[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen bügellosen, stabförmigen Lockenwickler zum Aufwickeln
und Festhalten trockener oder angefeuchteter Haare, mit einem Wickelkörper aus nachgiebigem,
rückstellendem Kunststoffschaum und mit einer Einrichtung zum Fixieren einer gekrümmten
Form des Wickelkörpers nach dem Wickeln. Es wird gleichzeitig ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen bügellosen, seelenlosen, stabförmigen Lockenwicklers aus nachgiebigem,
rückstellendem Kunststoffschaum aufgezeigt. Die Anwendung derartiger Lockenwickler
zum Aufwickeln menschlichen Haares ist bekannt. Sie werden im privaten wie auch im
gewerblichen Bereich benutzt.
[0002] Ein Lockenwickler der eingangs beschriebenen Art ist aus der DE-PS 37 13 280 bekannt.
Er weist einen Wickelkörper aus Kunststoffschaum auf, der eine offenporige Oberfläche
besitzen kann. Der Wickelkörper besitzt hier zumindest angenähert quadratischen Querschnitt,
wobei die Nachgiebigkeit jedoch so gewählt ist, daß sich nur die Kanten des Wickelkörpers
beim Aufwickeln der Haare abrunden. In einer Ausführungsform besteht die Einrichtung
zum Fixieren der gekrümmten Form des Wickelkörpers aus einer in dem Wickelkörper untergebrachten
biegsamen Drahtseele. In einer anderen Ausführungsform ist am einen Endbereich des
Wickelkörpers eine Öse vorgesehen, die eine Durchbrechung umgibt. Die Öse weist erheblich
größere äußere Abmessungen auf als der restliche Teil des Wickelkörpers. Die Durchbrechung
ist so bemessen, daß das andere Ende des Wickelkörpers, an welchem sich ein verjüngender
Fortsatz befindet oder angeformt ist, in die Durchbrechung der Öse eingeschoben werden
kann. Beim Einschieben ändert sich die Gestalt der Öse kaum, d. h. das Material im
Ösenbereich wird nicht nennenswert verformt.
[0003] Die Ausbildung der Fixiereinrichtung in Form der plastisch verformbaren Seele, insbesondere
aus Draht, ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig. Sie erfordert zu ihrer Anbringung
einen gesonderten Arbeitsgang, in welchem die Drahtseele axial in den Wickelkörper
eingeschoben wird. Die Enden der Drahtseele werden zweckmäßig ösenartig umgebogen,
um einer Verletzungsgefahr entgegenzuwirken. Die Drahtseele ist von kürzerer axialer
Länge als der Wickelkörper. Bei einem ungeschickten Abknicken des Wickelkörpers im
Bereich der Seelenenden wird der Kunststoffschaum des Wickelkörpers aufgebrochen und
das Ende der Drahtseele tritt sichtbar hervor, so daß eine erhöhte Verletzungsgefahr
gegeben ist.
[0004] Bei der anderen Ausführungsform, bei der der Lockenwickler seelenlos ausgebildet
ist und die Fixiereinrichtung aus der Öse mit der Durchbrechung und dem verjüngten
Ansatz gebildet ist, ist die Herstellung erschwert, weil zur besonderen Ausbildung
der Öse infolge der überstehenden Bereiche ein entsprechend größeres Materialstück
erforderlich ist. Es ist zwar möglich, durch eine gegensinnige Anordnung und entsprechende
Gestaltung der Ösen und der verjüngten Bereiche solche Lockenwickler aus einer ausgeschäumten
Platte aus Kunststoffschaum auszustanzen. Dabei entsteht jedoch Abfall zumindest im
Umfang der die Ösen durchsetzenden Durchbrechungen. Die weit ausladenden Ösen sind
auch beim Transport der Lockenwickler, also innerhalb der Lockenwicklerpackung sowie
auch bei der Aufbewahrung der Lockenwickler nach Gebrauch hinderlich.
