(19)
(11) EP 0 506 603 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1992  Patentblatt  1992/40

(21) Anmeldenummer: 92710008.1

(22) Anmeldetag:  10.03.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B28B 7/22, E04G 11/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR IT LI NL

(30) Priorität: 23.03.1991 DE 4109640

(71) Anmelder: Betonbau GmbH
D-68753 Waghäusel (DE)

(72) Erfinder:
  • Primus, Illo-Frank, Dr.-Ing.
    W-7507 Pfinztal 1 (DE)

(74) Vertreter: Hiebsch, Gerhard F., Dipl.-Ing. 
Hiebsch & Peege Patentanwälte Postfach 464
D-78204 Singen
D-78204 Singen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Monolithische Raumzelle und Verfahren zu deren Herstellung


    (57) Bei einem Verfahren zum Herstellen einer monolithischen Betonraumzelle mit einem Boden und vier Umfassungswänden mittels eines faltbaren Schalungskernes mit festem Deckenspiegel, vier Eckstielen od.dgl. Eckelementen, mindestens vier Wandschaltafeln sowie verfahrbaren Außenschalwänden, werden an die Umfassungswände (14) der Raumzelle auf die den Wandschaltafeln (60) gegenüberstehenden Bereiche nach innen ragende Konsolenleisten (24) monolithisch anbetoniert und beim Falten des Schalungskernes zuerst die Wandschaltafeln um eine Strecke (n) und anschließend die Eckstiele (58) um ein Maß (f) eingezogen, wobei die Strecke (n) größer gewählt wird als das Kragmaß (t) der Konsolenleiste sowie das Maß (f) kleiner als das Differenzmaß der Strecke (n) abzüglich des Kragmasses (t).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine monolithische Raumzelle sowie ein Verfahren zu deren Herstellung nach den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.

    [0002] Ein Verfahren zum Herstellen monolithischer Betonraumzellen mittels Kernschalungen und Außenschalwänden, bei denen Boden und Umfassungswände aus einem Guß in einem einzigen Herstellungsschritt betoniert werden ist beispielsweise der DE-OS 24 00 390 zu entnehmen.

    [0003] Auch ist es bekannt, durch oberflächenbündig einbetonierte Bewährungsanschlußschienen Betonkonsolen in einen zweiten Arbeitsgang nachträglich anzubetonieren. Da die Außenschalwände der Form nach allen vier Seiten von der Raumzelle bequem abgefahren werden können, bedarf es zudem wohl keiner besonderen Überlegungen, Betonkonsolen außen an die Umfassungswände von Raumzellen anzufügen. Im Gegensatz dazu ist das Falten des Schalungskernes, der den von der Raumzelle umhüllten Raum bildet, von hohem Schwierigkeitsgrad.

    [0004] In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, die Ausstattung von Raumzellen mit Konsolen zu verbessern und dazu ein günstiges Verfahren vorzuschlagen.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt bezüglich des Verfahrens die Lehre nach Patentanspruch 1; um in die Raumzelle nach innen ragende konsolenleisten unbeschädigt einbringen zu können und vor allem zu entschalen sowie zum Abheben der Raumzelle von der kernschalung bei unterschiedlichen Schwerpunktslaagen der Raumzelle, die durch die verschiedensten Anordnungen von Türen und Aussparungen in den Außenwänden zustande kommen, bedarf es der beschriebenen erfinderischen Verfahrenslösung.

    [0006] An die Umfassungswände der Raumzelle werden auf die den Wandschaltafeln gegenüberstehenden Bereiche nach innen ragende konsolenleisten monolithisch anbetoniert sowie beim Falten des Schalungskernes zuerst die Wandschaltafeln um eine Strecke n und anschließend die Eckstiele um ein Maß f eingezogen, wobei jene Strecke n größer gewählt wird als das kragmaß t der konsolenleiste sowie das Maß f kleiner als das Differenzmaß der Stecke n abzüglich des Kragmasses t. Zudem soll in die vom Boden der Raumzelle und ihren Umfassungswänden gebildeten Ecke eine umlaufende Bodenleiste eingeformt werden, deren bodenparallele Breite i größer gewählt wird als die Strecke n.

