[0001] Die Erfindung betrifft ein- oder mehrteilige quaderförmige Verpackungsbehälter für
aufeinandergestapelte bandförmige Aufzeichnungsträger, welche auf mit inneren Bohrungen
versehene Kerne aufgewickelt sind, bestehend aus einem Bodenteil, einem Deckelteil
sowie Seitenteilen, welche über angespritzte Filmscharniere untereinander verbunden
sind und wobei durch die inneren Bohrungen der Wickelkerne eine Kernstütze schiebbar
ist.
[0002] Weltweit werden von den Magnetband-Fabriken sogenannte Rohwickel-Einheiten in großen
Mengen verkauft. In diesen ist das Magnetband auf Kerne, beispielsweise flanschlose
Wickelkerne, entweder die sogenannten NAB-Kerne oder stapelbare Wickelkerne gemäß
US 4 081 151 oder andere Kerne, aufgewickelt. Diese Pancakes werden zur Zeit entweder
einzeln oder in Sammelgebinden verpackt und mit einer Schrumpffolie überzogen oder
durch verschiedene Kartonagen gehalten.
[0003] Der Nachteil bei der Einzelverpackung besteht darin, daß ein großer Teil von Verpackungsmaterial
eingesetzt werden muß.
[0004] Magnetband-Sammelverpackungen sind in den Veröffentlichungen US 3 543 922, US 4 708
246, US 4 955 471, EP 0 320 751, DE-GM 89 00 709, DE-GM 89 12 747 sowie DE-GM 89 12
749 genannt. Diese Verpackungen bestehen entweder aus relativ voluminösem Styropor,
was ein an sich nutzloses hohes Transportvolumen bedeutet und welches nach Auspacken
des Inhalts entsorgt werden muß oder die Verpackung wird durch Kunststoff-Paletten
und Hülsen zusammengehalten, wobei die Hülsen relativ kompliziert aufgebaut sind und
wobei teilweise die Seitenteile des Verpackungsgutes ungenügend geschützt sind, da
sie lediglich durch eine über die Verpackung aufgeschrumpfte Folie bedeckt ist. Daher
muß diese Verpackung zum Transport noch zusätzlich in einen Außenkarton gesteckt werden.
[0005] Pancake-Verpackungen, welche die Verwendung von Styropor vermeiden und welche wiederverwendbar
oder recyclingfähig sind, sind in dem DE-GM 90 11 867 sowie in der deutschen Anmeldung
P 40 25 906 beschrieben. Diese Verpackungsbehälter bedingen jedoch Teilevielfalt und
bieten teilweise ungenügenden Schutz des Inhalts beim Transport sowie gegen Staub.
Deshalb bestand die Aufgabe, eine Verpackung für Pancakes der oben genannten gattungsmäßigen
Art zu finden, welche gleichzeitig folgende Bedingungen erfüllt:
- Beschränkung des Anteils der wegzuwerfenden Verpackungsmaterialien auf das geringste
nur mögliche Maß
- einfacher Aufbau
- transport- und staubsichere Unterbringung der Pancakes
- einfach zusammenzusetzen und auszupacken
- geringes Volumen beim Rücktransport
- wiederverwendbar
- keine zusätzliche Außenverpackung erforderlich.
[0006] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einer Verpackung mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen
aus den Unteransprüchen, den Zeichnungen und der Beschreibung hervor.
[0007] Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert und zwar zeigen:
- Figur 1
- einen einteiligen Verpackungsbehälter im vollständig auseinandergeklappten Zustand
- Figur 2
- den gleichen Behälter im teilweise zusammengesetzten Zustand
- Figur 3
- Einzelheiten der Kernstütze sowie der Verankerung im Bodenteil
- Figuren 4 u. 5
- zwei Ausführungsformen einer zweiteiligen Verpackung
- Figur 6
- das Aufeinanderstapeln mehrerer Verpackungsbehälter
- Figur 7
- die Fixierung des vollständig aufgeklappten Behälterteils gegen Verrutschen beim Rücktransport.