[0005] Aus der DE-PS 35 41 842 ist ein Lockenwickler nach Papillotenart bekannt, bei dem
der Wickelkörper aus einer runddichtschnurartig, extrusionsgeschäumten Schnur bzw.
einem entsprechenden Abschnitt davon besteht. Die Einrichtung zum Fixieren einer gekrümmten
Form des Lockenwicklers besteht auch hier aus einer verformbaren Seele mit abgerundeten
Enden, die in den Wickelkörper aus Kunststoffschaum axial eingeschoben wird. Solche
Drahtseelen lassen auch nur eine begrenzte Anzahl von Biegungen zu, bevor sie brechen.
Der Wickelkörper weist runden Querschnitt auf. Ein über die Länge konstanter Querschnitt
wird dadurch ereicht, daß nach dem Extrusionsschäumen eine Kalibrierung erfolgt. Hierbei
wird entweder die Oberfläche der extrusionsgeschäumten Schnur durch eine beheizte
Düse hindurchgezogen, wodurch sich die Oberflläche in nachteiliger Weise schließt,
so daß die Haare beim Aufwickeln an dieser glatten Oberfläche unbeabsichtigt abgleiten,
oder es wird der konstante Durchmesser über die Länge durch einen Abschälvorgang erreicht,
bei dem Abfall entsteht. In diesem zweiten Fall ist die Oberfläche des Wickelkörpers
vorteilhaft offenporig und es ergibt sich ein besserer Griff des Wickelkörpers beim
Aufwickeln der Haare. Mit der Verwendung der Drahtseele sind die schon beschriebenen
Nachteile auch hier verbunden.
[0006] Aus der DE-OS 32 34 672 ist ein Lockenwickler bekannt, dessen zylindrischer Wickelkörper
aus Weichkunststoffschaum besteht, der an seiner Oberfläche eine geschlossene Außenhaut
aufweist. Die Enden des Wickelkörpers sind abgerundet. Die Fixiereinrichtung für die
gekrümmte Form des Wickelkörpers besteht auch hier aus einer plastisch verformbaren
Drahtseele. Der Lockenwickler wird im Spritzvorgang in einer Form hergestellt, wobei
die Drahtseele vorher in die Form eingelegt wird. Diese Herstellungsweise ist nicht
nur besonders aufwendig, sondern auch insofern nachteilig, als durch die herstellungsbedingte
geschlossene Außenhaut der Wickelkörper nur einen unzureichenden Griff für das Aufwickeln
der Haare bereitstellt. Durch die Verwendung der Drahtseele als Fixiereinrichtung
treten auch hier die schon beschriebenen Nachteile auf. Vorteilhaft ist an einer solchen
Drahtseele, daß durch sie die äußeren Abmessungen des Wickelkörpers über seine Länge
nicht verändert werden, wie dies bei der Ausbildung der Fixiereinrichtung als Öse
und verjüngter Steckansatz auftritt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einem bügellosen und seelenlosen
Lockenwickler der eingangs beschriebenen Art einen Lockenwickler bereitzustellen,
bei dem die Fixiereinrichtung in einfacherer Weise als bisher verwirklicht ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Wickelkörper mindestens in einem
Endbereich einen randgeschlossenen Schitz oder eine schmale Ausstanzung aufweist,
die sich parallel zur Achse des Wickelkörpers erstreckt, daß der Wickelkörper zumindest
über seine wesentliche axiale Erstreckung konstante äußere Abmessungen aufweist, und
daß der geschlitzte oder gestanzte Bereich des Wickelkörpers elastisch zu einer Öse
verformbar ist, um das andere Ende des Wickelkörpers in der fixierten Stellung aufzunehmen.
Unter einem solchen Schlitz wird ein Schnitt, eine schmale Ausstanzung, eine flächige
Durchbrechung oder eine Ausnehmung verstanden. Alle diese Ausführungen werden im Folgenden
als Schlitz bezeichnet. Der Schlitz ist randgeschlossen ausgebildet bzw. so im Wickelkörper
angeordnet, daß er in diesem anfängt und endet. Er ist nicht quer zur Achse des Wickelkörpers,
sondern parallel zu dieser vorgesehen und erstreckt sich über einen gewissen axialen
Bereich. Damit wird der Gedanke ausgenutzt, daß die Öse nicht, wie im Stand der Technik
bekannt, dauerhaft angeformt und damit immer vorhanden sein muß, sondern es wird die
Rückstellkraft des Kunststoffschaums genutzt, um bei der Herstellung des Wickelkörpers
lediglich den Schlitz zu bilden oder einzuformen, der sich erst in dem Moment zu der
Öse aufweiten läßt, wenn die Haare vorher auf den Wickelkörper aufgewickelt wurden
und das andere Ende des Wickelkörpers in die durch Verformung des Kunststoffschaums
gebildete Öse eingeschoben werden soll. Der Schlitz ist damit nicht im Mittelbereich
des Wckelkörpers, sondern versetzt auf seinen einen Endbereich zu angeordnet, ohne
allerdings sich im Bereich des freien Endes des Wickelkörpers zu erstrecken. Der Schlitz
endet vielmehr mit Abstand zum freien Ende des Wickelkörpers. Dabei ist die Schlitzlänge
so bemessen, daß das Kunststoffschaummaterial des Wickelkörpers beim Bilden der Öse
nicht übergebühr beansprucht wird, so daß der Schlitz also nicht weiter reißt oder
das Kunststoffmaterial durchreißt. Die Ausbildung des Schlitzes als Schnitt oder allenfalls
als schmale Ausstanzung ist darauf gerichtet, den verbleibenden Querschnitt des Wickelkörpers
an dieser Stelle möglichst wenig zu schwächen. Die Anbringung des Schlitzes kann sogar
so durchgeführt werden, daß die Oberfläche des Wickelkörpers im Bereich der Schlitzwandungen
sich zu einer geschlossenen Oberfläche verformt oder als geschlossene Oberfläche ausbildet,
die weniger einreißgefährdet ist als eine offenporige Oberfläche. Eine offenporige
Oberfläche dagegen hat bessere Festhalteeigenschaften gegen ein unbeabsichtigtes Herausrutschen
des eingesteckten anderen Endes des Wickelkörpers in der fixierten Stellung. Wichtig
ist auch, daß die äußeren Abmessungen des Wickelkörpers im geschlitzten Bereich und
im ungeschlitzten Bereich übereinstimmen, so daß also der Wickelkörper - im Gegensatz
zur bekannten Ösenausbildung - über die Länge konstanten Durchmesser oder bei eckiger
Gestaltung konstante äußere Abmessungen aufweist. Dies ist zumindest im wesentlichen
Mittelbereich der Fall; abgerundete Enden des Wickelkörpers, sofern dieser durch Formspritzen
hergestellt ist, stören nicht. Besonders vorteilhaft läßt sich ein solcher Lockenwickler
aus einer Schnur im Extruder aufgeschäumten Kunststoffschaums herstellen. Es ist lediglich
erforderlich, Wickelkörper aus einem solchen Rohwickelkörper als Endlosschnur abzulängen
und vorher oder nachher mindestens je einen Schlitz anzubringen. Ein solcher Lockenwickler
ist denkbar einfach aufgebaut und ohne Materialabfall herstellbar. Seine Anwendung
ist problemlos, weil seine Handhabung sofort verstanden wird. Da sich der Wickelkörper
aus Kunststoffschaum auch in sich verdrehen, also verdrillen läßt, läßt sich die Lage
des Schlitzes mit seinen Hauptflächen ohne Weiteres zur Erreichung der Fixierstellung
ausrichten, ohne daß auf das aufgewickelte Haarbüschel ein einen Schmerz verursachender
Zug ausgeübt würde. Die Rückstellkraft des aufgeschäumten Kunststoffmaterial des Wickelkörpers
reicht überraschenderweise aus, um in Verbindung mit der Schitzbildung das andere
hindurchgesteckte Ende festzuhalten, so daß ein unbeabsichtigtes Aufgehen bzw. Verlassen
der Fixierstellung nicht eintritt. Durch den völligen Entfall einer Drahtseele sind
ohnehin die damit verbundenen Nachteile beseitigt und ein solcher Lockenwickler läßt
sich demzufolge auch vergleichsweise preisgünstiger herstellen. Der Lockenwickler
enthält keinerlei harte und feste Teile mehr und ist daher auch geeignet, über Nacht
angewendet zu werden.
[0009] Der Wickelkörper kann runden oder eckigen Querschnitt aufweisen. Ein runder, also
zylindrischer Querschnitt läßt sich besonders einfach aus der Düse eines Extruders
austreiben. Ein eckiger Querschnitt, beispielsweise in quadratischer Form, kann einfach
durch Aufschneiden von ausgehärtetem Plattenmaterial von Schaumkunststoff erzeugt
werden. In beiden Fällen kann abfallos gearbeitet werden. Je nach dem gewählten Querschnitt
geht dieser Querschnitt auch über den Bereich durch, der den Schlitz trägt.
[0010] Der Schlitz kann zweckmäßig eine axiale Länge aufweisen, die etwa dem 3fachen des
Durchmessers oder der betreffenden Abmessung des Wickelkörpers entspricht. Der Sclitz
ist also im Vergleich zum Durchmesser relativ lang ausgebildet. Damit läßt sich die
erforderliche Öffnungsweite der Öse durch leichten axialen Druck auf das betreffende
Ende des Wickelkörpers erzeugen. Sofern das andere Ende des Wickelkörpers den durchgehenden
Außendurchmesser bzw. die betreffenden Außenabmessungen ebenfalls aufweist, also nicht
verjüngt ausgebildet ist, was im Sinn einer einfachen Herstellung zweckmäßig ist,
muß der Schlitz die beschriebene axiale Länge aufweisen. Bei Ausbildung eines verjüngten
anderen Endes hingegen kann der Schlitz kürzer gestaltet werden.
[0011] Bei einem Durchmesser des Wickelkörpers von etwa 15 mm kann der Schlitz eine axiale
Länge von etwa 45 mm aufweisen, wobei der in Richtung auf das freie Ende anschließende
ungeschitzte Bereich eine axiale Länge von etwa 15 mm aufweist. Damit ergeben sich
besonders gute Gebrauchseigenschaften. Die angegebenen Abmessungen müssen nicht exakt
eingehalten werden, sondern richten sich auch nach der Art des verwendeten Kunststoffmaterials.
[0012] Es genügt in aller Regel, nur den einen Endbereich des Wickelkörpers zu schlitzen.
Es ist aber auch möglich, eine symmetrische Ausbildung zu wählen und beide Endbereiche
mit einem Schlitz zu versehen. Die Schitze sind dann zweckmäßig symmetrisch und fluchtend
zueinander angeordnet, so daß jedes Ende wahlweise in eine am jeweils anderen Ende
gebildete Öse eingesteckt werden kann. Es ist auch möglich, die beiden Schitze mit
ihren Ebenen beispielsweise um 90° gegeneinander verdreht anzuordnen, um auf diese
Art und Weise vier Fixiermöglichkeiten über den Umfang zu bekommen und den Aufwickelvorgang
des Haarbüschels an vier Stellen einer Umdrehung beenden zu können.
[0013] Das Verfahren zur Herstellung eines solchen bügellosen, seelenlosen stabförmigen
Lockenwicklers aus nachgiebigem, rückstellendem Kunststoffschaum kennzeichnet sich
erfindungsgemäß dadurch, daß ein langgestreckter Rohwickelkörper aus dem Kunststoffschaum
mit der einfachen oder vielfachen axialen Länge des Wickelkörpers und zumindest im
wesentlichen über die Länge konstanten äußeren Abmessungen gebildet wird, und daß
je Wickelkörper zumindest ein sich parallel zur Längsrichtung erstreckender Schlitz
oder eine schmale Ausnehmung eingeformt wird. Unter einem Rohwickelkörper wird gleichsam
eine Endlosschnur, insbesondere eine extrudierte Schnur, aber auch ein gestanztes
oder gebohrtes Stück Kunststoffschaum verstanden, welches in der Regel die mehrfache
Länge eines Wickelkörpers aufweist, so daß aus einem Rohwickelkörper mehrere Wickelkörper
durch einen Ablängvorgang entstehen. Beim Formspritzen hingegen entsteht gleichsam
in der Spritzform sofort der Wickelkörper, der dann als Rohwickelkörper mit der einfachen
axialen Länge des Wickelkörpers bezeichnet werden kann.
[0014] Die Einformung des Schitzes vor, während oder nach der Bildung des Wickelkörper aus
dem Rohwickelkörper richtet sich nach den übrigen Herstellungsschritten. So ist es
ohne Weiteres möglich, die Schitzbildung und den Ablängvorgang zeitgleich mit einem
Werkzeug durchzuführen. Beim Formspritzen wird ein flacher, schmaler Kern angewendet,
der den Schlitz bzw. die schmale Ausnehmung hinterläßt.
[0015] Im einzelnen sind verschiedene vorteilhafte Möglichkeiten denkbar, und zwar ähnlich
den bekannten Herstellungsweisen, wie sie eingangs für Lockenwickler mit Drahtseele
beschrieben wurden. So kann zur Bildung des Rohwickelkörpers der Kunststoffschaum
runddichtschnurartig extrudiert werden und die Einformung des Schlitzes geschieht
jeweils durch einen partiellen Schnitt quer zur Längsrichtung. Ein solcher Schnitt
kann zweckmäßig mit einem beheizten Messer durchgeführt werden, welches nicht nur
leichter in den Kunststoffschaum eintritt, sondern auch die Schnittflächen der ansonsten
zweckmäßig offenporigen Oberfläche verschließt. Eine solche Verstärkungswirkung ist
für die beiden axialen Enden des Schlitzes sinnvoll und wichtig, damit beim elastischen
Aufformen der Öse der Schitz nicht weiterreißt.
[0016] Es ist aber auch möglich, daß der Wickelkörper mit abgerundeten Enden und mindestens
einem Schlitz durch Formspritzen hergestellt wird. In diesem Fall wird zwar die Oberfläche
des Wickelkörpers mehr oder weniger geschlossenporig anfallen. Es können aber andere
Maßnahmen ergriffen werden, um die Oberfläche wieder rauher zu gestalten, beispielsweise
die Einformung von Rillen oder Riefen auf dem Umfang des Wickelkörpers.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Herstellungsmöglichkeit ergibt sich, wenn der Rohwickelkörper
durch Hohlbohren aus einem ausgeschäumten Kunststoffschaumblock hergestellt wird.
Hierbei fällt die gewünschte offenporige Oberfläche ohne Weiteres an. Nachteilig ist
hieran das Entstehen des Abfalls.
[0018] Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht des Lockenwicklers in einer ersten Ausführungsform,
- Figur 2
- eine Darstellung des Lockenwicklers gemäß Figur 1 der der fixierten Stellung und
- Figur 3
- eine Ansicht eines Lockenwicklers in einer zweiten Ausführungsform.
[0019] In Figur 1 ist ein Lockenwickler 1 dargestellt, der aus einem Abschnitt aus geschäumten
Kunststoff in Form einer Schnur besteht. Ein solcher Abschnitt bildet einen Wickelkörper
2, der hier kreisrunden Querschnitt 3 aufweist. Dieser Querschnitt 3 und damit der
äußere Durchmesser des Wickelkörpers 2 erstreckt sich konstant über seine gesamte
axiale Länge.
[0020] An dem Wickelkörper 2 ist ein Mittelbereich 4 ausgebildet; in welchem das Haarbüschel
aufgewickelt und damit aufgenommen wird, wie dies Figur 2 erkennen läßt. An den Mittelbereich
schließen sich zwei Endbereiche 5 und 6 an, die bis zu freien Enden 7 und 8 des Wickelkörpers
2 sich erstrecken. Im einen Endbereich 5 ist ein Schlitz 9 vorgesehen, der sich parallel
bzw. fluchtend zu einer Achse 10 des Wickelkörpers 2 erstreckt und über den gesamten
Querschnitt durchgehend vorgesehen ist, so daß das Material des Wickelkörpers im Bereich
des Schlitzes 9 gleichsam halbiert wird. Die beiden rechts und links des Schlitzes
9 sich ergebenden Partien des Wickelkörpers 2 sollen im Querschnitt gleich ausgebildet
sein. Der Schlitz 9 ist randgeschlossen ausgebildet, d. h. er läuft nicht in eine
äußere Begrenzung des Wickelkörpers 2 über. Insbesondere ergibt sich in Richtung auf
das freie Ende 7 ein nicht geschlitzter Bereich 11.
[0021] Der andere Endbereich 6 ist in keiner Weise besonders ausgebildet. Er geht ohne Änderung
in den Mittelbereich 4 über bzw. ist genauso ausgebildet wie dieser Mittelbereich
4. Dies schließt nicht aus, daß der Endbereich 6 auch einmal verjüngt ausgebildet
werden kann, um ein leichteres Einstecken in den sich zu einer Öse elastisch aufweitenden
Schlitz 9 zu ermöglichen, wenn die Fixierlage gemäß Figur 2 eingenommen werden soll.
Auch abgerundete Endbereiche 5, 6 im Bereich der freien Enden 7 und 8 sind nicht störend,
erfordern jedoch einen entsprechenden Herstellungsaufwand.
[0022] Der Lockenwickler gemäß Figur 1 wird mit seinem Mittelbereich 4 über ein Büschel
Haare 12 gewickelt, was in der üblichen Art und Weise geschieht. Der Wickelkörper
2 wird sodann in die gekrümmte Stellung gemäß Figur 2 verbracht und durch Anwendung
eines leichten axialen Drucks gemäß Pfeil 13, der durch einen Finger einer Hand ausgeübt
werden kann, öffnet sich der Schlitz 9 zu einer ösenartigen Durchbrechung, die etwa
rautenförmige Gestalt einnimmt. Der andere Endbereich 6 kann dann ohne Weiteres mit
der anderen Hand durch die sich aus dem Schlitz 9 bildende Öse hindurchgesteckt werden.
Nach dem Loslassen reicht die Rückstellkraft des Kunststoffschaummaterials des Wickelkörpers
aus, um die fixierte Stellung beizubehalten, wie dies Figur 2 zeigt. Es ist auch ohne
Weiteres möglich, die fixierte Stellung durch etwas weiteres Durchziehen des Endbereichs
6 als dargestellt zu verändern.
[0023] In Figur 3 ist eine zweite Ausführungsform des Lockenwicklers 1 dargestellt. Der
Wickelkörper 2 weist hier quadratischen Querschnitt 14 auf. Auch hier ist der Mittelbereich
4 und die beiden Endbereiche 5 und 6 gebildet. Der Schlitz ist hier als eine schmale
Ausstanzung 15 ausgebildet und doppelt vorgesehen, also in beiden Endbereichen 5 und
6. Die beiden Ausstanzungen 15 fluchten mit ihren Hauptflächen zueinander und sind
auch derart zur Längsachse ausgebildet, daß die durch die Ausstanzungen 15 und 16
entstehenden Materialbereiche des Wickelkörpers 2 gleichen Restquerschnitt behalten.
Die Ausstanzungen 15 sind sehr schmal ausgebildet, um diese Restquerschnitte möglichst
wenig zu schädigen. Der Wickelkörper besitzt einen Querschnitt 14 von 10 x 10 mm.
Der freie Bereich 11 ist ebenfalls 10 mm lang, während die Ausstanzung 15 etwa 30
mm lang ausgebildet ist. Es versteht sich, daß die Ausstanzung 15 auch durch eine
Ausnehmung gebildet sein kann, wenn die Einzelherstellung solcher Lockenwickler 2
durch Formspritzen erfolgt. Preiswertere Herstellmöglichkeiten ergeben sich jedoch
durch eine Endlosfertigung eines Rohwickelkörpers, von dem Wickelkörper abgelängt
werden. Die beiden Ausstanzungen 15 können auch um 90° um die Achse 10 gedreht angeordnet
sein. Es versteht sich, daß auch andere Querschnitte als der runde Querschnitt 3 oder
der quadratische Querschnitt 14 verwirklicht sein können.