    [0007] Als günstig hat es sich erwiesen, das Einzugsmaß f für die Eckstiele kürzer zu wählen als das kragmaß t für die konsolenleiste. Auch wird bevorzugt die kernschalung -- oder wenigstens Teile von ihr -- beim Ausschalen gegenüber einer Pultfläche der konsolenleiste geringfügig abgesenkt.

    [0008] Erfindungsgemäß wird so entsprechend der Lehre des Patentanspruches 7 eine Betonraumzelle mit an ihren Umfassungswänden zumindest über einen Teil ihrer Länge monolithisch anbetonierten, nach innen ragenden konsolenleisten erzeugt. Diese weisen jeweils eine zum Boden parallele Firstfläche sowie dieser gegenüber eine zur Umfassungswand geneigte Pultfläche auf. Auch können über die Höhe der Umfassungswände der Raumzelle mehrere konsolenleisten in Abständen parallel zueinander monolithisch angeformt sein.

    [0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung verläuft in der Raumzelle in den vom Boden und wenigstens einem Teil der Umfassungswände gebildeten Ecken eine ihrerseits monolithisch angegossene Bodenleiste, die bevorzugt eine zum Boden etwa parallele Leistenoberfläche sowie eine dazu geneigte Innenfläche besitzt.

    [0010] Dazu hat es sich als günstig erwiesen, daß die Breite der Firstfläche kleiner als die Breite der Leistenoberfläche der Bodenleiste, bevorzugt etwa von halber Breite, ist. Die konsolenleiste soll in Abstand von den Wandecken enden, der erfindungsgemäß u. a. von den Schenkeln winkelartiger Eckschwerter bestimmt ist.

    [0011] Erfindungsgemäß weisen die -- bevorzugt mit vertikalen Aussteifungskörpern ausgestatteten -- Wandschaltafeln Formrinnen für die konsolenleisten in entsprechend geformten Schalungsrinnen auf, die zum besseren Entschalen endwärts konisch ausgebildet sind.

    [0012] Dank einer besonderen Ausgestaltung der konsolenleisten wird der Einbau von Zwischen- oder Querwänden aus Beton ohne zeitweilige Schrägstützen ermöglicht; die konsolenleisten sind jeweils durch eine Aussparung in zwei Abschnitte geteilt, wobei bei mehreren übereinander vorgesehenen konsolenleisten deren Aussparungen miteinander vertikal fluchten. Die Trenn- oder Querwände können dann -- dort festliegend -- in den/die Spalt/e der konsolenleiste/n eingesetzt werden.

    [0013] Bei einer besonderen Ausführungsform erstreckt sich zwischen zwei Umfassungswänden der Raumzelle zumindest eine den Zellenraum querende monolithisch angegossene Schwelle, die sich aufwärts verjüngt. Diese dient vor allem als Ölschwelle gegen auslaufendes Transformatorenöl oder als Sockel für Zwischenwände. Die Höhe der Schwelle soll zumindest das Doppelte der Bodenleistenhöhe messen.

    [0014] Bei der erfindungsgemäßen Schalung für diese Ausgestaltung weist ein Schalungskasten für die Schwelle nahe den Schalungsteilen für die Bodenleiste eine Stufe auf, die von einem Schieberbrett gebildet ist, welches mit einem Wandschieber sowie einem der Leistenoberfläche anliegenden Bodenschalungsstreifen relativ zur Schalung bewegbar angeordnet ist.

