[0001] Die Erfindung betrifft ein Magnetventil, insbesondere für eine elektronische Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
einer Brennkraftmaschine, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE-OS 21 27 552 ist ein Magnetventil bekannt, bei dem als Antriebsmittel
für das Magnetventil ein beweglicher Kern einer elektromagnetischen Spule vorgesehen
ist, die durch Einwirkung ihres Magnetfeldes eine Bewegung über den beweglichen Kern
auf das anzutreibende Ventilelement überträgt.
[0003] Dieser bekannte Ventilantrieb für ein Magnetventil mit einer elektromagentischen
Spule und einem beweglichen Kern benötigt jedoch Schaltzeiten, die für gegebene Anwendungszwecke,
wie zum Beispiel bei einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung einer Dieselbrennkraftmaschine,
zu lang sind. So lassen sich mit dem bekannten Magnetventil keine Schaltzeiten erzielen,
die in dem für die gegebenen Anwendungsfälle, insbesondere zur Einhaltung von strengen
Umweltschutzvorschriften, heute erforderlichen Bereich von weniger als einer Millisekunde
liegt. So wirkt sich bei dem bekannten Ventilantrieb für ein Magnetventil nachteilig
aus, daß die Massenkräfte zur Bewegung des Ventilelementes sehr groß sind. Je größer
aber die erforderlichen Massenkräfte sind, desto größer werden die Mindestabmessungen
für den beweglichen Kern, was umgekehrt wieder eine zusätzliche zu bewegende Masse
bedingt. Der bewegliche Kern besteht aus einem Material mit hohen spezifischen Gewicht
(zum Beispiel Weicheisenmaterial), wodurch sich die möglichen Schaltzeiten ebenfalls
verlängern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Magnetventil bereitzustellen, mit dem
gegenüber den bekannten Magnetventilen kürzere Schaltzeiten realisierbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Magnetventil gelöst, bei dem zwischen
dem beweglichen Kern und der elektromagnetischen Spule ein Zwischenteil angeordnet
ist und die Abmessungen, insbesondere die Breite des beweglichen Kerns, kleiner sind
als die Abmessungen der elektromagnetischen Spule. Die elektromagnetische Spule besteht
in bekannter Weise aus einem stationären Kern, zwischen dessen Schenkeln die Wicklungen
angeordnet sind. Durch die Verkleinerung des beweglichen Kerns wird die bewegliche
Masse deutlich verringert, wodurch die Schaltzeiten für das Magnetventil wesentlich
kürzer werden.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist das Zwischenteil als Platte ausgebildet und an
den Stirnseiten der äußeren Schenkel des stationären Kernes angeordnet. Die flache
Ausbildung des Zwischenteils bei gleichzeitiger Anordnung an den Stirnseiten der äußeren
Schenkel hat den Vorteil, daß das Magnetfeld der elektromagnetischen Spule beziehungsweise
deren Feldlinien unmittelbar von den äußeren Schenkeln durch das Zwischenteil durchtreten
und zur Bewegung des beweglichen Kerns an den Stirnseiten des Zwischenteils austreten
können. Gleichzeitig erfolgt in vorteilhafter Weise eine Ablenkung der magnetischen
Feldlinien aus Richtung der äußeren Schenkel in Richtung des beweglichen Kerns.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ragt das Zwischenteil in den Bereich der stationären
Wicklung hinein und schließt mit der Außenkante der beiden äußeren Schenkel bündig
ab. Da das Zwischenteil in den Bereich der stationären Wicklung hineinragt und gleichzeitig
in Richtung des Mittelstückes zeigt, werden die magnetischen Feldlinien in vorteilhafter
Weise von dem Zwischenteil in Richtung des Mittelstückes durch den beweglichen Kern
abgelenkt, so daß die magnetischen Feldlinien den beweglichen Kern voll durchdringen.
Dadurch kann bei gleicher magnetischer Kraft der elektromagnetischen Spule der bewegliche
Kern verkleinert werden. Schließt das zwischenteil bündig mit der Außenkante der beiden
äußeren Schenkel ab, ist die größtmögliche elektromagnetische Kraft gegeben, die sich
aufgrund der konstruktiven Ausmaße des gesamten Magnetventils realisieren läßt.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung liegen die dem Kern zugewandte Stirnseite des Mittelstückes
des stationären Kernes und die den beiden äußeren Schenkel abgewandte Stirnseite des
Zwischenteils in einer Ebene. Dadurch ist ebenfalls die größtmögliche magnetische
Kraft bei vorgegebenen konstruktiven Ausmaßen gegeben. Die dem beweglichen Kern zugewandten
Stirnseiten des Zwischenteiles und des Mittelstückes können darüber hinaus als Anschlag
oder als Auflagefläche in einer Endposition des beweglichen Kernes und damit des Ventilelementes
verwendet werden.
[0009] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Freiräume zwischen dem Zwischenteil
und dem Mittelstück mit einem vorzugsweise nicht magnetischem Füllstück verschlossen.
Der Verschluß des Freiraumes hat den Vorteil, daß die Wicklungen der elektromagnetischen
Spule geschützt sind und eine zusätzliche Auflagefläche für den beweglichen Kern geschaffen
wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Füllstück als Anschlag und/oder
Dämpfungselement ausgebildet ist. Ragt das Füllstück aus der durch die Stirnseite
des Mittelstückes und des Zwischenteils gebildete Ebene heraus, bildet das Füllstück
einen Anschlag oder eine Dämfpung für die Rückbewegung des beweglichen Kerns. Dadurch
kann ein hartes Aufschlagen auf das Zwischenteil bzw. auf die elektromagnetische Spule
vermieden werden.
[0010] Die Verwendung des erfindungsgemäßen Magnetventils ist nicht auf die Verwendung bei
einer elektronischen Kraftstoffeinspritzvorrichtung einer Brennkraftmaschine beschränkt
und es läßt sich bei allen Zumeßvorgängen einsetzen, bei denen von einem Ventilelement,
das von einer elektromagnetischen Spule angetrieben wird, die Zumeßung einer Flüssigkeit
erfolgt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Magnetventil ist in den Figuren
gezeigt.
[0012] Es zeigen:
- Fig.1:
- ein erfindungsgemäßes Magnetventil,
- Fig.2:
- Magnetventil nach dem Stand der Technik.
[0013] Fig.1 zeigt ein erfindungsgemäßes Magnetventil, dessen elektromagnetische Spule aus
Wicklungen 1 und einem Kern 2 bestehen. Der E-förmig ausgebildete Kern 2 weist äußere
Schenkel 2.1 sowie ein Mittelstück 2.2 auf. Der bewegliche Kern der elektromagnetischen
Spule ist mit 3 bezeichnet. Zwischen dem Bereich der äußeren Schenkel 2.1 und dem
beweglichen Kern 3 ist ein Zwischenteil 4 angeordnet. Das Zwischenteil 4 ragt mit
einer Seite in den Bereich der Wicklungen 1 hinein. Die Breite des beweglichen Kernes
3 ist kleiner als die Breite der elektromagnetischen Spule, die durch die Abmessungen
der äußeren Schenkel 2.1 gegeben ist. Für die Zumeßung von Kraftstoff ist der bewegliche
Kern 3 mit einem Ventilelement 5 verbunden. Der durch die Wicklung 1, das Mittelstück
2.2, dem beweglichen Kern 3 sowie dem Zwischenteil 4 begrenzte Freiraum ist mit einem
Füllstück verschließbar. Es ist z. B. möglich, den Freiraum mit einer entsprechend
ausgebildeten Kunstoffplatte oder durch Ausgießen mit einer sich erhärtenden Flüssigkeit
auszufüllen. Ebenso ist eine Ausfüllung mit einem dämpfenden Material möglich, so
daß die Rückbewegung des beweglichen Kernes 3 und damit die Rückbewegung des Ventilelementes
5 gedämpft wird. Dazu steht in vorteilhafter Weise das Füllstück in geringem Maße
über die Stirnseite des Zwischenteiles 4 und des Mittelstückes 2.2 über.
[0014] Fig.2 zeigt ein Magnetventil nach dem Stand der Technik. Die elektromagnetische Spule
besteht aus Wicklungen 1, die im Bereich eines Kernes 2 angeordnet sind, wobei sich
der bewegliche Kern 3 an den Stirnseiten der elektromagnetischen Spule befindet und
mit dem Ventilelement 5 verbunden ist. Aufgrund der Abmessungen des beweglichen Kernes
3 sind hohe Massekräfte zur Bewegung des Kernes 3 erforderlich, die eine hohe elektromagnetische
Kraft bedingen. Diese elektromagnetischen Kräfte sind mit der gegebenen elektromagnetischen
Spule nicht realisierbar, wodurch eine Verlängerung der möglichen Schaltzeiten des
Magnetventils gegeben ist. Eine Vergrößerung der elektromagnetischen Spule ist aus
konstruktiven Gründen oft nicht möglich.
1. Magnetventil, insbesondere für eine elektronische Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
einer Brennkraftmaschine, wobei das Magnetventil einen beweglichen Kern (3) einer
elektromagnetischen Spule aufweist, die durch Einwirkung ihres Magnetfeldes eine Bewegung
über den Kern (3) auf ein zu betätigendes Ventilelement (5) der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
überträgt,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem beweglichen Kern (3) und der elektromagnetischen
Spule ein Zwischenteil (4) angeordnet ist und die Abmessungen des beweglichen Kernes
(3) senkrecht zur Bewegungsrichtung kleiner sind als die Abmessungen der elektromagnetischen
Spule .
2. Magnetventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenteil (4) als Platte ausgebildet und an den
Stirnseiten der äußeren Schenkel (2.1) des stationären Kerns (2) angeordnet ist.
3. Magnetventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenteil (4) in den Bereich der stationären Wicklung
(1) hineinragt und mit der Außenkante der beiden äußeren Schenkel (2.1) bündig abschließt.
4. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Kern (3) zugewandte Stirnseite des Mittelstückes
(2.2) des stationären Kernes (2) und die den beiden äußeren Schenkeln (2.1) abgewandte
Stirnseite des Zwischenteils (4) in einer Ebene liegen.
5. Magnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Freiraum zwischen dem Zwischenteil (4) und dem Mittelstück
(2.2) mit einem vorzugsweise nicht magnetischem Füllstück verschlossen ist.
6. Magnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Füllstück als Anschlag und/oder Dämpfungselement ausgebildet
ist.