[0001] Die Erfindung betrifft einen gesintertern Permanentmagnet(-werkstoff) enthaltend
8 bis 30 At.-% Seltene Erden ( SE), 2 bis 28 At.-% Bor (B), Rest Eisen ( Fe) oder
Eisen und Kobalt (Co).
[0002] Permanentmagnete bzw. Permanentmagnetwerkstoffe aus im wesentlichen einer Legierung
von Eisen (Fe,) gegebenenfalls Kobalt (Co), Bor (B) und Seltenen Erden (SE) im Sinterverfahren
gefertigt, werden bevorzugt dann verwendet, wenn hohe Koerzitivkraft, hohe Remanenz
und/ oder großes Energieprodukt gefordert sind. Dabei wird der die magnetische Phase
vom Typ SE2Fe14B, wobei ein Teil der Fe-Atome durch Co-Atome ersetzt sein können,
bildende oder enthaltende Bestandteil schmelzmetallurgisch hergestellt und pulverisiert,
welches Pulver gegebenenfalls mit Zusätzen vermengt im Magnetfeld zu einem Grünling
verpreßt und dieser gesintert wird und der Sinterkörper gegebenenfalls mindestens
einer weiteren Wärmebehandlung unterworfen werden kann.
[0003] Aus der EP-B1-0126802 sind gesinterte Permanentmagnete des Typs Fe-B-R ( R bedeutet
mindestens ein SE-Element einschließlich Y) bekannt geworden, bei welchen Fe teilweise
durch Co ersetzt werden kann. Die Elemente sind dabei auf Grund des verwendeten Herstellverfahrens
in der magnetischen Phase homogen verteilt und eine Wärme -oder Alterungsbehandlung
des Sinterkörpers soll die magnetischen Werte verbessern. Wird Fe teilweise durch
Co ersetzt, so erfolgt dadurch eine Erhöhung des Curie-Punktes bzw. der Curie-Temperatur
( Tc) des Magnetwerkstoffes, dessen Koerzitivkraft, wie dem Fachmann bekannt ist,
jedoch mit steigendem Co-Gehalt sinkt, wodurch auch das Energieprodukt nachteilig
beeinflußt werden kann.
[0004] Um Permanentmagnete mit verbesserten magnetischen Eigenschaften bei Raumtemperatur
zu schaffen, wird gemäß EP-B1-0102552 vorgeschlagen, eine Co-freie Legierung mit einem
Gehalt an Fe-B-R einzusetzen, die mindestens eine stabile Verbindung des ternären
Systems Fe-B-R enthält, wobei R mindestens ein Seltenerdenelement einschließlich Yttrium
bedeutet. Die magnetische Hauptphase muß dabei eine intermetallische Verbindung mit
konstanter Zusammensetzung sein, was eine homogene Verteilung der Legierungselemente
bedingt. Abgesehen von dem großen legierungstechnischen Aufwand bei der Fertigung
der Ausgangslegierung und den starken Streuungen der magnetischen Werte des sintertechnisch
hergestellten Magnetwerkstoffes weist dieser eine signifikante Abnahme der magnetischen
Kennwerte mit steigender Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis 200°C auf, wobei
der Curie-Punkt schon bei etwa 300°C erreicht wird.
[0005] Ferner ist aus der EP-A1 0265006 ein Verfahren zur Herstellung von gesinterten Permanentmagneten
bekannt, bei welchem stöchiometrisch zusammengesetztes kristallines RE2(FeCo)14B-Material
( RE bedeutet Seltene Erden) mit einem anderen Material gemahlen wird, wobei dieses
andere Material beim Sinterprozeß eine zweite nicht magnetische Phase an der Oberfläche
der magnetischen Körner aus Re2(FeCo)14B bildet. Damit soll erreicht werden, daß die
genaue chemische Zusammensetzung bei homogener Verteilung aller Elemente der magnetischen
Phase im Magnetwerkstoff unabhängig von der zweiten paramagnetischen Phase, die besondere
schmelztechnische Eigenschaften und/oder Zusammensetzungen aufweisen kann, einstellbar
ist. Bei dieser Ausführungsform besteht jedoch der Nachteil im großen legierungstechnichen
Aufwand und der schlechten Reproduzierbarkeit der magnetischen Werkstoffdaten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten SE,(FeCo),B-
enthaltenden Magnete(-werkstoffe) sowie ihrer Herstellverfahren zu beseitigen und
gesinterte Permanentmagnete anzugeben sowie zu erstellen, die hohe Sättigungsmagnetisierung,
hohe Koerzitivkraft und hohes Energieprodukt bei guter Temperaturstabilität und hohem
Curie-Punkt bei geringen Herstellkosten aufweisen. Ein weiteres Ziel der Erfindung
ist, die Höhe des Curie-Punktes der Permanentmagnete(-werkstoffe) den Anforderungen
entsprechend auf einfache Weise einstellbar zu machen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Permanentmagnet(-werkstoff) der eingangs genannten Art
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0008] Beim erfindungsgemäßen Permanentmagnet(-werkstoff) werden synergetisch eine Reihe
von Vorteilen erreicht, wobei nachteilige Wechselwirkungen von einzelnen Maßnahmen
weitgehend unterdrückt sind und die Gesamtheit der magnetischen Eigenschaften wesentlich
erhöht wird. Die wissenschaftlichen Grundlagen und Ursachen dieser Kombinationseffekte
sind noch nicht vollkommen geklärt; es handelt sich jedoch im wesentlichen dabei um
physikalisch-chemische Wirkungen im Verbindung mit der Magnetokinetik.