Bezugszeichenliste:
[0024]
- 1
- = Lockenwickler
- 2
- = Wickelkörper
- 3
- = Querschnitt
- 4
- = Mittelbereich
- 5
- = Endbereich
- 6
- = Endbereich
- 7
- = Ende
- 8
- = Ende
- 9
- = Schlitz
- 10
- = Achse
- 11
- = Bereich
- 12
- = Haare
- 13
- = Pfeil
- 14
- = Querschnitt
- 15
- = Ausstanzung
1. Bügelloser, stabförmiger Lockenwickler zum Aufwickeln und Festhalten trockener oder
angefeuchteter Haare, mit einem Wickelkörper (2) aus nachgiebigem, rückstellendem
Kunststoffschaum und mit einer Einrichtung zum Fixieren einer gekrümmten Form des
Wickelkörpers nach dem Wickeln, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper (2) mindestens
in einem Endbereich (5) einen randgeschlossenen Schlitz (9) oder eine schmale Ausstanzung
(15) aufweist, die sich parallel zur Achse (10) des Wickelkörpers (2) erstreckt, daß
der Wickelkörper (2) zumindest über seine wesentliche axiale Erstreckung konstante
äußere Abmessungen aufweist, und daß der geschlitzte oder gestanzte Bereich des Wickelkörpers
(2) elastisch zu einer Öse verformbar ist, um das andere Ende des Wickelkörpers (2)
in der fixierten Stellung aufzunehmen.
2. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper (2) runden
oder eckigen Querschnitt (3, 14) aufweist.
3. Lockenwickler nach Anspruch 2 oder 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (9,
15) eine axiale Länge aufweist, die etwa dem 3fachen des Durchmessers oder der betreffenden
Abmessung des Wickelkörpers (2) entspricht.
4. Lockenwickler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (9) bei einem
Durchmesser des Wickelkörpers von etwa 15 mm eine axiale Länge von etwa 45 mm und
der sich in Richtung auf das freie Ende (7) anschließende ungeschlitzte Bereich (11)
eine axiale Länge von etwa 15 mm aufweist.
5. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper
(2) an beiden Endbereichen (5, 6) je einen Schlitz (9) oder eine Ausstanzung (15)
aufweist, die symmetrisch und fluchtend zueinander angeordnet sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines bügellosen, seelenlosen stabförmigen Lockenwicklers
aus nachgiebigem, rückstellendem Kunststoffschaum, dadurch gekennzeichnet, daß ein
langgestreckter Rohwickelkörper aus dem Kunststoffschaum mit der einfachen oder vielfachen
axialen Länge des Wickelkörpers (2) und mit zumindest im wesentlichen über die Länge
konstanten äußeren Abmessungen gebildet wird, und daß je Wickelkörper (2) zumindest
ein sich parallel zur Längsrichtung erstreckender Schlitz (9) oder eine schmale Ausnehmung
(15) eingeformt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einformung des Schlitzes
(9, 15) vor, während oder nach der Bildung des Wickelkörpers (2) aus dem Rohwickelkörper
erfolgt.
8. Vefahren nach Anspruche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Rohwickelkörper
der Kunststoffschaum runddichtschnurartig extrudiert wird, und daß die Einformung
des Schlitzes jeweils durch einen partiellen Schnitt quer zur Längsrichtung durchgeführt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper mit
abgerundeten Enden und mindestens einem Schlitz (9, 15) durch Formspritzen hergestellt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohwickelkörper durch
Hohlbohren aus einem ausgeschäumten Kunststoffschaumblock hergestellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohwickelkörper oder
der Wickelkörper durch Stanzen aus einer ausgeschäumten Kunststoffschaumplatte hergestellt
wird.