[0001] Die Erfindung betrifft eine Arretiervorrichtung für die Überspannung eines Rohrleitungskompensators,
wobei an einer Seite der Kompensatorüberspannung zwei Laschen befestigt sind, die
die Querkräfte über einen Querbolzen und einen Kulissenstein auf eine an der Gegenseite
befestigte Lasche übertragen.
[0002] Derartige Kompensatorüberspannungen sind für den Bewegungsausgleich von Heißrohrleitungen
von Schachtöfen, insbesondere bei Hochöfen, vorgesehen, beispielsweise im Gichtgas-Rohrleitungssystem.
Auch bei Heißwindringleitungen, von denen Düsenstöcke zu den einzelnen Blasformen
führen, aus denen Heißwind in das Ofengestell eingeblasen wird, lassen sich derartige
Kompensatoren mit Überspannung nach der DE-36 41 138 C1 einsetzen, denn infolge von
erheblichen Temperaturunterschieden zwischen dem Ofengestell und der Heißwindringleitung
können dort Dehnungen bzw. Wärmespannungen auftreten. Die bekannten Kompensatoren
mit entsprechenden Überspannungen sollen Winkelbewegungen und axiale Verschiebungen
der Düsenstöcke zulassen.
[0003] Verschleißteile wie Blasfornen, Düsenspitzen sowie Krümmer und Zwischenrohre müssen
während des Hochofenbetriebes regelmäßig ausgebaut und ausgewechselt werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, kürzeste Stillstandszeiten beim Düsenwechsel zu erreichen
und dabei den Kompensator beim Wechsel der Einzelteile des Düsenstockes in seiner
Lage zu fixieren, so daß das Gewicht der noch am Kompensator hängenden Teile - Zwischenrohr
bzw. Zwischenrohr mit Düsenstockkrümmer - aufgenommen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, wie es in den Patentansprüchen
angegeben ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Arretierung des Kompensators und der Kompensatorüberspannung
kann beispielsweise aus zwei Flachstäben bestehen, die an der losen Seite eine Ausnehmung
aufweisen und die zur Kompensatorüberspannung um 90 ° versetzt an einem Kompensatorflansch
biegesteif angeschlossen sind.
[0007] Bei Anwendungsfällen, bei denen während der Arretierung der Kompensator nur geringe
Gewichte aufzunehmen hat, genügt die Anbringung nur eines Flachstabes.
[0008] Am anderen Flansch des Kompensators sind Gewindebolzen befestigt, die in Ausnehmungen
an den Flachstäben gesteckt werden. Die Ausnehmungen an den Flachstäben müssen groß
genug sein, um Relativbewegungen zwischen den Flachstäben und den Gewindestangen nicht
zu behindern.
[0009] Beim vorgesehenen Wechsel von Teilen des Düsenstockes oder auch des gesamten Düsenstockes
wird die Arretierung in der Weise betätigt, daß Muttern auf den und durch Anziehen
mittels Gegenmuttern der Kompensator und die Kompensatorüberspannung zwischen zwei
Flanschen fixiert werden.
[0010] Die beim Wechsel von Teilen oder des gesamten Düsenstockes am unteren Kompensatorflansch
auftretenden Kräfte und Momente werden zu diesem Zeitpunkt über die Kompensator-Überspannung
und Arretiervorrichtung übertragen.
[0011] Nach Beendigung der Reparaturarbeiten und vor Inbetriebnahme des Düsenstockes wird
die Arretiervorrichtung durch Lösen der beiden Muttern auf den Gewindestangen entlastet
und außer Betrieb genommen.
[0012] Anstelle der zuvor beschriebenen Fixierung der Flachstäbe kann nach den Merkmalen
des Nebenanspruchs eine Arretierung der Flachstäbe mit dem Kompensatorflansch mit
Hilfe eines transportablen Montagedruckzylinders vorgenommen werden.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand von schematischen Schnittdarstellungen näher
erläutert.
[0014] Fig. 1 zeigt den Schnitt eines Düsenstockes mit dem Kompensator und der erfindungsgemäßen
Arretiervorrichtung im Zusammenwirken mit der Kompensatorüberspannung.
[0015] Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des Kompensators.
[0016] Fig. 3 zeigt einen Halbschnitt durch die Arretiervorrichtung, die mit Hilfe eines
Montagedruckzylinders fixiert wird.
[0017] Fig. 4 zeigt den hydraulischen Druckzylinder im senkrechten Schnitt.
[0018] Fig. 1 und 2 zeigen den Düsenstock eines Hochofens, der zur Aufnahme von Wärmedehnungen
und Relativbewegungen zwischen Hochofen und dem Stutzen der Heißwindringleitung (13)
mit einem mehrwandigen Kompensator (1) ausgerüstet ist. Der Kompensator (1) wird zur
Übertragung von Querkräften, die weitgehend aus dem Innendruck und dem Gewicht von
Düsenspitze (3), Krümmer (4), dem Zwischenrohrstück (5) und der feuerfesten Auskleidung
(14) bestehen, mit einer Kompensatorüberspannung (2) versehen, die Lateralbewegungen
in Düsenstockebene verhindert, jedoch alle übrigen Bewegungen zuläßt.
[0019] Während des Hochofenbetriebes müssen die Verschleißteile, wie z.B. die Düsenspitze
(3), regelmäßig ausgewechselt werden. Für diesen Wechsel muß mindestens auch der Krümmer
(4) mit ausgebaut werden, so daß das Zwischenrohrstück (5) dann frei an dem Kompensator
(1) hängt.
[0020] Um kurze Wechselzeiten zu erreichen, muß der Kompensator (1) während des Wechsels
der Düsenspitze (3) in seiner Lage fixiert werden, wobei die Arretiervorrichtung das
Gewicht des Zwischenrohres (5) einschließlich des feuerfesten Materials (14) tragen
muß. Die Arretierung besteht aus zwei Flachstäben (6), die gegenüber der Überspannung
(2) um 90 ° versetzt am oberen Kompensatorflansch (7) biegesteif angeschlossen sind.
[0021] Am unteren Kompensatorflansch (8) sind Gewindebolzen (9) befestigt, die durch eine
Ausnehmung (12) in die Flachstäbe (6) reichen.
[0022] Zur Fixierung des Flansches (8) werden Muttern (10) und Gegenmuttern (11) auf die
Gewindebolzen (9) geschraubt und der Flansch (8) durch Anziehen der Gegenmutter (11)
reibschlüssig gegen die Flachstäbe (6) gepreßt.
[0023] Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführung der Arretiervorrichtung, die anstelle
der zuvor beschriebenen Fixierung der Flachstäbe (6) an dem Kompensatorflansch (8)
mit Hilfe eines Montagedruckzylinders (17) durchgeführt wird.
[0024] Ein Druckzylinder (17) wird in die jeweilige Ausnehmung (15) des Kompensatorflansches
(8) eingesetzt und durch eine Halterung (18) zunächst in Schwebe gehalten. Mit Hilfe
einer Hydraulikpumpe (19) wird der Hydraulikzylinder (17) über ein Futterblech (16)
gegen den Flachstab (6) gepreßt. Die Arretiervorrichtung wird dadurch in die Lage
versetzt, während des Wechsels der vorab beschriebenen Verschleißteile (3, 4), den
Kompensator (1) in seiner Lage zu fixieren.
Bezugsziffernliste:
[0025]
- 1
- Kompensator
- 2
- Kompensatorüberspannung
- 3
- Düsenspitze
- 4
- Krümmer
- 5
- Zwischenrohr
- 6
- Flachstäbe
- 7
- Oberer Kompensatorflansch
- 8
- Unterer Kompensatorflansch
- 9
- Gewindebolzen
- 10
- Mutter
- 11
- Gegenmutter
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Stutzen der Heißwindleitung
- 14
- Feuerfest-Material
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Futterblech (Keil)
- 17
- Montagedruckzylinder
- 18
- Halterung für Montagedruckzylinder
- 19
- Hydraulikpumpe
1. Arretiervorrichtung für die Überspannung eines Rohrleitungskompensators, wobei an
einer Seite der Kompensatorüberspannung zwei Laschen befestigt sind, die die Querkräfte
über einen Querbolzen und einen Kulissenstein auf eine an der Gegenseite befestigte
Lasche übertragen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden Kompensatorflanschen (7, 8) mindestens ein mit einer Ausnehmung
(12) versehener Flachstab (6) angeordnet ist, der einseitig an einem der Kompensatorflansche
(7, 8) biegesteif befestigt ist, daß an dem jeweils gegenüberliegenden Kompensatorflansch
(8, 7) ein Gewindebolzen (9) befestigt ist, daß der Gewindebolzen (9) in die Ausnehmung
(12) des Flachstabes (6) eingreift und daß zur Arretierung der Flachstab (6) mittels
Mutter (10) und Gegenmutter (11) reibschlüssig mit dem Gewindebolzen (9) verbunden
ist.
2. Arretiervorrichtung für die Überspannung eines Rohrleitungskompensators, wobei an
einer Seite der Kompensatorüberspannung zwei Laschen befestigt sind, die die Querkräfte
über einen Querbolzen und einen Kulissenstein auf eine an der Gegenseite befestigte
Lasche übertragen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden Kompensatorflanschen (7, 8) mindestens ein Flachstab (6) angeordnet
ist, der einseitig an einem der Kompensatorflansche (7, 8) biegesteif befestigt ist,
daß der jeweils gegenüberliegende Kompensatorflansch (8, 7) eine mit einer Ausnehmung
(15) versehene Verbreiterung aufweist, in die der Flachstab (6) eingreift und daß
zur Arretierung der Flachstab (6) ein transportabler Montagedruckzylinder (17) in
die Kompensatorflansch-Ausnehmung (15) eingesetzt wird.