(19)
(11) EP 0 505 669 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1992  Patentblatt  1992/40

(21) Anmeldenummer: 91890060.6

(22) Anmeldetag:  26.03.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26D 7/06, B26D 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT

(71) Anmelder: GFM Gesellschaft für Fertigungstechnik und Maschinenbau Aktiengesellschaft
A-4403 Steyr (AT)

(72) Erfinder:
  • Blaimschein, Gottfried, Dipl.-Ing.
    A-4407 Steyr (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Spittelwiese 7
A-4020 Linz
A-4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidtisch für Schneidanlagen zum Ausschneiden von Zuschnitten aus Bandmaterial


    (57) Ein Schneidtisch (1) für Schneidanlagen ist mit einem die Arbeitsfläche (2) bildenden Förderband (3) ausgerüstet und weist einen dem Förderband (3) nachgeordneten, eine Übergaberutsche (6) und einen Sammelbehälter (8) umfassenden Abfallsammler (5) auf.
    Um die Abfallentsorgung zu rationalisieren, besitzt der Abfallsammler (5) eine im Endbereich der Rutsche (6) oberhalb des Sammelbehälters (8) vorgesehene Zerkleinerungsvorrichtung (7), die aus einer an die Rutsche (6) anschließenden Vorschubeinrichtung (8) und einem quer zur Vorschubrichtung schneidenden Zerkleinerungswerkzeug (9) besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schneidtisch für Schneidanlagen zum Ausschneiden von Zuschnitten aus Bandmaterial, mit einem die Arbeitsfläche bildenden Förderband und einem dem Förderband nachgeordneten, eine Übergaberutsche und einen Sammelbehälter aufweisenden Abfallsammler.

    [0002] Beim Ausschneiden von Zuschnitten aus Bandmaterial, beispielsweise beim Ausschneiden von Prepregs, wird das bandförmige Ausgangsmaterial schrittweise oder kontinuierlich über den Schneidtisch der Schneidanlage geführt und im Bereich der Arbeitsfläche des Schneidtisches geschnitten. Dieser Schneidvorgang kann zwischen den einzelnen Vorschubschritten bei stillgehaltenem Material, aber auch über mitlaufende Schneidaggregate während der kontinuierlichen Vorschubbewegung erfolgen. Die ausgeschnittenen Zuschnitte werden dann wiederum taktweise oder fortlaufend abgenommen und das zurückbleibende Material, das eine gitter- bzw. netzartige Struktur besitzt, gelangt vom Schneidtisch in einen Abfallsammler. Um einen rationellen Betrieb aufrecht zu erhalten, ist es bekannt, die Schneidtische mit einem Förderband auszurüsten, das gleichzeitig als Vorschubeinrichtung und Arbeitsfläche dient und nach dem Schneidvorgang und dem Abnehmen der Zuschnitte das Restmaterial als Abfall einer an den Schneidtisch anschließenden Übergaberutsche zufördert, von der dieses Abfallmaterial in einen Sammelbehälter abgleitet. Das sich aus Randstreifen und Verbindungsstegen u.dgl. zusammensetzende Restmaterial ergibt allerdings sehr großvolumige Abfallhaufen, deren Entsorgung allein wegen des Platzbedarfes und des umständlichen Abtransportes beträchtliche Schwierigkeiten bereitet, die besonders dann, wenn das Material als Sondermüll zu behandeln ist, sehr unangenehm ins Gewicht fallen.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Schneidtisch der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der ohne Beeinträchtigung des Bearbeitungsvorganges eine spürbare Erleichterung der Abfallentsorgung mit sich bringt.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Abfallsammler mit einer im Endbereich der Rutsche oberhalb des Sammelbehälters vorgesehenen Zerkleinerungsvorrichtung ausgestattet ist, die aus einer an die Rutsche anschließenden Vorschubeinrichtung und einem quer zur Vorschubrichtung schneidenden Zerkleinerungswerkzeug besteht. Diese verhältnismäßig aufwandsarme Zusatzausstattung des Abfallsammlers erlaubt es, den Abfall sofort anschließend an sein Entstehen zu zerkleinern und aus einem großlöchrigen Band kleine Steg- und Streifenstückchen zu erzeugen, die lose in den Sammelbehälter fallen und einen verhältnismäßig kompakten, leicht handhabbaren Haufen aus Materialschnitzeln u. dgl. ergeben, so daß der Abfall wesentlich einfacher und vor allem platzsparender und rationeller entsorgt werden kann. Da das Zerkleinerungswerkzeug bei seiner Schnittbewegung immer nur schmale Stege bzw. Streifen des Materials durchtrennen muß, führt der Zerkleinerungsvorgang zu keinerlei Rückwirkung auf den Arbeitsablauf am Schneidtisch, und Förderband und Zerkleinerungsvorrichtung lassen sich gleichzeitig einsetzen, ohne für eine Zwischenlagerung des Abfalls od. dgl. sorgen zu müssen.

    [0005] Umfaßt die Vorschubeinrichtung eine zwischen der Rutsche und einer dem Zerkleinerungswerkzeug vorgelagerten Schneidleiste angeordnete Führungswalze und einen mit der Führungswalze und der Schneidleiste zusammenwirkenden Bandförderer, wird das über die Rutsche ankommende Abfallmaterial einwandfrei ergriffen und ohne Schoppungs- und Störungsgefahr dem Zerkleinerungswerkzeug zugeleitet.

    [0006] Als Zerkleinerungswerkzeug eignen sich verschiedene Schneideinrichtungen, wie Balken- oder Scherenmesser, doch besonders vorteilhaft ist es, wenn das Zerkleinerungswerkzeug aus einem antreibbaren, der Schneidleiste entlang hin- und herfahrbaren Schneidrad besteht, da ein solches Schneidrad trotz des Gittercharakters des Materials einen sauberen, schnellen Schnitt der Materialstege u. dgl. gewährleistet.

    [0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand einer schematischen Seitenansicht des den Abfallsammler aufweisenden Endbereiches eines erfindungsgemäßen Schneidtisches näher veranschaulicht.

    [0008] Ein Schneidtisch 1 einer nicht weiter dargestellten Schneidanlage zum Ausschneiden von Zuschnitten aus Bandmaterial ist mit einem die Arbeitsfläche 2 bildenden Förderband 3 ausgerüstet, wobei eine Antriebsrolle 4 je nach Bedarf für eine schrittweise oder kontinuierliche Förderbewegung sorgt. In Förderrichtung hinter dem Förderband 3 ist ein Abfallsammler 5 angeordnet, der aus einer an das Förderband 3 anschließenden Übergaberutsche 6, einer im Endbereich der Rutsche 6 vorgesehenen Zerkleinerungsvorrichtung 7 und einem unterhalb der Zerkleinerungsvorrichtung 7 hin- und herschiebbaren Sammelbehälter 8 besteht. Die Zerkleinerungsvorrichtung 7 setzt sich aus einer Vorschubeinrichtung 8 und einem Zerkleinerungswerkzeug 9 zusammen, wobei die Vorschubeinrichtung 8 eine zwischen der Rutsche 6 und einer dem Zerkleinerungswerkzeug 9 vorgelagerten Schneidleiste 10 eingesetzte Führungswalze 11 und einen mit der Führungswalze 11 und der Schneidleiste 10 zusammenwirkenden Bandförderer 12 umfaßt. Als Zerkleinerungswerkzeug 9 dient ein antreibbares Schneidrad 13, das über einen Vorschubantrieb 14 der Schneidleiste 10 entlang hin- und herfahrbar abgestützt ist.

    [0009] Der nach dem Ausschneiden der Zuschnitte entstehende Abfall ist ein den Zuschnitten entspechend netz- bzw. gitterförmig unterbrochenes Materialband, das über den Bandförderer 3 der Übergaberutsche 6 zugeführt wird. Dieses Abfallmaterial wird im Endbereich der Rutsche 6 von der Vorschubeinrichtung 8 der Zerkleinerungsvorrichtung 7 erfaßt und im Maße der Zulieferbewegung über die Führungswalze 11 und den Bandförderer 12 der Schneidleiste 10 und dem Zerkleinerungswerkzeug 9 zugebracht. Hier wird es durch das hin- und herfahrende Schneidrad 13 zerstückelt, so daß in den Sammelbehälter 8 nur einzelne steg- oder streifenförmige Materialstückchen abfallen und sich im Behälter 8 ein kompakter Materialhaufen bildet. Durch eine Hin- und Herbewegung des Behälters 8 wird das Befüllen vergleichmäßigt, wobei Lichtschranken 15 eine Überfüllung verhindern.


    Ansprüche

    1. Schneidtisch (1) für Schneidanlagen zum Ausschneiden von Zuschnitten aus Bandmaterial, mit einem die Arbeitsfläche (2) bildenden Förderband (3) und einem dem Förderband (3) nachgeordneten, eine Übergaberutsche (6) und einen Sammelbehälter (8) aufweisenden Abfallsammler (5), dadurch gekennzeichnet, daß der Abfallsammler (5) mit einer im Endbereich der Rutsche (6) oberhalb des Sammelbehälters (8) vorgesehenen Zerkleinerungsvorrichtung (7) ausgestattet ist, die aus einer an die Rutsche (6) anschließenden Vorschubeinrichtung (8) und einem quer zur Vorschubrichtung schneidenden Zerkleinerungswerkzeug (9) besteht.
     
    2. Schneidtisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung (8) eine zwischen der Rutsche (6) und einer dem Zerkleinerungswerkzeug (9) vorgelagerten Schneidleiste (10) angeordnete Führungswalze (11) und einen mit der Führungswalze (11) und der Schneidleiste (10) zusammenwirkenden Bandförderer (12) umfaßt.
     
    3. Schneidtisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zerkleinerungswerkzeug (9) aus einem antreibbaren, der Schneidleiste (10) entlang hin- und herfahrbaren Schneidrad (13) besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht