[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließfolgeregel- und Verriegelungseinrichtung für zweiflügelige
Türen, insbesondere Brandschutztüren, die mit einer selbsttätigen Schließeinrichtung
ausgestattet sind, bei welcher ein Anschlag für den Gehflügel vorgesehen ist, der
bei außerhalb der Schließlage befindlichem Stehflügel in den Schwenkweg des Gehflügels
einragt und über ein vorzugsweise flexibles Element mit einem Kontaktelement zum Stehflügel
verbunden und durch letzteren verstellbar ist, wodurch der Anschlag aus dem Schwenkweg
des Gehflügels bewegbar und dieser in die Schließlage einschwenkbar ist.
[0002] Aus konstruktiven, architektonischen oder anderen Gründen ist es oft erforderlich,
anstelle eines einzigen Türflügels deren zwei vorzusehen, wenn die Breite der Türöffnung
ein bestimmtes Maß überschreiten soll. Oftmals wird bei solchen Türen nur ein Flügel
im normalen Betrieb betätigt, welcher als Gehflügel bezeichnet wird. Dieser ist meist
mit einer selbsttätigen Schließeinrichtung versehen, welcher den Gehflügel nach dessen
händischem Öffnen automatisch wieder in die Schließstellung bringt. In besonderen
Notsituationen, beispielsweise im Brandfall, können beide Flügel geöffnet werden.
Um nach dem Passieren der Personen ein Übergreifen der Rauchgase bzw. der Flammen
auf andere Räume zu verhindern bzw. zu verlangsamen,müssen beide Türflügel sofort
wieder in die Schließlage gebracht werden. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung,
daß die Verschwenkung der beiden Flügel in einer bestimmten Reihenfolge erfolgt. Der
Grund hierfür liegt darin, daß die beiden Türflügel an ihren Berührungskanten mit
einander überlappenden Anschlagfälzen ausgebildet sind. Der normalerweise in der Schließposition
verbleibende Stehflügel, dessen Anschlagfalz in Schließrichtung der Türe vor dem Anschlagfalz
des Gehflügels liegt, muß seine Schließlage zuerst einnehmen, worauf anschließend
der Gehflügel in die Schließlage verschwenkt werden kann. Andernfalls ist die Türe
nicht ordnungsgemäß verschlossen und es ist kein Brandabschnitt gewährleistet.
[0003] Eine andere oftmals vorgesehene Variante sieht vor, daß zweiflügelige Türen in der
Regel in ihrer Offenstellung gehalten sind und nur im Falle des Auftretens eines Brandes
die Halteeinrichtung beide Türflügel freigibt. Danach werden diese unter der Wirkung
der Schließeinrichtung in ihre Schließlage verschwenkt. Hiebei ist ebenfalls die oben
beschriebene Reihenfolge zum ordnungsgemäßen Schließen der Türe erforderlich.
[0004] Aus der US-PS 4 146 994 ist ein Schließfolgeregler bekannt, bei welchem eine Stellschiene
im Bereich des Schwenkweges des Stehflügels mit einer schrägen Fläche ausgebildet
ist, auf welche eine Kante des Stehflügels aufläuft. Dadurch wird die Stellschiene
verschoben, worauf auch der bisher von einem Anschlag auf dieser Stellschiene in Offenstellung
gehaltene Gehflügel in seine Schließlage gelangt. Diese Konstruktion bedingt jedoch
sehr hohe Reibungskräfte und eine ungünstige Einleitung der Stellkräfte in die Schiene,
sodaß deren Funktionsfähigkeit in Frage gestellt ist. Zudem ist die oberhalb der Türflügel
vorgesehene Schiene frei zugänglich, wodurch die Gefahr von unzulässigen Manipulationen
besteht, durch welche ebenfalls die Funktion beeinträchtigt werden kann.
