[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Preßzange für das Verpressen von Rohrverbindungen,
insbesondere für Rohre aus Verbundmaterialien, in einer Ausbildung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bekannte Preßzangen dieser Art (DE 27 25 280 A1) haben einen zweiteiligen Formeinsatz,
bei dem sich die Teile des Formeinsatzes über einen Zentriwinkel von 180° erstrecken.
Die Trennfuge zwischen beiden Formteilen fällt dabei mit der Längsmittelebene der
Preßzange zusammen, zu der die beiden Schwenkachsen für die Preßbacken spiegelbildlich
angeordnet sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Preßzange der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der die Formteile auf die zu verpressenden Teile der Rohrverbindung
gleichförmiger einwirken und verpreßte Rohrverbindungen besonders hoher Formgenauigkeit
erbringen. Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Preßzange mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche
2 bis 11 verwiesen.
[0004] Die Preßzange nach der Erfindung erzeugt verpreßte Rohrverbindungen, die insbesondere
bei kreisförmiger Grundform besonders formgenau sind. Dabei werden die zum Verpressen
aufgewendeten Kräfte durch die Formteile besser über den Umfang verteilt in die Teile
der Rohrverbindung eingetragen mit der Folge, daß unter Vermeidung von Materialverquetschungen
und damit einhergehenden Beschädigungen des Materialgefüges eine saubere Umformung
mit weitgehend radialer Ausrichtung der einwirkenden Kräfte erfolgt.
[0005] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung näher
veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Preßzange mit ihren Preßbacken in Offenstellung,
- Fig. 2
- eine Darstellung der Preßzange mit ihren Preßbacken in Schließstellung,
- Fig. 3
- eine Ansicht ähnlich Fig. 2 in teilweise vereinfachter, teilweise geschnittener Ausführung,
- Fig. 4
- einen abgebrochenen Querschnitt durch die Preßzange nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Stirnansicht der Preßzange nach Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch die Preßzange nach der Linie VI-VI in Fig. 2, und
- Fig. 7
- einen abgebrochenen Teilschnitt durch die Preßzange nach der Linie VII-VII in Fig.
1.
[0006] Die in der Zeichnung veranschaulichte Preßzange für das Verpressen von Rohrverbindungen,
insbesondere für Rohre aus Verbundmaterialien, umfaßt zwei Preßbacken 1,2, die untereinander
durch zu beiden Seiten angeordnete Verbindungsplatten 3,4 verbunden und um parallele
Schwenkachsen 5,6 gegenläufig schwenkbar an den Verbindungsplatten 3,4 abgestützt
sind. Die Preßzange umfaßt ferner einen Formeinsatz 7, der von drei Formteilen 8,9,10
gebildet ist, die in Schließstellung gemeinsam eine Formöffnung 11 umgrenzen. Je ein
Formteil 8,9 ist einem Preßbacken 1,2 zugeordnet, und das dritte Formteil 10 ist zwischen
den Verbindungsplatten 3,4 der Preßzange ortsfest abgestützt.
[0007] Das ortsfest abgestützte dritte Formteil (10) hat eine zur Längsmittelebene 12 der
Preßzange symmetrische Anordnung und besitzt einen Zentriwinkel, der entweder gleich
ist dem Zentriwinkel der beiden beweglichen Formteile 8,9, oder größer ist als deren
Zentriwinkel, was insbesondere bei Rohrverbindungen mit größeren Außendurchmessern
vorteilhaft sein kann.