    [0015] Weitere Merkmale sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung, diese zeigt in:

    Fig.1: einen Längsschnitt durch eine als Transformationsstation od. dgl. dienende Raumzelle;

    Fig. 2: einen Teil einer geschnittenen Draufsicht auf die Raumzelle;

    Fig. 3: ein vergrößertes Detail der Fig. 1;

    Fig. 4: eine Schrägsicht in eine Ecke der Raumzelle;

    Fig. 5: einen Längsschnitt durch eine andere Raumzelle;

    Fig. 6: eine Schrägsicht in die Raumzelle der Fig. 5 unter Vernachlässigung zweier Wände;

    Fig. 7: eine axonometrische Schnittfigur zu Fig. 5 nach deren Linie VII - VII;

    Fig. 8: die Raumzelle der Fig. 7 in verändertem Zustand;

    Fig. 9: eine weitere Raumzelle in einer der Fig. 7 entsprechenden Wiedergabe;

    Fig. 10: eine Schrägsicht auf einen Teil einer Raumzelle;

    Fig. 11: eine Schrägsicht auf eine andere Raumzelle;

    Fig. 12, Fig. 13: Längsschnitt zu und Draufsicht auf die Raumzelle nach Fig. 11;

    Fig. 14, Fig. 15: Längsschnitt und Draufsicht auf eine andere Raumzelle;

    Fig. 16: eine Schrägsicht zu Fig. 14, 15;

    Fig. 17: eine Skizze von Schalungsteilen für ein Herstellungsverfahren;

    Fig. 18: eine Schrägsicht auf einen Schalungskern der Fig. 17;

    Fig. 19: einen Längsschnitt durch Fig. 18 nach deren Linie XIX - XIX;

    Fig. 20: ein vergrößertes Detail aus Fig. 19;

    Fig. 21: einen vergrößerten Horizontalschnitt durch einen Teil der Fig. 18 nach deren Linie XXI - XXI;

    Fig. 22: einen vergrößerten Schemaschnitt durch einen Schalungskern der Fig. 18 nach deren Schnittlinie XXII-XXII;

    Fig. 23: den Querschnitt durch Fig. 22 nach deren Schnittlinie XXIII - XXIII;

    Fig. 24, Fig. 25: den Fig. 22, 23 entsprechende Wiedergaben des Schalungskerns in einer anderen Betriebsstellung;

    Fig. 26: eine geschnittene Draufsicht auf einen Eckbereich der Schalung;

    Fig. 27: eine Schrägsicht auf einen Teil einer Raumzelle mit einer Ölschwelle;

    Fig. 28: einen Längsschnitt durch ein Schalungselement zu Fig. 27 - etwa geschnitten in Linie XXVIII-XXVIII der Fig. 29;

    Fig. 29: eine Schrägsicht auf einen Ausschnitt der Schalung;

    Fig. 30: eine andere Schrägsicht zu Fig. 29.



    [0017] In Fig. 1 ist eine Raumzelle 10 der lichten Länge a von beispielsweise 6380 mm aus einem Boden 12 der Dicke b von etwa 100 mm sowie aus Längs- und Querwänden 14, 16 zu erkennen.

    [0018] Am Übergang vom Boden 12 zu den nachfolgend auch als Umfassungswände bezeichneten Längs- und Querwänden 14,16 ist eine umlaufende Anformung als Bodenleiste 18 vorgesehen, deren Höhe e etwa der Bodendicke b entspricht. Diese Anformung 18 einer unteren Weite g von hier 133 mm bildet eine zur Bodenoberfläche 13 parallele Leistenoberfläche 19, welche eine umlaufende kante 20 bestimmt. Von dieser ab verläuft zur Bodenoberfläche 13 eine querschnittlich geneigte Innenfläche 21 der Anformung oder Bodenleiste 18.

    [0019] Die Breite i jener Leistenoberfläche 19 mißt etwa 110 mm, und deren kante 20 überragt im gewählten Ausführungsbeispiel eine freie Stirnfläche 22 einer jeweils aus den Längs- und Querwänden 14,16 herausgeformten konsolenleiste 24 zum Zelleninnenraum 15 hin um etwa 50 mm. Die größte Höhe q der konsolenleiste 24 im Bereich der angrenzenden Umfassungswand 14 bzw. 16 beträgt im gewählten Ausführungsbeispiel 180 mm, ihre kleinste Höhe q₁ etwa 110 mm; die Unterfläche 26 der konsolenleiste 24 ist zur Stirnfläche 22 -- die in einem Abstand bzw. mit einem kragmaß t zur Innenfläche der angeformten Umfassungswand 14 bzw. 16 verläuft- pultartig nach oben geneigt. Die als Auflage dienende Firstfläche 28 der konsolenleiste 24 steht zur Bodenoberfläche 13 in einem Abstand h von etwa 700 mm.

    [0020] Auch zu den vertikalen Raumzellenecken 17 hält die konsolenleiste 24 einen horizontalen Abstand k von etwa 500 mm.

    [0021] Nach den Fig. 5 bis 7 können an den Längswänden 14 und/oder den Querwänden 16 jeweils mehrere konsolenleisten 24 übereinander monolithisch angeformt sein und nehmen in Fig. 8 zum Boden 12 der Raumzelle 10a parallele Tragauflagen 30 auf. Nicht dargestellt ist eine erfindungsgemäße Ausführung mit an ihrer Umfassungswand 14 bzw. 16 zu deren Unter- bzw. Oberkante geneigt verlaufender -- also schrägliegender -konsolenleiste.

    [0022] Die Raumzelle 10b der Fig. 9 ist -- statt mit einem Boden 12 -- mit einer angeformten Decke 32 ausgestattet; die Raumzellen 10c,10d der Fig. 10 bis 13 bieten jeweils eine querstehende Zwischenwand 34 an, die in entsprechende Aussparungen 36 der einander gegenüberliegend angeformten Bodenleisten 18 und konsolenleisten 24 eingesetzt ist; diese Aussparungen 36 entstehen dadurch, daß Bodenleiste 18 und konsolenleiste 24 auf eine Länge m unter Bildung von Leistenabschnitten 18a,18b bzw. 24a,24b unterbrochen sind.

    [0023] In Fig. 11 bis 16 sind über einer durch konsolenleisten 24 bestimmten Ebene der Raumzelle 10d, 10e Türausschnitte 40 für Türen 42 vorgesehen, in der Raumzelle 10e der Fig. 15 ist zudem eine Mittelwand 44 zu erkennen, die sich zwischen einer der Querwände 16 und der dazu parallelen Zwischenwand 34 erstreckt und in Aussparungen 36 der konsolenleisten 24 und der Bodenleisten 18 sitzt.

    [0024] Die Raumzelle 10 -- und entsprechend die Raumzelle 10a bis 10e -- wird unter Einsatz eines Schalungskerns 50 sowie an diesen heranfahrbarer Außenschaltafeln 52 gegossen. Der Schalungskern 50 ruht in Fig. 17, 18 auf nicht wiedergegebenen Stützen, ist von einem umlaufenden Bodenrahmen 54 umgeben und kann nach außen ragende Einsätze 56 für die erwähnten Türausschnitte 40 tragen.

    [0025] Der Schalungskern 50 ist faltbar und weist vier Eckschwerter oder Eckstiele 58 auf, die jeweils an zwei benachbarte Wandtafeln 60 so angrenzen, daß die Querschnittslänge u eines Schenkels 59 der Eckstiele 58 geringfügig kürzer ist als das genannte Abstandsmaß k. Fig. 21 läßt erkennen, daß das Eckschwert 58 durch ein ausgeklingtes Vertikalprofil 57 angeschlossen wird, Fig. 26 zeigt eine Form der diagonalen Abstützung 55 für das Eckschwert 58.

    [0026] Der Schalungskern 50 wird durch einen Deckenspiegel 62 als Innenschalung für den Boden 12 der Raumzelle 10 ergänzt, und die bevorzugt aus Holz bestehenden Wandtafeln 60 sind gemäß Fig. 19 durch vertikale -- Winkeleisen 63a und Rinnenprofile 63b aufweisende -- Ständer 63 als Aussteifungskörper verstärkt sowie mit -- parallel zum Deckenspiegel 62 angeordneten -- Formrinnen 64 versehen, deren Querschnitt jenem der konsolenleisten 24 entspricht. Die Formrinnen 64 verlaufen in angeschweißten Schalungsrinnen 68 aus gekantetem Blech (Fig. 20) und ihre Enden 70 verjüngen sich -- dank eingelegter Keilelemente 71 -- konisch.

