[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Parkhaus nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bekannt sind derartige Parkhäuser beispielsweise bereits aus der EP-PS 0 016 619
und der US-PS 3 079 015, jedoch entstehen bei den dort gezeigten Systemen trotz großer
Speicherkapazität Probleme bei Anlieferung bzw. dem Abholen gleichzeitig mehrerer
Fahrzeuge während Verkehrsstoßzeiten, weil vor allem die Flurfördergeräte und Aufzüge
zu den Boxen immer nur einen begrenzten, sich nicht überlagernden Arbeitsbereich aufweisen.
[0003] Die vorleigende Erfindung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die zuvor erwähnten
Nachteile der bekannten Systeme in einfacher Weise vor allem dadurch zu beseitigen,
daß in Stoßzeiten mehrere Fördergeräte gleichzeitig und ohne sich gegenseitig zu behindern
die anfallenden Fahrzeuge versorgen können.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe dabei durch die im Patentanspruch 1 angegebenen baulichen
Mittel und Maßnahmen; die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der
Merkmale des Hauptanspruchs, die zudem aus den Zeichnungen ersichtlich sind. Es zeigen
hierbei in weitestgehend schematischer Darstellung
- Fig. 1
- das neue Parkhaus als Systemdarstellung aus der Vogelperspektive mit teilweise entfernten
Dachpartien,
- Fig. 2
- eine Systemdraufsicht zu Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Alternative zu Fig. 2 und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch ein Parkhaus mit ober- und unterirdischen Boxenreihen.
[0005] Das in Fig. 1 bis 3 dargestellte Parkhaus PH besitzt in seinem Grundaufbau in bekannter
Weise mehrere über und unter Flur bzw. ober- sowie unterhalb der Ein- und Ausfahrebene
E und AE liegende Reihen BR und BR₁ von Fahrzeug-Abstellboxen B; parallel zu letzteren
verläuft mindestens eine sogenannte Speicher- oder Pufferzone PZ, in welcher die einfahrenden
bzw. zur Ausfahrt vorgesehenen Fahrzeuge samt ihren Paletten F₁-F
N vor der Weiterversorgung aufgestaut werden, um einen möglichst lückenlosen Betrieb,
vor allem bei Verkehrsstoßzeiten, zu gewährleisten. Je nach Größe des jeweiligen Parkhauses
PH können, wie in Fig. 3 angedeutet, an entsprechender Stelle noch weitere Speicher-
bzw. Pufferzonen PZ' vorgesehen sein. Ebenfalls generell bekannt ist dann der selbsttätige
Weitertransport der Fahrzeugpaletten F-F
N aus der oder den Pufferzonen PZ und PZ' mittels auf Schienen LS bzw. LS₁ linear verfahrbarer
Hubwerke G, P bzw. G₁, P₁ und zugeordneter, nicht dargestellter Rollenförderbahnen
in x-, y- und z-Richtung zu den jeweils von der Anlagensteuerung ausgesuchten Boxen
B und Boxenreihen BR bzw. BR₁.
[0006] Neu bei dem zuvor beschriebenen Parkhaus ist nun, daß, wie vom System her in Fig.
4 besonders gut erkennbar, die Hubwerke G, P bzw. G₁, P₁ mit ihren Laufschienen LS
bzw. LS₁ ober- und/oder unterhalb der Speicher- bzw. Pufferzone PZ bzw. PZ' entlang
verlaufen, aus einem die Laufräder R tragenden Grundrahmen G bzw. G₁ mit darauf aufgesetztem
Portal P bzw. P₁ bestehen, und an letzterem P bzw. P₁ eine motorisch heb- und senkbare
Bühne oder Plattform PL bzw. PL₁ für die Aufnahme und den Transport der Fahrzeugpaletten
F-FN angeordnet ist. In spezieller baulicher Ausgestaltung ist hierbei zudem vorgesehen,
daß die Laufschienen LS und LS₁ der Hubwerke G, G₁ in einem separaten Fahrgraben FG
ober- und/oder unterhalb der Decke D und/oder des Bodens BD der von der Speicher-
bzw. Pufferzone PZ bzw. PZ' jeweils am weitesten entfernten Boxenreihe BR bzw. BR₁
verlaufen, wobei sich das freie Ende G' des bzw. der Portale P, P₁ um etwa eine Boxenhöhe
BH ober und/oder unterhalb der der Speicher- bzw. Pufferzone PZ, PZ' unmittelbar benachbarten
Boxenreihe I bzw. II in Fig. 4 befindet.
