[0001] Die Erfindung betrifft ein Riementransportsystem zum Transport von Blattgut gemäß
dem Oberbegriff des Hautanspruchs.
[0002] Riementransportsysteme zum Transport von Blattgut sind in vielfachen Ausführungsformen
bekannt. In der DE-OS 27 29 830 ist beispielsweise ein derartiges Transportsystem
zum Transport von Belegen, Banknoten oder dergleichen erwähnt, das aus mehreren parallel
laufenden Rundriemen besteht. Die Rundriemen werden über Transportrollenpaare geführt
und angetrieben. Die Transportriemen sind so zueinander positioniert, daß das zu transportierende
Blattgut zwischen die Riemen geklemmt, fixiert und auf diese Weise transportiert werden
kann. Das Transportsystem ist in mehrere Transportabschnitte unterteilt, in denen
die als Endlosriemen ausgeführten Transportriemen umlaufen. Zu Beginn und am Ende
dieser Transportabschnitte sind jeweils Umlenkrollen vorgesehen, über die die Endlosriemen
wieder zurückgeführt werden.
[0003] Der Transport des zwischen die Riemen geklemmten Blattguts ist bei gutem Erhaltungszustand,
d. h. bei glatten, unbeschädigten Blättern, relativ unproblematisch. Bei schlechtem
Erhaltungszustand, insbesondere bei Vorliegen von Eselsohren oder Einrissen, besteht
jedoch die Gefahr, daß Teile des Blattguts aus der normalen Transportebene soweit
hinter die Transportriemen gebogen sind, daß sie während des Transports zwischen Transportriemen
und Transportrollen geklemmt werden. Geschieht dies beispielsweise im Bereich der
Umlenkrollen bzw. in Bereichen, in denen die Laufrichtung der Endlosriemen von der
Transportrichtung des Blattguts abweicht, so wird zumindest der zwischen Transportrolle
und Riemen eingeklemmte Teil des Blattguts aus der beabsichtigten Transportrichtung
heraus in die Laufrichtung des Transportriemens gezwungen. Sind technische Maßnahmen
vorgesehen, die dafür zu sorgen haben, daß das Blattgut trotz der Riemenumlenkung
in der vorgesehenen Transportrichtung gehalten wird, z. B. durch entsprechende Leitbleche,
wird entweder der eingeklemmte Teil des Blattes abgerissen oder das Blatt derart zwischen
Transportrolle und Leitblech gezogen, daß der Transportpfad verstopft und damit die
Funktion des Transportsystems nicht mehr gewährleistet ist. Sind im Umlenkbereich
keine Leitbleche oder dergleichen vorgesehen, folgt das eingeklemmte Blatt der Laufrichtung
des Riemens und wird somit aus dem Transportpfad entfernt, was gleichermaßen zu vermeiden
ist.
[0004] Die Beseitigung von Eselsohren während des Transports ist technisch äußerst schwierig
zu lösen. In der DE-PS 27 29 968 ist beispielsweise eine derartige Vorrichtung zum
Glattstreichen von umgeknickten Ecken an Papierbelegen beschrieben. Die Lösung dieses
Problems wird dabei darin gesehen, daß der Beleg in einen schlitzförmigen Spalt geführt
wird, dessen lichte Weite die Dicke des Belegs nur geringfügig überschreitet und dessen
Einlaufflanke in einem spitzen Winkel zur Transportrichtung verläuft. Der Erfindungsbeschreibung
ist zu entnehmen, daß die Form der Flanken des Spaltes ein Zurückfalten des Eselsohrs
bewirken soll, während das Dokument durch den Spalt gezogen wird.
[0005] Es ist leicht einzusehen, daß das Einfädeln des Belegs in den Spalt immer dann Probleme
bereitet, wenn die Vorderkante des Belegs nicht exakt senkrecht verläuft, d. h. bei
allen Belegen schlechten Erhaltungszustandes. Aber auch bei richtig eingeführtem Beleg
besteht die Gefahr, daß das Eselsohr während des Durchlaufs vom Dokument abgeschert
wird, wobei die Wahrscheinlichkeit dafür mit höher werdender Transportgeschwindigkeit
zunimmt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Riementransportsystem vorzuschlagen, das
Mittel aufweist, mit denen umgeknickte Teile des Blattguts ohne Beschädigung desselben
zumindest so weit aus dem Bereich der Riemen entfernt werden, daß ein Verklemmen zwischen
Transportrolle und Riemen verhindert wird.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels der im Kennzeichen des Hauptanspruchs genannten
Maßnahmen gelöst.
[0008] Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Besonders vorteilhaft erweist es sich, daß die erfindunngsgemäßen Maßnahmen unabhängig
vom Erhaltungszustand des Blattgutes einsetzbar sind. Da die Ausstreifelemente den
einzelnen Transportriemen zugeordnet und in speziellen Ausführungsformen auch zu beiden
Seiten des Riemens wirksam sind, können nicht nur umgeknickte Eckbereiche, sondern
auch Eselsohren im inneren Bereich der Kanten, d. h. im Bereich von Einrissen, berücksichtigt
werden. Damit sind die Ausstreifelemente auch bei Mehrriemensystemen erfolgreich einsetzbar.
Die Funktion der Ausstreifelemente ist auch bei hohen Transportgeschwindigkeiten ohne
Beschädigung des Blattgutes sichergestellt. Darüber hinaus ist die Herstellung der
Elemente äußerst preiswert und auch in bestehenden Transportsystemen nachträglich
zu integrieren.
[0010] Nachfolgend sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figur beispielsweise
beschrieben. Darin zeigt:
- Fig. 1
- ein Riementransportsystem mit zu transportierendem Blattgut in Schnittdarstellung,
- Fig. 2
- den Übergang zwischen zwei Transportabschnitten in Draufsicht,
- Fig. 3
- einen Transportsystembereich mit Ausstreifelement,
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung von drei Ausstreifelementen in räumlicher Darstellung,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der in Fig. 4. gezeigten Ausstreifelemente,
- Fig. 6
- das Ausstreifelement in verschiedenen Ansichten,
- Fig. 7
- eine vereinfachte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Funktionsprinzips.
[0011] Fig. 1 zeigt ein Riementransportsystem im Schnitt, bei dem ein Blattgut 1 zwischen
Transportriemen 2 eingeklemmt transportiert wird. Die Transportriemen 2 werden von
Transportrollen 3 geführt. Diese sind wiederum auf einer Montageplatte 4 befestigt.
[0012] Fig. 2 zeigt einen Teil des in Fig. 1 dargestellten Transportsystems in Draufsicht.
Das zu transportierende Blattgut 1 wird dabei in Transportrichtung 5 von den Endtransportrollen
des Transportabschnittes 6 an die Eingangstransportrollen des Transportabschnitts
7 übergeben. Die Transportriemen werden im Bereich der jeweiligen Transportrollenpaare
umgelenkt und zum jeweiligen entgegengesetzten Ende des jeweiligen Transportabschnitts
zurückgeführt.
[0013] Ragt nun bei einem Beleg 1, der sich den Transportrollen 3 des Transportabschnitts
6 nähert, ein Eselsohr über den Transportriemen 2, so besteht in den trichterförmigen
Übergangsbereichen 8 die Gefahr, daß sich dieses Eselsohr zwischen Transportrolle
3 und Riemen 2 klemmt und somit während der gesamten Transportrollenumschlingung vom
Transportriemen festgehalten wird. Der Beleg wird in diesem Fall nicht in der beabsichtigten
Transportrichtung 5 an die Transportrollen des folgenden Transportabschnittes 7, sondern
um die jeweilige Transportrolle 3 herum in die durch die Pfeile 9 dargestellte Laufrichtung
der Riemen 2 transportiert. Sind zwischen den beiden Transportabschnitten 6 und 7
zur Sicherstellung der sauberen Übergabe des Blattgutes Leitbleche (nicht dargestellt)
vorgesehen, so wird das von Transportriemen 2 eingeklemmte Eselsohr entweder abgerissen,
da der Rest des Blattguts in die geplante Transportrichtung gezwungen wird, oder das
Blattgut im Bereich der Leitbleche derart deformiert, daß der störungsfreie Weitertransport
nicht mehr möglich ist (Staubildung).