[0009] Beim erfindungsgemäßen Permanentmagnet(-werkstoff) wird der hartmagnetische Anteil
aus mehreren magnetischen Phasen gebildet, die, wie sich völlig überraschend gezeigt
hat, in vorteilhafter Wechselwirkung zueinander stehen. Wichtig dabei ist, daß eine
oder mehrere magnetische Phasen als Zentralphase oder Kernphase aus oberflächengeglätteten
bzw. diffusionseingeformten Körnern gebildet ist, wobei nach neuesten Erkenntnissen
durch Diffusion ein oberflächliches Umkristallisieren erfolgen kann und ein weiterer
magnetischer Phasenanteil sich orientiert als Peripherphase an die Zentralphase anlagert
bzw. dieser zuordnet. Dadurch kann ein hoher Anteil an magnetischem Volumen im Werkstoff
erreicht und eine Domänwandbildung und/oder Domänwandverschiebung vermindert werden,
wodurch eine Vergrößerung der Koerzitivkraft und in der Folge des Energieproduktes
eintritt. Die paramagnetische Zwischen- oder Bindephase soll eine höhere Konzentration
an SE als die magnetischen Phasen und gegebenenfalls Einlagerungen und/oder Zusätze
aufweisen, wodurch eine weitere Blockierung von Domänwänden bewerkstelligt wird. Besondere
magnetische Eigenschaften des Werkstoffes werden erreicht, wenn die Körner der Zentral-
oder Kernphase einen Durchmesser von 10 bis 100 µm aufweisen und um die Körner die
magnetische Peripherphase oder Phasen schalenartig angelagert ist oder sind.
[0010] Wenn zwei oder gegebenenfalls mehrere magnetische Phasen unterschiedliche SE-Elemente
und/oder Co-Konzentrationen besitzen und insbesondere zumindest eine Zentral- oder
Kernphase einen höheren Co-Gehalt aufweist, so wird synergetisch ein hoher Sättigungsmagnetismus
bei hoher Koerzitivkraft des Permanentmagneten erreicht werden. Gute magnetische Stabilität
bei hohen magnetischen Kennwerten werden erhalten, wenn die örtliche Co-Konzentration
an den Korngrenzen bzw. in Korngrenzenbereich zwischen Phasen mit unterschiedlichem
Co- Gehalt diffusionskinetisch gebildete Übergänge, das bedeutet einen überproportionalen
Anstieg vom niedrigen Niveau mit einer anschließenden asymptotischen Angleichung an
ein höheres Niveau, aufweist. Trotz orientierter Anlagerung zwischen zwei magnetischen
Phasen wird wahrscheinlich auf Grund der unterschiedlichen Austauschkopplung der magnetischen
Momente durch den diffusionskinetisch gebildeten Übergang der Co- Konzentration im
Grenzenbereich eine für Domänwände wirkende energetische Barriere gebildet.
[0011] Wenn gemäß einer bevorzugten Form der SE-Anteil in den magnetischen Phasen im wesentlichen
durch leichte Seltene Erden ( LSE), insbesondere Nd, gebildet ist und der SE-Anteil
in der Zwischen- oder Bindephase schwere Seltene Erden ( SSE) enthält, werden besonders
hohe magnetische Kennwerte des Magneten erreicht
[0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von Seltenen Erden (SE)
enthaltendem(n), magnetisch ausgerichtetem(n), gesintertem(n) Permanentmagnet(en)
(-werkstoff(en)), dessen (deren) Grundwerkstoff bzw. Ausgangsmaterial schmelzmetallurgisch
hergestellt ist.
Erfindungsgemäß ist ein derartiges Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 8 bezeichnet.
[0013] Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß mindestens zwei magnetische
Phasen bildende Grundwerkstoffe bzw. Ausgangsmaterialien mit unterschiedlichen chemischen
Zusammensetzungen und daher unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften hergestellt,
zu Pulver zerkleinert und vermengt werden, wodurch eine die magnetischen Kennwerte
günstig beeinflussende Wechselwirkung der Grundwerkstoffe erreicht werden kann. Die
Zerkleinerung eines Grundwerkstoffes erfolgt dabei zu Pulver mit geringeren Teilchengrößen
bzw. zu Feinpulver, welches bei der Sinterung des unter Magnetfeldausrichtung gepreßten
Grünlings eine frühere Erweichung bzw. Plastizität zeigt und einen besonders guten
Kontakt zu den Teilchen bzw. Körnern des Grobpulvers herstellt. Dies ist für die Wirkung
der Diffusionsbehandlung bzw.- glühung , wobei die Phasengrenzen entsprechend günstig
ausgebildet werden, wichtig.
[0014] Insbesondere im Hinblick auf eine Oxidation bei der Zerkleinerung hat es sich als
vorteilhaft herausgestellt, wenn die SE-Konzentration der Grundwerkstoffe höher bemessen
wird als diejenige der magnetischen Phase vom Typ SE2(FECo)14B, wobei, wie gefunden
wurde, die Zusammensetzungen SE16(FECo)77B7, SE15(FeCo)77B8 und SE14(FeCo)80B6 besonders
gute Eignung aufweisen. Ist zumindest ein Grundwerkstoff mit Co legiert und der Eisenanteil
der magnetischen Phase bis zu 40 % durch Co substitiert, so sind besonders gute Temperaturstabilität
und hohe Curie-Temperaturen der Magnete erreichbar.
[0015] Wenn weiters in günstiger Weise vorgesehen der SE-Anteil der Grundwerkstoffe im wesentlichen
durch LSE gebildet wird, sind die Remanenz und das Energieprodukt erhöht. Im Sinne
besonders guter magnetischer Kennwerte hat es sich als günstig erwiesen, wenn ein
oder mehrere Grundwerkstoffe zu Grobpulver mit einem Korndurchmesser von 10 bis 100
µm, vorzugsweise von 10 bis 60 µm, insbesondere von 15 bis 30 µm, zerkleinert werden
und mindestens ein weiterer Grundwerkstoff zu Feinpulver mit einem Teilchendurchmesser
von 0,5 bis 8 µm, insbesondere von 3 bis 8 µm, gemahlen wird, wobei unterschiedliche
Co- Gehalte im Grob- und Feinpulver die magnetischen Kennwerte weiters verbessern.
[0016] Wenn gemäß einer bevorzugten Form als Zusätze zu den Pulvern Verbindungen von SSE
wie beispielsweise Dy203 und/oder Boride, z.B. Fe2B, und/oder Metalle, z.B. Al, und/oder
Oxide, z.B. Al203, und/oder SE- Oxide eingebracht, insbesondere die Pulver mit diesen
Stoffen mechanisch legiert werden, werden eine Domänwandbildung und eine Domänwandverschiebung
weiter vermindert und höhere Koerzitivkräfte erreicht.
[0017] Ein besonders wichtiges Kennzeichen der Erfindung ist eine Diffusionsbehandlung des
gesinterten Magnet(en)(-werkstoffes), welche vorteilhaft bei einer Temperatur unterhalb
der Sintertemperatur und günstigerweise im Pendelglühverfahren erfolgt, weil dabei
eine Einformung der Körner bzw. eine Glättung der Kornoberflächen des Grobpulvers
erfolgt und an den geglätteten Kornoberflächen mikrostrukturorientiert eine im wesentlichen
schalige Anlagerung der vom Feinpulver gebildeten Phase bewirkt wird, was eine wesentliche
Verbesserung der magnetischen Kennwerte erbringt.
Fertigungstechnisch, jedoch auch im Hinblick auf besondere magnetische Einzelwerte
kann es weiters günstig sein, wenn Pulver mit bestimmten Zusammensetzungen, insbesondere
Co-Gehalten, anteilsmäßig vermengt werden. Auf einfache Weise und besonders wirtschaftlich
sind dadurch Permanentmagnete mit für bestimmte Anwendungen bzw. Anforderungen besonders
ausgebildeten magnetischen Einzelwerten herstellbar.