[0005] Bei der Konstruktion gemäß der AT-PS 377 314 ist die Schiene vorzugsweise in der
zwischen den Türflügeln und dem horizontalen Balken des Türrahmens stehenden Fuge
angeordnet und im Bereich der außenliegenden seitlichen Stirnflächen des Stehflügels
mit je einer nach unten ragenden Abwinkelung ausgebildet. An diese Abwinkelung kommt
bei Verschwenkung des Stehflügels diese zur Anlage und verschiebt dabei die Schiene
zusammen mit dem Anschlag, welcher den Gehflügel bisher in Offenstellung gehalten
hat. Doch auch die Schiene dieser Konstruktion ist, wenn auch in erschwertem Maße,
von außen zugänglich, wodurch Manipulationen noch nicht gänzlich ausgeschlossen sind.
Überdies entstehen durch das Auflaufen des Gehflügels gegen den Anschlag verformende
Kräfte, welche das reibungslose Verschieben der Schiene und damit das sichere Funktionieren
der Schließfolgeregeleinrichtung nachteilig beeinflussen können.
[0006] Schließlich ist aus der EP-PS 166 859 eine Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge
von hydraulischen Bodentürschließern bekannt. Diese Vorrichtung ist daher auf ein
spezielles System von Schließeinrichtungen für die Türflügel beschränkt und weist
durch die notwendigen Ventileinheiten und dem damit verbundenen Aufbau eine relativ
aufwendige Konstruktion auf. Die besagte Ventileinheit beeinflußt den Fluß der Hydraulikflüssigkeit
des Gehflügels während des Schließvorganges von einer Seite des Dämpfungskolbens auf
die andere Seite dieses Kolbens. Sie wird durch eine Betätigungseinheit vom Stehflügel
aus gesteuert, wobei beispielsweise ein vom Stehflügel verschwenkter Hebel über eine
mechanische, hydraulische oder elektrische Steuerverbindung mit der besagten Ventileinheit
gekoppelt ist. Als weitere Variante für das Betätigungselement ist eine Scheibe angegeben,
die direkt mit der Achse des Türschließers des Stehflügels drehfest verbunden ist,
und ein teilringförmiges Langloch aufweist, in welchem als mechanische Steuerverbindung
für die Ventileinheit ein Bowdenzug verschieblich gelagert ist. Im Gegensatz zu den
oben beschriebenen Konstruktionen ist bei der hydraulischen Variante kein mechanischer
Anschlag für den Gehflügel vorgesehen, und die Ansteuerung der die Schließfolge regelnden
Ventileinrichtung erfolgt durch ein mit dem Stehflügel drehfest verbundenes Element,
bzw. einem Betätigungshebel, der sich in der Nähe der Bandachse des Stehflügels befindet.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Schließfolgeregel-
und Verriegelungseinrichtung zu schaffen, bei welcher die Nachteile der bisherigen
Konstruktionen vermieden sind und die mit relativ geringem Aufwand universell, d.h.
bei allen Systemen von Schließeinrichtungen, anwendbar ist.
[0008] Eine weitere Aufgabe bestand darin, die Einrichtung derart auszubilden, daß zusätzlich
zu deren Funktion der Verschwenkung der beiden Flügel in einer bestimmten Reihenfolge
eine automatisch erfolgende Verriegelung des Stehflügels in geschlossene Stellung
bei in Schließlage befindlichem Gehflügel möglich ist.
[0009] Zur Lösung der ersten Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Anschlag durch
einen hydraulischen Zylinder oder einen im wesentlichen in der Türebene verschwenkbaren
Hebel gebildet ist, das Kontaktelement um eine im wesentlichen parallel zur Türebene
und zur Bandachse liegende Achse verdrehbar und mit einer Ausnehmung für einen Teil
des Stehflügels versehen ist und das verbindende Element im Inneren des oberen horizontalen
Balkens oder des Türstockes verläuft.
[0010] Zur Lösung der weiteren Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Kontaktelement
als Scheibe ausgebildet ist, deren Ausnehmung einen Teil des Stehflügels im geschlossenen
Zustand in Ausschwenkrichtung des Stehflügels hintergreift und das Kontaktelement
vom Gehflügel blockiert ist, sobald sich letzterer in Schließstellung befindet.
[0011] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung weitere Merkmale und Vorteile
davon anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert werden. Dabei zeigen
Fig. 1 die Vorderansicht eines Querschnittes im Bereich des Anschlages des Gehflügels,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Schnitt in Höhe und im Bereich des Kontaktelementes
der erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2, und
Fig.4 eine besonders vorteilhafte Ausführung des Kontaktelementes.
[0012] In Fig. 1 ist der Bereich der oberen Ecke des Türstockes auf der Seite des Gehflügels
einer zweiflügeligen Tür dargestellt. Mit 1 ist der obere horizontale Balken der Türkonstruktion
bezeichnet. Der Türstock 2 begrenzt rundum die Türöffnung und zwischen Türstock 2
und dem Gehflügel 3 ist ein kleiner Zwischenraum, die Zargenlichte 4, welcher vom
Türfalz abgedeckt wird. Erfindungsgemäß wird nun der Anschlag, auf welchen der Gehflügel
3 aufläuft, solange der in Fig. 1 nicht dargestellte Stehflügel in Offenstellung ist,
durch einen im wesentlichen in der Türebene verschwenkbaren Hebel 5 gebildet. Die
den Gehflügel blockierende Position des Hebels 5 ist mit durchgehenden Linien dargestellt,
während der Hebel 5 in der strichliert gezeichneten Position aus dem Schwenkweg des
Gehflügels 3 entfernt ist, wodurch dieser vorzugsweise durch eine nicht dargestellte
selbsttätige Schließeinrichtung in seine Schließlage gebracht werden kann.
[0013] Anstelle des in Fig. 1 gezeichneten Hebels 5 kann auch als Anschlag für den Gehflügel
3 ein hydraulischer Zylinder vorgesehen sein, welcher durch eine lineare Hubbewegung
ein Anschlagelement in den Schwenkweg des Gehflügels 3 bewegt. Das Ein- und Ausschwenken
des Hebels 5 bzw. die Hubbewegung des hydraulischen Zylinders wird durch Verbindung
der genannten Teile mit einem mit dem Stehflügel 8 zusammenwirkenden Kontaktelement
6 gesteuert. Prinzipiell können beliebige in den Schwenkweg des Gehflügels einschwenk-
,einschiebeindreh- oder auf andere Weise einbringbare Anschlagelemente vorgesehen
sein.
[0014] Damit der Stehflügel am Gehflügel 3 vorbei in seine Schließlage bewegt werden kann,
muß der Gehflügel 3 in einer bestimmten Stellung offengehalten werden. Diese Stellung
ist abhängig von den Abmessungen der Anschlagfälze auf den jeweiligen Türflügeln,
sodaß dessen genaue Position in bestimmtem Ausmaß variieren kann. Relativ weit offene
und damit funktionssichere Anhaltepositionen für den Gehflügel 3 ergeben sich, wenn
der Hebel 5 in der Nähe der Türbänder des Gehflügels 3 angeordnet und zumindest ein
Teil 5′ des Hebels 5 von oben in die obere Zargenlichtung 4 der Tür einschwenkbar
ist.
[0015] Das Ein- und Ausschwenken des Hebels 5 oder die Hubbewegung des Zylinders usw. wird
durch das in Fig. 2 dargestellte Kontaktelement 6 gesteuert, welches um eine im wesentlichen
parallel zur Türebene liegende Achse A verdrehbar und mit einer Ausnehmung 7 für einen
Teil des Stehflügels 8 versehen ist. Zu diesem Zweck ist der Hebel 5 mit dem Kontaktelement
6 über ein vorzugsweise flexibles und im Inneren des oberen Balkens 1 oder des Türstockes
2 verlaufendes Element 9 verbunden.
[0016] Wie in den dargestellten Ausführungsbeispielen gezeigt, kann dieses Element 9 zur
Gänze mechanisch ausgeführt sein, d. h. beispielsweise als Seilzug, Kette oder dgl.
Jedoch wäre auch eine hydraulische Verbindungsleitung zwischen Kontaktelement 6 und
Hebel 5, bzw. hydraulischem Zylinder, denkbar. Ebenso wie eine Kombination dieser
Verbindungsarten.
[0017] Wenn also der Stehflügel 8 aus seiner Offenstellung in die geschlossene Stellung
bewegt wird, vorzugsweise ebenfalls von einer selbsttätigen Schließeinrichtung bewirkt,
wird die Lageveränderung des Kontaktelementes 6 über das Verbindungselement 9 dem
Hebel 5 mitgeteilt, welcher daraufhin ebenfalls seine Lage ändert. Das Kontaktelement
6 ist gemäß einem weiteren Merkmal im oder am oberen Türbalken in der Nähe der dem
Gehflügel 3 zugewandten Stirnseite des Stehflügels 8 angeordnet. Dadurch ist das Kontaktelement
6 in einem Bereich angeordnet, in welchem der Stehflügel 8 bei Verschwenkung um einen
bestimmten Winkel den größten Weg zurücklegt und er daher das Kontaktelement 6 um
die relativ größten Amplituden auslenken kann.
[0018] Der Teil des Stehflügels 8, welcher mit dem Kontaktelement 6 in Kontakt kommt, ist
vorzugsweise als vom Stehflügel 8 nach oben ragender Zapfen 8′ ausgeführt.
[0019] Vorteilhafterweise können Federelemente vorgesehen sein, um den Hebel 5 bzw. den
hydraulischen Zylinder auszuschwenken und/oder in der ausgeschwenkten Stellung sowie
das Kontaktelement 6 in einer Drehstellung zu halten, in der dessen Ausnehmung 7 auf
den ausgeschwenkten Stehflügel 8 hin gerichtet ist. Die Federelemente können als Drehfedern
um die Dreh- bzw. Schwenkachsen A, B des Kontaktelementes 6 bzw. des Hebels 5 oder
auch als Druck- bzw. Zugfeder in Richtung der Bewegung des Kontaktelementes 6 oder
des Hebels 5 ausgeführt sein, vorzugsweise ist eine Druckfeder 12 zwischen Hebel 5
und Verbindungselement 9 angeordnet (siehe Fig. 1).
[0020] Wenn durch das Ausschwenken des Kontaktelementes 6, was in Fig. 2 strichliert dargestellt
ist, das Verbindungselement 9 in Richtung auf den Hebel 5 nachgegeben wird, muß dies
nicht genügen, um den Hebel 5 in dessen ausgeschwenkte Position zu bringen. Es kann
daher notwendig sein, um beispielsweise die Reibungskräfte zu überwinden, an der Schwenkachse
B des Hebels 5 eine Drehfeder vorzusehen, welche den Hebel 5 bei Nachgeben des Verbindungselementes
9 ausschwenkt.
[0021] Die beim Kontaktelement 6 vorgesehene Drehfeder bewirkt, daß das Kontaktelement 6
auch bei äußeren Einflüssen, wie beispielsweise menschlicher Manipulation, Wind oder
Gebäudevibrationen, in einer Stellung verbleibt bzw. wieder in die Stellung gedrückt
wird, in welcher beispielsweise der Bolzen 8′ in die Ausnehmung 7 des Kontaktelementes
6 eingeführt werden kann, wenn der Stehflügel 8 in Schließlage gebracht wird. Andernfalls
könnte sonst der besagte Bolzen 8′ außerhalb der Ausnehmung 7 auf das Kontaktelement
6 auflaufen, wodurch ein vollständiges und korrektes Schließen des Stehflügels 8 und
damit auch des Gehflügels 3 verhindert ist.
