[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalteinrichtung zur Unterbrechung eines Stromkreises,
wobei dreipolige Module die verschiedenartigsten elektrisch einpoligen und mehrpoligen
Einrichtungen bilden, gegebenenfalls unter Hinzufügung eines Neutralleiterpfades.
Ein dreipoliges Modul weist einen Hauptstrompfad mit zumindest einer Kontaktstelle
auf, die mittels Auslöseorgan oder Auslöseorganen und bzw. oder Fernwirkeinrichtungen
und bzw. oder Handbetätigungsorgan, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Schaltschlossen,
zu Schalten ist. Das Modul weist weiter einen Abzweig vom Hauptstrompfad auf, in dem
eine Strombegrenzungseinrichtung angeordnet ist. Ein derartiges Modul ist Gegenstand
einer Anmeldung mit älterem Zeitrang ist (EP: 90 113 093.0).
[0002] Dem Hauptstrompfad nachgeordnete Bauelemente oder Einrichtungen werden schon während
des Abschaltvorgangs gegen zu hohe Stromquadrat-Zeit-Werte geschützt. Dieser Schutz
gegen Überstrom kommt insbesondere im Kurzschlußfall zum Tragen. Die Überleitung zu
hoher Ströme auf den Abzweig entlastet die dem Hauptstrompfad nachgeordneten Einrichtungen.
[0003] Die Stromunterbrechung durch einen Schutzschalter, dem Verbraucherzweige mit weiteren
Schutzschaltern nachgeordnet sind, kann im Zusammenhang mit den Bemühungen zur Strombegrenzung
gesehen werden.
[0004] Schutzschalter, die darauf abgestellt sind, im wesentlichen den Strom zu unterbrechen,
konnten bei strenger Anforderung an die Selektivität in der Praxis nur mit hohem Aufwand
und dennoch für viele Anwendungsfälle bisher nicht befriedigend zur Verfügung gestellt
werden. So ist man in der Praxis bei der Verminderung des durchgelassenen Stromquadrat-Zeit-Wertes
an technisch bedingte Grenzen gelangt, da weder eine wesentlich schnellere Auslösung
und Kontaktöffnung noch eine wesentliche Erhöhung der aufzubauenden Lichtbogenspannung
mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu erreichen war.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Unterbrechung eines
Stromkreises zu entwickeln, die einfach aufgebaut ist und eine weitere Reduzierung
des Stromquadrat-Zeit-Wertes ermöglicht. Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt
durch eine Schalteinrichtung nach Patentanspruch 1.
[0006] Die Schalteinrichtung bildet zwei Anschlußseiten, die beim Öffnen der Schaltkontakte
jeweils einen Strompfad zwischen zwei elektrischen Polen auf jeder Anschlußseite bilden.
Über den Abzweig vom Hauptstrompfad kann mit diesem jeweils ein Eingangskreis und
ein Ausgangskreis angeschlossen werden, die beim ansprechen der Schalteinrichtung
gegeneinander entkoppelt werden, so daß ein Teil der Kurzschlußenergie aus dem Speisekreis
am zu schützenden Lastkreis vorbeigeleitet wird. Da die Schalteinrichtung im Abschaltfall
zwei Anschlußseiten bildet, werden beide Kreise früh voneinander entkoppelt, wodurch
die Nachlieferung von Energie frühzeitig unterbunden wird. Es ist daher nur noch die
zu diesem Zeitpunkt im zu schützenden Lastkreis bereits enthaltene Energie abzubauen.
Unterstützt wird der Energieabbau durch zumindest eine Strombegrenzungseinrichtung.
Als Strombegrenzungseinrichtung eignet sich ein linearer Widerstand, auch ein komplexer
Widerstand - Impedanz -, ein nichtlinearer Widerstand, eine Lichtbogenlöscheinrichtung
oder allgemein eine Einrichtung zum Aufbau einer Gegenspannung bzw. einer gegenelektromotorischen
Kraft, EMK. Sie kann insbesondere auch eine Lichtbogenlöscheinrichtung sein.
[0007] Nach einer Weiterbildung ist die Strombegrenzungseinrichtung im Abzweig aus zumindest
zwei Lichtbogenlöscheinrichtungen ausgeführt, von denen zumindest je eine vor und
eine nach der Kontaktstelle in einem sich gabelnden Abzweig angeordnet ist.
[0008] Die Kontaktstelle bzw. Kontaktanordnung kann so ausgeführt sein, daß sie mindestens
eine Unterbrechungsstelle bildet, die jeweils mindestens einen beweglichen Kontakt
aufweist. Der Abzweig kann zu elektrisch gleichpoligen Anschlüssen herausgeführt sein,
an denen jeweils ein Neutralleiter des eingangsseitigen und des ausgangsseitigen Netzes
angeschlossen werden kann. Zwei dreipolige Module können mit ihren Abzweigen verbunden
werden und mit ihren anderen beiden Polen jeweils zwei elektrische Anschlüsse auf
jeder Anschlußseite bereitstellen. Man erhält dann einen Vierpol für zwei elektrische
Pole bzw. Außenleiter.
[0009] Von mehreren dreipoligen Modulen kann jeweils ihr Abzweig zu einem gemeinsamen Anschlußzweig
für einen Neutralleiter zusammengeführt sein. Man erhält dann eine Schalteinrichtung
für eine der Anzahl der Module entsprechende Anzahl von Außenleitern und für einen
zusätzlichen Neutralleiter.
[0010] Die Erfindung soll nun anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:
- In FIG 1
- ist die prinzipielle Aufbau eines bevorzugten Ausführungsbeispiels dargestellt, wobei
das Modul in einen Eingangs- und in einen Ausgangskreis eingeschaltet ist.
- In FIG 2
- ist ein anderes Ausführungsbeispiel für die Schalteinrichtung veranschaulicht.
- In FIG 3
- ist ein Ausführungsbeispiel für eine symmetrische Schalteinrichtung für zwei Außenleiter
bei verbundenen Abzweigen dargestellt.
- In FIG 4
- ist ein Ausführungsbeispiel der Schalteinrichtung für drei Außenleiter und für einen
Neutralleiter wiedergegeben.
- In FIG 5
- ist eine Schalteinrichtung für einen Außenleiter und für einen geschalteten Neutralleiter
bei zusätzlichem Strombegrenzungselement im Abzweig dargestellt.
- In FIG 6
- ist die symmetrische Schalteinrichtung nach Figur 3 für zwei Außenleiter und bei zusätzlichem
Strombegrenzungselement in den verbundenen Abzweigen wiedergegeben.
- In FIG 7
- ist eine Schalteinrichtung nach Figur 4 bei zusätzlichen Strombegrenzungselementen
in Abzweigen von drei Modulen dargestellt.
[0011] Die Schalteinrichtung nach Figur 1 weist ein dreipoliges Modul 13 mit einem Hauptstrompfad
1 und einer Kontaktstelle 2 auf. Vom Hauptstrompfad 1 führt ein gabelförmiger Abzweig
7 vor und hinter der Kontaktstelle 2 zu einem gesonderten Anschluß, dem externen Anschluß
9 des Abzweigs. Strombegrenzungseinrichtungen 8 und 18, die vorteilhafterweise als
Lichtbogenlöscheinrichtungen ausgeführt sein können sind so angeordnet, daß je eine
vor und eine nach der Kontaktstelle 2 in einer Gabel des Abzweigs 7 angeordnet ist.
Zwischen dem Eingangsanschluß 12 des Hauptstrompfads 1 und dem externen Anschluß 9
des Abzweigs kann ein Eingangskreis 14 mit Induktivität, Wirkwiderstand und elektromotorischer
Kraft, EMK, angeschlossen sein. Zwischen dem Ausgangsanschluß 22 des Hauptstrompfads
1 und dem externen Anschluß 9 des Abzweigs 7 kann ein Ausgangskreis 15 mit Induktivität
und Wirkwiderstand angeschlossen sein. Der Ausgangskreis 15 steht hier stellvertretend
für ein Verbrauchernetz mit mehreren Zweigen.
[0012] Die Schalteinrichtung nach Figur 2 gibt ein anderes Ausführungsbeispiel für das dreipolige
Modul 13 wieder. Im Hauptstrompfad 1 ist eine Kontaktstelle 2, die als Doppelunterbrecher
ausgeführt ist, angeordnet und die Strombegrenzungseinrichtungen 8 und 18 sind im
Ausführungsbeispiel die Löschblechstapel der beiden Unterbrecherkontakte des Doppelunterbrechers
ein derartiger Aufbau ist prinzipiell von Schaltschützen hinlänglich bekannt. Die
Verbindungsschiene gegenüber der Schaltbrücke ist hier jedoch Teil des Abzweigs 7.