[0008] In einer geeigneten Form ist der Verpackungsbehälter einteilig ausgeführt und besteht,
wie Figur 1 zeigt, aus einem flachen Teil, wobei Bodenteil (1), Deckelteil (2) sowie
die vier Seitenteile (19) durch sogenannte Filmscharniere (24), faltbare Verbindungslaschen,
zusammengehalten werden. Die Teile können abgewinkelt werden, so daß ein quaderförmiger
Behälter daraus entsteht, wie Figur 2 zeigt. Durch ein (nicht gezeichnetes) Gurtband,
welches um die umlaufende Vertiefung (25) des zusammengeklappten Behälters gelegt
wird, wird dieser zum Transport gesichert. Zusätzlich kann das Gurtband einen Tragegriff
enthalten, wobei an der Stelle des Tragegriffs die Außenseite der Verpackung eine
Griffmulde enthalten kann. Mit Ausnahme dieses Gurtbandes sind alle Teile der neuerungsgemäßen
Verpackung oftmalig verwendbar und zum Rücktransport geeignet.
[0009] Zum Öffnen des Behälters wird das Gurtband, welches aus einem Material besteht, wie
es bei der Palettensicherung eingesetzt wird, abgetrennt. Das Deckelteil (2) wird
angehoben und die Seitenteile (19) können auf einfache Weise weggeklappt werden. Die
verpackten Pancakes sind damit frei zugänglich. Die auf Wickelkernen (13) aufgewickelten
Pancakes sind auf einer besonders ausgeführten Kernstütze (11), welche noch detailliert
beschrieben wird, übereinandergestapelt. Die Kernstütze hat einen integrierten Griff
(14) mit welchem man die Stütze mit den Pancakes bequem aus der Verpackung heben und
anschließend zum Verarbeitungsplatz bringen kann, der sich meist in einem Reinraum
befindet. Die Verpackung selbst erzeugt keinen Staub, wie zum Beispiel Kartonverpackungen,
und könnte auch als Einheit in einen Reinraum gebracht werden. Außerdem befinden sich
an zwei gegenüberliegenden Ecken der Innenseite des Bodenteils Griffmulden (21) zum
Herausheben der Pancakes.
[0010] Die wieder flachliegende Verpackung kann unter Zuhilfenahme von integrierten Stapelhilfen
auf einer Palette bequem und platzsparend gestapelt und so für den Rücktransport zum
Hersteller vorbereitet werden. Durch die flache Form, ohne hervorstehende Ecken und
Kanten kann die Verpackung leicht und vorteilhaft gereinigt werden. Fließmulden erleichtern
dabei das Trocknen. Alle Ecken, an denen sich Reinigungsflüssigkeit stauen könnte,
fehlen. Anschließend kann ein neuer Verpackungszyklus, wie bereits geschildert, beginnen.
[0011] Nun wird der Aufbau der Verpackung im einzelnen geschildert. Zur Gewährleistung des
Staub- und Nässeschutzes des Verpackungsinhalts besitzt der Behälter an den im auseinandergeklappten
Zustand freiliegenden Außenkanten der Seitenteile oder des Bodenteils oder des Deckelteils
Dichtleisten (18), welche in komplementär geformte Nuten (20) der entsprechenden Teile
beim Zusammenklappen eingreifen. Diese Leisten beziehungsweise Nuten können durch
entsprechende technische Maßnahmen einrastbar gestaltet sein. Es können sich aber
auch entsprechende Rasten im Scharnierbereich des Bodens (1) und der Seitenwände (19)
befinden.
[0012] Die Kernstütze (11) ist in dem Verpackungsbehälter mit dem Bodenteil und Deckelteil
(1, 2) im zusammengeklappten Zustand verdrehsicher verbunden. Dazu besitzen Boden-
und Deckelteil in ihrer Innenseite in der geometrischen Mitte jeweils Vertiefungen
(3, 4), aus denen einzelne Vorsprünge (5, 6, 7, 8) herausragen. Die Stirnflächen (9,
10) der teilzylindrisch gestalteten Kernstütze sind so geformt, daß sie in die Vertiefungen
des Boden- und Deckelteils unverdrehbar eingesetzt werden können.
