[0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen mit einer Vielzahl von aneinander angelenkten,
seitlich geführten Rolladenprofilen, welche auf ihrer Rückseite nutenförmige Vertiefungen
aufweisen, in die Zähne von auf einem Führungsrohr angeordneten Zahnräder als Antriebsmittel
eingreifen, wobei das Führungsrohr eine Torsionsfeder umschließt, die einerseits an
der zentralen, feststehenden und das Führungsrohr durchsetzenden Achse und andererseits
an dem Führungsrohr selbst befestigt ist, und wobei das Führungsrohr beidseitig durch
die Achse tragende, in sein Lumen eingesetzte Endkappen verschlossen ist.
[0002] In der Französischen Patentanmeldung 2 421 259 ist ein solcher Rolladen beschrieben,
der beispielsweise für das Schließen einer Garage oder eines Lastwagenaufbaus verwendet
werden kann. Bei dem bekannten Rolladen besteht der Panzer aus einzelnen Panzerelementen,
die gelenkig miteinander verbunden sind. Diese Panzerelemente werden von einer horizontalen
Antriebswelle bewegt, auf der eine Torsionsfeder gehaltert ist. Antriebswelle und
Torsionsfeder sind von einem rohrförmigen Zylinder umgeben, an dessen äußerem Umfang
längsverschiebliche Zahnräder angeordnet sind. Diese Zahnräder greifen in die in den
einzelnen Panzerelementen gebildeten Aussparungen ein und dienen dabei als Rolladenantrieb
beim Aufrollen bzw. Herablassen des Türpanzers.
[0003] Der Antrieb des Türpanzers erfolgt durch die Antriebswelle über die Zahnräder, die
gleichzeitig die Führung des Türpanzers bei den verschiedenen Abrollbewegungen übernehmen.
Die seitliche Führung erfolgt dabei in Führungsschienen, in denen die Endbereiche
der einzelnen Panzerelemente während der Bewegungsvorgänge geführt sind.
[0004] Die Ablaufbewegung des bekannten Rolladens wird dabei durch die auf der Antriebswelle
angeordnete Torsionsfeder unterstützt, die als klassischer Gewichtsausgleich dient.
[0005] Das System ist so eingerichtet, daß bei geschlossenem Türpanzer die Torsionsfeder
gespannt ist. Wird der Türpanzer zum Öffnen entriegelt, neigt die Torsionsfeder dazu,
sich aus dem Spannungszustand in die Ruhelage auszudehnen und versetzt dabei den rohrförmigen
Zylinder mit den Zahnrädern in eine in Öffnungsrichtung wirkende Drehbewegung. Über
die Zahnräder und deren Eingriff in die Aussparungen der einzelnen Panzerelemente
wird der Türpanzer in die Offenstellung bewegt, wobei die Wirkung der Torsionsfeder
bis zur Totalöffnung des Türpanzers durch geringfügiges Nachschieben durch das Bedienungspersonal
unterstützt werden kann.
[0006] Der bekannte Rolladen mit seinem Antriebsmechanismus ist zwar einsetzbar, berücksichtigt
jedoch nicht in ausreichendem Maße die Tatsache, daß die Torsionsfeder bei zunehmendem
Gebrauch mehr und mehr von ihrer ursprünglichen Vorspannung verlieren kann. Dieser
aus technischen oder Materialgründen entstehende Spannungsverlust kann bei dem bekannten
Rolladenaufbau nur dadurch aufgehoben werden, daß die Systemeinheit Antriebswelle,
Torsionsfeder und rohrförmiger Zylinder aus der Lagerung gelöst wird. Der gesamte
Aufbau muß dann vom Rolladen abgenommen werden und erst dann kann die Torsionsfeder
nach Abnahme der Endkappen von der Antriebswelle neu gespannt werden. Dies ist ein
sehr arbeitsintensiver und zeitaufwendiger Vorgang.
