ist, und einer dem
Saugkasten 10a vorgeordneten, d. h. entgegen der Transportrichtung daneben angeordneten
Bremseinrichtung 10b, die die angesaugten Bogen so abbremst, daß sie mit Schuppenstromgeschwindigkeit
in die Anzieheinrichtung einlaufen.
[0034] Die Bremseinrichtung 10b ist, wie am besten aus Figur 6 erkennbar ist, mit umlaufenden
Bremsorganen 35 versehen, die vor der Bogenübergabe an die Abzieheinrichtung zum Eingriff
mit den aufeinanderfolgenden Bogen kommen. Bei den umlaufenden Bremsorganen 35 kann
es sich um Saugbänder handeln, die auf ihrem ganzen Umfang mit Sauglöchern versehen
sein können. Zweckmäßig sind, wie am besten aus Figur 7 erkennbar ist, mehrere gleichförmig
über die Maschinenbreite verteilte Bremsorgane 35 vorgesehen. Den die Bremsorgane
35 bildenden Saugbändern können einzelne, miteinander verbundene Saugkanäle zugeordnet
sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 6 und 7 ist ein gemeinsamer,
über alle zugeordneten Saugbänder sich erstreckender Saugkasten 36 vorgesehen, der
über eine Anschlußleitung 37 an eine Vakuumquelle angeschlossen ist. Der Saugkasten
36 ist mit einer Bodenplatte verschlossen, auf der das Untertrum der die Bremsorgane
35 bildenden Saugbänder läuft und die dementsprechend im Bereich der diesen Saugbändern
zugeordneten Spuren mit Ansaugöffnungen in Form von Schlitzen oder Lochreihen versehen
ist.
[0035] Die die bewegten Bremsorgane 35 bildenden, umlaufenden Saugbänder werden über ein
Vorgelege 38 mittels eines zugeordneten, auf dem Gestell der Bremseinrichtung 10b
bzw. Hochhalteeinrichtung 10 aufgenommenen Motors 39 angetrieben. Hierbei handelt
es sich wie bei den Antriebsmotoren 26a, b der Bändersätze 7a, b der als Schleppeinrichtung
fungierenden Bandanordnung 7 um einen drehzahlsteuerbaren Motor, der über eine Steuerleitung
39a so ansteuerbar ist, daß ein gewünschtes Geschwindigkeitsprofil erreichbar ist.
Die Anhebeinrichtung 11 ist so justiert, daß das hintere Ende jedes Bogens 4 erst
dann zum Eingriff mit den Bremsorganen 35 gebracht wird, wenn die zugeordneten Bänder
der Schleppeinrichtung die gegenüber der Geschwindigkeit der Papierbahn erhöhte Transportgeschwindigkeit
erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt, also bei jeder Hubaktion der Anhebeinrichtung
11, werden die Bremsorgane 35 der Bremseinrichtung 10b mit derselben Geschwindigkeit
wie die jeweils aktiven Bänder der als Schleppeinrichtung fungierenden Bandanordnung
7 angetrieben. Der Bogeneingriff der Bremseinrichtung 10b erfolgt dementsprechend
ruckfrei. Von der Transportgeschwindigkeit ausgehend erfolgt eine Reduzierung der
Geschwindigkeit der Bremsorgane 35 derart, daß die Schuppenstromgeschwindigkeit erreicht
ist, wenn das vordere Bogenende die mit Schuppenstromgeschwindigkeit laufende Abzieheinrichtung
erreicht oder kurz vorher. Da die Sauglöcher 16 des den betreffenden Bogen in seinem
vorderen Ende führenden Sauglochfelds 17 gegen Ende der Schleppstrecke über das vordere
Ende 15b der Ansaugöffnung des zugeordneten Saugkanals 13 hinauslaufen, folgt der
hiervon nach und nach freigegebene Bogen in diesem Bereich den Saugbändern der Bremseinrichtung.
Die Bänder der unteren Bandanordnung 7 fungieren dabei nur noch als Auflagebänder,
die mit gewisser Relativgeschwindigkeit unter dem betreffenden Bogen hinweggehen,
sodaß dieser gestreckt, aber mit der Geschwindigkeit der Bremsorgane 35, die dabei
der Schuppenstromgeschwindigkeit entspricht, in die Abzieheinrichtung einläuft. Die
Freigabe eines hinteren Bogenendes durch die Bremsorgane 35 kann dementsprechend erfolgen,
wenn das zugehörige, vordere Bogenende bereits in die Abzieheinrichtung eingelaufen
ist. Der Abstand der Bremseinrichtung 10b von der Abzieheinrichtung, die in Figur
6 wiederum als Rollenpaarung ausgebildet und dementsprechend ebenfalls mit 8 bezeichnet
ist, entspricht dementsprechend höchstens der Bogenlänge und beträgt vorzugsweise
etwas weniger. Nach erfolgter Bogenfreigabe durch die Bremsorgane 35 werden diese
wieder auf die Transportgeschwindigkeit der Schleppeinrichtung beschleunigt, sodaß
der nächste Bogen ruckfrei übernommen werden kann.
[0036] Um auch im Bereich der Bremsorgane 35 trotz der erforlichen Beschleunigungen und
Verzögerungen eine hohe Genauigkeit zu erreichen und Rutschverluste auszuschließen,
sind die die Bremsorgane 35 bildenden Saugbänder wie die Saugbänder 12 der Bandanordnung
7 als Zahnriemen mit nach innen gerichteten Zähnen ausgebildet. Die zugeordneten Umlenkorgane
40 sind dementsprechend als Zahnriemenscheiben ausgebildet. Auch im Bereich des Vorgeleges
38 ist eine formschlüssige Momentübertragung, ebenfalls mittels eines Zahnriemens
oder dergleichen vorgesehen.
[0037] Das zum Bogeneingriff kommende Untertrum der umlaufenden Bremsorgane 35 verläuft
fluchtend mit dem unteren Saugblech des Saugkastens 10a, der über eine Anschlußleitung
41 an eine Vakuumquelle angeschlossen sein soll. Die Neigung des Saugkastens 10a und
vorzugsweise auch der Bremseinrichtung 10b sind einstellbar. Im der Figur 6 dargestellten
Beispiel sind der Saugkasten 10a und die Bremseinrichtung 10b so eingestellt, daß
sich eine Verkleinerung des Abstands zur Bandanordnung 7 in Transportrichtung ergibt.
Das Saugblech des Saugkastens 10a bildet ein gegenüber den die Bremsorgane 35 bildenden,
umlaufenden Saugbändern stationäres Element, durch das die hinteren Bogenenden hochgehalten
werden, wenn ihre vorderen Enden bereits in die Abzieheinrichtung 8 eingelaufen sind,
wobei sich eine erwünschte Streckung des Bogenmaterials ergibt.
[0038] Um in jedem Falle den oben erwähnten, formatabhängigen Abstand der Bremseinrichtung
10b vom vorderen Ende 15b der Schleppstrecke und von der dort benachbarten, nicht
verstellbaren Abzieheinrichtung einstellen zu können, ist die gesamte Hochhalteeinrichtung
10 formatabhängig in Förderrichtung verstellbar. Hierzu ist ein auf zur Ebene der
Bandanordnung 7 parallelen Längsführungen verstellbarer Schlitten 42 vorgesehen, auf
dem die Bremseinrichtung einschließlich Bremsorganen und Antriebsmotor aufgenommen
ist und an dem, wie am besten aus Figur 6 erkennbar ist, der Saugkasten 10a mittels
eines feststellbaren Schwenklagers 43 schwenkbar aufgenommen ist. Der Schlitten 42
ist einerseits mittels Führungsbüchsen 44 auf einer seitlichen Führungsstange 45 aufgenommen,
die an einem Längsholm des die Bandanordnung 7 aufnehmenden Gestells 46 befestigt
ist. Auf dem anderen Längsholm des Gestells 46 ist der Schlitten 42 durch Laufrollen
47 abgestützt. Hierdurch ist es möglich, den Schlitten 42 und dementsprechend die
gesamte Hochhalteeinrichtung 10 nicht nur in und entgegen der Förderrichtung zu verstellen,
sondern auch um die Führungsstange 45 insgesamt hochzuschwenken, um die Bandanordnung
7 etwa im Falle eines Stoppers etc. gut zugänglich zu machen.