    [0027] Die Oberkanten 61 der Wandtafeln 60 des Schalungskerns 50 bilden zusammen mit einer Schrägkante 66 des in Fig. 22, 24 oben liegenden Deckenspiegels 62 die Schalwände für die Bodenleiste 18.

    [0028] Die Aussparungen 36 zwischen den konsolenleistenabschnitten 24a,24b werden durch in die Schalungsrinne 68 eingelegte --in der Zeichnung vernachlässigte -- Aussparungskörper bestimmt. Letztere werden an Schraubhülsen od. dgl. Befestigungseinrichtungen der Schalungsrinne 68 festgelegt.

    [0029] Beim Falten des Schalungskerns 50 werden zuerst die Wandtafeln 60 um eine Stecke n -- hier 100 mm -- in Pfeilrichtung x eingezogen und anschließend die Eckstiele 58 um ein Maß f von 35 mm. Jene Strecke n -- und entsprechend die horizontale Breite i der Bodenleiste 18 -- ist größer als das kragmaß t der konsolenleiste 24, das Maß f kleiner als das Differenzmaß der Strecke n abzüglich jenes Kragmaßes t von 60 mm (n - t = 40 mm). Durch diese Maßgaben wird erreicht, daß die Raumzelle 10 selbst bei unterschiedlichsten Schwerpunkten und dadurch bedingten Schieflagen während des Herausziehens aus dem Kern nach oben mittels Kran und Traverse an den Eckstielen 58 geführt wird, so daß die noch aus wenig festem Beton bestehenden konsolenleisten 24 nicht abgebrochen zu werden vermögen.

    [0030] Eine besondere Ausführung einer Raumzelle 10f -- mit an die Zellenwände 14, 16 angeformtem Boden 12 -- bzw. deren Schalung zeigen die Fig. 27 bis 29. An den Boden 12 ist gemeinsam mit der Bodenleiste 18 zwischen zwei zueinander parallelen Längswänden 14 ein Wandstreifen 46 -- insbesondere eine Ölschwelle 46 -- mit sich aufwärts verjüngendem Querschnitt der oberen Breite i₁ von etwa 100 mm angeformt, dessen/deren Höhe p etwa die doppelte Leistenhöhe e mißt. Diese Ölschwelle 46 begrenzt eine Auffangwanne beispielsweise für Transformatorenöl und geht nahe der Bodenleiste 18 unter Bildung eines in einem Winkel y geneigten schulterartigen Absatzes 47 der Höhe bzw. Breite c in einen Anschlußkörper 48 über. Dieser entsteht durch eine besondere Schalung, welche eine Automatisierung des Ausschalvorganges begünstigt.

    [0031] Der Schalungsspiegel 74 für diese Raumzelle 10f läßt gemäß Fig. 28 in seiner auf I-Trägern 76 eines Trägergerüstes 77 ruhenden Horizontalfläche 78 einen sich -- hier abwärts --konisch verjüngenden Schalkasten 80 für die Ölschwelle 46 erkennen und bei 82 einen Schloßbolzen, dank dessen der Schalungsrand 75 anschließbar ist.

    [0032] In Fig. 29 ist eine leicht geneigte Seitenwand 84 des Schalkastens 80 zwischen dessen kastenboden 85 und der Horizontalfläche 78 wiedergegeben. Nahe deren Übergang in die geneigte Randschalung 79 für die Bodenleiste 18 -- deren Bodenschalungsstreifen hier mit 86 bezeichnet ist -- sind Dreiecksleisten 90 zur Ausbildung jenes Absatzes 47 vorgesehen, dessen Oberfläche auch in einem horizontalen Winkel y₁ geneigt ist. Der Abstand d dieser Dreiecksleiste 90 von der Schalungsaußenkante 73 mißt hier etwa 225 mm als Längenmaß für den freien Teil einer Stufenfläche, welche die Schalung für die Oberfläche 49 des Anschlußkörpers 48 ergibt und von einem unterhalb des Bodens 85 -- in einem Abstand s -- verlaufenden Schieberbrettes 87 gebildet wird. Dieses ist mit dem Bodenschalungsstreifen 86 durch einen parallel zur Seitenwand 84 geneigten Wandschieber 88 verbunden. Der Übergang zwischen der mit dem Bodenschalungsstreifen 86 horizontal verschiebbaren Einheit Schieberbrett 87/Wandschieber 88 einerseits und der Seitenwand 84 mit kastenboden 85 überbrückt jene Dreiecksleiste 90, die gemäß Fig. 30 U-förmig angebracht wird.

    [0033] Beim Ausschalen werden die beschriebenen Abschnitte 86/87/88 in Pfeilrichtung der Fig. 29 relativ zu den anderen Schalungsteilen 78/79/84/85 bewegt und abgezogen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen einer monolithischen Betonraumzelle mit einem Boden und vier Umfassungwänden mittels eines faltbaren Schalungskernes mit festem Deckenspiegel, vier Eckstielen od.dgl. Eckelementen, mindestens vier Wandschaltafeln sowie verfahrbaren Außenschalwänden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an die Umfassungwände der Raumzelle auf die den Wandschaltafeln gegenüberstehenden Bereiche nach innen ragende Konsolenleisten monolithisch anbetoniert werden, und daß beim Falten des Schalungskernes zuerst die Wandschaltafeln um eine Strecke (n) und anschließend die Eckstiele um ein Maß (f) eingezogen werden, wobei die Strecke (n) größer gewählt wird als das Kragmaß (t) der Konsolenleiste sowie das Maß (f) kleiner als das Differenzmaß der Stecke (n) abzüglich des Kragmasses (t).
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die vom Boden der Raumzelle und ihren Umfassungswänden gebildeten Ecke eine umlaufende Bodenleiste eingeformt wird, deren bodenparallele Breite (i) größer gewählt wird als die Strecke (n), und/oder, daß das Einzugsmaß (f) für die Eckstiele kürzer gewählt wird als das Kragmaß (t) für die Konsolenleiste.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernschalung wenigstens teilweise beim Ausschalen gegenüber einer Pultfläche der Konsolenleiste geringfügig abgesenkt wird, und/oder daß in der Linie der Konsolenleiste bzw. der Bodenleiste Unterbrechungen durch entsprechende Aussparungskörper hergestellt werden.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Boden der Raumzelle sowie zwei parallelen Umfassungswänden eine letztere verbindende Bodenschwelle angeformt wird und die Schalung im Durchdringungsbereich von Bodenschwelle und Bodenleiste beim Ausschalen relativ zur angrenzenden Schalung bewegt wird.
     
    5. Monolithische Betonraumzelle aus einem Boden oder einer Decke und vier Umfassungswänden, insbesondere nach dem Verfahren gemäß einem der voraufgehenden Ansprüche mit einem Schalungskern aus festem Deckenspiegel, vier Eckstielen, mindestens vier Wandschaltafeln sowie verfahrbaren Außenschalwänden gegossene Betonraumzelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfassungswände (14,16) der Raumzelle (10) zumindest über einen Teil ihres Umfanges monolithisch anbetonierte, nach innen ragende Bodenleisten (18) und/oder Konsolenleisten (24) aufweisen.
     
    6. Raumzelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenleiste (18) eine zum Boden (12) etwa parallele Leistenoberfläche (19) sowie eine dazu geneigte Innenfläche (21) aufweist, und/oder daß die Konsölenleiste (24) eine zum Boden (12) oder der Decke (32) parallele Firstfläche (28) sowie dieser gegenüber eine zur Umfassungswand (14, 16) geneigte Pultfläche (26) aufweist.
     
