Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Ausgeben von Wertscheinen
oder Konsumgütern aus einem Selbstbedienungsautomaten, bei dem mittels eines Lesegeräts
ein vom Benutzer einzuführendes Identifikationsmittel gelesen wird, auf dem ein Identifikationscode
abgespeichert ist. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Anlage zum Durchführen
des Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Generell ist im Konsumgüterverkehr die Tendenz festzustellen, das Bargeld zu ersetzen.
Eine Möglichkeit besteht in der Ausgabe von Kreditkarten. Der Kunde kann dabei Waren
auf Kredit beziehen und erhält am Ende des Monats eine Rechnung vom Kreditinstitut.
Die Berechtigung des Benutzers wird anhand der Unterschrift festgestellt, die einerseits
auf der Karte ist und andererseits vor den Augen des Verkäufers vom Kunden auf die
Rechnung zu setzen ist. Mit einer Kreditkarte lassen sich im Prinzip auch ziemlich
kleine Geldbeträge bezahlen. Allerdings ist der verwaltungsmässige Aufwand dann überproportional
gross.
[0003] Eine Möglichkeit zur Ersetzung des Kleingeldes stellen sogenannte Dienstleistungskarten
dar. Sie sind allerdings in der Regel auf eine bestimmte Dienstleistung beschränkt.
Als Beispiel seien die Karten genannt, die von der Post abgegeben werden und zum Telefonieren
an öffentlichen Telefonapparaten geeignet sind. Diesen Karten liegt das Jeton-Prinzip
zu Grunde, d. h. sie enthalten eine bestimmte Zahl von Grundeinheiten, z. B. 10 Rappen,
die vom Telefonautomaten sukzessive abgebucht werden.
[0004] Eine weitere, erst seit kurzem bestehende Möglichkeit, stellt die Zahlung per Terminal
dar. Der Kunde kann dabei im on-line-Betrieb von zu Hause aus Ueberweisungen seiner
Bank veranlassen.
[0005] Trotz all dieser Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs nimmt das Bargeld
aber nach wie vor eine zentrale Rolle ein. Zur Entlastung der Bankschalter und zur
Ermöglichung von Bargeldbezügen rund um die Uhr werden deshalb seit langem schon Geldausgabeautomaten
eingesetzt. Das Problem solcher Automaten besteht darin, zuverlässig und sicher die
Berechtigung des Benutzers automatisch festzustellen. Bei den heute üblichen Automaten
wird die Berechtigung dann angenommen, wenn die geheime persönliche Identifikationsnummer
(PIN), die der Benutzer vor dem Bargeldbezug auf einer Tastatur eingeben muss, mit
dem auf der Magnetkarte abgespeicherten übereinstimmt. Der Vorteil eines solchen Identifikationsverfahrens
besteht darin, dass die Verwaltung der PIN verhältnismässig einfach ist, nicht zuletzt
auch weil solche Zahlen von Computern automatisch erzeugt und an den Berechtigten
übermittelt werden können. Das Problem besteht aber darin, dass die meisten Leute
Mühe haben, sich unzusammenhängende Zahlenreihen merken zu können. Allein schon deshalb
ist in der Regel die Länge des PINs auf nur vier bis sechs Ziffern beschränkt worden.
Besonders illusorisch wird die Sicherheit dann, wenn die Leute den PIN aufschreiben
und, was noch schlimmer ist, den PIN am selben Ort aufbewahren wie die Magnetkarte.
Beim automatischen Geldbezug müssen deshalb zusätzliche Sicherheitsschranken eingebaut
sein. So wird z. B. die Transaktion unterbunden und die Magnetkarte eingezogen, wenn
der Benutzer den PIN dreimal hintereinander falsch eintippt.
[0006] Die zuverlässige Personenidentifikation, die beim elektronischen Zahlungsverkehr
nur einen Teilaspekt der ganzen Transaktion darstellt, ist bei der Zutrittskontrolle
der einzige und zentrale Aspekt. Bei der Personenkontrolle geht es in der Regel darum,
einen eng begrenzten Personenkreis mit hoher Zuverlässigkeit zu identifizieren. Entsprechend
haben solche Systeme auch andere Anforderungen zu erfüllen und können mit grösserem
Aufwand verbunden sein. Statt Geheimcodes, die auf einer Tastatur einzugeben sind,
sind bereits schon biometrische Merkmale zu Identifikationszwecken verwendet worden.
So ist z. B. ein Fingerabdruckleser bekannt, der einen auf eine Glasplatte aufgepressten
Finger optisch abtastet und mit einem im System abgespeicherten authentifizierten
Muster vergleicht. Weitere Möglichkeiten einer biometrischen Kontrolle stellen die
dynamische Aufnahme von Unterschriften oder die Ausmessung der Netzhaut dar. Der Vorteil
biometrischer Merkmale besteht zweifellos darin, dass sich unzweideutig die Identität
eines Benutzers feststellen lässt. Allerdings ist die Messung solcher Merkmale mit
einem beträchtlichen elektronischen und gerätemässigen Aufwand verbunden.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum automatischen Ausgeben von Wertscheinen
oder Konsumgütern aus einem Selbstbedienungsautomaten, bei dem mittels eines Lesegeräts
ein vom Benutzer einzuführendes Identifikationsmittel gelesen wird, auf dem ein Identifikationscode
abgespeichert ist, anzugeben, das eine grosse Sicherheit bei der Identifikation und
gleichzeitig eine hohe Benutzerfreundlichkeit gewährleistet. Insbesondere soll das
Verfahren eine einfache Bedienung des Automaten durch den Benutzer ermöglichen.
[0008] Gemäss der Erfindung besteht die Lösung darin, dass
- eine Messvorrichtung unmittelbar am Benutzer ein biometrisches Merkmal liest,
- von diesem Merkmal ein Identifikationscode abgeleitet wird und
- bei erfolgreicher Identifikation aufgrund eines Vergleichs des abgespeicherten, authentifizierten
Identifikationscodes mit dem abgeleiteten ein einzelner Wertschein oder ein einzelnes
Konsumgut ausgegeben wird, ohne dass irgendwelche weiteren, sonstigen Eingaben vom
Benutzer vorzunehmen wären.
[0009] Die überaus grosse Bedienungsfreundlichkeit ergibt sich dadurch, dass der Benutzer
nur sein Identifikationsmittel, z. B. seine Chipkarte einzuführen braucht und dann
sogleich nach Durchführen der biometrischen Identifikation den Wertschein oder das
Konsumgut erhält. Identifikation und Befehl zur Ausgabe z. B. eines Wertscheins sind
aus der Sicht des Benutzers in einer einzigen Aktion, nämlich dem Identifizieren vereinigt.
[0010] Vorzugsweise werden nach dem Lesen des Identifikationsmittels mehrere zeitlich hinreichend
beabstandete Messungen durchgeführt, wobei von jeder ein Identifikationscode abgeleitet
wird und für jede erfolgreiche Identifikation ein einzelner Wertschein oder ein einzelnes
Konsumgut ausgegeben wird. Es liegt also in der Hand des Benutzers, mehrere Identifikationen
durchführen zu lassen und entsprechend viele Wertscheine oder Konsumgüter zu erhalten.
Die Vereinfachung der Bedienung ergibt sich daraus, dass der Benutzer nicht für jede
Identifikation sein Identifikationsmittel (Chipkarte) erneut in das Lesegerät einzuführen
braucht.
[0011] Die erfindungsgemässe Anlage zum Durchführen des erwähnten Verfahrens weist einen
Selbstbedienungsautomaten auf, der ein Lesegerät zum Lesen eines Identifikationsmittels
und eine Steuerschaltung zum Ueberprüfen der Berechtigung des Benutzers umfasst, und
zeichnet sich aus durch eine Messvorrichtung, mit der ein biometrisches Merkmal unmittelbar
am Benutzer gemessen und ein Identifikationscode abgeleitet werden kann. Die Steuerschaltung
ist so programmiert, dass das beschriebene, erfindungsgemässe Verfahren durchgeführt
wird.
[0012] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als biometrisches Merkmal
ein Fingerabdruck verwendet. Diese Identifikationsart kommt dem allgemeinen Bedürfnis
des Menschen entgegen, mit dem Finger anzuzeigen resp. anzutippen, was er wünscht.