[0013] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 sind zwei Anordnungen 13, beispielsweise nach
Figur 1 oder nach Figur 2, mit ihren gesonderten Anschlüssen 9 und 109 für die Abzweige
miteinander verbunden. Es können auch verschiedenartige dreipolige Module 13 verwendet
werden, weshalb die Bezugszeichen der Anschlüsse lediglich eine systematisch Übereinstimmung
zu Erkennen geben und nicht völlig übereinstimmen. Am Hauptstrompfad mit den Anschlüssen
12 und 22 kann ein Außenleiter und am anderen Hauptstrompfad mit dem Eingangsanschluß
112 und dem Ausgangsanschluß 122 ein weiterer Außenleiter angeschlossen werden. Die
Entkopplung des Ausgangskreises vom Eingangskreis ist über die beiden Strombegrenzungseinrichtungen
8 und über die beiden Strombegrenzungseinrichtungen 18 der beiden Module 13 gewährleistet.
Die verbundenen Anordnungen 13 bilden dabei ein erweitertes Schalteinrichtungselement
16.
[0014] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 4 sind von drei Modulen 13 jeweils ihr Anschluß
9, 209 und 309 für ihren Abzweig 7 mit einem gemeinsamen Anschlußzweig 27 verbunden,
der die Anschlüsse 28 aufweist. Das erweiterte Schalteinrichtungselement 19 kann mit
den Anschlüssen 12 und 22 in einen ersten Außenleiter, mit den Anschlüssen 212 und
222 in einen zweiten Außenleiter und mit den Anschlüssen 312 und 322 in einen dritten
Außenleiter eingeschaltet werden. Am gemeinsamen Anschlußzweig 27 kann ein Neutralleiter
angeschlossen werden. Das erweitere Schalteinrichtungselement 19 bildet ein sogenanntes
elektrisch vierpoliges Gerät für drei Außenleiter und einen Neutralleiter.
[0015] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist im Pfad für den Anschluß eines Neutralleiters
eine weitere Kontaktstelle 20 angeordnet, die mit der Kontaktstelle 2 im Modul 13
zusammenarbeitet. Ein zusätzliches Strombegrenzungselement 21 ist im Pfad des Abzweigs
7 angeordnet. Man erhält dadurch ein erweitertes Schalteinrichtungselement 22 für
einen Außenleiter und einen Neutralleiter.
[0016] Die Schalteinrichtung nach Figur 6 ergibt sich aus der Anordnung nach Figur 3 durch
Einschalten eines zusätzlichen Strombegrenzungselements 21 im Pfad der Abzweige 7.
[0017] Die Schaltungseinrichtung nach Figur 7 läßt sich aus der Schaltungseinrichtung nach
Figur 4 dadurch ableiten, daß in den Pfaden der Abzweige 7 zum gemeinsamen Anschlußzweig
27 zusätzliche Strombegrenzungselemente 21 eingeschaltet werden. Im gemeinsamen Anschlußzweig
27 kann im Bedarfsfall eine weitere Kontaktstelle 20 vorgesehen werden.
1. Schalteinrichtung zur Unterbrechung eines Stromkreises,
- wobei dreipolige Module (13) die verschiedenartigsten elektrisch einpoligen und
mehrpoligen Einrichtungen bilden, gegebenenfalls unter Hinzufügung eines Neutralleiterpfades,
- wobei ein dreipoliges Modul einen Hauptstrompfad (1) mit zumindest einer Kontaktstelle
(2) aufweist, die mittels Auslöseorgan oder Auslöseorganen und bzw. oder Fernwirkeinrichtung
und bzw. oder Handbetätigungsorgan, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Schaltschlosses
zu schalten ist, und weiter einen Abzweig (7) mit Strombegrenzungseinrichtung (8;
18) aufweist,
- und wobei die Schalteinrichtung zwei Anschlußseiten (für einen Eingangskreis 14
und für einen Ausgangskreis 15) bildet, die beim Öffnen der Schaltkontakte (der Kontaktstelle
2) jeweils einen Strompfad zwischen zwei elektrischen Polen und jeder Anschlußseite
bilden.
2. Schalteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung (8; 18) im Abzweig (7) als zumindest zwei Lichtbogenlöscheinrichtungen
ausgeführt ist, von denen zumindest je eine (8) vor und eine (18) nach der Kontaktstelle
(2) in einem sich gabelnden Abzweig (7) angeordnet ist.
3. Schalteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abzweig (7) zu elektrisch gleichpoligen Anschlüssen (Anschlußzweig 17) herausgeführt
ist.
4. Schalteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei dreipolige Module (13) mit ihren Abzweigen (7) verbunden sind und mit ihren
anderen beiden Polen jeweils zwei elektrische Anschlüsse auf jeder Anschlußseite bilden
5. Schalteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß von mehreren dreipoligen Modulen (13) jeweils ihr Abzweig (7) zu einem gemeinsamen
Anschlußzweig (27) für einen Neutralleiter zusammengeführt sind.
6. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Leitungszug eines Abzweigs (7) ein zusätzliches Strombegrenzungselement (21)
angeordnet ist.