[0018] Aus den Zeichnungen kann die Erfindung beispielsweise ersehen werden.
Es zeigen Fig. 1 und Fig. 2 schematisch den Ablauf der erfindungsgemäßen Herstellung
von Permanentmagnetwerkstoffen.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand von beiliegenden Tabellen 1,2, 3a und 3b,
in welchen Legierungsgehalte und Mittelwerte von magnetischen Messungen von Permanentmagnetkörpern
angegeben sind, weiter erläutert.
In Tabelle 1 sind Zusammensetzungen der Grundwerkstoffe mit stöchiometrischen Parametern
bezeichnet.
In Tabelle 2 sind mit der Bezeichnung V 1 bis V 7 die Zusammensetzung und die magnetischen
Kennwerte von Vergleichsmagneten(-werkstoffen) angegeben.
In Tabelle 3a und 3b unter den Nummern 1 bis 23 werden erfindungsgemäße Permanentmagnet(-werkstoffe)
angeführt.
Wie aus den Mittelwerten der magnetischen Messungen hervorgeht, werden bei den erfindungsgemäßen
Permanentmagneten durch den Aufbau mit mehreren unterschiedlich zusammengesetzten
magnetischen Phasen mit diffusionseingeformten Körnern und Anlagerungen hohe magnetische
Kennwerte bei erhöhter Curie- Temperatur erreicht. Die Wechselwirkung der mikrostrukturorientiert
aneinander angelagerten oder einander zugeordneten magnetischen Phasen führt dabei
synergetisch, im Vergleich mit üblichen SE- Permanentmagneten, zu verbesserten magnetischen
Eigenschaften.
1. Gesinterter Permanentmagnet(-werkstoff) enthaltend 8 bis 30 At.-% Seltene Erden (SE),
2 bis 28 At.-% Bor (B), Rest Eisen ( Fe) oder Eisen und Kobalt (Co), dadurch gekennzeichnet,
daß dessen hartmagnetischer Anteil vom Typ SE2Fe14B, wobei ein Teil der Fe-Atome durch
Co-Atome ersetzt sein können, mindestens 65 Vol.-% beträgt und dieser hartmagnetische
Anteil aus mindestens zwei magnetischen Phasen besteht, wobei mindestens eine magnetische
Phase als Zentralphase oder Kernphase aus oberflächengeglätteten bzw. in ihrer Oberflächenenergie
verringerten oder minimierten diffusionseingeformten Körnern gebildet ist, an welchen
mindestens eine weitere magnetische Phase als Peripherphase angelagert oder dieser
zugeordnet ist und dessen im wesentlichen paramagnetische Zwischen- oder Bindephase(n)
im Vergleich mit den magnetischen Phasen eine höhere Konzentration an SE und gegebenenfalls
Einlagerungen und/oder Zusätze aufweist(en).
2. Gesinterter Permanentmagnet(-werkstoff) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die diffusionseingeformten Körner der magnetichen Zentral- oder Kernphase(n) einen
Durchmesser von 10 bis 100 µm, vorzugsweise von 10 bis 60 µm, insbesondere von 15
bis 30 µm, aufweisen.
3. Gesinterter Permanentmagnet(-werkstoff) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die magnetische Peripherphase(n) im wesentlichen an den diffusionseingeformten
Korngrenzen der magnetischen Zentral- oder Kernphase(en) insbesondere schalenförmig
angelagert ist (sind).
4. Gesinterter Permanentmagnet(-werkstoff) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die magnetischen Zentral- oder Kernphase(n) und/oder die magnetische(n)
Peripherphase(n) verschiedene SE-Elemente und/oder unterschiedliche Co-Konzentrationen
aufweisen.
5. Gesinterter Permanentmagnet(-werkstoff) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine magnetische Zentral- oder Kernphase eine höhere
Co-Konzentration aufweist als die magnetische(n) Peripherphase(n), welche vorzugsweise
Co-arm bzw. Co-frei ist (sind).
6. Gesinterter Permanentmagnet(-werkstoff) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die örtlichen Co-Konzentrationen an den Korngrenzen bzw. im Korngrenzenbereich
zwischen Phasen mit unterschiedlichem Co-Gehalt diffusionskinetisch gebildete Übergänge
aufweisen.
7. Gesinterter Permanentmagnet(-werkstoff) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der SE- Anteil in den magnetischen Phasen im wesentlichen durch
leichte Seltene Erden ( LSE), insbesondere durch Nd, gebildet ist und der SE- Anteil
in der(den) Zwischen- oder Bindephase(n), welche Zusätze von Boriden und/oder Oxiden
und/oder Metallen aufweisen kann (können), im wesentlichen schwere Seltene Erden (
SSE), insbesondere Dy, enthält (enthalten).