[0022] Wenn allerdings das flexible Verbindungselement 9 zur Übertragung von Zug- als auch
Druckkräften geeignet ist, erübrigt sich das Federelement, welches in Verbindung mit
dem Hebel 5 steht. Ein derartiges Verbindungselement 9 kann vorzugsweise als Bowdenzug,
allenfalls auch als Metallstange oder hydraulische Verbindungsleitung, ausgebildet
sein.
[0023] Die Variante, bei welcher je eine Feder beim Anschlag 5 für den Gehflügel 3 und beim
Kontaktelement 6 vorgesehen ist, hat sich als besonders günstig während des Baubetriebs
bei bereits eingesetzter Tür mit der erfindungsgemäßen Schließfolgeregel- und Verriegelungseinrichtung
herausgestellt. Um eine Beschädigung des Anschlagelementes 5 oder des Gehflügels durch
Unachtsamkeiten zu vermeiden, wird das Anschlagelement in seiner eingeschwenkten Stellung
fixiert. Damit beide Türflügel nun korrekt geschlossen werden können, muß das Kontaktelement
6 bei geöffnetem Türflügel in einer Lage gehalten werden, daß beispielsweise der Bolzen
8′ des Stehflügels 8 in die Ausnehmung 7 des Kontaktelementes 6 eingeführt werden
kann. Diese Funktion wird von der beim Kontaktelement 6 vorgesehenen Feder bewirkt.
Nach Baubeendigung während des normalen Betriebes der Tür mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung hat die Variante mit zwei Federn den Vorteil, daß bei Beschädigung einer
Feder die Funktion der Tür weiter aufrechterhalten werden kann und die Federn selbst
geringer dimensioniert sein können.
[0024] Wie das besagte Verbindungselement 9 kann vorteilhafterweise auch der Hebel 5 größtenteils
im Inneren des oberen Türbalkens 1 bzw. des oberen Teiles des Türstockes 2 angeordnet
sein.
[0025] Auf diese Weise wird allen unzulässigen Manipulationen, welche die Betriebssicherheit
der Schließfolgeregeleinrichtung beeinträchtigen könnten, vorgebeugt.
[0026] Das bislang nicht näher beschriebene Kontaktelement 6 ist gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung vorteilhafterweise als Scheibe ausgebildet, deren Ausnehmung 7 einen
Teil 8′ des Stehflügels 8 im geschlossenen Zustand in Ausschwenkrichtung des Stehflügels
hintergreift und wobei weiters vorgesehen ist, daß das Kontaktelement 6 vom Gehflügel
3 blockiert ist, sobald sich letzterer in Schließstellung befindet.
[0027] Zu diesem Zweck weist das Kontaktelement 6 vorzugsweise auf dessen dem Gehflügel
3 zugewandten Seite eine Anschlagfläche 10 für einen Teil 3′ des Gehflügels 3 auf,
an welcher Anschlagfläche 10 der besagte Teil 3′ des Gehflügels 3 bei geschlossener
Tür zur Anlage kommt und so eine Verdrehung des Kontaktelementes 6 verhindert.
[0028] Analog zum Bolzen 8′ des Stehflügels 8 ist der besagte Teil 3′ des Gehflügels 3,
welcher mit dem Kontaktelement 6 in Kontakt kommt, als vom Gehflügel 3 nach oben ragender
Zapfen ausgeführt.
[0029] In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine derartige Scheibe 6 dargestellt. Diese
ist vorzugsweise mit einer parallel zur Schwenkachse des Stehflügels 8 angeordneten
Drehachse D versehen, welche vorzugsweise außerhalb des Zentrums der Scheibe 6 liegt.
