[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schulterstütze für ein Streichinstrument.
[0002] Eine Schulterstütze für Streichinstrumente ist aus der gattungsbildenden DE-PS 26
04 897 bekannt. Die darin beschriebene Schulterstütze ermöglicht einerseits eine stufenlose
Anpassung an die Breite des Instrumentes, andererseits kann das Instrument mittels
der Schulterstütze derart gehalten werden, daß es sich in einer optimalen Position
am Körper des Musikers befindet. Durch die vielfältigen Verstellmöglichkeiten ist
eine Anpassung einer derartigen Schulterstütze an die verschiedensten Größen der Streichinstrumente
bzw. an die unterschiedlichsten Größen der Musiker gewährleistet, wobei hier im wesentlichen
der vertikale Abstand des Schlüsselbeins vom Kinn von Bedeutung ist.
[0003] Ein wesentliches Merkmal der gattungsbildenden Einrichtung ist es, daß die verstellbare
Klemmvorrichtung an der Stützplatte über einen im wesentlichen in der Längsachse der
Stützplatte gleitend und selbsthemmend verstellbaren Tragarm gelagert ist. Mit dieser
Ausbildung der Schulterstütze wird erreicht, daß auch bei einer Anpassung an sehr
breite Instrumente, die eigentliche Schulterstütze stets möglichst nahe am Körperrand
des Instrumentes gelagert ist. Durch die selbsthemmende Lagerung des Tragarmes innerhalb
eines Lagerblockes wird eine stufenlose Verstellung und leichte Einstellung des Tragarmes
ermöglicht.
[0004] Die bislang bekannte selbsthemmende Lagerung des Tragarmes in einem Lagerblock hat
den Nachteil, daß sich bei hohen Belastungen der Tragarm innerhalb des Lagerblockes
bewegen kann und sich so in seiner Einstellung ändert. In diesen Fällen verändert
sich die Position des Streichinstrumentes in Bezug zum Musiker, was zu Unsicherheiten
beim Spielen des Instrumentes führt. Die Positionsveränderung des Tragarmes innerhalb
des klemmenden Lagerblockes kann vor allem dann auftreten, wenn die Schulterstütze
schon seit längerem in Betrieb ist und die Spannkraft des elastischen Lagerblockes
nachläßt bzw. Materialveränderungen und Temperaturunterschiede die Elastizität des
Materials beeinflussen.
[0005] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Halterung des die Klemmvorrichtung
haltenden Tragarmes zu schaffen, die selbst bei hoher Belastung bzw. nach langem Gebrauch
die einmal eingestellte Position des Tragarmes und der damit verbundenen Klemmvorrichtung
sicher beibehält, aber trotzdem die leichte Einstellbarkeit weiterhin gewährleistet.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt erfolgt die Lagerung des Tragarmes weiterhin einmal
durch seine Halterung innerhalb des aus einem elastischen Material bestehenden Lagerblocks
zwischen den Lageraugen, so daß hier beim Einstellen der Halterungsvorrichtung die
Verstellung des Tragarmes nur gegen die haltende und klemmende Kraft des Lagerblockes
erfolgen kann. Hierdurch ist ein sehr feines Einstellen der Lage des Tragarmes möglich
und, wenn diese Lage eingestellt ist, behält der Tragarm vorläufig auch seine Lage
bei, so daß nunmehr in Ruhe - selbst nach Abnahme des eigentlichen Musikinstrumentes
- die Schraubklemme betätigt werden kann, die dann den Tragarm absolut festlegt. Mit
der neuen Einrichtung wird also eine Kombinationslagerung erreicht, die einerseits
eine starre Festlegung des Tragarmes gewährleistet, andererseits den Vorteil der selbst
arretierenden Einstellung des Tragarmes beibehält.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung zeigt dabei in
- Fig. 1
- die Gesamtansicht einer an einem Streichinstrument angeordneten Schulterstütze mit
einer ersten Ausführungsform der Klemmvorrichtung und in
- Fig. 2
- in einer Teildarstellung eine weitere, mögliche Ausbildung der Klemmvorrichtung.
[0010] Bezugnehmend auf Fig. 1 besteht eine Schulterstütze 1 im wesentlichen aus einer Stützplatte
2, die an ihren beiden äußeren Enden Klemmvorrichtungen 3 und 4 trägt. Die Klemmvorrichtungen
3, 4 sind an ihrem oberen Ende als Halteklauen 5 ausgebildet, die den unteren Rand
eines Streichinstrumentes 6 umschließen und sicher halten.
[0011] Um eine Höhenverstellung der Schulterstütze 1 zu ermöglichen, weisen die Klemmvorrichtungen
3, 4 Gewindezapfen 7 auf, so daß der Abstand zwischen der Schulterstütze 1 und dem
Streichinstrument 6 je nach Bedarf verändert werden kann.