[0039] Die Anhebeinrichtung 11 ist zusammen mit der Bremseinrichtung 10b verstellbar. Hierzu
kann die Anhebeinrichtung 11 ebenfalls auf dem Schlitten 42 aufgenommen sein. Bei
dem der Figur 7 zugrundeliegenden Beispiel ist die Anhebeinrichtung 11 auf dem Gestell
46 der Bandanordnung 7 gelagert und über Verbingungselemente, etwa in Form einer Gelenkstange
48 mit dem Schlitten 42 verbunden. Zum Verschieben des Schlittens 42 sind seitliche
Gewindespindeln 49 vorgesehen, die entweder motorisch, oder, wie aus Figur 5 erkennbar
ist, mittels einer mit einem Handrad 50 versehenen Welle manuell betätigbar sind.
Die Längswelle 34, von der auch der Antrieb der mit dem Schlitten 42 verstellbaren
Anhebeinrichtung 11 abgeleitet wird, ist, wie Figur 7 weiter zeigt, zweckmäßig als
Polygonwelle ausgebildet, auf der das der Anhebeinrichtung 11 zugeordnete Antriebselement
51 verschiebbar aufgenommen ist. Dieses kann hierzu auf einer am verschiebbaren Gestell
befestigten Lagerfahne gelagert sein.
[0040] Die den Figuren 2 sowie 6 und 7 zugrundeliegende Anhebeinrichtung 11 besteht aus
auf einer durch die Längswelle 34 antreibbaren Welle 52 aufgenommenen Nockenscheiben
53, die zwischen den Bändern der als Schleppeinrichtung fungierenden Bandanordnung
7 angeordnet sind. Die Nockenscheiben 53 besitzen außerhalb ihrer Nocke eine solchen
Durchmesser, daß die Bänder der Bandanordnung 7 nicht überragt werden. Lediglich wenn
die Nocke 52a nach oben kommt, läuft diese über die Bandoberfläche hinaus, wodurch
auf den darüber hinweggehenden Bogen eine Hochpatschwirkung ausgeübt wird. Die Welle
52 durchgreift Längsschlitze 54 des Gestells der Bandanordnung 7, was die gewünschte
Verstellbarkeit ermöglicht. Die Nockenscheiben 52 werden so angetrieben, daß ihr Umfang
auf den Bogen etwa mit Bogengeschwindigkeit abrollt. Die Umfangsgeschwindigkeit der
Nockenscheiben 53 beträgt dementsprechend im Bereich der zum Hochpatschen aktiven
Nocke 53a etwa der erhöhten Transportgeschwindigkeit der Bänder der Bandanordnung
7. Anstelle der Nockenscheiben 53 könnten selbstverständlich auch andere Hochpatschelemente,
beispielsweise in Form schwenkbarer Patscher Verwendung finden. Ebenso wäre es denkbar,
zusätzlich oder alternativ hierzu zum Anheben der Bogen Blasdüsen der in Figur 2 bei
55 angedeuteten Art zu verwenden. Diese können, wie in Figur 2 durch gestrichelte
Linien angedeutet ist, schwenkbar angeordnet sein und mit einer Blende 56 zusammenwirken
derart, daß lediglich im von der Blende 56 nicht abgedeckten Zustand ein Luftstrahl
auf den darüber sich befindenden Bogen ausgeübt wird. Eine derartige Anordnung hat
den Vorteil, daß die Blasdüsen 55 permanent mit Blasluft beaufschlagt werden können.