[0013] Vorzugsweise ist für die Anlage ein Identifikationsmittel vorgesehen, auf dem mindestens
zwei Identifikationscodes abgespeichert sind. Einer davon ist dann von einem Fingerabdruck
eines Fingers der rechten Hand und ein anderer von einem solchen eines Fingers der
linken Hand abgeleitet. Die Steuerschaltung begnügt sich für eine erfolgreiche Identifikation
mit der Ueberprüfung eines der mindestens zwei Identifikationscodes. Mit diesen Massnahmen
wird dagegen vorgebeugt, dass ein Benutzer wegen einer Verletzung an einem Finger
oder einer Hand den Selbstbedienungsautomaten nicht mehr bedienen kann.
[0014] Besonders geeignet als Identifikationsmittel ist eine Chipkarte mit einem gesicherten
Halbleiterspeicher, in dem ausser dem mindestens einen authentifizierten Identifikationscode
auch benutzerspezifische Daten abgespeichert sind. Auf diese Weise ist es möglich,
einen grossen Benutzerkreis zu bedienen, ohne dass der Selbstbedienungsautomat an
eine Datenbank angeschlossen zu sein braucht, weil die Chipkarte alle für die Transaktion
benötigten Daten beinhaltet.
[0015] Der Selbstbedienungsautomat ist vorzugsweise ein Geldausgabeautomat, der z. B. so
bedient wird, dass die Chipkarte eingeführt wird und mit dem Finger so oft auf einen
Lesesensor getippt wird, wie Banknoten auszugeben sind.
[0016] Um die psychologische Hemmschwelle gegen eine authentifizierte Erfassung des Fingerabdrucks
oder allgemein eines biometrischen Merkmals herabzusetzen, empfiehlt es sich, ein
netzwerkunabhängiges Tischgerät vorzusehen, in das das unbeschriebene Identifikationsmittel
eingeschoben werden kann und mit dem der Fingerabdruck erfasst, der Identifikationscode
abgeleitet und unmittelbar auf dem Identifikationsmittel abgespeichert werden kann.
Durch die Tatsache, dass kein Kabel vom Tischgerät wegführt, durch das der Fingerabdruck
an eine zentrale Computereinrichtung weitergegeben werden könnte, soll offensichtlich
gemacht werden, dass der Fingerabdruck oder ein anderes biometrisches Merkmal nur
auf der Karte des Benutzers abgespeichert ist und sonst nirgendwo.
[0017] Aus den abhängigen Patentansprüchen ergeben sich weitere bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein Blockschaltbild eines erfindungsgemässen Geldausgabeautomaten; und
- Fig. 2
- ein netzwerkunabhängiges Registriergerät zum authentifizierten Erfassen von Fingerabdrücken.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0019] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Geldausgabeautomaten. Es handelt sich um einen
Selbstbedienungsautomaten, der eine Notensorte einer vorgegebenen Landeswährung ausgeben
kann. Auf der benutzerorientierten Eingabeseite sind ein Kartenleser 1, ein Fingerabdruckleser
2, ein Anzeigemittel 3 und eine Tastatur 4 vorgesehen. In das Lesegerät 1 kann eine
Chipkarte 10 eingeführt werden. Auf dieser sind ein authentifizierter Identifikationscode
und weitere benutzerspezifische Daten abgespeichert. Vor Beginn einer Transaktion
muss die Chipkarte 10 vom Lesegerät 1 eingelesen werden, um die nachfolgende Identifikation
durchführen zu können.
[0020] Der als solcher bekannte Fingerabdruckleser 2 weist einen optischen Leser und eine
Prozessorkarte zum Verarbeiten der aufgenommenen Daten auf. Mit dem Fingerabdruckleser
wird ein hoch aufgelöstes elektronisches Bild des Fingerabdrucks aufgenommen. Der
Abdruck wird analysiert und auf einen digitalen Identifikationscode reduziert. Der
abgeleitete Identifikationscode erlaubt eine eindeutige Identifizierung des Fingerabdrucks.
[0021] Die Anzeigemittel 3 sind dazu da, den Benutzer durch die Transaktion hindurchzuführen.
