[0001] Die Erfindung betrifft einen Beladewagen zum Aufnehmen, Weitertransport und Abwurf
von Schüttgut auf Schüttgutverladewagen, mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten
und mit einem geneigten Förderband sowie einem in dessen tiefer gelegenen Aufnahmebereich
befindlichen Schütt-Trichter verbundenen Fahrgestellrahmen.
[0002] Durch die DD-PS 95 026 ist bereits ein auf Schienefahrwerken verfahrbarer Beladewagen
bekannt, dessen Fahrgestellrahmen mit einem in Wagenlängsrichtung verlaufenden und
geneigt angeordneten Förderband verbunden ist. Sowohl oberhalb des unteren als auch
unterhalb des oberen Endbereiches des Förderbandes ist ein Schütt-Trichter vorgesehen.
Der obere, für den Materialabwurf vorgesehene Schütt-Trichter ist derartig vom Fahrgestellrahmen
distanziert angeordnet, daß ein auf diesem verfahrbares Transportfahrzeug mit auf
dem Förderband hochtransportiertem Schüttgut beladbar ist. Ein derartiger bekannter
Beladewagen setzt voraus, daß für die Beladung ein in eine relativ große Höhe anhebbarer
Schaufellader oder ähnliches zur Verfügung steht. Eine Beladung durch auf dem Planum
fahrende und daher tiefer gelegene Bagger ist nicht möglich.
[0003] Durch die DE-PS 27 51 858 ist ein Räumgerät für Eisenbahngleise bekannt. Dieses weist
endseitig auf einem Fahrgestellrahmen angeordnete Bagger mit auf langen Auslegerarmen
befestigten Baggerschaufeln auf. Mittig in Längsrichtung des Fahrgestellrahmens ist
eine Anordnung von Förderbändem zum Abtransport des durch die Löffelbagger hochgeförderten
Erdplanums vorgesehen. Dabei stützt sich das in Transportrichtung hintere Ende der
Förderbandanordnung auf dem Gleis ab und ist mit einem speziellen Schütt-Trichter
verbunden, der für seine Entladung eine in Förderbandlängsrichtung verschiebbare Stirnwand
aufweist. Ein derartiges Räumgerät ist jedoch konstruktiv sehr aufwendig.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Beladewagens
der eingangs beschriebenen Art, der mit geringem konstruktivem Aufwand und minimalen
Umrüstarbeiten auch von bezüglich der Ebene des befahrenen Gleises tiefer positionierten
Übergabeeinrichtungen beladbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das im Bereich des tiefer
gelegenen Aufnahmeendes der Förderbandanordnung befindliche hintere Schienenfahrwerk
durch einen Antrieb relativ zum Fahrgestellrahmen höhenverstellbar ausgebildet ist.
Diese konstruktiv relativ einfache Lösung gewährleistet eine rasche und bezüglich
der Höhendifferenz besonders wirksame Absenkung des Beladeendes des Förderbandes,
so daß auch durch bezüglich der Gleisebene tiefer gelegene Bagger eine ungehinderte
Schüttgutübergabe möglich ist. Um beispielsweise die gleiche Absenkung lediglich durch
eine Längsverschiebung in der Förderbandebene zu erzielen, müßte das Förderband in
einem besonders langen Hub weit über den Fahrgestellrahmen vorragend verschoben und
schließlich im Rahmen weiterer zeitaufwendiger Umrüstarbeiten außerdem noch abgestützt
werden. In Gleisbögen käme noch die Problematik einer zum Gleis außermittigen Lage
des Beladeendes hinzu. Die erfindungsgemäße Lösung hat demnach auch den Vorteil, daß
das durch eine plötzliche vollständige Entladung einer Baggerschaufel mit z.B. 1,5
m³ Inhalt sehr großen stoßförmig einwirkenden Kräften ausgesetzte Förderbandende auch
in seiner tiefergelegenen Position in einer sehr stabilen Art fix mit dem Fahrgestellrahmen
verbunden bleibt.
[0006] Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 gewährleistet eine sehr stabile Verankerung des
Schienenfahrwerkes bei einer ungehinderten Verschwenkbewegung.
[0007] Mit der in Anspruch 3 angeführten Öffnung zur Durchführung des Schienenfahrwerkes
ist bei einfachem, als eine Ebene ausgebildeten Fahrgestellrahmen eine relativ große
Höhenverstellung des Förderbandendes für einen ungehinderten Abwurf von Schüttgut
auf das Aufnahmeende erzielbar.
