[0001] Die Erfindung betrifft ein Einschienenbahn-Unterflansch-Fahrwerk mit tragenden Laufrädern
auf beiden Seiten einer I-förmigen Fahrschiene, an der vordere und hintere seitliche,
auf senkrechten Achsen gelagerte Führungsrollen des von einem Fahrmotor einseitig
belasteten Fahrwerkes anliegen. Als I-förmige Fahrschiene gilt auch ein Kastenträger
mit seitlich überstehenden Untergurten als Fahrschienen für die Laufräder.
[0002] Einschienenbahn-Unterflansch-Fahrwerke mit nur einem tragenden Laufradpaar neigen
beim Pendeln der von einem Hebezeug getragenen Last zu Nickbewegungen in Fahrtrichtung
und zum Anheben des Laufrades einer Seite beim Querpendeln der Last, wie es Insbesondere
bei Kurvenfahrt kaum zu verhindern ist. Bei Kranen oder Hängekranen mit großen Radständen
und großen Spurweiten beeinträchtigen Lastpendelungen das Fahrverhalten des Kranes
nicht wie bei Einschienenbahn-Fahrwerken. Ein derartiges Fahrwerk ist durch die DE-OS
36 27 358 bekannt. Es kann zum Verhindern von Nickbewegungen über einen Längsträger
mit einem weiteren Fahrwerk verbunden werden. Bei auf dem Obergurt eines Trägers fahrenden
Laufkatzen verhindern obere und untere, seitlich an den Gurten anliegende Führungsrollen
ein Seitwärtspendeln der Laufkatze. Der in Trägermitte angeordnete Fahrmotor verursacht
kein Kippmoment auf die Laufkatze.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Einschienenbahn-Unterflansch- Fahrwerk derart zu
verbessern, daß beim Pendeln der an seinem Hebezeug hängenden Last Nickbewegungen
und seitliches Pendeln des Fahrwerkes verhindert wird. Diese Aufgabe wird dadurch
gelöst, daß mindestens an dem dem Fahrmotor gegenüberliegenden Fahrwerkseitenträger
mindestens ein Stützrollenträger koaxial zur Achse einer der Führungsrollen angelenkt
ist und an dem der Führungsrolle gegenüberliegende Ende mit einer auf einer senkrechten
Achse gelagerten Zusatz-Führungsrolle seitlich an der Fahrschiene unter der Kraft
einer Feder anliegt und daß in dem Stützrollenträger eine von unten am Untergurt der
Fahrschiene anliegende Stützrolle auf einer waagerechten Achse gelagert ist. Die Feder
bewirkt, daß die Zusatz-Führungsrolle auch bei unterschiedlichen Kurvenradien stets
an der Fahrschiene anliegt, so daß das Unterflansch-Fahrwerk auch dann einwandfrei
an der Fahrschiene geführt ist, wenn die am Unterflansch-Fahrwerk fest montierten
Führungsrollen ein geringes Spiel zur Fahrschiene haben, so daß es bei unterschiedlichen
Schienenbreiten nicht zu Zwängungen führt. Die am Stützrollenträger gelagerte Stützrolle
liegt von unten am Untergurt an und verhindert ein Aufkippen eines der Laufräder beim
Pendeln der Last entgegen dem Kippmoment des Fahrmotors, der von der diagonal gegenüberliegenden
Stützrolle gehalten wird. Die Verwendung nur einer Stützrolle ermöglicht ein Nicken
bzw. Kippen des Fahrwerkes am Schienenstoß, ohne daß es zu Klemmungen kommt. Bei Kurvenfahrt
wird die Stützrolle durch die geometrische Anordnung einwandfrei gelenkt und verursacht
keine Reibgeräusche, die bei axialen Reibkomponenten auftreten.