[0041] Ebenso wäre es denkbar, zusätzlich oder alternativ zu einer von unten wirkenden Anhebeinrichtung
eine von oben wirkende Anhebeinrichtung vorzusehen. Diese müßte als auf- und abschwenkende
Ansaugeinrichtung ausgebildet sein. Hierzu könnte eine im Takt der ankommenden Bogen
auf- und abschwingende, der Bremseinrichtung 10b noch vorgeordnete Saug-Taktschwinge
vorgesehen sein, die an die Vakuumquelle angeschlossene Saugelemente aufweist, die
mittels eines Kurbeltriebs auf- und abschwenkbar sind. Es wäre aber auch ohne weiteres
denkbar, die Bremseinrichtung selbst als Anhebeinrichtung auszubilden, indem der zur
Bremseinrichtung gehörende Saugkasten 36 samt den zugeordneten Saugbändern auf- und
abschwingend angeordnet ist. Die den dargestellten Beispielen zugrundeliegende Ausführung
mit in der Höhe stationärer Bremseinrichtung hat jedoch den Vorteil einer hohen Schwingungssicherheit.
1. Vorrichtung zur Bildung einer Folge von sich unterlappenden, flächigen Gegenständen,
insbesondere zur Bildung eines Schuppenstroms (5) beim Fördern von mittels einer vorgeordneten
Querschneideinrichtung (3) von einer Papierbahn abgeschnittenen Bogen (4) zum Anlegetisch
einer bogenverarbeitenden Maschine, mit einer oberhalb einer Bandanordnung (7) angeordneten
Hochhalteeinrichtung (10), mit welcher der hintere Bereich der aufeinanderfolgenden
Gegenstände unter Bildung eines Einlaufspalts (9) für den jeweils nachfolgenden Gegenstand
vorzugsweise mittels einer zugeordneten Anhebeinrichtung (11) zum Eingriff bringbar
ist, und mit einer der Bandanordnung (7) nachgeordneten, mit Schuppenstromgeschwindigkeit
antreibbaren Abzieheinrichtung (8, 32), dadurch gekennzeichnet, daß die Bandanordnung (7) als Schleppeinrichtung mit die aufeinanderfolgenden Gegenstände
nur im Bereich ihres vorderen Endes erfassenden, umlaufenden Mitnehmern (17) ausgebildet
ist und daß die Hochhalteeinrichtung (10) eine Bremseinrichtung (10b) mit umlaufenden,
zum Eingriff mit den hinteren Enden der aufeinanderfolgenden Gegenstände bringbaren
Haltemitteln (35) aufweist, die mit variierbarer Geschwindigkeit antreibbar sind,
die im Takt der mittels der Schleppeinrichtung geschleppten Gegenstände zunächst der
Transportgeschwindigkeit der Mitnehmer (17) der Schleppeinrichtung entspricht und
hiervon ausgehend auf die Schuppenstromgeschwindigkeit reduzierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder der Bandanordnung (7) mit über ihrem Umlauf variierbarer Geschwindigkeit
antreibbar sind, die ausgehend von einer der Geschwindigkeit der ankommenden Gegenstände
entsprechenden Geschwindigkeit auf eine demgegenüber erhöhte Transportgeschwindigkeit
und im Anschluß daran auf eine eine Synchronisierung der Mitnehmer (17) mit den ankommenden
Gegenständen bewerkstelligende Rückführgeschwindigkeit einstellbar ist, wobei in dem
Falle, daß die Bandanordnung (7) mehrere, vorzugsweise zwei Bändersätze (7a, 7b) aufweist,
diese unabhängig voneinander mit jeweils gleichem, zeitlich versetztem Geschwindigkeitsprofil
antreibbar sind und ihre Mitnehmer (17) abwechselnd mit jeweils aufeinanderfolgenden
Gegenständen zum Eingriff bringbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandanordnung (7) zwei vorzugsweise durch drehzahlsteuerbare Motoren (26a, 26b)
separat voneinander antreibbare Wellen (28, 29) aufweist, auf denen jeweils einem
Bändersatz (7a) zugeordnete Antriebsräder befestigt und dem anderen Bändersatz (7b)