[0007] Hier setzt die Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, den beim Stand
der Technik erforderlichen Aufwand zum Spannen der Torsionsfeder zu minimieren und
ein Antriebssystem anzugeben, bei dem zum Spannen der Torsionsfeder ein Abbau des
Bewegungssystems von den seitlichen Begrenzungswänden des Rolladens nicht mehr erforderlich
ist. Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß in das Lumen des Führungsrohres
endenseitig eingesetzte Endkappen mit Teilbereichen aus dem Lumen herausragen, daß
von diesen Teilbereichen am Umfang gleichmäßig verteilte zahnartige Vorsprünge über
den äußeren Umfang des Führungsrohres vorstehen, daß diese Vorsprünge in über die
Achslänge der Zahnräder verlaufende, korrespondierende, am inneren Umfang der Mittelbohrung
der Zahnräder angeordnete Aufnahmenuten eingreifen, daß die Endkappen auf der Achse
drehbeweglich gelagert sind, und daß die Zahnräder mit den Endkappen über mechanische
Befestigungsmittel jeweils lösbar miteinander verbunden sind.
[0008] Vorteilhaft ist dabei das eine freie Ende der Torsionsfeder mit dem in das Lumen
des Führungsrohres eingesetzten Endkappenstutzen über ein mechanisches Befestigungsmittel
lösbar verbunden, während das andere freie Ende der Torsionsfeder an der Achse selbst
angelenkt ist. Weiterhin hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß an den aus dem Lumen
des Führungsrohres herausragenden Teilbereichen der Endkappen ein sechskantiger Fortsatz
für das Angreifen eines Verdrehwerkzeuges angeformt ist. Über diesen sechskantigen
Fortsatz ist nach dem Lösen des mechanischen Befestigungsmittels zwischen Zahnrad
und Endkappe und nach dem Verschieben des Zahnrades aus der Nutenführung über das
Führungsrohr die Endkappe mit dem Führungsrohr zur Spannung der Torsionsfeder verdrehbar.
[0009] Der erfindungsgemäße Rolladen ermöglicht das Einregeln der Torsionsspannung ohne
großen Montage- bzw. Demontageaufwand. Ein solches Einregeln kann beispielsweise erforderlich
werden, wenn eine Ermüdung der Torsionsfeder-Vorspannung durch mehrfachen Gebrauch
eingetreten ist oder das Bedienungspersonal eine andere Einstellung der Spannungsverhältnisse
der Torsionsfeder wünscht. Es besteht auch die Möglichkeit, den gesamten Rolladensatz
ohne Vorspannung der Torsionsfeder an seinem Einsatzort, z.B. als Verschluß einer
Möbelöffnung, komplett einzubauen. Die Torsionsfederspannung kann in dem gewünschten
Verhältnis dann an Ort und Stelle vor der ersten eigentlichen Benutzungshandlung eingestellt
werden, indem das mechanische Befestigungsmittel zwischen Zahnrad und Endkappe gelöst
und das Zahnrad aus der Nutenführung über das Führungsrohr verschoben worden ist.
[0010] Jetzt kann über ein Verdrehwerkzeug der nach außen ragende sechskantige Fortsatz
der Endkappe verdreht und damit die Spannung der Torsionsfeder eingestellt werden.
Danach wird das auf das Führungsrohr verschobene Zahnrad mit seinen Aufnahmenuten
wieder in die zahnartigen Vorsprünge der aus dem Lumen des Führungsrohres herausragenden
Teilbereiche der Endkappen eingeschoben und mittels des mechanischen Befestigungsmittels
auf der Endkappe festgelegt. Dieses mechanische Befestigungsmittel durchgreift auch
den zugeordneten Endbereich des Führungsrohres, so daß im Endzustand das Zahnrad,
die Endkappe und das Führungsrohr eine drehbare Einheit bilden.
[0011] Aufgrund der Tatsache, daß das eine freie Ende der Torsionsfeder mit dem in das Lumen
des Führungsrohres eingesetzten Endkappenstutzen und das andere freie Ende der Torsionsfeder
an der Achse direkt befestigt sind, ist durch die geschilderte Bewegung der Endkappe
mit dem Verdrehwerkzeug die Torsionsfeder gespannt worden bzw kann so gespannt werden,
wie es für den vorgesehenen Verwendungszweck erforderlich ist.
[0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rolladenaufbaus
schematisch dargestellt; es zeigt:
Fig. 1 den Rolladenaufbau nach der Erfindung in perspektivischer Teilansicht;
Fig. 2 einen Teilschnitt durch den linken Teilbereich gemäß Fig. 1.
