[0001] Die Erfindung betrifft einen Röntgenbildverstärker, der beispielsweise bei Röntgeneinrichtungen
eingesetzt wird, um aus einem Röntgenschattenbild ein sichtbares Bild zu erzeugen.
Solche Röntgenbildverstärker besitzen ein annähernd zylinderförmiges Vakuumgefäß,
an dessen einer Stirnseite ein Eingangsleuchtschirm und an dessen anderer Stirnseite
ein Ausgangsleuchtschirm angeordnet ist. Im Inneren des Vakuumgefäßes sind Elektroden
vorgesehen, die über Halterungselemente im Vakuumgefäß gehalten sind. Zum Fokussieren
der beim Auftreffen von Röntgenstrahlung auf dem Eingangsleuchtschirm erzeugten Elektronen
auf den Ausgangsleuchtschirm wird eine Spannung an die Elektroden angelegt, die diesen
über Kontaktstifte zuführbar ist, die vakuumdicht durch das Vakuumgefäß geführt sind.
Es ist bekannt, die Elektroden über ein Isoliermaterial miteinander zu verbinden,
so daß sich eine stabile Elektrodenanordnung im Vakuumgefäß ergibt.
[0002] Die Durchführung der Kontaktstifte durch das Vakuumgefäß sowie die Halterung der
Elektroden und die Befestigung der Elektroden untereinander verursacht insofern Probleme,
da aus dem zur Abdichtung bzw. Befestigung dienenden Material Atome austreten, die
das Vakuum verschlechtern.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Röntgenbildverstärker der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß eine vakuumdichte Durchführung der Kontaktstifte durch das
Vakuumgefäß erhalten wird und daß das Vakuum auch über eine lange Betriebsdauer des
Röntgenbildverstärkers nur unwesentlich verschlechtert wird.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Röntgenbildverstärker gelöst, bei dem
ein erstes elektrisch leitendes Teil über eine Verklebung mit einem zweiten elektrisch
leitenden Teil dadurch verbunden ist, daß die Verklebung durch Glas erfolgt.
[0005] Die Aufgabe wird zudem durch einen Röntgenbildverstärker gelöst, bei dem ein erstes
elektrisch leitendes Teil über eine Verklebung mit einem zweiten elektrisch leitenden
Teil dadurch verbunden ist, daß die Verklebung durch Emaille erfolgt.
[0006] Vorteil der Erfindung ist, daß somit eine mechanisch feste, mit geringem Kostenaufwand
herstellbare und spannungsfeste Verbindung hergestellt wird. Insbesondere wird hierdurch
eine Verbindung hergestellt, die das Vakuum im Inneren des Röntgenbildverstärkers
nicht durch aus der Klebeverbindung ausdampfende Atome verschlechtert.
[0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen in Verbindung mit den
Unteransprüchen.
- Figur 1
- zeigt einen Röntgenbildverstärker nach der Erfindung in prinzipieller Darstellung,
- Figur 2
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Verbindung zweier elektrisch leitender
Teile durch Verklebung und die
- Figuren 3 bis 5
- zeigen einen Ausschnitt eines bevorzugten Röntgenbildverstärkers nach der Erfindung
mit Ausführungsbeipielen einer Verbindung zweier elektrisch leitender Teile durch
Verkleben.
[0008] In der Figur 1 ist ein Ausschnitt eines Röntgenbildverstärkers 1 gezeigt. Zur Orientierung
würde sich links der Eingangs- und rechts der Ausgangsleuchtschirm des Röntgenbildverstärkers
1 anschließen. Das Gehäuse des Röntgenbildverstärkers 1 wird, wie in dieser Darstellung
gezeigt, von einem ersten und einem zweiten elektrisch leitenden Teil 2, 3 gebildet,
welche als Zylinder aus einem Blechstreifen geformt sind. Im Bereich 4 ist ein Ende
5 des ersten Gehäuseteiles 2 über eine erfindungsgemäße Glas- oder Emailleverklebung
6 mit dem einen Ende 7 des zweiten Gehäuseteiles 3 verbunden.
[0009] Im Röntgenbildverstärker 1 ist eine erste und eine zweite zylinderförmige Elektrode
8, 9 angeordnet, die sich in einem Bereich 10 überlappen und über eine Verklebung
aus Glas oder Emaille miteinander verbunden sind.
[0010] Zur elektrischen Kontaktierung der Elektroden 8, 9 ist ein elektrisch leitender Stift
11 bzw. 12 durch eine vorzugsweise konische Durchführung 13 bzw. 14 in den Gehäuseteilen
2 bzw 3 geführt. Der Stift 11 bzw. 12 ist über eine Verklebung 15 bzw. 16 aus Glas
oder Emaille mit dem ersten bzw. zweiten Gehäuseteil 2, 3 verbunden. Diese Stifte
11, 12 können zudem zur Halterung der Elektroden 8, 9 im Röntgenbildverstärker 1 dienen.
Hierzu können auch weitere Stifte 17, 18 vorgesehen sein, die über eine Verklebung
19, 20 aus Glas oder Emaille mit den Elektroden 8, 9 und den Gehäuseteilen 2, 3 verbunden
sind.
[0011] Zur Verklebung der elektrisch leitenden Teile, hier also der Gehäuseteile 2, 3, der
Elektroden 8, 9 sowie der Stifte 11, 12; 17, 18 mit den Gehäuseteilen 2, 3 kann auf
diesen eine Beschichtung aus Emaille oder Glas vorgesehen sein, die beispielsweise
durch Auftrag von Emaille- oder Glaspulver auf die Teile und durch anschließende,
den Auftrag schmelzende Erwärmung erhalten wird. Nachdem die elektrisch leitenden
Teile zusammengefügt sind, erfolgt die Verklebung der Teile durch Schmelzen der Beschichtung
bei Wärmezufuhr und anschließender Abkühlung.
[0012] Zur Verbindung können selbstverständlich auch Glas- oder Emailleformteile eingesetzt
werden, die zwischen den zu verbindenden Teilen angeordnet sind. Durch Wärmezufuhr
schmelzen diese Formteile auf die zu verbindenden Teile auf und bei anschließender
Abkühlung werden die Teile miteinander verklebt.
[0013] In der Figur 2 soll eine Verklebung durch ein Formteil erläutert werden. Ein elektrisch
leitendes Gehäuseteil 21 eines Röntgenbildverstärkers ist gezeigt, in welches eine
zylindrische Durchführung 22 eingebracht ist, durch die ein elektrisch leitender Stift
23 führt. Der Stift 23 weist einen Rand 24 auf, der sich über ein beispielsweise ringförmiges
Formstück 25 aus Glas oder Emaille auf dem elektrisch leitenden Teil 21 abstützt.
Durch Wärmezuführung schmilzt das ringförmige Formstück 25 und verbindet somit den
Stift 23 mit dem elektrisch leitenden Teil 21 durch Aufschmelzen. Die Verklebung des
Stiftes 23 mit dem elektrisch leitenden Teil 21 erfolgt bei Abkühlung.
[0014] In den Figuren 3 bis 5 ist ein Ausschnitt eines bevorzugten Röntgenbildverstärkers
gezeigt, bei dem ein elektrisch leiten-des Teil als Gehäuseteil des Röntgenbildverstärkers
mit dem Bezugszeichen 26 gekennzeichnet ist. Im Bereich 27 nimmt das elektrisch leitende
Teil 26 den Kopf eines nietförmigen Kontaktstiftes 28 auf, wobei der Schaft des nietförmigen
Kontaktstiftes 28 durch eine Durchführung 29 im elektrisch leitenden Teil 26 geführt
ist. Auf dem elektrisch leitenden Teil 26 ist eine Beschichtung 30 aus Glas oder Emaille
aufgebracht, die zur Isolierung des nietförmigen Konaktstiftes 28 gegen das elektrisch
leitende Teil 26 dient. Auf dieser Beschichtung 30 kann ein elektrisch leitender Belag
31 aufgedampft sein, dem über den Kontaktstift 28 eine Spannung zuführbar ist. Insbesondere
kann der elektrisch leitende Belag 31 eine Elektrode des Röntgenbildverstärkers bilden.
Hierbei kann dann im Unterschied zum Röntgenbildverstärker nach Figur 1 vorteilhaft
auf Halterungen für die Elektroden verzichtet werden.
[0015] Solche erfindungsgemäßen Verklebungen können preiswert hergestellt werden, sie weisen
eine hohe mechanische Festigkeit auf und haben eine hohe Spannungsfestigkeit. Zudem
sind diese Verklebungen vakuumdicht und haben den erheblichen Vorteil, daß sie im
Vakuum stabil sind und somit das Vakuum nicht verschlechtern.
1. Röntgenbildverstärker (1), bei dem ein erstes elektrisch leitendes Teil (2,8,11,21,26)
über eine Verklebung mit einem zweiten elektrisch leitenden Teil (3,9,12,23,28) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung durch Glas erfolgt.
2. Röntgenbildverstärker (1), bei dem ein erstes elektrisch leitendes Teil (2,8,11,21,26)
über eine Verklebung mit einem zweiten elektrisch leitenden Teil (3,9,12,23,28) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung durch Emaille erfolgt.
3. Röntgenbildverstärker (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei auf wenigstens einem elektrisch
leitenden Teil (2,3,8, 9,11,12,21,23,26,28) eine Beschichtung (6,30) zur Verklebung
aufgebracht ist und wobei die Verklebung der elektrisch leitenden Teile (2,3,8,9,11,12,21,23,26,28)
durch Wärmezufuhr bedingtes Schmelzen und anschließendes Abkühlen der Beschichtung
(6,30) erfolgt.
4. Röntgenbildverstärker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das erste elektrisch
leitende Teil ein erstes Gehäuseteil (2) und das zweite elektrisch leitende Teil ein
zweites Gehäuseteil (3) des Röntgenbildverstärkers (1) ist.
5. Röntgenbildverstärker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das erste elektrisch
leitende Teil als Gehäuseteil (2, 3,21,26) des Röntgenbildverstärkers (1) eine Durchführung
(13, 14,19,20,22,29) aufweist, wobei das zweite elektrisch leitende Teil als Stift
(11,12,17,18,23,28) durch diese Durchführung (13,14,22,29) führt und über die Verklebung
mit dem Gehäuseteil (2,3,32,26) verbunden ist.
6. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das erste elektrisch
leitende Teil als erste Elektrode (8) und das zweite elektrisch leitende Teil als
zweite Elektrode (9) des Röntgenbildverstärkers (1) ausgebildet ist.