[0008] Die Weiterbildung nach Anspruch 4 ermöglicht eine über den Fahrgestellrahmen vorragende
Arbeitsposition des Abwurfendes für einen ungehinderten Abwurf von Schüttgut auf einen
anschließenden Verladewagen. Andererseits gestattet die Verschiebbarkeit eine Rückverlagerung
für eine problemlose Überstellfahrt.
[0009] Mit der verschwenkbaren Ausbildung des Förderbandes nach Anspruch 5 und 6 ist auch
in Gleisbögen eine problemlose Schüttgutübergabe gewährleistet.
[0010] Die Weiterbildung nach Anspruch 6 ermöglicht eine Längsverschiebung des unteren Förderbandendes
wenigstens bis zum Ende der beiden Puffer, so daß diese kein Hindernis für den Beladevorgang
darstellen.
[0011] Mit der Ausbildung nach Anspruch 7 ist bei uneingeschränkter Kupplungsmöglichkeit
des Beladewagens eine relativ günstige Beladung durchfürbar, so daß sich bei einer
vorteilhaften fixen Befestigung am Fahrgestellrahmen eine entsprechende Längsverschiebung
erübrigt.
[0012] Eine weitere, in Anspruch 8 angeführte Ausbildung ermöglicht bereits ohne Höhenverstellung
des hinteren Schienenfahrwerkes eine für die Beladung günstige, tiefgelegene Anordnung
des Beladeendes.
[0013] Mit der Ausbildung nach Anspruch 9 ist auch bei einem unterhalb der Rahmenebene gelegenen
Beladeende des Förderbandes sowohl eine ungehinderte Kupplungsmöglichkeit als auch
ein problemloser Schüttgutabwurf gewährleistet.
[0014] Schließlich ist mit der Weiterbildung gemäß Anspruch 10 und 11 bei einer raschen
Umstellmöglichkeit die vorschriftsmäßige Druckbelastung der Puffer uneingeschränkt
sichergestellt.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung an Hand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Beladewagens zum Aufnehmen, Weitertransport und Abwurf
von Schüttgut auf einen vorgeordneten Schüttgutverladewagen, wobei ein in Transportrichtung
hinteres Schienenfahrwerk relativ zum Fahrgestellrahmen höhenverstellbar ausgebildet
ist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Beladewagen,
Fig. 3 einen weiteren erfindungsgemäß ausgebildeten Beladewagen, wobei zusätzlich
eine hintere Pufferbrust höhenverschwenkbar ausgebildet ist,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den hinteren Endbereich des Beladewagens gemäß Fig. 3 und
Fig.5 eine weitere Variante des Beladewagens.
[0017] Wie in Fig. 1 ersichtlich, setzt sich der Beladewagen 1 im wesentlichen aus einem
auf Schienenfahrwerken 2 abgesützten Fahrgestellrahmen 3 zusammen, auf dem eine in
Wagenlängsrichtung verlaufende Förderbandanordnung 4 vorgesehen ist. An jedem Längsende
des Fahrgestellrahmens 3 sind Puffer 5 vorgesehen, die in einer durch den Fahrgestellrahmen
3 gebildeten Rahmenebene 6 angeordnet sind. Zur Energieversorgung dient ein im vorderen
Endbereich des Wagens angeordneter Motor 7. Die Förderbandanordnung 4 setzt sich aus
einem in Transportrichtung im vorderen Endbereich angeordneten und in dessen Längsrichtung
verschiebbaren Übergabeförderband 8 und einem Aufnahmeförderband 9 mit einem in dessen
unteren Endbereich befindlichen Schütt-Trichter 10 zusammen. Das Übergabeförderband
8 ist in seinem unteren Endbereich in einem Führungsrahmen 11 verschiebbar gelagert,
der seinerseits um eine senkrecht zur Förderebene verlaufende Achse 12 verschwenkbar
mit dem Fahrgestellrahmen 3 verbunden ist. Zur weiteren Abstützung des Übergabeförderbandes
8 ist im vorderen Endbereich des Fahrgestellrahmens 3 ein Stützrahmen 13 mit Abstützrollen
14 vorgesehen, die quer zur Wagenlängsrichtung verschiebbar am Abstützrahmen 13 gelagert
sind. Ein sowohl mit dem Abstützrahmen 13 als auch mit dem Übergabeförderband 8 verbundener
Verschwenkantrieb 15 dient zur seitlichen Verschwenkung des Übergabeförderbandes 8
um die vertikale Achse 12 (siehe strichpunktierte Linien in Fig.2).
