[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kocheinrichtung mit einem verschließbaren Garraum
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei einer bekannten Kocheinrichtung (DE-PS 26 22 308) ist für die Regelung der Heizdauer
ein Feuchtigkeitssensor vorgesehen, der im Strömungsweg der aus dem Garraum abströmenden
Luft zur Erfassung einer Änderung der Feuchtigkeit im Garraum angeordnet ist und der
mit einer Heiz-Steuereinrichtung unmittelbar in Wirkverbindung steht. Hierbei werden
als Steuergröße für eine Heiz-Steuereinrichtung unmittelbar die ermittelten Feuchtigkeitswerte
verwendet. Als Feuchtigkeitssensoren werden dotierte Halbleiter-Keramikkörper (DE-PS
30 34 070) oder monokristalline Strukturen verwendet, die zum Teil eine geringe Querempfindlichkeit
haben und auch andere als die zu ermittelnde gasförmige Komponenten im Wrasen detektieren
und somit unsichere Meßdaten liefern. Die Lebensdauer und Robustheit solcher Sensoren
wird durch die chemische und physikalische Umgebung beeinflußt und z.B. durch Verschmutzung
durch fetthaltigen Wrasen verringert. Darüber hinaus begrenzt eine physikalisch gegebene
Temperaturempfindlichkeit oftmals die Einsatzmöglichkeit in Kocheinrichtungen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Kocheinrichtung der eingangs
erwähnten Art die Heizsteuerung mittels des abgeführten Wrasens zu vervollkommenen
und weitestgehend unabhängig zu machen von Umgebungseinflüssen und von bei bekannten
Feuchtigkeitssensoren vorhandenen Unzulänglichkeiten.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches
1 aufgeführten Maßnahmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Patentansprüchen.
[0005] Durch die Erfindung wird eine kontinuierliche und exakte Erfassung des den jeweiligen
Garzustand kennzeichnenden Wasserdampfes im austretenden Wrasen ermöglicht, indem
die jeweilige kalorische Zustandsgröße "Enthalpie" zur Steuerung und Regelung des
Garprozesses ausgenützt wird. Hierdurch wird, abhängig vom Dampfausstoß, durch Variation
der zugeführten Wärmeenergie auf das Gargut die Kocheinrichtung optimiert und feinfühlig
gesteuert. Gegenüber herkömmlichen Steuermethoden mittels bekannter Feuchtigkeitssensoren
ergeben sich insb. die Vorteile, daß die erfindungsgemäße Einrichtung in ihrer Funktionsweise
weitestgehend unempfindlich ist gegenüber Verschmutzung des Kondensatfängers, z.B.
durch Fettkondensat, gegenüber sporadisch auftretenden Temperaturspitzen, z.B. nach
Übergießen des Garguts mit Wasser und gegenüber chemisch aggressiven Medien, wobei
eine schnelle und trägheitsarme Erfassung des jeweils aktuellen Dampfgehaltes sichergestellt
ist.
[0006] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
[0007] Es zeigt
- Fig. 1
- die schematische Darstellung der Kocheinrichtung in Seiten-Schnittansicht,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des Wrasen-Abführkanals und Kondensatfängers mit blockschaltbildmäßig
angedeuteter Regel-, Steuer- und Heizeinrichtung,
- Fig. 3
- ein Kurvendiagramm zur Verdeutlichung der Wirkungsweise der Kocheinrichtung.
[0008] Gemäß Fig. 1 ist im Inneren eines Ofengehäuses 1 der Kocheinrichtung eine Ofenmuffel
2 angeordnet, die durch eine Ofentür 3 frontseitig verschließbar ist. Im Inneren der
Ofenmuffel 2, d. h. im Garraum 4, ist in Nähe der oberen Muffelbegrenzung eine nur
symbolisch dargestellte Heizeinrichtung 5, z.B. in Form eines Strahlungsheizkörpers
angeordnet. Darunter befindet sich ein Gargutträger 6 mit daraufliegendem Gargut 7.
Oberhalb der Ofenmuffel 2 verläuft zur Frontseite hin ein Abführkanal 8 für während
dem Garprozeß am erhitzten Gargut 7 sich ausbildenden mehr oder weniger fetthaltigen
und feuchten Wrasen, welcher Abführkanal in den Garraum 4 einmündet, wobei die Wrasenströmung
durch Pfeile verdeutlicht ist. Dieser Wrasen strömt an der Ofenfrontseite ins Freie
aus. Oberhalb des Abführkanals 8 befindet sich ein zwischen dem Abführkanal 8 und
der oberen Begrenzung des Ofengehäuses 1 gebildeter Strömungskanal 9, an dessen Rückseite
ein Kühlluftgebläse 10 angeordnet ist. Auch hier ist die Strömungsrichtung durch einen
Pfeil verdeutlicht, wobei der Strömungskanal 9 frontseitig zumindest zum Teil offen
ist bzw. dort eine gitterartige Strömungsblende aufweist. Allgemein mit 11 ist ein
Wärmetauscher bezeichnet, der einen in den Abführkanal 8 hineinragenden Kondensatfänger
12 besitzt und der nachstehend anhand von Fig. 2 noch näher erläutert ist.
[0009] Wie Fig. 2 zeigt, ist der Wärmetauscher 11 als Wärmepumpe in Form eines Peltier-Elementes
ausgebildet, dessen durch den Kondensatfänger 12 dargestellte Kaltseite sich im Bereich
des Abführkanals 8 befindet und dessen Warmseite im Strömungskanal 9 angeordnet ist.
Der Kondensatfänger 12 kann in Form eines massearmen Metallplättchens oder einer massearmen
Metallfahne ausgebildet sein. Wie in Fig. 2 angedeutet, weist der Kondensatfänger
12 eine, die Luftströmung innerhalb des Abführkanals 8 nur wenig behindernde, vorzugsweise
gitterartige oder lochmusterartige Oberflächenstruktur auf. Die Warmseite besteht
aus einem lamellenartigen Kühlkörper 14, der, ebenso wie der Kondensatfänger 12, in
unmittelbarer Verbindung steht mit dem Peltierelement 15. Am Kondensatfänger 12 außerhalb
des Abführkanals 8 in guter wärmeleitender Verbindung angeordnet ist ein erster Temperaturfühler
16, der in Wirkverbindung steht mit einer Regeleinrichtung 13. Ein zweiter Temperaturfühler
17 ist frei im Abführkanal 8 angeordnet und steht ebenfalls in Wirkverbindung mit
der Regeleinrichtung 13. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der erste Temperaturfühler selbst als Kondensatfänger ausgebildet ist, vorzugsweise
in Form eines auf einem Keramikplättchen angeordneten Platin-Fühlerelementes.
[0010] Die Funktionsweise der Regeleinrichtung und des damit in Wirkverbindung stehenden
Wärmetauschers 11 sei im folgenden erläutert:
Bei Betrieb der Kocheinrichtung, d.h. nach Einschaltung der Heizeinrichtung 5 (Fig.
1), erhöht sich die Temperatur im Garraum 4 z.B. entsprechend der Temperaturverlaufskurve
ta in Fig. 3 über die Zeit T. Die Temperatur ta steigt von einer Ruhetemperatur ta
1, z.B. 20°C, entsprechend der gewählten Heizleistung auf eine Anheiztemperatur ta
2 und verläuft von da ab wellenförmig entsprechend dem Regelspiel der Heizeinrichtung
5. Die Kurve tb verdeutlicht den Verlauf der Temperatur, die durch den Temperaturfühler
16 am Kondensatfänger 12 gemessen wird. Diese Temperatur tb soll bestimmungsgemäß
durch die Regeleinrichtung 13 mit Hilfe des Wärmetauschers 11 bzw. der Wärmepumpe
konstant gehalten werden, und zwar unabhängig von der Temperatur der nicht-kondensierten
erhitzten Abluft, die vom Garraum 4 ausgehend den Abführkanal 8 durchströmt (Pfeil).
Hierbei wird von der Erkenntnis ausgegangen, daß die bei Garbetrieb der Kocheinrichtung
erhitzte Abluft ohne wesentlichen Feuchtegehalt ("trockener Wrasen") ebenfalls zu
einer Temperaturerhöhung am Kondensatfänger 12 führt. Da durch die beschriebene Einrichtung
aber der Dampfgehalt, d.h. die Feuchtigkeit der Abluft ermittelt und indirekt zur
Steuerung der Heizeinrichtung 5 verwendet werden soll ist vorgesehen, die zur Konstanthaltung
der Temperatur am Kondensatfänger 12, und somit zur kontinuierlichen Kondensation
an demselben notwendige Energie zu ermitteln, als Reaktion auf die zusätzlich am Kondensatfänger
12 wirksam werdende Wärmeenergie aufgrund dieser Kondensation des Wasserdampfes. Dies
kann dadurch erfolgen, daß man kontinuierlich oder sukzessive die am Temperaturfühler
17 gemessene Temperatur, die im wesentlichen dem Temperaturverlauf ta entspricht,
vergleicht mit der bei stattfindender Kondensation am Kondensatfänger 12 gemessenen,
um einen entsprechend des feuchten Dampfvolumenstromes und der Kondensationsleistung
bestimmten Betrag über der Temperatur am Temperaturfühler 17 liegenden Temperatur
(Temperaturfühler 16), und die festgestellte Temperaturdifferenz zur Regelung bzw.
Steuerung der Kühlleistung verwendet. In der praktischen Anwendung wird man für die
unterschiedlichen Garbetriebsarten und Gargutarten Temperatur/Zeit-Kennlinien bzw.
Kennlinienfelder ermitteln, die den Temperaturverlauf der Abluft bzw. des Wrasens
ohne den Anteil der durch Kondensation hinzukommenden Wärmeenergie kennzeichnen, und
man wird diese z.B. in einem elektronischen Speicher abgelegten Daten zyklisch vergleichen
mit der zur Konstanthaltung der Temperatur am Kondensatfänger 12 benötigten Kühlleistung
des Wärmetauschers 11, woraus ein dem Dampfgehalt des Wrasens proportionales Signal
ableitbar ist, das zur Steuerung der Heizeinrichtung 5 mittels der Steuereinrichtung
18 (Fig. 2) verwendet wird. Wie aus dem Kurvendiagramm gemäß Fig. 3 ersichtlich, wäre
zur Konstanthaltung der Temperatur am Kondensatfänger 12 bei Temperaturverlauf ohne
Kondensationsanteil (Kennlinie) jeweils die in der Kurve P aufgezeigte Leistung, z.B.
die elektrische Leistung zum Betrieb des Wärmetauschers 11 bzw. der Wärmepumpe notwendig,
welche Kurve P entsprechend Kurve ta wellenförmig verläuft. Bei Auftreten eines mehr
oder weniger großen Dampfanteiles im Wrasen, z.B. verdeutlicht durch einen vom Gargut
ausgehenden Dampfstoß A, wird zusätzliche Kühlleistung P1 infolge der zusätzlich abgegebenen
Kondensationswärme benötigt, die ein Maß für den Dampf- oder Feuchtigkeitsgehalt des
Wrasens darstellt. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 weist die Regeleinrichtung
13 als mit dem Kondensatfänger 12 in Verbindung stehender Wärmetauscher 11 ein Peltier-Element
15 auf, wobei auf der Kaltseite der Kondensatfänger 12 und auf der Warmseite der schon
erwähnte Kühlkörper 14 angeordnet ist, der durch den vom Kühlluftgebläse 10 ausgehenden
Kühlluftstrom gekühlt bzw. von dem die Wärme abgeführt wird. Das Peltierelement steht
in Wirkverbindung mit der Regeleinrichtung 13, durch die zur Konstanthaltung der Temperatur
am Kondensatfänger 12 und zur Aufrechterhaltung eines Temperaturgefälles zwischen
Warm- und Kaltseite die elektrische Energie geregelt wird.
1. Kocheinrichtung mit einem verschließbaren Garraum mit einer Heizeinrichtung und mit
einem Abführkanal für die beim Garprozeß vom Garraum her kommende erhitzte Luft einschließlich
des vom Lebensmittel ausgehenden feuchten Wrasens, sowie mit einer Steuereinrichtung
mit einem Feuchtigkeitssensor, die den jeweils aktuellen Feuchtegrad im abgeführten
Wrasen ermittelt und zur Steuerung der Heizeinrichtung verwendet, dadurch gekennzeichnet, daß im Abführkanal ein Kondensatfänger (12) aus wärmeleitendem Material angeordnet
ist, der mit einer Regeleinrichtung (13) zur Reduzierung der durch Kondensation bewirkten
Temperaturerhöhung am Kondensatfänger (12) auf eine, eine Kondensation ermöglichende
Temperatur in Verbindung steht und daß die Energiegröße, die zur Abführung der durch
Kondensation bewirkten zusätzlichen Wärmeenergie erforderlich ist, als Steuergröße
für die Steuereinrichtung (18) verwendet wird.
2. Kocheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung
(13) derart ausgebildet ist, daß die Temperatur am Kondensatfänger (12) unabhängig
von der Temperatur der nicht-kondensierten erhitzten Abluft konstant gehalten wird.
3. Kocheinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur am Kondensatfänger
(12) in bezug auf eine Temperatur/Zeit-Kennlinie der den Abführkanal (8) durchströmenden,
durch die Heizeinrichtung (5) erhitzten Abluft konstant gehalten wird.
4. Kocheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regeleinrichtung (13) einen ersten, am Kondensatfänger (12) angeordneten Temperaturfühler
(16) zur Erfassung dessen jeweils aktueller Temperatur und einen zweiten, im Abführkanal
(8) frei angeordneten Temperaturfühler (17) zur Erfassung der Temperatur der Abluft
bzw. des Wrasens aufweist und daß die Differenz der jeweils ermittelten Temperaturen
als Steuergroße für die zur Reduzierung der Temperatur am Kondensatfänger 12) aufzuwendenden
Energie verwendet wird.
5. Kocheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kondensatfänger (12) in Form eines massearmen Metallplättchens oder -Fahne ausgebildet
ist.
6. Kocheinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensatfänger (12)
eine, die Luftströmung nur wenig behindernde, vorzugsweise gitterartige oder lochmusterartige
Oberflächenstruktur aufweist.
7. Kocheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Temperaturfühler als Kodensatfänger ausgebildet ist, vorzugsweise in Form
eines auf einem Keramikplättchen angeordneten Platin-Fühlerelementes.
8. Kocheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (18) eine Vergleichseinrichtung aufweist, durch die die jeweils
aktuelle, zur Konstanthaltung der Temperatur am Kondensatfänger (12) aufzuwendende
Energie mit der vorzugsweise in einem elektronischen Speicher abgelegten Temperatur/Zeit-Kennlinie
verglichen und das Vergleichsergebnis als Steuersignal für die Steuereinrichtung (18)
verwendet wird.
9. Kocheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regeleinrichtung (13) als mit dem Kondensatfänger (12) in Verbindung stehender
Wärmetauscher (11) eine Wärmepumpe, vorzugsweise ein Peltier-Element (15) aufweist,
deren Warmseite zwangsgekühlt ist.
10. Kocheinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wärmeabführung der
Wärmepumpe eine erzwungene Kühlluftströmung dient.
11. Kocheinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmseite der Wärmepumpe
in einem, außerhalb des Garraumes angeordneten Strömungskanal (9) eines Kühlluftgebläses
(10) der Kocheinrichtung liegt.