zugeordnete Umlenkräder frei drehbar gelagert sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder der als Schleppeinrichtung ausgebildeten Bandanordnung (7) als Saugbänder
(12) ausgebildet sind, die über ihrem Umfang nur partiell mit in Form wenigstens eines
Sauglochfelds (17) vorzugsweise mehrerer, gleichmäßig über den Bandumfang verteilter
Sauglochfelder (17) von vorzugsweise 200mm Länge angeordneten Sauglöchern (16) versehen
sind, die vorzugsweise in ihnen gegenüber verbreiterte Oberflächenausnehmungen (23)
ausmünden.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder der als Schleppeinrichtung ausgebildeten Bandanordnung (7) im Bereich
der Sauglochfelder (17) eine Erhöhung (18) der Bandoberfläche aufweisen und vorzugsweise
mit den Sauglochfeldern (17) vorauslaufenden, nach oben abstehenden Abweisnocken (19)
versehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder der als Schleppeinrichtung ausgebildeten Bandanordnung (7) formschlüssig
antreibbar, vorzugsweise als Zahnriemen mit nach innen gerichteten Zähnen (22) ausgebildet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Band der Bandanordnung (7) eine Ansaugöffnung (15) zugeordnet ist, über die
die Sauglöcher (16) mit einem Saugkanal (13) kommunizieren und die von Dichtleisten
(24) flankiert ist, die sich innerhalb seitlicher Laufnuten (25) für seitliche Zahnreihen
der Saugbänder (12) befinden, wobei die Vakuumbeaufschlagung der Sauglöcher (16) über
die Länge des Saugkanals (13) vorzugsweise abnimmt und dieser vorzugsweise über seiner
Länge in mehrere Kammern unterteilt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzieheinrichtung (8) als Rollenpaarung mit einem von antreibbaren Treibrollen
(8a) und vorzugsweise federnd hieran andrückbaren Gegenrollen (8b) begrenzten Klemmspalt
(20) ausgebildet ist, gegenüber dem die Bänder der als Schleppeinrichtung ausgebildeten
Bandanordnung (7) versenkt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsorgane der Bremseinrichtung (10b) als vorzugsweise mittels eines drehzahlsteuerbaren
Motors (39) antreibbare umlaufend antreibbare, auf ihrem ganzen Umfang mit Sauglöchern
versehene Saugbänder (35) ausgebildet sind, die vorzugsweise als formschlüssig antreibbare
Zahnriemen mit nach innen gerichteten Zähnen ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise während des Betriebs in der Höhe stationäre Bremseinrichtung (10b)
einen an eine Vakuumquelle angeschlossenen Saugkasten (36) aufweist, über dessen mit
Ansaugöffnungen versehenes Bodenblech die Saugbänder (35) geführt sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochhalteeinrichtung (10) einen der Bremseinrichtung (10b) nachgeordneten, im
Betrieb stationären Saugkasten (10a) aufweist, dessen Saugebene vorzugsweise fluchtend
mit der Arbeitsebene der Saugbänder (35) der Bremseinrichtung (10b) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Hochhalteeinrichtung (10), die vorzugsweise auf einem gemeinsamen Schwenkrahmen
(42) aufgenommen ist, der um eine seitliche Schwenkachse (45) hochschwenkbar ist,
vorzugsweise zusammen mit einer Anhebeeinrichtung (11) formatabhängig verstellbar
ist, die vorzugsweise als Nockenscheiben (53) ausgebildete, zwischen die Bänder der
Bandanordnung (7) eingreifende, gleichförmig, vorzugsweise mit einer der Transportgeschwindigkeit
der Bandanordnung (7) entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit antreibbare Anhebelemente
aufweist.