[0014] Fig. 3 zeigt einen Auschnitt aus einer weiteren Variante eines Riementransportsystems,
bei dem die Transportriemen einseitig durch Transportrollen 11 und Leitbleche 12 ersetzt
sind. Ähnlich wie in Fig. 2 wird auch in Fig. 3 der Transportriemen 2 an der Transportrolle
3 umgelenkt. Das Transportgut 1 wird zwischen Transportrolle 11 und Transportriemen
2 in Richtung des Pfeils 5 transportiert. Im vorliegenden Fall weist das Blattgut
1 ein Eselsohr 13 auf, das über den Transportriemen hinweg soweit hinter den Transportriemen
2 gebogen ist, daß es bei Erreichen der Umlenkrolle 3 ohne zusätzliche Maßnahmen zwischen
Rolle und Riemen eingeklemmt werden könnte. Zur Verhinderung des Einklemmens ist nun
das Ausstreifelement 14 vorgesehen. Es ist derart auf der Rückseite des Riemens 2
angeordnet, daß hinter den Transportriemen ragende Teil des Blattguts, beispielsweise
das Eselsohr 13, mit der Vorderkante 16 auf der Ausstreiffläche 17 aufläuft und dabei
wie auf einer schiefen Ebene so weit nach oben gedrückt wird, daß es bei Erreichen
der Transportrolle 3 aus dem Klemmbereich des Transportriemens 2 entfernt ist. Nachdem
die Vorderkante des Blattguts an der Transportrolle 3 vorbeitransportiert wurde, wird
mittels der Leitbleche 12 und 15 die fehlerfreie Übergabe an den folgenden Transportabschnitt
sichergestellt.
[0015] In Fig. 4 und Fig. 5 sind drei derartige Ausstreifelemente auf einem Montageblech
18 befestigt dargestellt. Die Ausstreifelemente 14 sind jeweils auf der Rückseite
der Riemen 2 zum Riemen symmetrisch angeordnet. Sie weisen Gleitrillen 19 auf, in
denen der Riemen mit möglichst geringem Abstand vorbeiläuft sowie symmetrisch zur
Längsachse des Transportriemens zwei Ausstreifflächen 17, mit denen zu beiden Seiten
des Riemens Eselsohren aus dem rückwärtigen Klemmbereich des Riemens gedrückt werden
können.
[0016] Die in Fig. 4 dargestellte Anordnung wird sinnvollerweise analog zu Fig. 3, kurz
vor der Umlenkrolle 3 derart positioniert, daß zwischen Umlenkrolle 3 und Abstreifelement
ein möglichst geringer Abstand verbleibt, so daß ein Eselsohr 13 bis zum Erreichen
der Umlenkrolle 3 keine Möglichkeit findet, sich hinter den Transportriemen zu schieben.
Da der Transportriemen in das Ausstreifelement eintaucht und deshalb im kritischen
Bereich vom Ausstreifelement sogar teilweise abgedeckt ist, wird ein direkter Kontakt
zwischen Transportriemen und Eselsohr wirkungsvoll vermieden.
[0017] Fig. 6 zeigt das erfindungsgemäße Ausstreifelement in verschiedenen Ansichten. Dabei
ist erkennbar, daß das Ausstreifelement aus der Transportrichtung des Anwendungsfalls
betrachtet (siehe Fig. 4) kegelig-spitz ausgebildet ist, wobei sich die Ausstreifflächen
17 und die Gleitrille 19 von der Spitze 20 aus längs des Elements hin erstrecken.