[0007] Diese spezielle Ausgestaltung ermöglicht nun, daß die Hubwerke G, P, PL und G₁, P₁,
PL ober- sowie unterhalb der in der Pufferzone aufgestauten Fahrzeugpaletten beliebig
entlangfahren können, ohne sich gegenseitig zu behindern; was zu einer erheblich rascheren
Fahrzeugversorgung als bei den bislang bekannten Systemen automatischer Parkhäuser
führt. Wichtig hierbei ist auch noch, daß die teleskopartig aus dem Portal P bzw.
P₁ ausfahrbare Plattform PL bzw. PL₁ eine Drehscheibe DR für die Fahrzeugpaletten
F-F
N aufweist, so daß die bei der Ausfahrt gleich in Fahrtrichtung stehen.
[0008] In weiterer sinnvoller Ausgestaltung des neuen Systems ist dabei noch vorgesehen,
daß sich auf der Ein- und Ausfahrebene E und AE parallel zu der Speicher- bzw. Pufferzone
PZ, PZ' eine Verschiebebahn VS samt Stapelvorrichtung ST für die Leerpaletten LP befindet,
vorteilhafterweise unter Zuordnung einer Palettenreinigungsvorrichtung RV vorzugsweise
seitlich neben der Stapelvorrichtung ST der Leerpaletten LP. Vervollständigt wird
das neue Parksystem letztlich noch durch die hier im Detail nicht näher ausgeführte
Zuordnung einer elektronischen Rechnersteuerung für alle Bewegungsabläufe innerhalb
des Parkhauses, incl. ggfs. optisch-automatischer Aufnahme, Videospeicherung zur Fahrzeugerkennung,
Einsortierung und Rücklieferung der einzelnen Fahrzeuge.
[0009] Bei dem in den Fig. 1 bis 4 rein schematisch dargestellten Parkhaus sind Ein- und
Ausfahrebene E und AE auf derselben Gebäudeseite und geländemäßig auf gleichem Höhenniveau
dargestellt. Bei entsprechenden räumlichen Gegebenheiten oder beispielsweise bei Hanglage
des Gebäudes können Ein- und Ausfahrebne E und AE für den Fahrzeuglängstransport L₁
und L₂ aber selbstverständlicherweise auch auf unterschiedlichen Gebäudeseiten und
in unterschiedlichen Höhenlagen angeordnet sein. In Fig. 4 ist zudem mit einer gestrichelten
Doppellinie unterhalb des Grundrahmens G bzw. oberhalb des Grundrahmens G₁ die jeweils
oberste Stellung der Plattform PL bzw. analog hierzu unterste Stellung der Plattform
PL₁ angedeutet. Diese gestrichelte Doppellinie verläuft dabei auf gleichem Höhenniveau
mit dem Boden der jeweils benachbarten obersten bzw. untersten Boxenreihen BR der
Fahrzeugboxen B, damit die Paletten F₁ - F
N störungsfrei ein- und ausgefahren werden können.