[0004] Zum Erhöhen der Stabilität sind zwei Stützrollenträger mit Stützrollen und Zusatz-Führungsrollen
an beiden Enden des Fahrwerkseitenträgers angeordnet. Die zum Anlenken des Stützrollenträgers
verwendeten Federn sind vorzugsweise auf Zug beanspruchte Schraubenfedern, die einen
Festpunkt im gegenüberliegenden Fahrwerkseitenträger haben. Die Achse der Stützrolle
ist senkrecht und mittig zwischen den Achsen der Führungsrollen angeordnet und bei
gebogenen Schienen stets auf den Kurvenmittelpunkt gerichtet. Damit ist das Fahrwerk
auch bei Kurvenfahrt einwandfrei geführt, hat keinen Abrieb und verursacht keine Geräusche.
[0005] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Stützrollenträger an einer Verlängerung
der Achse gelagert und mittels Stellmuttern und Gewindeabsätzen für unterschiedliche
Gurtdicken höhenverstellbar. Ferner ist die Achse für die Führungsrolle in einer senkrecht
zur Fahrschiene angeordneten Führungsnut des Fahrwerkseitenträgers verschiebbar geführt
und liegt mit einem Bunde von unten am Rand der Führungsnut an und wird von einer
Spannschraube am Fahrwerkseitenträger angespannt. Wenn starkes Seitwärtspendeln der
Last zu befürchten ist, können beide Fahrwerkseitenträger mit federnd angelenkten
Stützrollenträgern mit Zusatz-Führungsrollen und Stützrollen versehen sein. Die beiden
Fahrwerkseitenträger sind unterhalb der Fahrschiene über einen Zwischenträger miteinander
verbunden.
[0006] Das erfindungsgemäße Fahrwerk erreicht trotz des einfachen Fahrwerksaufbaus sowohl
bei Kurvenfahrt als auch bei Geradeausfahrt hervorragende Fahreigenschaften. Die radierfrei
am Untergurt abrollende Stützrolle bewirkt, daß beide Laufräder auch beim Pendeln
der Last auf dem Untergurt aufliegen, so daß mit dem angetriebenen Rad die Hälfte
der gesamten Radlast für den Reibschluß genutzt werden kann. Wenn die Stützrollen
auf einer Seite des Fahrwerkseitenträgers angeordnet und nach hinten und vorne gerichtet
sind, wird auch bei geringstem Spiel zwischen den festgelagerten Führungsrollen und
dem Rand des Untergurtes ein Schräglauf der Laufräder vermieden. Das bedeutet geringeren
Verschleiß und bessere Laufruhe.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Fahrwerk in der Seitenansicht,
- Fig. 2
- ein Fahrwerk in der Stirnansicht,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein Fahrwerk nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Situationsskizze bei Kurvenfahrt.
[0008] Das erfindungsgemäße Fahrwerk ist auf einem Untergurt 18 einer Fahrschiene 17 verfahrbar
und trägt am Zwischenträger 1 ein Hebezeug 16. Zu beiden Seiten des Zwischenträgers
1 sind Fahrwerkseitenträger 2 mit je einem Laufrad 3 befestigt, von denen eins von
einem Fahrmotor 15 angetrieben wird. Jeder Fahrwerkseitenträger 2 hat vor und hinter
dem Laufgrad 3 eine senkrechte Achse 7 für eine seitlich am Untergurt 18 abrollende
Führungsrolle 4. Jede Achse 7 ist in einer Führungsnut 14 des Fahrwerkseitenträgers
2 senkrecht zur Fahrschiene 17 verschiebbar und liegt mit einem Bund 7a von unten
am Rand der Führungsnut an und wird von einer in ein Innengewinde der Achse 7 geschraubte
Spannschraube 10 in jeder gewünschten Breitenstellung gesichert. Die Führungsrolle
4 liegt unterhalb des Bundes 7a der Achse 7, die durch einen Stützrollenträger 5 hindurchführt
und dort einen Gewindeabsatz 7b für Stellmuttern 11 zum Höhenverstellen des Stützrollenträgers
5 hat. Dieser hat eine weitere senkrechte Rollenachse 9 für eine Zusatz-Führungsrolle
4a, die etwa auf der gleichen Höhe wie die anderen Führungsrollen 4 liegt. Der Stützrollenträger
5 hat zwischen den Bohrungen für die Achsen 7 und 9 eine Bohrung für eine waagerechte
Stützrollenachse 8 für eine Stützrolle 6. In Fig. 3 ist zu erkennen, daß der Stützrollenträger
5 mit der Zusatz-Führungsrolle 4a von einer Feder 12 in Form einer Schrauben-Zugfeder
gegen den Rand des Untergurtes 18 gedrückt wird. Die Feder 12 greift an einem Festpunkt
13 des gegenüberliegenden Fahrwerkes 2 an.
[0009] Fig. 4 zeigt deutlich, daß die Stützrollenachse 8 für die Stützrolle 6 in der Mitte
zwischen den am Untergurt 18 anliegenden Führungsrollen 4 und 4a angeordnet ist und
bei Kurvenfahrt, bei der der Stützrollenträger 5 verschwenkt ist, direkt auf den Kurvenmittelpunkt
M gerichtet ist. Damit sind die Stützrollen 6 einwandfrei geführt.
1. Einschienenbahn-Unterflansch-Fahrwerk mit tragenden Laufrädern auf beiden Seiten einer
I-förmigen Fahrschiene, an der vordere und hintere seitliche, auf senkrechten Achsen
gelagerte Führungsrollen des von einem Fahrmotor einseitig belasteten Fahrwerkes anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens an dem, dem Fahrmotor (15) gegenüberliegenden Fahrwerkseitenträger
(2) mindestens ein Stützrollenträger (5) koaxial zur Achse (7) einer der Führungsrollen
(4) angelenkt ist und an dem der Führungsrolle (4) gegenüberliegenden Ende mit einer
auf einer senkrechten Rollenachse (9) gelagerten Zusatz-Führungsrolle (4a) seitlich
an der Fahrschiene (17) unter der Kraft einer Feder (12) anliegt und daß in dem Stützrollenträger
(5) eine von unten am Untergurt (18) der Fahrschiene (17) anliegende Stützrolle (6)
auf einer waagerechten Stützrollenachse (8) gelagert ist.
2. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Stützrollenträger (5) mit Stützrollen (6) und Zusatz-Führungsrollen (4a)
an beiden Enden des Fahrwerkseitenträgers (2) angeordnet sind.
3. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (12) eine auf Zug beanspruchte Schraubenfeder zwischen dem schwenkbaren
Ende des Stützrollenträgers (5) und einem Festpunkt (13) am gegenüberliegenden Fahrwerkseitenträger
(2) ist.
4. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützrollenachse (8) senkrecht und mittig zwischen den Achsen (7,9) der Führungsrollen
(4,4a) angeordnet ist.
5. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützrollenträger (5) an einer Verlängerung der Achse (7) gelagert ist.
6. Fahrwerk nach Anspruch 5,
daß der Stürtzrollenträger (5) mittels Stellmuttern (11) und Gewindeabsätzen (7b)
höhenverstellbar an der Achse (7) gelagert ist.
7. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (7) in einer senkrecht zur Fahrschiene (17) angeordneten Führungsnut
(14) des Fahrwerkseitenträgers (2) verschiebbar geführt ist.
8. Fahrwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (7) mit einem Bund (7a) von unten am Rand der Führungsnut (14) anliegt
und von einer Spannschraube (10) am Fahrwerkseitenträger (2) angespannt ist.
9. Fahrwerk nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an beiden Fahrwerkseitenträgern (2) Stützrollenträger (5) mit Stützrollen (6)
und Zusatz-Führungsrollen (4a) angeordnet sind.
10. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß linke und rechte Fahrwerkseitenträger (2) über einen Zwischenträger (1) miteinander
verbunden sind.