In besonders vorteilhafter Weise liegt die Drehachse D der Scheibe 6 bezüglich des
Zentrums auf der der Ausschwenkrichtung der Türflügel entgegengesetzten Seite der
Scheibe 6. Diese Bauart bewirkt, daß die Schließwirkung, welche durch das Anliegen
des Teiles 3′ des Gehflügels 3 an der Anschlagfläche 10 der Scheibe 6 ausgeübt wird,
durch Hebelwirkung verstärkt ist. Darüberhinaus entstehen dadurch bessere Haltewirkungen,
daß die Anschlagfläche 10 nicht nur eine im wesentlichen kreisförmige Schwenkbewegung
ausführt, wie bei zentraler Drehachse, sondern daß die Anschlagfläche 10 auch in Richtung
auf den Teil 3′ hin gedrückt wird, wenn der Stehflügel 8 in Ausschwenkrichtung beaufschlagt
wird und dadurch der Bolzen 8′ die Ausnehmung 7 der Scheibe 6 in Ausschwenkrichtung
drückt. Der Teil 3′ des Gehflügels 3 verhindert bei geschlossenem Gehflügel 3 diese
Bewegung der Anschlagfläche 10, sodaß auch bei sehr starker Krafteinwirkung auf den
Stehflügel 8 in Ausschwenkrichtung dieser bei geschlossenem Gehflügel 3 verriegelt
bleibt.
[0030] Die eben beschriebene Verriegelungswirkung durch das Kontaktelement 6 wird bei der
in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform für die Scheibe 6 noch verbessert. Auch bei
dieser Variante liegt die Drehachse D der Scheibe 6 außerhalb ihres Zentrums auf der
der Ausschwenkrichtung entgegengesetzten Seite.Die Anschlagfläche 10 der Scheibe 6
ist vorzugsweise eben ausgeführt und normal auf die Türebene orientiert. Die Fläche
10 kann aber auch schräg ausgeführt sein und dabei in Ausschwenkrichtung des Türflügels
3 auf die Türmittelebene bzw. den Türmittelfalz hin zulaufen (in Fig. 4 strichliert
dargestellt und mit 10′ bzeichnet). Vorteilhafterweise besitzt der Teil 3′ des Gehflügels
3 der an der Anschlagfläche zur Anlage kommt, eine dieser Fläche korrespondierende,
vorzugsweise auch ebene Fläche 3′a, sodaß eine möglichst große Kontaktfläche zur Übertragung
der Fixierwirkung der Scheibe 6 durch den besagten Teil 3′ gegeben ist.
[0031] Um nun die Verriegelungswirkung auch bei gleichzeitiger Krafteinwirkung in Ausschwenkrichtung
auf beide Türflügel 3, 8 zu gewährleisten, ist bei der in Fig. 4 dargestellten vorteilhaften
Variante der Teil 3′ mit einer spitzwinkeligen Kante 3b und die Scheibe 6 mit einer
entsprechenden Ausnehmung 6b versehen. Die Kante 3′b des Teiles 3′ weist in Ausschwenkrichtung
und zur Türmittenebene hin und wird durch eine mit der ebenen Fläche 3′a einen spitzen
Winkel einschließenden Seite des Teiles 3′ gebildet. Die Ausnehmung 6b der Scheibe
6 ist vorzugsweise als Ausschnitt mit dem gleichen Winkel zwischen seinen Seiten verwirklicht
wie der Winkel der Kante 3′b. Die Ausnehmung 6b ist bezüglich der Anschlagfläche 10
an deren in Ausschwenkrichtung gelegenen Ende vorgesehen. Günstig ist auch eine geringe
Versetzung der besagten Ausnehmung 6b in,Richtung auf die Türmitte bzw. den Türmittelfalz
hin.