    7. Raumzelle nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß in ihr in den vom Boden (12) oder der Decke (32) und wenigstens einem Teil der Umfassungswände (14, 16) gebildeten Ecken eine monolithisch angegossene Bodenleiste (18) verläuft.
     
    8. Raumzelle nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (t) der Firstfläche (28) kleiner als die Breite (i) der Leistenoberfläche (19) der Bodenleiste (18), bevorzugt etwa von halber Breite (i), ist, und/oder, daß die Konsolenleisten (24) in Abstand (k) von den Wandecken (15) enden.
     
    9. Raumzelle nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß über die Höhe der Umfassungswände (14, 16) der Raumzelle (10) mehrere Konsolenleisten (24) in Abständen parallel zueinander monolithisch angeformt sind.
     
    10. Raumzelle nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandschaltafeln (60) Formrinnen (64) für die Konsolenleisten (24) in entsprechend geformten Schalungsrinnen (68) aufweisen, die endwärts konisch ausgebildet sind, wobei gegebenenfalls die Schalungsrinnen (68) in senkrechten Aussteifungskörpern (63) der Schalung angeordnet und/oder durch Schweißen od.dgl. an der Wandschaltafel (60) festgelegt ist.
     
    11. Raumzelle nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolenleiste (24) durch eine Aussparung (36) in zwei Abschnitte (24a, 24b) geteilt ist, wobei bei mehreren übereinander vorgesehenen Konsolenleisten deren Aussparungen miteinander fluchten, und/oder in den/die Spalt/e (36) der Konsölenleiste/n (24) eine Trennwand (34, 44) eingesetzt ist.
     
    12. Raumzelle nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolenleisten (24) an einander gegenüberliegenden Paaren von Umfassungswänden (14 oder 16) angeformt sind und/oder, daß die Konsolenleisten (24) zweier gegenüberliegender Umfassungswände (14, 16) unter einem Winkel zur Bodenfläche (13) monolithisch angeformt sind.
     
    13. Raumzelle nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in die Konsolenleisten (24) oberflächenbündig Befestigungsmittel, wie Dübel, Hülsen, Ankerschienen, Anschweißplatten, Bewehrungsanschlußschienen oder Zahnstangen, Schwalbenschwanz-Nuten, Gummieinlagen, Höhenjustiereinrichtungen od.dgl., eingeformt sind.
     
    14. Monolithische Betonraumzelle aus einem Boden oder einer Decke von vier Umfassungswänden, insbesondere nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Schalungskern aus festem Deckenspiegel, vier Eckstielen, mindestens vier Wandschaltafeln sowie verfahrbaren Außenschalwänden gegossene Betonraumzelle, die gegebenenfalls eines oder mehrere der Merkmale nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 13 aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen zwei Umfassungswänden (14) der Raumzelle (10f) zumindest eine den Zellenraum querende monolithisch angegossene Schwelle (46) erstreckt, die sich aufwärts verjüngt, wobei bevorzugt die Höhe (p) der Schwelle (46) zumindest das Doppelte der Höhe (e) der Bodenleiste (18) mißt.
     
    15. Raumzelle nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwelle (46) im Bereich einer zwischen Boden (12) und Umfassungswand (14) vorgesehenen Bodenleiste (18) einen Anschlußkörper (48) größeren Querschnitts enthält, wobei zwischen den Außenflächen der Schwelle und denen ihres Anschlußkörpers ein schulterartiger Absatz verläuft, dessen Oberfläche zur Vertikalen und/oder zu den Außenflächen der Schwelle in einem Winkel (y bzw. y₁) geneigt ist.
     
    16. Raumzelle nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalungskasten (80) für die Schwelle (46) nahe den Schalungsteilen (79, 86) für die Bodenleiste (18) eine Stufe aufweist, die von einem Schieberbrett (87) gebildet ist, welches mit einem Wandschieber (88) sowie einem der Leistenoberfläche (19) anliegenden Bodenschalungsstreifen (86) relativ zur Schalung (78, 79, 84, 85) bewegbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht