[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer zum Schneiden eines Gutsstranges in Scheiben mit
einer spiralförmigen, sich über etwa 150° bis 360° erstreckenden Schneidkante. Die
maximale Radiendifferenz der Schneidkante entspricht mindestens dem maximalen Durchmesser
des Gutsstranges, so daß bei jeder Messerumdrehung die Schneidkante den gesamten Querschnitt
des Gutsstranges passiert und eine vollständige Scheibe vom Gutsstrang abschneidet.
Das Messer sitzt verdrehfest auf einer senkrecht zu seiner Ebene angeordneten, im
wesentlichen parallel zur Längsachse des Gutsstranges ausgerichteten Antriebswelle.
[0002] Ein derartiges Messer ist beispielsweise aus der DE 38 33 596 C2 bekannt und hat
sich insbesondere zum Schneiden von Wurststrängen in Scheiben bewährt. Sollen dagegen
mit Messern dieser Art Nahrungsmittelstränge, wie beispielsweise Brot, in Scheiben
geschnitten werden, die dem Messer größere Reibungskräfte als Fleisch- und Wurstwaren
entgegensetzen, ist es erforderlich, die Messerseiten mit einem Ölfilm zu versehen.
Mit diesem gelingt es, den Reibungswiderstand zwischen Brot und Messer zu reduzieren
und auch zu verhindern, daß insbesondere bei frischer Ware auf den Messerseiten Teile
des Schneidguts zunehmend klebenbleiben, diese folglich den Reibungswiderstand noch
erhöhen und sogar das übrige Schneidgut beschädigen. Der laufend zu erneuernde Ölfilm
erfordert aber nicht nur ein aufwendiges Beölungssystem mit einer exakt einstellbaren
Dosierung, sondern führt darüber hinaus infolge der vom rotierenden Messer weggeschleuderten
Ölpartikel zu einer Verunreinigung des Schneidraumes. Dieser läßt sich daraufhin nur
mit erheblichem Zeit- und Arbeitsaufwand gründlich reinigen. Um der Gefahr einer Schimmelbildung
zu begegnen, sind gründliche Reinigungsarbeiten in verhältnismäßig kurzen Intervallen
durchzuführen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messer der eingangs beschriebenen Art
so auszubilden, daß unter Verzicht auf ein Beölungssystem dennoch Reibungskräfte zwischen
den Seitenflachen des Messers und dem Schneidgut auf ein Minimum reduziert werden
und insbesondere auch an den Seitenflächen des Messers keine Teile des Schneidguts
haftenbleiben.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem Messer der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, welches erfindungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil desselben angegebenen Merkmale aufweist.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Abwinkelung des die Schneidkante bildenden Außenrandstreifens
des Messers in Richtung zur Schnittfläche des Gutsstranges kommt dieser nur mit der
Schneidkante in Berührung, während die dem Gutsstrang zugewandte Seitenfläche des
Messers einen Abstand zur Schnittfläche einhält und insoweit keinerlei Reibung am
Gutsstrang unterliegt. Unterdessen wird die sich auf der dem Gutsstrang abgewandten
Seitenfläche des Messers bildende Scheibe infolge der Keilwirkung des abgewinkelten
Außenrandstreifens des Messers von diesem zunehmend abgelenkt und somit daran gehindert,
an der betreffenden Seitenfläche des Messers zu schleifen. Da der sich bildenden Scheibe
keine in Richtung auf den Gutsstrang wirkende Kraft entgegensteht, erfährt die vollständig
vom Gutsstrang abgeschnittene Scheibe durch das rotierende Messer einen sich weitgehend
frei auswirkenden Impuls, durch den die Scheibe noch weiter von der Seitenfläche des
Messers weggestoßen wird. So beschleunigt, kann die Scheibe durch einen Abführschacht
geleitet werden und beispielsweise in einen Verpackungsbeutel gelangen.
[0006] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist der die Schneidkante bildende Außenrandstreifen
des Messers 5° bis 9°, vorzugsweise 7° zur der Schnittfläche des Stranges abgewandten
Seitenfläche des Messers abgewinkelt.
[0007] Durch Versuche konnte nachgewiesen werden, daß durch eine sehr geringfügige Abwinkelung
des Außenrandstreifens des Messers die angestrebte Wirkung sich voll entfalten läßt.
[0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Schneidkante durch eine Fase
gebildet, welche auf der der Schnittfläche des Gutsstranges abgewandten Seitenfläche
des Messers in einem Winkel von 25° bis 35°, vorzugsweise 30° zur Ebene des Messers
angeschliffen ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Fase auf der der Schnittfläche des Gutsstranges abgewandten
Seitenfläche des Messers ist sichergestellt, daß allein die Schneidkante des Messers
mit der Schnittfläche des Gutsstranges in Berührung kommt und alle übrigen Messerbereiche
einen Abstand zur Schnittfläche des Gutsstranges einhalten.
[0010] Selbst unter Berücksichtigung einer Verformungsneigung des Gutsstranges infolge des
vom Messer ausgeübten Schneiddruckes reicht es aus, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung die Schneidkante 2 mm bis 4 mm, vorzugsweise 3 mm über die der Schnittfläche
des Gutsstranges zugewandte Seitenfläche des Messers vorsteht.
[0011] Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß der die Schneidkante
bildende Außenrandstreifen des Messers 20 mm bis 30 mm, vorzugsweise 25 mm breit ist,
so daß bei einer 7°-Abwinkelung des Randstreifens die Schneidkante 3 mm über die betreffende
Seitenfläche des Messers vorstehen kann.
[0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Messers dargestellt.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf das Messer;
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch einen abgebrochen dargestellten Außenrandstreifen des Messers
in gegenüber den Fig. 1 und 2 vergrößertem Maßstab.
[0013] Zum Schneiden eines Gutsstranges in Scheiben dient ein Messer 1, das zur Befestigung
auf einer nicht dargestellten Antriebswelle mit einer Bohrung 2 versehen ist. Das
Messer 1 hat eine spiralförmig verlaufende Schneidkante 3. Da der kleinste Radius
etwa 115 mm und der größte Radius etwa 310 mm beträgt, lassen sich ohne eine Veränderung
des senkrechten Abstandes zwischen der Antriebswelle und einem parallel zu dieser
angeordneten, gleichfalls nicht dargestellten Gutsstrang von diesem Scheiben vollständig
abtrennen, deren maximale Querschnittsabmessung die Radiendifferenz nicht überschreitet.
[0014] Das Messer 1 ist von einem Außenrandstreifen 4 mit einer Breite von etwa 25 mm umgeben,
der 7° zur der Schnittfläche des Stranges abgewandten Seite abgewinkelt ist. Auf der
gleichen Seite des Messers ist in einem Winkel von etwa 30° eine Fase 5 angeschliffen.
[0015] Die Ausbildung des Messers 1 stellt sicher, daß die Schneidkante 3 gegenüber der
dem Gutsstrang zugewandten Seitenfläche des Messers um etwa 3 mm vorsteht und nur
die Schneidkante 3 des Messers 1 mit der Schnittfläche des Gutsstranges in Berührung
kommt.
1. Messer zum Schneiden eines Gutsstranges in Scheiben mit einer spiralförmigen, sich
über etwa 150° bis 360° erstreckenden Schneidkante, deren maximale Radiendifferenz
mindestens dem maximalen Durchmesser des Gutsstranges entspricht, wobei das Messer
verdrehfest auf einer senkrecht zu seiner Ebene angeordneten, im wesentlichen parallel
zur Längsachse des Gutsstranges ausgerichteten Welle sitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Schneidkante (3) bildender Außenrandstreifen (4) des Messers (1) in einem
spitzen Winkel aus der Ebene des Messers (1) heraus zur Schnittfläche des Gutsstranges
hin vorsteht.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schneidkante (3) bildende
Außenrandstreifen (4) des Messers (1) 5° bis 9°, vorzugsweise 7° zur der Schnittfläche
des Stranges abgewandten Seitenfläche des Messers (1) abgewinkelt ist.
3. Messer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (3) durch
eine auf der der Schnittfläche des Gutsstranges abgewandten Seitenfläche des Messers
(1) in einem Winkel von 25° bis 35°, vorzugsweise 30° zur Ebene des Messers (1) angeschliffene
Fase (5) gebildet ist.
4. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante
(3) 2 mm bis 4 mm, vorzugsweise 3 mm über die der Schnittfläche des Gutsstranges zugewandten
Seitenfläche des Messers (1) vorsteht.
5. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schneidkante
(3) bildende Außenrandstreifen (4) des Messers (1) 20 mm bis 30 mm, vorzugsweise 25
mm breit ist.