[0012] Um den Abstand der Halteklauen 5 der Breite des Streichinstrumentes 6 anpassen zu
können, ist die Klemmvorrichtung 3 an einem Tragarm 8 angeordnet, der beweglich in
Lageraugen 9 und 10 geführt ist. Um den Tragarm 8 in seiner gewünschten Position zu
halten, befinden sich zwischen den Lageraugen 9, 10 ein Lagerblock 11 und eine Schraubklemme
12. Der Lagerblock 11 besteht aus einem formelastischen Material, der die freie Beweglichkeit
des darin geführten Tragarmes 8 behindert. Die Schraubklemme 12 ist mit einer Schraube
14 versehen, deren Spitze bis auf den Tragarm 8 reicht.
[0013] Um nun den Abstand der Halteklauen 5 der Klemmvorrichtungen 3 und 4 auf die jeweilige
Breite des Streichinstrumentes 6 einzustellen, wird die Klemmvorrichtung 3 soweit
an das Streichinstrument 6 geschoben, bis beide Halteklauen 5 den unteren Rand des
Streichinstrumentes 6 sicher umgreifen. Diese Position der Klemmvorrichtung 3 wird
automatisch beibehalten, da der Tragarm 8 von dem formelastischen Lagerblock 11 in
seiner Position gehalten wird. So ist kein ungewolltes Lösen der Klemmvorrichtung
3 bzw. der Halteklauen 5 möglich, und die Schulterstütze 1 behält ihren festen Sitz
an dem Streichinstrument 6 selbst bei dieser zunächst vorläufigen Anpassung.
[0014] Wenn derart die richtige Position der Halteklauen 5 und der Klemmvorrichtung 3 gefunden
wurde, wird der Tragarm 8 mittels der Schraubklemme 12 in seiner eingestellten Position
durch Andrehen der Schraube 14 fixiert. Vorteilhafterweise ist die Schraube 14 als
Innensechskantschraube ausgeführt, es kann aber auch jede andere Schraubenart verwendet
werden.
[0015] In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel ist die Schraubklemme 12 direkt an dem Lagerauge
9 angeordnet. Bei dem in Fig. 2 ausgeführten Beispiel ist die Schraubklemme 12 direkt
an dem anderen Lagerauge 10 angeordnet, und unmittelbar am Lagerauge 9 ist der Lagerblock
11 vorgesehen. Im Vergleich zur Fig. 1 wurden also lediglich die Positionen der Schraubklemme
12 und des Lagerblockes 11 vertauscht. Diese unterschiedlichen Anordnungen bewirken
jeweils eine einseitige, starre Fixierung des Tragarmes 8, jedoch mit unterschiedlicher
begrenzter Beweglichkeit desselben aufgrund der Verformbarkeit des Materials vom Lagerblock
11. Die Ausführungsform nach Fig. 2 hat die Wirkung, daß selbst bei angezogener Schraube
14 der Schraubklemme 12 eine begrenzte Beweglichkeit des Tragarmes 8 in Richtung der
Klemmvorrichtung 3 gewährleistet ist; dies hat den Vorteil, daß ein leichtes Abnehmen
der Schulterstütze 1 von dem Streichinstrument 6 selbst bei angezogener Schraube 14
möglich ist. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel stößt jedoch die Schraubklemme
12 direkt an das Lagerauge 9, und daher ist der Tragarm 8 bei angezogener Schraube
14 in Richtung der Schraubklemme 3 absolut fest fixiert, was insbesondere bei höherer
Belastung der Schulterstütze 1 bzw. des Streichinstrumentes 6 von Vorteil ist, da
ein unbeabsichtigtes Lösen der Schulterstütze 1 ausgeschlossen ist. Daher kann, je
nach Position des Lagerblockes 11 und der Schraubklemme 12, die Fixierung des Tragarmes
8 den Bedürfnissen des jeweiligen Benutzers angepaßt werden.
1. Schulterstütze (1) mit zwei den Rand des zu haltenden Streichinstrumentes (6) an einander
gegenüberliegenden Stellen klemmend haltenden, auf einer Stützplatte (2) angeordneten,
doppelarmigen, mit Gewindezapfen (7) ausgerüsteten, verstellbaren Klemmvorrichtung
(3, 4), wobei mindestens eine verstellbare Klemmvorrichtung (3) an der Stützplatte
(2) über einen im wesentlichen in Längsachse der Stützplatte (2) gleitend und selbsthemmend
verstellbaren Tragarm (8) in einem Lagerblock (11) gelagert ist, der zusammen mit
einer auf dem Tragarm (8) verschiebbaren und fixierbaren Schraubklemme (12) zwischen
zwei Lageraugen (9, 10) angeordnet ist.
2. Schulterstütze nach Anspruch 1, wobei die Schraubklemme (12) unmittelbar an dem Lagerauge
(9), das der durch den Tragarm (8) gehaltenen Klemmvorrichtung (3) zugewandt ist,
angeordnet ist.
3. Schulterstütze nach Anspruch 1, wobei der Lagerblock (11) unmittelbar an dem Lagerauge
(9), das der durch den Tragarm (8) gehaltenen Klemmvorrichtung (3) zugewandt ist,
angeordnet ist.
4. Schulterstütze nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schraubklemme
(12) als Klemmschraube (14) eine Innensechskantschraube aufweist.