[0018] Wie insbesondere in Fig.2 ersichtlich, weist der Fahrgestellrahmen 3 in seinem im
Bereich des hinteren Schienenfahrwerkes 2 gelegenen Ende eine Öffnung 16 zur Durchführung
des Schienenfahrwerkes 2 auf. Dieses ist durch zwei jeweils an einer Wagenlängsseite
angeordnete und in Wagenlängsrichtung zum vorderen Schienenfahrwerk 2 verlaufende
Anlenkstangen 17 um eine quer zur Wagenlängsrichtung verlaufende Achse 18 verschwenkbar
am Fahrgestellrahmen 3 gelagert und zur Höhenverstellung mit Antrieben 19 verbunden.
[0019] Bei einer in Fig.3 und 4 dargestellten Weiterbildung des Beladewagens 1 ist eine
hintere, mit den Puffern 5 verbundene Pufferbrust 20 um eine quer zur Wagerlängsrichtung
verlaufende Achse verschwenkbar am Fahrgestellrahmen 3 gelagert und mit Verschwenkantrieben
21 verbunden. Zur ungehinderten Hochschwenkung der Pufferbrust 20 ist diese U-förmig
mit zwei in Wagerlängsrichtung und parallel zueinander verlaufenden Rahmenteilen 22
ausgebildet. Zur Beladung eines Schüttgutverladewagens 23 (Fig.1) wird der Beladewagen
1 bis knapp vor eine Gleisbaustelle verfahren, so daß sich der Schütt-Trichter 10
bzw. das hintere Ende der Förderbandanordnung 4 bereits oberhalb der Gleisbaustelle
befindet. Anschliessend erfolgt unter Beaufschlagung der beiden Antriebe 19 eine Absenkung
des hinteren Abschnittes des Fahrgestellrahmens 3 gegenüber dem hinteren Schienenfahrwerk
2. Mit Hilfe eines als Seilzugtrommel ausgebildeten Antriebes 25 erfolgt eine Verschiebung
des Übergabeförderbandes 8 von der teilweise in strichpunktierten Linien dargestellten
hinteren Überstellposition in eine in Fig.1 und 2 mit vollen Linien dargestellte Übergabeposition,
in der sich ein Abwurfende 26 über dem vorgeordneten Schüttgutverladewagen 23 befindet.
Dabei besteht durch den Verschwenkantrieb 15 die Möglichkeit, in Gleisbögen erforderliche
Verschwenkbewegungen durchzuführen, so daß das Abwurfende 26 genau mittig über dem
zu beladenden Wagen zu liegen kommt. Diese untere Aufnahmeposition zur Beladung beispielsweise
durch einen Bagger 24 ist in Fig.1 mit vollen Linien dargestellt. Nach Inbetriebnahme
der Antriebe für das Übergabe- und Aufnahmeförderband 8,9 erfolgt ein kontinuierlicher
Weitertransport des vom Bagger 24 im Aufnahmeende in den Schütt-Trichter 10 abgeworfenen
Schüttgutes in den vorgeordneten Schüttgutverladewagen 23.
[0020] Beider in Fig.3 und 4 dargestellten Variante besteht noch zusätzlich die Möglichkeit,
daß sich der Bagger 24 nach Hochschwenken der Pufferbrust 20 noch näher an den Schütt-Trichter
10 heranbewegen kann. Nach erfolgter Beladung wird die Pufferbrust 20 zurückverschwenkt
und mit dem restlichen Abschnitt des Fahrgestellrahmens 3 verriegelt. Unter Beaufschlagung
der Antriebe 19 wird der Fahrgestellrahmen 3 in seine normale, zur Gleisebene parallele
Position hochgeschwenkt (siehe strichpunktierte Linien in Fig.1) und das Übergabeförderband
8 mit Hilfe des Antriebes 25 in die Überstellposition zurückverlagert.