Bezugszeichenverzeichnis
[0010]
- PH
- Parkhausgebäude
- K
- Gebäudekonstruktion
- D
- Decke, Dach
- BD
- Boden
- FG
- Fahrgraben
- B
- Fahrzeugbox
- BH
- Boxenhöhe
- BR
- Boxenreihe ( über Flur )
- BR₁
- Boxenreihe ( unter Flur )
- E
- Einfahrebene
- AE
- Ausfahrebene
- PZ
- Pufferzone
- PZ'
- Pufferzone ( Fig. 3 )
- F₁-FN
- Fahrzeugpalette
- LP
- Leerpalettenstapel
- ST
- Leerpalettenstapelvorrichtung
- VS
- Verschiebebahn der Leerpaletten
- L₁
- Fahrzeug-Längstransport ( Einfahrt )
- L₂
- Fahrzeug-Längstransport ( Ausfahrt )
- G'
- freies Ende der Portale
- RV
- Leerpaletten-Reinigungsvorrichtung
- Q
- Quertransport in der Pufferzone
- Q'
- Quertransport der Leerpaletten
- G
- Grundrahmen ( hängend )
- P
- Portal ( hängend )
- PL
- ausfahrbare Plattform ( hängend )
- R
- Laufrad
- LS
- Laufschiene ( hängend )
- G₁
- Grundrahmen ( stehend )
- P₁
- Portal ( stehend )
- PL₁
- ausfahrbare Plattform
- LS₁
- Laufschiene ( Boden )
- DR
- Palettendrehvorrichtung
- x, y, z
- Verschiebe- bzw. Transportrichtung der Fahrzeugpaletten zu und aus den Boxen
1. Parkhaus für Kraftfahrzeuge, mit vorzugsweise mehreren Reihen von Abstellboxen, die
nebeneinander sowie in mehreren Etagen übereinander angeordnet sind und bei welchem
die zu parkenden Kraftfahrzeuge zunächst in einer auf der Ein- und Ausfahrebene parallel
zu den Boxenreihen liegenden Speicher- oder Pufferzonen auf Paletten abgestellt und
von dort über entsprechende linear auf Schienen verfahrbare Hubwerke und zugeordnete
reibradangetriebene Rollenförderbahnen in x-, y- und z-Richtung selbsttätig zu den
einzelnen Boxen befördert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubwerke ( G, P bzw. G₁, P₁ ) mit ihren Laufschienen ( LS bzw. LS₁ ) ober
und/oder unterhalb der Speicher- bzw. Pufferzone ( PZ bzw. PZ' ) entlang verlaufen,
aus einem die Laufräder ( R ) tragenden Grundrahmen ( G bzw. G₁ ) mit darauf aufgesetztem
Portal ( P bzw. P₁ ) bestehen,
und an letzterem ( P bzw. P₁ ) eine motorisch heb- und senkbare Bühne oder Plattform
( PL bzw. PL₁ ) für die Aufnahme und den Transport der Fahrzeugpaletten ( F-FN ) angeordent ist,
die teleskopartig über das freie Ende ( G' ) des jeweiligen Portals ( P bzw. P₁ )
hinaus bis auf die Ebene der Speicher- bzw. Pufferzone ( PZ, PZ' ) verfahrbar ist.
2. Parkhaus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufschienen ( LS und LS₁ ) der Hubwerke ( G, G₁ ) in einem separaten Fahrgraben
( FG ) ober- und/oder unterhalb der Decke ( D ) und/oder des Bodens ( BD ) der von
der Speicher- bzw. Pufferzone ( PZ bzw. PZ' ) jeweils am weitesten entfernten Boxenreihe
( BR bzw. BR₁ ) verlaufen, wobei sich das freie Ende ( G' ) des bzw. der Portale (
P, P₁ ) um etwa eine Boxenhöhe ( BH ) ober und/oder unterhalb der der Speicher- bzw.
Pufferzone ( PZ, PZ' ) unmittelbar benachbarten Boxenreihe ( I bzw. II in Fig. 4 )
befindet.
3. Parkhaus nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die teleskopartig aus dem Portal ( P bzw. P₁ ) ausfahrbare Plattform ( PL bzw.
PL₁ ) eine Drehscheibe ( DR ) für die Fahrzeugpaletten ( F-FN ) aufweist.
4. Parkhaus nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich auf der Ein- und Ausfahrebene ( E und AE ) parallel zu der Speicher- bzw.
Pufferzone ( PZ, PZ' ) eine Verschiebebahn ( VS ) samt Stapelvorrichtung ( ST ) für
die Leerpaletten ( LP ) befindet.
5. Parkhaus nach Anspruch 4,
gekennzeichnet dadurch
Zuordnung einer Palettenreinigungsvorrichtung ( RV) vorzugsweise seitlich neben der
Stapelvorrichtung ( ST ) der Leerpaletten ( LP ).
6. Parkhaus nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch
Zuordnung einer elektronischen Rechnersteuerung für alle Bewegungsabläufe innerhalb
des Parkhauses, incl. ggfs. optisch-automatischer Aufnahme, Videospeicherung zur Fahrzeugerkennung,
Einsortierung und Rücklieferung der einzelnen Fahrzeuge.