8. Verfahren zur Herstellung von Seltene Erden (SE) enthaltendem(n), magnetisch ausgerichtetem(n),
gesintertem(n) Permanentmagnet(en)(-werkstoff(en)), dessen ( deren) Grundwerkstoff
bzw. Ausgangsmaterial schmelzmetallurgisch hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Grundwerkstoffe bzw. Ausgangsmaterialien mit bestimmten chemischen
Zusammensetzungen erschmolzen und erstarren gelassen werden, wobei bei mindestens
einem Grundwerkstoff eine von dem (den) anderen Grundwerkstoff(en) verschiedene chemische
Zusammensetzung eingestellt wird und die Grundwerkstoffe zu Pulver zerkleinert werden,
wobei die Zerkleinerung von mindestens einem Grundwerkstoff zu einem Pulver mit im
wesentlichen geringeren Teilchengrößen bzw. Korndurchmessern durchgeführt wird, worauf
Zusätze beigegeben und die pulverisierten Grundwerkstoffe vermengt werden, wonach
das Gemenge unter Magnetfeldausrichtung zu einem Grünling gepreßt und dieser gesintert
wird und der Sinterkörper einer Diffusionsbehandlung bzw. -glühung und gegebenenfalls
einer oder mehreren weiteren Wärmebehandlung/en) unterworfen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundwerkstoffe mit einer
höheren SE-Konzentration als jener, die der magnetischen Phase vom Typ SE2(FeCo)14B
entspricht, erschmolzen, insbesondere mit Zusammensetzungen entsprechend
SE16(Fe,Co)77B7
SE15(Fe,Co)77B8
SE14(Fe,Co)80B6
hergestellt werden, wobei der Ausdruck ( Fe, Co) den Anteil von Fe, der gegebenenfalls
teilweise durch Co sustituiert ist, bedeutet.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Grundwerkstoff
mit Co legiert und der Eisenanteil bis 40 % durch Co substituiert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der SE-Anteil
der Grundwerkstoffe im wesentlichen mit leichten Seltenen Erden (LSE) gebildet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere Grundwerkstoff(e) zu Grobpulver mit einem Teilchen- bzw. Korndurchmesser von
10 bis 100 µm, vorzugsweise von 10 bis 60 µm, insbesondere von 15 bis 30 µm, zerkleinert
wird (werden) und daß mindestens ein weiterer Grundwerkstoff zu Feinpulver mit einem
Korndurchmesser von 0,5 bis 8, insbesondere von 3 bis 8 um, gemahlen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der oder
zumindest ein Grundwerkstoff, welcher zu Grobpulver zerkleinert wird, im Vergleich
mit dem oder zumindest einem Grundwerkstoff, welcher zu Feinpulver gemahlen wird,
mit verschiedenen SE und/oder mit unterschiedlichen Co- Gehalten hergestellt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Grob-und/oder
Feinpulver der Grundwerkstoffe, insbesondere vor oder bei deren Vermahlen oder Vermengen,
Zusätze in fester und/oder flüssiger Form, z.B. metallorganische Verbindungen, eingebracht
und im Pulvergemenge homogen verteilt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 8 ud 14, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusätze Verbindungen
von schweren Seltenen Erden ( SSE) und gegebenenfalls Metalle, Boride, z.B. des Eisens
und/oder Aluminiums, Oxide, z.B. Al203, oder Oxide von SE und dergleichen dem (den)
pulverförmigen Grundwerkstoff(en) beigegeben und homogen verteilt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem
mit Zusätzen versehenen homogenen Pulvergemenge unter Magnetfeldausrichtung gepreßte
Grünling gesintert und nachfolgend bei einer unterhalb der Sintertemperatur liegendenden
Temperatur, vorzugsweise im Pendelglühverfahren um diese Temperatur, diffusionsbehandelt
wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner
der (des) Grobpulver(s) diffusionseingeformt werden und an den geglätteten Kornoberflächen
mikrostrukturorientiert eine vorzugsweise schalige Anlagerung der vom Feinpulver gebildeten
Phase bewirkt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß Grundstoffe
mit bestimmten Co-Gehalten erschmolzen und entsprechend gewünschten magnetischen Kennwerten
des Permanentmagneten die aus den Grundwerkstoffen hergestellten Pulver anteilsmäßig
vermengt werden.