Die Gleitrille 19 gräbt sich von der Spitze 20 beginnend immer tiefer in das Ausstreifelement
ein, so daß der Riemen von der Spitze 20 aus betrachtet vom Ausstreifelement immer
tiefer umfaßt wird. Die Ausstreifflächen 17 weisen in etwa eine dreieckige Grundform
auf, die, bezogen auf die Mittellinie der Transportriemen 2, in leicht ansteigendem
spitzen Winkel parallel zum Transportriemen verlaufend angeordnet sind.
[0018] Fig. 7 zeigt eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ausstreifelements
14. In diesem Fall werden die Ausstreifflächen 17 durch entsprechend gebogene Ausstreifwinkel
23 gebildet, die auf einem Montageblech 22 montiert sind. Die Winkel 23 sind so ausgebildet,
daß sie die um den Transportriemen greifenden Eselsohren 13 während des Vorbeitransportes
an der schrägen Kante entlanglaufend nach oben biegen und somit das Eselsohr ebenfalls
aus dem Klemmbereich des Transportriemens 2 drücken. Bei der in Fig. 7 dargestellten
Ausführungsform erfassen die Ausstreifwinkel 23 nur jeweils die von einer Seite des
Riemens kommenden Eselsohren. Dem Fachmann ist jedoch klar, daß eine pro Transportriemen
beidseitige Wirkungsweise durch entsprechenden symmetrischen Aufbau möglich ist, d.
h. im Sinne der Fig. 6 durch Vorsehen von jeweils zwei gegenüberliegenden Ausstreifflächen
pro Transportriemen. Ein derart symmetrisch aufgebauter Ausstreifwinkel 23 bietet
demnach die gleichen Möglichkeiten wie das in Fig. 6 dargestellte Ausstreifelement
14.
1. Riementransportsystem zum Transport von dünnem Blattgut, bei dem das Blattgut von
Transportriemen erfaßt und im geklemmten Zustand transportiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite der Riemen (2) Ausstreifelemente (14, 23) vorgesehen sind,
die derart angeordnet und ausgebildet sind, daß hinter den Transportriemen (2) ragende
Teile (13) des Blattguts (1) während des Vorbeitransports auf das Ausstreifelement
(14, 23) auflaufen und aus dem rückwärtigen Klemmbereich des Riemens (2) gedrückt
werden.
2. Riementransportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstreifelemente (14, 23) in Transportrichtung gesehen zumindest vor sogenannten
Umlenkrollen (3) angeordnet sind.
3. Riementransportsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstreifelemente (14, 23) an jeder Umlenkrolle (3) pro Transportriemen
(2) jeweils einmal vorgesehen sind.
4. Riementransportsystem nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausstreifelement (14, 23) Flächenbereiche (17) aufweist, die in Transportrichtung
gesehen, als schiefe Ebene wirkend, die hinter dem Riemen ragenden Teile des Blattguts
(1) aus dem Klemmbereich des Riemens (2) drücken.
5. Riementransportsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausstreifflächen (17, 23) pro Transportriemen (2) zweimal vorgesehen sind,
wobei die beiden Ausstreifflächen zur Mittellinie des Transportriemens einen spitzen
Winkel bilden und damit für das Ausstreifen unterschiedlich gebogener Eselsohren angeordnet
sind.
6. Riementransportsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausstreifelemente (14) Gleitrillen (19) aufweisen, die derart ausgebildet
und zum Transportriemen (2) derart angeordnet sind, daß die Riemen von den Ausstreifelementen
(14) zumindest teilweise umfaßt werden.
7. Riementransportsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausstreifelemente (14, 23) entweder als Gußelemente oder als entsprechend
gestanzte und gebogene Winkelblechelemente ausgeführt sind.