Sie können z. B. aus einem kleinen Fernsehbildschirm bestehen, auf dem Informationstexte
angezeigt werden. Die Anzeigemittel können natürlich auch aus einer Tafel mit verschiedenen
Texten bestehen, die nacheinander beleuchtet werden.
[0022] Die Tastatur 4 wird nicht unmittelbar zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
benötigt, ist aber vorzugsweise aus Kompatibilitätsgründen vorgesehen. Vor allem wenn
es darum geht, neue Technologien auf dem Markt einzuführen, dann ist es wichtig, dass
die neuen Geräte mit den bisherigen Standards kompatibel sind. In diesem Sinn kann
die Tastatur beispielsweise zur Eingabe eines persönlichen Identifikationscodes (PIN)
dienen.
[0023] Auf der kundenorientierten Ausgabeseite ist ein Belegdrucker 5 und ein Notenausgeber
6 angeordnet. Der optionale Belegdrucker 5 dient z. B. zum Ausgeben einer Quittung
über die durchgeführte Transaktion.
[0024] Alle bisher beschriebenen Einheiten des Geldausgabeautomaten werden durch eine Steuerschaltung
7 kontrolliert. Die Steuerschaltung 7 ist für das Durchführen des erfindungsgemässen
Verfahrens verantwortlich. Sie ist betreuerseitig mit einem Journaldrucker 8 verbunden,
mit dem z. B. alle Transaktionen eines Tages ausgedruckt werden können. Schliesslich
ist auch ein Netzwerkanschluss 9 vorgesehen. Er schafft eine Verbindung mit einem
zentralen Computer der Betreuerorganisation. Der genannte zentrale Computer ist z.
B. für das sogenannte Clearing verantwortlich und bedient in der Regel alle Geldausgabeautomaten
der Betreuerorganisation.
[0025] Der Selbstbedienungsautomat hat ein Gehäuse 17, das die üblichen Anforderungen eines
Kassenschranks erfüllt. Er ist z. B. in einem Mauerdurchbruch verankert.
[0026] Im folgenden wird nun der Grobablauf eines störungsfreien Bargeldbezuges beschrieben.
1. Der Benutzer (Kunde) führt seine persönliche Chipkarte 10 in das Lesegerät 1 ein.
Bei dieser Chipkarte 10 handelt es sich in der Regel um eine speziell für den Geldbezug
personalisierte Kundenkarte.
2. Die Chipkarte 10 wird gelesen. Bei diesem Datenaustausch zwischen Karte und Automat
wird z. B. der Identifikationscode des Benutzers zusammen mit allgemeinen weiteren
Daten an die Steuerschaltung 7 übertragen.
3. Ueber die Anzeigemittel 3 wird der Benutzer aufgefordert, seinen in der Chipkarte
10 gespeicherten Finger auf den Sensor 18 des Fingerabdrucklesers 2 zu legen.
4. Der Benutzer legt (resp. presst) seinen Finger 1-2 Sekunden auf den genannten Sensor
18 und wartet, bis er aufgefordert wird, den Finger wieder wegzunehmen. Unterdessen
wird der Fingerabdruck abgetastet und der Identifikationscode abgeleitet. Gleichzeitig
wird überprüft, ob es sich um einen echten Finger handelt
5. Der abgeleitete Identifikationscode wird mit demjenigen auf der Chipkarte verglichen.
Der Vergleich wird anhand eines vorgegebenen Testverfahrens durchgeführt. Wenn mit
dem Testverfahren eine hinreichende Identität resp. Aehnlichkeit festgestellt wird,
dann gilt die Identifikation als erfolgreich. In der Praxis wird es nämlich in der
Regel nicht möglich sein, eine hundertprozentige Identität zu fordern, da dann die
Zurückweisungsrate viel zu hoch wäre. Aus der Sicht des in Tat und Wahrheit rechtmässigen
Benutzers ist es nämlich höchst unangenehm, die Identifikation mehrmals durchführen
zu müssen allein aufgrund messtechnischer Probleme des Fingerabdrucklesers. Selbstverständlich
ist bei der Festlegung der Aehnlichkeitsschwelle durch die Betreiberorganisation darauf
zu achten, dass möglichst wenig Benutzer fälschlicherweise als berechtigt betrachtet
werden. Im Fall einer erfolgreichen Identifikation wird unverzüglich ein einzelner
Geldschein in eine Notenschale 19 ausgegeben.
6. Der Benutzer wird über die Anzeigemittel 3 angefragt, ob er weitere Geldscheine
wünsche. Falls der Kunde dies wünscht, so wird zu Punkt 3. zurückgegangen. Aus Sicherheitsgründen,
namentlich um zu verhindern, dass zuviel Geld bezogen wird, wird die Zahl der möglichen
Rekursionen beschränkt. Dies kann z. B. aufgrund eines auf der Chipkarte 10 aufgezeichneten
maximalen Bezugsbetrags getan werden. Auf Wunsch werden also so viele Banknoten ausgegeben,
wie der maximale Bezugsbetrag zulässt. Der aktuelle Saldo kann vor jedem Durchgang
mit den Anzeigemitteln angezeigt werden. Zwischen den einzelnen Durchgängen wird jeweils
eine kurze Zeit (einige Sekunden) gewartet. Schliesslich soll vermieden werden, dass
wegen einer zu langsamen Reaktion des Benutzers mehr Noten als eigentlich gewünscht
ausgegeben werden. Wenn keine weiteren Noten gewünscht werden, wird bei Punkt 7. weitergefahren.
Das Weitergehen kann z. B. aufgrund eines sogenannten Timeouts erfolgen: Wenn der
Kunde seinen Finger nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeit auf den Sensor 18 des
Fingerabdrucklesers 2 legt, dann wird die Transaktion beendet.
7. Ueber den Netzwerkanschluss 9 wird dem zentralen Computer die Transaktion mit ihren
Einzelheiten (bezogener Geldbetrag, Kundenidentität, Kontonummer etc.) angezeigt.
8. Auf der Chipkarte 10 wird der bezogene Geldbetrag abgespeichert. Auf diese Weise
kann sichergestellt werden, dass der Benutzer innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums
(Tag, Monat) nicht mehr als den zulässigen Gesamtbetrag bezieht.
9. Die gewünschten Noten werden aufbereitet und in eine Notenschale 19 ausgegeben.
10. Der Benutzer wird aufgefordert, seine Chipkarte 10 zu entnehmen.
11. Der Benutzer entnimmt die Chipkarte 10.
12. Es wird ein Beleg gedruckt und ebenfalls in die Notenschale 19 ausgegeben (Option).
13. Die Türe der Notenschale 19 wird geöffnet, und der Kunde wird aufgefordert, die
Noten und gegebenenfalls den Beleg zu entnehmen. Dadurch, dass der Benutzer zunächst
die Chipkarte 10 entnehmen muss, bevor er das gewünschte Geld erhält, wird sichergestellt,
dass die Chipkarte 10 nicht aus Versehen im Lesegerät 1 steckengelassen wird.
14. Der Benutzer entnimmt die Noten und gegebenenfalls den Beleg.
15. Die Türe wird geschlossen und über den Journaldrucker 8 wird eine Aufzeichnung
über die Transaktion ausgegeben (Option).
[0027] Vom soeben beschriebenen Ablauf wird abgewichen, wenn die Identifikation nicht erfolgreich
ist. In einem solchen Fall kann z. B. der Benutzer erneut aufgefordert werden, eine
Identifikation vorzunehmen, d. h. seinen Finger auf den Sensor 18 des Fingerabdrucklesers
2 zu legen. Eine nicht erfolgreiche Identifikation muss nicht unbedingt bedeuten,
dass es sich um einen nicht autorisierten Benutzer handelt. Es können nämlich auch
beim Abtasten des Fingerabdrucks Fehler auftreten, die allein darauf beruhen, dass
der Benutzer seinen Finger ungeschickt auf den Sensor 18 gehalten hat.