[0021] In Fig.5 ist ein weiterer Beladewagen 27 mit einem Fahrgestellrahmen 28 und zwei
Schienenfahrwerken 29 (von denen lediglich das in Transportrichtung hintere dargestellt
ist) sowie mit einer Förderbandanordnung 35 ersichtlich. Diese weist in ihrem unterhalb
einer durch den Fahrgestellrahmen 28 gebildeten Rahmenebene 30 befindlichen Aufnahmeende
31 einen Schütt-Trichter 32 auf. Eine hintere, U-förmig ausgebildete Pufferbrust 33
ist mit Hilfe von Schwenkantrieben 34 um quer zur Wagenlängsrichtung verlaufende Achsen
verschwenkbar mit dem Fahrgestellrahmen 28 verbunden. Der im Bereich des Schütt-Trichters
32 gelegene Abschnitt der Förderbandanordnung 35 ist im Vergleich zum restlichen Abschnitt
stärker in Richtung zum Gleis 36 geneigt angeordnet. Damit besteht die Möglichkeit,
auch ohne Höhenverstellung des hinteren Schienenfahrwerkes 29 relativ zum Fahrgestellrahmen
28 das Aufnahmeende 31 relativ tief für eine vereinfachte Beladung anzuordnen.
1. Beladewagen zum Aufnehmen, Weitertransport und Abwurf von Schüttgut auf Schüttgutverladewagen,
mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten und mit einer geneigten Förderbandanordnung
sowie einem in deren tiefer gelegenem Aufnahmebereich befindlichen Schütt-Trichter
verbundenen Fahrgestellrahmen, dadurch gekennzeichnet, daß das im Bereich des tiefer gelegenen Aufnahmeendes der Förderbandanordnung (4)
befindliche hintere Schienenfahrwerk (2) durch einen Antrieb (19) relativ zum Fahrgestellrahmen
(3) höhenverstellbar ausgebildet ist.
2. Beladewagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Schienenfahrwerk
(2) durch zwei jeweils an einer Wagenlängsseite angeordnete und in Wagenlängsrichtung
zum vorderen Schienenfahrwerk (2) verlaufende Anlenkstangen (17) um eine quer zur
Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse (18) verschwenkbar am Fahrgestellrahmen (3)
gelagert ist.
3. Beladewagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrgestellrahmen
(3) in seiner durch Puffer (5) führenden Rahmenebene (6) im Bereich des hinteren Schienenfahrwerkes
(2) zu dessen ungehinderter Durchführung eine Öffnung (16) aufweist.
4. Beladewagen nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderbandanordnung (4) aus einem in Tranportrichtung im vorderen Endbereich angeordneten
und in Längsrichtung verschiebbaren Übergabeförderband (8) und einem Aufnahmeförderband
(9) mit dem im unteren Endbereich befindlichen Schütt-Trichter (10) gebildet ist.
5. Beladewagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergabeförderband (8)
in seinem tiefer gelegenen, unteren Endbereich um eine senkrecht zur Förderebene verlaufende
Achse (12) verschwenkbar gelagert und mit einem am Fahrgestellrahmen (3 ) abgestützten
Verschwenkantrieb (15) verbunden ist.
6. Beladewagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstützung
des verschiebbaren Übergabeförderbandes (8) ein am Ende des Fahrgestellrahmens (3)
befestigter und mit dem Verschwenkantrieb (15) verbundener Abstützrahmen (13) mit
einem querverschiebbar gelagerten und Abstützrollen (14) aufweisenden Schlitten vorgesehen
ist.
7. Beladewagen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere, im Aufnahmebereich
mit dem Schütt-Trichter (10) verbundene Aufnahmeförderband (9) in dessen Transportebene
längsverschiebbar am Fahrgestellrahmen (3) gelagert ist.
8. Beladewagen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das untere
Ende des Aufnahmeförderbandes (9) im Bereich einer Pufferbrust (20) sowie unmittelbar
oberhalb derselben angeordnet ist.
9. Beladewagen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das untere,
mit dem Schütt-Trichter (32) verbundene Ende des Aufnahmeförderbandes unterhalb der
Rahmenebene (30) angeordnet ist.
10. Beladewagen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die in Transportrichtung
der Förderbandanordnung (4;35) hintere Pufferbrust (20;33) verschwenkbar ausgebildet
und mit einem Verschwenkantrieb (21;34) verbunden ist.
11. Beladewagen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine hinter dem hinteren
Schienenfahrwerk (2;29) gelegene und zur Bildung einer Öffnung U-förmig ausgebildete
Pufferbrust (33;20) des Fahrgestellrahmens (3;28) im Bereich ihrer beiden parallel
zueinander in Wagenlängsrichtung verlaufenden freien Rahmenteile (22) um eine quer
zur Wagenlängsrichtung verlaufende Achse verschwenkbar am anschließenden Abschnitt
des Fahrgestellrahmens (3;28) gelagert ist.