[0013] Weiterhin besitzt die Kernstütze, wie aus der Figur 3 hervorgeht, an ihrer unteren
Stirnfläche (10), die dem Bodenteil (1) zugeordnet ist, einen Absatz (12) auf dem
sich der zu unterst liegende Wickelkern (13) mit seiner der inneren Bohrung benachbarten
Unterseite abstützen kann. An der Oberseite (9) hat die Kernstütze einen U-förmigen
Tragegriff (14), der in einer bevorzugten Ausführung mit zwei Raststellungen versehen
ist. In der oberen Raststellung ist der Griff zum Tragen des kompletten Pancake-Stapels
geeignet und in der unteren Stellung ist der Griff in der Kernstütze zwecks Transport
der geschlossenen Verpackung versenkt. Dazu sind die beiden Schenkel (15, 16) des
Griffs in Ausnehmungen der Kernstütze einsteckbar.
[0014] Die beiden Schenkel (15, 16) des Tragegriffs (14) besitzen zweckmäßigerweise (nicht
gezeichnete) Rastnasen, die den Griff im ausgefahrenen und eingefahrenen Zustand arretieren.
Sollten die Gebinde zu schwer sein, kann der Tragegriff auch einstückig mit der Kernstütze
ausgebildet sein. In diesem Fall ist ein Greifen durch die unter dem Griff vorgesehene
Griffmulde (17) möglich.
[0015] Zum leichten Abnehmen einzelner Pancakes hat die Kernstütze über ihre gesamte Höhe
zwei gegenüberliegende konkave Mulden (25, 26) in Kreisabschnittsform.
[0016] An einer der Außenflächen der Verpackung kann ein vertieftes Etikettenfeld (28),
welches zusätzlich Griffmulden zum Entfernen oder Auswechseln eines Etiketts besitzt,
vorgesehen sein.
[0017] Statt des geschilderten einteiligen Aufbaus kann der erfindungsgemäße Behälter auch
zwei- oder mehrteilig ausgeführt sein, die Figuren 4 und 5 zeigen zwei mögliche Ausführungsformen,
bei denen entweder Boden- und Deckelteil mit je zwei Seitenteilen verbunden sind oder
aber das Bodenteil mit vier Seitenteilen, auf die das separate Deckelteil aufgesetzt
wird.
[0018] Zum Sammeltransport mehrerer Verpackungsbehälter im aufgeklappten Zustand sind diese
zweckmäßigerweise entlang der Außenkanten ihres Boden- oder Deckelteils mit Nuten
(23) versehen, die in entsprechende komplementär geformte Leisten (18) der aufgeklappten
Seitenteile (19) eingreifen und so einen rutschsicheren Transport mehrerer übereinandergestapelter
Behälter ermöglichen. In der Figur 6 ist dies dargestellt. Zusätzlich kann jeder Behälter
an den Außenflächen mit einer Noppenstruktur versehen sein, wie sie beispielsweise
in der EP 0 217 254 beschrieben ist. Außerdem kann der Verpackungsbehälter an seiner
Unterseite mit Standfüßen und Vertiefungen zum besseren Stapeln auf einer Palette
ausgerüstet sein.
[0019] In Figur 7 ist dargestellt, wie zwei (oder mehrere) vollständig auseinandergeklappte
Verpackungen zum Rücktransport übereinandergestapelt werden, wobei Vorsprünge (5)
an der Innenseite des Bodenteils in entsprechende Vertiefungen der Außenseite eingreifen.
[0020] Bei der zweiteiligen Form der Verpackung kann das Deckelteil gekröpft sein, um unterschiedliche
Verpackungshöhen zu ermöglichen. Außerdem kann die umlaufende Dichtleiste unsymmetrisch
ausgeführt sein, um je nach Einsatz unterschiedliche Verpackungshöhen bilden zu können.
[0021] Die Gestalt der Kernstütze ermöglicht, daß mehrere Kernstützen übereinandergestapelt
werden können. Sie ist zweckmäßigerweise hohl, damit sie im Fertigungsprozeß auf einen
Hilfsdorn aufgesteckt werden kann.
[0022] Der Verpackungsbehälter besteht in bevorzugter Ausführung aus hartem Kunststoff wie
Polypropylen oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer. Er ist vorzugsweise doppelwandig
ausgeführt, entweder im Spritzgußverfahren oder in Extrusions-Blastechnik. Dadurch
hat der Behälter zusätzlich einen hervorragenden Stoß- und Klimaschutz.
1. Ein- oder mehrteiliger quaderförmiger Verpackungsbehälter für aufeinandergestapelte
bandförmige Aufzeichnungsträger, welche auf mit inneren Bohrungen versehene Kerne
aufgewickelt sind, bestehend aus einem Bodenteil, einem Deckelteil sowie Seitenteilen,
welche über angespritzte Filmscharniere untereinander verbunden sind und wobei durch
die inneren Bohrungen der Wickelkerne eine Kernstütze schiebbar ist, gekennzeichnet
durch
- Vertiefungen (3, 4) jeweils in der geometrischen Mitte der Innenseite des Bodenteils
(1) sowie des Deckelteils (2), wobei aus den Vertiefungen einzelne Vorsprünge (5,
6, 7, 8) herausragen, zwischen welche die Stirnflächen (9, 10) der Kernstütze (11)
verdrehsicher einsteckbar sind
- einen teilringförmigen Absatz (12) an der in das Bodenteil (1) eingreifenden Stirnfläche
(10) der Kernstütze (11) zum Abstützen der Wickelkerne (13)
- einen U-förmigen mit zwei Raststellungen versehenen Tragegriff (14) zum Herausziehen
der Kernstütze mit den Pancakes aus der Verpackung im aufgeklappten Zustand, wobei
die beiden Schenkel (15, 16) des Tragegriffs (14) in Ausnehmungen nahe der Außenseite
der in das Deckelteil (2) eingreifenden Stirnfläche (9) stecken und wobei der die
beiden Schenkel verbindende Griff (27) in der unteren Raststellung nicht über die
Stirnfläche (9) hinausragt und wobei die Kernstütze in der Mitte der Stirnfläche (9)
eine Ausnehmung (17) als Griffmulde für den Tragegriff (14) aufweist
- Dichtleisten (18) an den Außenkanten der Seitenteile (19), und/oder des Deckelteils
(2), welche in komplementäre Nuten (20) des Deckelteils (2) und/oder der Seitenteile
(19) beim Zusammenklappen des Verpackungsbehälters eingreifen.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen
des Verpackungsbehälters eine umlaufende Vertiefung (25) zum Aufnehmen eines Gurtbandes
sowie eine weitere Vertiefung (28) zur Aufnahme eines Etiketts aufweisen.
3. Verpackungsbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (28)
mit Griffmulden zum Ablösen des Etiketts versehen ist.
4. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (1)
auf seiner Innenseite an mindestens zwei gegenüberliegenden Ecken Griffmulden (21)
zum Herausheben der Pancakes besitzt.
5. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleisten
(18) in komplementäre Nuten (23) an den entsprechenden Kanten der Außenseite des Bodenteils
und/oder in die Nuten (20) des Deckelteils zum verrutschsicheren Aufeinanderstapeln
mehrerer Verpackungsbehälter eingreifen.
6. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Außenseiten
des Bodenteils sowie des Deckelteils mit einer Noppenstruktur versehen sind.
7. Verpackungsbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernstütze
über ihre gesamte Höhe zwei einander gegenüberliegende konkave Mulden (25, 26) zum
Abnehmen einzelner Pancakes besitzt.
8. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im auseinandergeklappten
übereinandergestapelten Zustand mehrerer Behälter jeweils Vorsprünge (5) an der Innenseite
des Bodenteils in entsprechende Ausnehmungen an der Außenseite des nächstliegenden
Bodenteils eingreifen.
9. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
aus hartem Kunststoff wie Polypropylen oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
besteht.
10. Verpackungsbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Bodenteil,
Seitenteile und Deckelteil doppelwandig in Extrusions-Blastechnik gestaltet sind.