[0008] Die Schwenkachsen 5,6 liegen vorteilhaft oberhalb einer gedachten Verlängerung 13,14
der Trennebene 15,16 zwischen jeweils zwei benachbarten Formteilen 8,10 bzw. 9,10,
um die zentrische Ausrichtung der Preßkräfte zu verbessern, welche die Formteile 8,9
und davon abgeleitet das Formteil 10 beim Schließen der Preßzange auf die Teile der
Rohrverbindung ausüben. Dabei haben die Schwenkachsen 5,6 eine spiegelbildliche Ausrichtung
zur Längsmittelebene 12 der Preßzange, und sie werden definiert durch einen Gelenkbolzen
17 bzw. 18, der, wie das für den Gelenkbolzen 17 in Fig. 7 veranschaulicht ist, den
zugehörigen Preßbacken 1 bzw. 2 und beide Verbindungsplatten 3,4 durchgreift und durch
Halteschrauben 19,20 gesichert ist.
[0009] Die beiden Preßbacken 1,2 sind durch eine zwischen diesen wirksame, unterhalb des
ortsfesten Formteils 10 abgestützte Feder 21, z.B. eine Spiraldruckfeder, in Schließrichtung
vorgespannt, so daß nach dem Aufsetzen der Preßzange auf die zu verpressenden Teile
der Rohrverbindung die Preßzange auf diesen Teilen einen Selbsthalt erlangt und losgelassen
werden kann, um eine Zangenantriebsvorrichtung (nicht dargestellt) mittels eines fluchtende
Bohrungen 22,23 in den Verbindungsplatten 3,4 durchgreifenden Querbolzens anschließen
zu können. Eine solche Zangenantriebsvorrichtung kann einen hydraulischen oder pneumatischen
oder sonst geeigneten Antrieb für Gabelteile aufweisen, welche die freien Enden der
Preßbacken 1,2 innenseitig hintergreifen und gegenläufig auswärts verschwenken.
[0010] Auf beiden Außenseiten der Verbindungsplatten 3,4 ist je eine Führungsplatte 26,27
für Teile der Rohrverbindung vorgesehen, die in Fig. 4 in gestrichelten bzw. strichpunktierten
Linien angedeutet ist und eine Stützhülse 28 mit Zentriernut 28' in einem Zentrierbereich,
eine Preßhülse 29 und ein Rohr 30 umfaßt, das aus Kunststoff, aus metallischem Werkstoff
oder bevorzugt auch aus Verbundmaterialien wie Aluminium und vernetztem Polyäthylen,
bestehen kann.
[0011] Beide Führungsteile 26,27 haben die Gestalt einer gabelförmigen Platte und zwischen
ihren Gabelschenkeln eine jeweils an ein Teil der Rohrverbindung angepaßte Formausnehmung
31,32. Die Formausnehmungen 31,32 beider Führungsteile 26,27 können untereinander
gleich sein, so daß die Preßzange seitenunabhängig in Eingriff mit den Teilen der
Preßverbindung gebracht werden kann. Dies setzt bei der in Fig. 4 dargestellten Preßverbindung
voraus, daß der Durchmesser des Bodens der Nut 28 und der Außendurchmesser des Rohrs
30 untereinander gleich sind.
[0012] Die Formausnehmungen 31,32 können jedoch auch ungleich derart ausgebildet sein, daß
die Formausnehmung 32 an die Nut 28' der Stützhülse 28 und die Formausnehmung 31 an
den Umfang des Rohrs 30 angepaßt ist, wenn diese unterschiedliche Abmessungen aufweisen.
[0013] Die Führungsteile 26,27 sind bevorzugt über Halteschrauben 35,36 (Fig. 6) festgelegt,
so daß sie lösbar und gegen Ersatzteile bzw. Führungsteile mit anderen Formausnehmungen
austauschbar sind. Die Austauschbarkeit ist auch für die Formteile 8,9,10 gegeben,
die ebenfalls durch Schrauben lösbar festgelegt sind. Die Schrauben 35,36 legen dabei
das ortsfeste Formteil 10 fest, und die Formteile 8,9 sind über Schrauben an den Preßbacken
1,2 festgelegt, von denen die für das Formteil 8 veranschaulicht und mit 38 bezeichnet
ist.
[0014] Bei geöffneter Preßzange (Fig. 1) werden die Teile 28,29,30 der Formverbindung in
die Preßzange eingelegt, wobei die Führungsteile 26,27 eine exakte Festlegung der
Teile in der Preßzange in axialer Richtung herbeiführen. Dies hat zur Folge, daß die
Formrippen an den Formteilen 8,9,10 exakt zu jenen Formeinsenkungen passen, die in
der Stützhülse 28 vorgesehen sind. Dies sichert eine besonders präzise Verpressung,
die eine dichte Verbindung der Teile gewährleistet und Gefügebeschädigungen vermeidet,
die auftreten können, wenn die zu verpressenden Bereiche der Rohrverbindung in axialer
Richtung Fluchtungsfehler zu den Formteilen des Formeinsatzes 7 haben.
1. Preßzange für das Verpressen von Rohrverbindungen, insbesondere für Rohre aus Verbundmaterialien,
mit zwei je ein Formteil (8,9) eines Formeinsatzes (7) tragenden Preßbacken (1,2),
die untereinander durch zu beiden Seiten angeordnete Verbindungsplatten (3,4) verbunden,
um parallele Schwenkachsen (5,6) gegenläufig schwenkbar an den Verbindungsplatten
(3,4) abgestützt und mittels einer Zangenantriebsvorrichtung in Schließstellung bewegbar
sind, die mittels eines fluchtende Bohrungen (22,23) in den Verbindungsplatten (3,4)
durchgreifenden Querbolzens an die Preßzange anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Formeinsatz (7) dreiteilig ausgebildet und das dritte Formteil (10) zwischen
den Verbindungsplatten (3,4) der Preßzange ortsfest abgestützt ist.
2. Preßzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (8,9,10) des Formeinsatzes (7) untereinander gleiche Zentriwinkel
aufweisen.
3. Preßzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Preßbacken (1,2) zugeordneten Formteile (8,9) einen untereinander gleichen
Zentriwinkel aufweisen, der kleiner ist als der Zentriwinkel des ortsfest abgestützten
Formteils (10).
4. Preßzange nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen (5,6) für die Preßbacken (1,2) oberhalb einer gedachten Verlängerung
(13,14) der Trennebene zwischen jeweils zwei benachbarten Formteilen (8,10;9,10) gelegen
sind.
5. Preßzange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (1,2) durch eine zwischen diesen unterhalb des ortsfesten Formteils
(10) abgestützte Feder (21) in Schließrichtung vorgespannt sind.
6. Preßzange nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Außenseiten der Verbindungsplatten (3,4) eine Führungsplatte (26,27)
für Teile der Rohrverbindung vorgesehen sind.
7. Preßzange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide Führungsteile (26,27) die Gestalt einer gabelförmigen Platte und zwischen
ihren Gabelschenkeln eine jeweils an ein Teil der Rohrverbindung angepaßte Formausnehmung
(31,32) aufweisen.
8. Preßzange nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Formausnehmungen (31,32) beider Führungsteile (26,27) untereinander gleich
sind.
9. Preßzange nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der einen Seite der Preßzange angeordnete Führungsteil (27) eine an einen
Zentrierbereich (28') einer Stützhülse (28) der Rohrverbindung angepaßte Formausnehmung
(32) aufweist.
10. Preßzange nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der anderen Seite der Preßzange angeordnete Führungsteil (26) eine an
den Umfang des mit der Stützhülse zu verbindenden Rohrs (30) angepaßte Formausnehmung
(31) aufweist und mit seinem die Formausnehmung (31) zumindest unterseitig begrenzenden
Randbereich einen Anschlag für die Stirnfläche an einem Ende der Stützhülse (28) bildet.
11. Preßzange nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (8,9,10) des Formeinsatzes (7) und die Führungsteile (26,27) lösbar
festgelegt und gegen Ersatzteile oder Teile für andere Rohrverbindungen austauschbar
sind.