[0032] Die Funktion des Systems aus Kante 3′b und Ausnehmung 6b besteht darin, daß bei gleichzeitiger
und in gleicher Richtung erfolgender Ausschwenkbewegung beider Türflügel 3,8 der Bolzen
8′ des Stehflügels die Scheibe 6 derart verdreht, daß die Ausnehmung 6b in den Schwenkweg
des Teiles 3′ des Gehflügels 3 eingeschwenkt wird. Dadurch kommt die spitzwinkelige
Kante 3′b in die Ausnehmung 6b zum Eingriff und verhindert eine weitere Ausschwenkung
des Gehflügels 3. Gleichzeitig damit ist aber auch eine weitere Verdrehung der Scheibe
6 um die Drehachse D verhindert, sodaß auch der Stehflügel 8 blockiert ist, da der
Bolzen 8′ noch nicht aus der Ausnehmung 7 der Scheibe 6 ausgetreten ist. Dadurch ist
ein unbefugtes Aufdrücken der Tür mit der erfindungsgemäßen Einrichtung durch Personen
als auch aufgrund von äußeren Einflüssen bei Bränden u.dgl. unmöglich gemacht, sodaß
die größtmögliche Sicherheit gewährleistet ist.
[0033] Die Anordnung der Ausnehmung 7 der Scheibe 6 sowie der Teile 3′ und 8′ der Türflügel
3, 8 in geschlossener Stellung in einer parallel zur Drehachse D der Scheibe 6 und
aus der Ausschwenkrichtung gesehen, vor dieser liegenden Ebene, hat zusätzlich zu
den bereits oben angeführten vorteilhaften Auswirkung auf die Verriegelung noch zusätzlich
den Vorteil, daß die Scheibe 6 nicht um einen allzu großen Winkelbereich verdreht
werden muß, um den Bolzen 8′ aus ihrer Ausnehmung 7 freizugeben. Dieser Vorteil kann
noch verstärkt werden, wenn vorteilhafterweise die Drehachse D außerhalb der Türmittelebene
bzw. des Türmittelfalzes auf der Seite des Stehflügels 8 liegt und näher der Ausnehmung
7 liegt. Dadurch wird anderseits auch der Hebelarm der Scheibe 6 auf der Seite des
Gehflügels 3 größer als jener auf der Seite des Stehflügels, wodurch auch die Halte-
und Verriegelungswirkung verbessert ist. Dieses Merkmal läßt damit zu, daß in Verbindung
mit den in Fig. 4 dargestellten äußeren Umrissen der Scheibe 6 diese auch bei Verdrehung
nicht über eine gewisse Mindestbreite des Türbalkens hinausragt und dadurch den Einbau
der erfindungsgemäßen Schließfolgeregel- und Verriegelungseinrichtung auch bei relativ
schmalen Türstöcken gestattet.
[0034] Um auch beim Kontaktelement 6 unzulässige Manipulationen weitestgehend hintanzuhalten
ist gemäß einem weiteren Merkmal vorgesehen, daß die Unterseite der Scheibe 6 maximal
mit der Unterseite des oberen Teiles des Türstockes 2 abschließt.
[0035] In Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 2 dargestellt. Dabei
ist deutlich der vom Stehflügel 8 nach oben ragende Bolzen 8′ zu erkennen. Der Bolzen
8′ befindet sich im Inneren der Ausnehmung 7 der Drehscheibe 6, welche sich um einen
Lagerbolzen 11 drehen kann. Zwischen der Scheibe 6 und der Konstruktion des Türstocks
bzw. des oberen Querbalkens könnte sich eine Drehfeder befinden, welche die Scheibe
6 in der ausgelenkten Stellung hält, wenn der Stehflügel 8 geöffnet ist. Nach unten
hin ist der Einbauraum der Scheibe 6 durch einen Gehäusedeckel 13 abgeschlossen. Bei
der dargestellten Ausführung ist eine Drehfeder nicht vorgesehen.
1. Schließfolgeregel- und Verriegelungseinrichtung für zweiflügelige Türen, insbesondere
Brandschutztüren, die mit einer selbsttätigen Schließeinrichtung ausgestattet sind,
bei welcher ein Anschlag für den Gehflügel vorgesehen ist, der bei außerhalb der Schließlage
befindlichen Stehflügel in den Schwenkweg des Gehflügels einragt und über ein vorzugsweise
flexibles Element mit einem Kontaktelement zum Stehflügel verbunden und durch letzteren
verstellbar ist, wodurch der Anschlag aus dem Schwenkweg des Gehflügels bewegbar und
dieser in die Schließlage einschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag
durch einen hydraulischen Zylinder oder einen im wesentlichen in der Türebene verschwenkbaren
Hebel (5) gebildet, das Kontaktelement (6) um eine im wesentlichen parallel zur Türebene
und zur Bandachse liegende Achse (A) verdrehbar und mit einer Ausnehmung (7) für einen
Teil (8′) des Stehflügels (8) versehen ist und das verbindende Element (9) und im
Inneren des oberen horizontalen Balkens (1) oder des Türstockes (2) verläuft.
2. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Anschlag bildende
Hebel (5) oder der hydraulische Zylinder in der Nähe der Türbänder des Gehflügels
(3) angeordnet und zumindest ein Teil (5′) des Hebels (5) von oben in die obere Zargenlichtung
(4) der Tür einschwenkbar ist und das Kontaktelement (6) im oder am oberen Türbalken
(1) oder Türstock (2) in der Nähe der dem Gehflügel (3) zugewandten Stirnseite des
Stehflügels (8) angeordnet ist.
3. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (5) größtenteils
im Inneren des oberen Türbalkens (1) bzw. des oberen Teiles des Türstockes (2) angeordnet
ist.
4. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement (6) als
Scheibe ausgebildet ist, deren Ausnehmung (7) einen Teil (8′) des Stehflügels (8)
im geschlossenen Zustand in Aufschwenkrichtung des Stehflügels (8) hintergreift und
die Scheibe (6) vom Gehflügel (3) blockiert ist, sobald sich letzterer in Schließstellung
befindet.
5. Einrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (D) der Scheibe
(6) außerhalb ihres Zentrums verläuft, vorzugsweise auf der der Ausschwenkrichtung
entgegengesetzten Seite der Scheibe (6).
6. Einrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite der Scheibe
(6) maximal mit der Unterseite des oberen Teiles des Türstockes (2) abschließt.
7. Einrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) eine Anschlagfläche
(10) für einen Teil (3′) des Gehflügels (3),vorzugsweise auf dessen dem Gehflügel
(3) zugewandter Seite,aufweist, an welcher der besagte Teil (3′) des Gehflügels (3)
bei geschlossener Tür zu Anlage kommt und so eine Verdrehung der Scheibe (6) verhindert.
8. Einrichtung gemäß Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (3′) des
Gehflügels (3) und bzw. oder der Teil (8′) des Stehflügels (8), welche mit dem Kontaktelement
(6) in Kontakt kommen als von den jeweiligen Türflügeln (3, 8) nach oben ragende Zapfen
ausgeführt sind.
9. Einrichtung gemäß Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche
(10) vorzugsweise eben und normal auf die Türebene ist und der daran zur Anlage kommende
Teil (3′) des Gehflügels (3) eine korrespondierende, vorzugsweise auch ebene Fläche
(3′a) aufweist, wobei vorzugsweise die Ausnehmung (7) der Scheibe (6) sowie die Teile
(3′,8′) der Türflügel (3,8) in geschlossener Stellung in einer parallel zur Drehachse
(D) der Scheibe (6) und, aus der Ausschwenkrichtung gesehen, vor dieser liegenden
Ebene liegen.
10. Einrichtung gemäß zumindest einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teil (3′) des Gehflügels (3) eine in Ausschwenkrichtung und zur Türmittenebene
hin weisende spitzwinkelige Kante (3′b) aufweist und die Scheibe (6) eine dieser Kante
(3′b) entsprechende Ausnehmung (6b) aufweist, die auf der Anschlagfläche (10) an deren
in Ausschwenkrichtung gelegenen Ende und vorzugsweise in Richtung auf die Türmitte
hin geringfügig versetzt vorgesehen ist und bei einer Ausschwenkbewegung des Stehflügels
(8) in den Ausschwenkweg des Teiles (3′) des Gehflügels (3) eingeschwenkt wird.