[0028] Da es in der Praxis kaum möglich sein dürfte, dass ein Benutzer mit einer gestohlenen
Chipkarte und seinem eigenen Finger fälschlicherweise als bezugsberechtigt betrachtet
wird, kann - im Gegensatz zur Identifikation mittels eines PIN - ohne weiteres eine
grosse Zahl von erfolglosen Identifikationsversuchen zugelassen werden. Allerdings
wird man auch bei einem erfindungsgemässen Betriebsablauf vorsehen, dass bei zu vielen
erfolglosen Identifikationsversuchen die Chipkarte 10 vom Selbstbedienungsautomaten
zurückbehalten wird.
[0029] Bei einer besonderes bevorzugten Ausführungsform werden auf der Chipkarte 10 mehrere
Identifikationscodes abgespeichert. Jeder Identifikationscode ist dabei aus dem Abdruck
eines bestimmten, jeweils anderen Fingers abgeleitet. In einem solchen Fall ist die
Steuerschaltung 7 so programmiert, dass die erfolgreiche Ueberprüfung eines der mehreren
Identifikationscodes für den Bezug eines Geldscheins genügt. Wenn dann der Vergleichstest
aufgrund eines Messfehlers oder eines sonstigen Problems negativ ausfällt, dann hat
der rechtmässige Benutzer die Möglichkeit, sich mit den übrigen Fingern zu identifizieren.
Es darf auch nicht vergessen werden, dass die Finger sehr oft, wenn auch nur leicht,
verletzt sind. Wenn dann nur ein Finger zur Identifikation zur Verfügung steht und
gerade dieser Finger verletzt ist, dann ist der rechtmässige Benutzer unnötigerweise
gehindert, seine Chipkarte zu benutzen.
[0030] Im folgenden wird nun ein besonderer Aspekt bei der Registrierung erläutert. Wie
aus der Kriminologie bekannt ist, hat jeder Mensch einen unverwechselbaren Fingerabdruck.
Im Prinzip genügt also der Fingerabdruck, um eine Person eindeutig zu identifizieren.
Da heute immer mehr Computer- und Datenerfassungsgeräte vernetzt werden, haben immer
mehr Leute Vorbehalte gegen die elektronische Erfassung irgendwelcher persönlicher
Daten. Es ist deshalb durchaus denkbar, dass grundsätzliche Vorbehalte gegenüber der
Erfassung des Fingerabdrucks gemacht werden, so lange nicht sichergestellt ist, dass
der Fingerabdruck in keiner Weise unkontrolliert weiterverwendet wird. Um die Hemmschwelle
gegenüber der unerlässlichen Erstauthentifikation herabzusetzen, wird vorgeschlagen,
ein eigenständiges, netzwerkunabhängiges Tischgerät zu verwenden.
[0031] Fig. 2 zeigt ein solches Tischgerät 11. Es weist einen elektronischen Schreiber 12,
Anzeigemittel 13, einen Fingerabdruckleser 14 und eine Steuerschaltung 15 auf. Ein
Akkumulator 16 versorgt das Gerät mit der nötigen Energie.
[0032] Zur Erstauthentifikation wird die leere Chipkarte in den Schreiber 12 eingeschoben.
Ueber die Anzeigemittel 13 wird der Benutzer aufgefordert, seinen Finger auf den Sensor
des Fingerabdrucklesers 14 zu legen. Aus dem Fingerabdruck, der vorzugsweise mehrmals
hintereinander registriert wird, wird ein Identifikationscode gewonnen, der nur auf
der Chipkarte 10 eingespeichert wird. Vorzugsweise geschieht dies in einem einmal
beschreibbaren, nicht auslöschbaren Halbleiterspeicher der Chipkarte. Um den beabsichtigten
psychologischen Effekt erzielen zu können, führen vom Tischgerät 11 keinerlei Kabel
weg. Damit wird die Tatsache unterstrichen, dass der Fingerabdruck nicht in einem
zentralen Computer erfasst wird. Aus demselben Grund ist der Akkumulator 16 vorgesehen,
der es ermöglicht, unabhängig vom elektrischen Versorgungsnetz zu arbeiten.
[0033] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf den Geldausgabeautomaten, wie er soeben beschrieben
worden ist. Grundsätzlich ist sie für jeden Selbstbedienungsautomaten geeignet, der
zum Ausgeben von Wertscheinen (Fahrkarten, Tageskarten, Eintrittskarten etc.) oder
von Konsumgütern geeignet ist. Es ist auch denkbar, dass verschiedene Wertscheine
oder Konsumgüter ausgegeben werden können, wobei die Wahl zwischen den einzelnen Wertscheinen
resp. Konsumgütern über eine separate Tastatur oder über mehrere Abtastsensoren, denen
jeweils eine bestimmte Bedeutung zugeordnet ist, erfolgt.
[0034] Die Erfindung ermöglicht im weiteren eine kleine, kompakte, einfach zu bedienende
Ausführung des Automaten mit nur dem Karteneingabeschlitz des Lesers 1, dem Sensor
19 und der Ausgabe 6 sowie ggf. einer kleinen Anzeige an der Benutzerseite, also ohne
Tastatur.
[0035] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass mit der Erfindung ein Verfahren angegeben
worden ist, das insbesondere für die Ablaufsteuerung von Selbstbedienungsautomaten
geeignet ist, und eine zuverlässige und einfache Bedienung durch den Benutzer ermöglicht.
1. Verfahren zum automatischen Ausgeben von Wertscheinen oder Konsumgütern aus einem
Selbstbedienungsautomaten, bei dem mittels eines Lesegerätes ein vom Benutzer einzuführendes
Identifikationsmittel (10) gelesen wird, auf dem ein Identifikationscode abgespeichert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Messvorrichtung (2) unmittelbar am Benutzer ein biometrisches Merkmal misst,
- von diesem Merkmal ein Identifikationscode abgeleitet wird und
- bei erfolgreicher Identifikation aufgrund eines Vergleichs des abgespeicherten,
authentifizierten Identifikationscodes ein einzelner Wertschein resp. ein einzelnes
Konsumgut ausgegeben wird, ohne dass irgendwelche weiteren, sonstigen Eingaben vom
Benutzer vorzunehmen wären.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Lesen des Identifikationsmittels
(10) mehrere zeitlich hinreichend beabstandete Messungen durchgeführt werden, wobei
von jeder ein Identifikationscode abgeleitet wird und für jede erfolgreiche Identifikation
ein einzelner Wertschein resp. ein einzelnes Konsumgut ausgegeben wird.
3. Anlage zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Selbstbedienungsautomaten,
der ein Lesegerät (1) zum Lesen eines Identifikationsmittels (10) und eine Steuerschaltung
(7) zum Ueberprüfen der Berechtigung eines Benutzers aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Messvorrichtung (2) vorgesehen ist, mit der ein biometrisches Merkmal unmittelbar
am Benutzer gemessen und ein Identifikationscode abgeleitet werden kann.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung (7) so ausgebildet
ist, dass allein schon die zwecks Ueberprüfung der Berechtigung am Benutzer durchgeführte
Messung des biometrischen Merkmals bei erfolgreicher Identifikation zur Ausgabe eines
einzelnen Wertscheins resp. Konsumguts führt.
5. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung ein Fingerabdruckleser
(2) ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Identifikationsmittel
(10) umfasst, auf dem mindestens ein von einem Fingerabdruck abgeleiteter, authentifizierter
Identifikationscode abgespeichert ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Identifikationsmittel
(10) mindestens zwei Identifikationscodes abgespeichert sind, wobei einer davon von
einem Fingerabdruck eines Fingers der rechten und ein anderer von einem solchen eines
Fingers der linken Hand abgeleitet ist, und dass die Steuerschaltung (7) so ausgebildet
ist, dass für eine erfolgreiche Identifikation die Ueberprüfung eines der mindestens
zwei Identifikationscodes genügt.
8. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Identifikationsmittel eine
Chipkarte (10) mit einem Halbleiterspeicher ist, in dem ausser dem mindestens einen
authentifizierten Identifikationscode auch benutzerspezifische Daten abgespeichert
sind.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 3-8, dadurch gekennzeichnet, dass der Selbstbedienungsautomat
ein Geldausgabeautomat ist.
10. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein netzwerkunabhängiges Tischgerät
(11) zum authentifizierten Erfassen des biometrischen Merkmals des Benutzers und zum
Abspeichern des abgeleiteten Identifikationscodes auf dem Identifikationsmittel (10)
vorgesehen ist.