[0013] In Fig. 1 ist die Seitenwand 1 im Schnitt gezeigt, die beispielsweise die Seitenwand
eines Möbelstückes sein kann. An der oberen Kante der Seitenwand 1 ist die Rolladenführungsschiene
11 gezeigt, in der der Rolladen 2 beim Verschiebevorgang gleiten kann. Die Seitenwand
1 zeigt an ihrer Vorderkante die Rolladenführungsschiene 12, in die der Rolladen 2
eingelaufen ist.
[0014] Die in der Zeichnung nicht dargestellte gegenüberliegende Seitenwand ist mit entsprechenden
Vorkehrungen ausgerüstet.
[0015] Das Führungsrohr 3 trägt an seinem der Seitenwand 1 zugewandten freien Ende das Zahnrad
4, welches über das mechanische Befestigungsmittel 41 durch das Führungsrohr 3 auf
der Endkappe 5 festgelegt ist. Die Ausbildung der Endkappe 5 mit ihren aus dem Lumen
des Führungsrohres herausragenden Teilbereichen 51 ist am gegenüberliegenden freien
Ende des Führungsrohres 3 sichtbar. Die Teilbereiche 51 entsprechen mit ihrem äußeren
Umfang exakt dem Umfang des Führungsrohres 3, so daß hier praktisch ein übergangsloser
Anschluß zwischen den Teilbereichen 51 und dem Führungsrohr 3 geschaffen ist. Über
den Umfang der Teilbereiche 51 und des Führungsrohres 3 stehen die zahnartigen Vorsprünge
511 vor, welche in ihren Abmessungen den in der Mittelbohrung 42 der Zahnräder 4 ausgeformten
Aufnahmenuten 421 entsprechen. Das zugeordnete Zahnrad 4 ist durch Lösen des mechanischen
Befestigungsmittels 41 in Pfeilrichtung über den Umfang des Führungsrohres zum anderen
Zahnrad 4 hin verschoben, so daß die zahnartigen Vorsprünge 511 aus den Aufnahmenuten
421 herausgezogen worden sind. Durch das Lösen des mechanischen Befestigungsmittels
41 ist die Endkappe 5 über den sechskantigen Fortsatz 52 und ein in der Zeichnung
nicht dargestelltes Verdrehwerkzeug innerhalb des Führungsrohres verdrehbar. Mit dieser
Verdrehung wird die in Fig. 2 im Teilschnitt gezeigte Torsionsfeder 7 in ihrem Spannungsverhältnis
entsprechend eingestellt. Aus der Endkappe 5 ragt die Achse 6 hervor, die über ihr
Vierkantende 61 mit einer entsprechenden Halterung an der zugeordneten Seitenwand
- in der Zeichnung nicht dargestellt - verdrehgesichert verbunden ist.
[0016] In Fig. 2 ist im Teilschnitt der linke Teilbereich gemäß Fig. 1 dargestellt. Die
Seitenwand 1 zeigt eine Wellenaufnahme 13, in deren Vierkantöffnung das entsprechend
ausgebildete Vierkantende 61 der Achse 6 eingreift. Im Anschluß an das Vierkantende
61 der Achse 6 ist die Endkappe 5 auf der Achse angeordnet und über dieser Endkappe
5 sitzt das Zahnrad 4.
[0017] Der zahnartige Vorsprung 511 der Endkappe 5 ist dabei im Eingriff in die Aufnahmenut
421 des Zahnrades 4 gezeigt. Im gegenüberliegenden Außenbereich des Teilschnitts ist
das mechanische Befestigungsmittel 41 angedeutet, über welches das Zahnrad 4 durch
das Führungsrohr 3 mit der Endkappe 5 verbunden ist.
[0018] Im oberen Bereich der Darstellung ist innerhalb des Führungsrohres das freie Ende
71 der Torsionsfeder 7 im Einsatz in den Endkappenstutzen 53 gezeigt. Über ein mechanisches
Befestigungsmittel 72 ist das freie Ende 71 der Torsionsfeder 7 mit der Endkappe 5
und dem Führungsrohr 3 fest verbunden. Die Torsionsfeder 7 verläuft mit ihren Windungen
über die Achse 6 bis zu dem Punkt der Anlenkung 62. In der gezeigten Darstellung ist
dieser Punkt der Anlenkung 62 eine Bohrung durch die Achse 6, durch die das freie
Ende 73 der Torsionsfeder 7 durchgezogen ist. Das freie Ende 73 der Torsionsfeder
7 ist dann beispielsweise über der Achse 6 abgebogen und auf diese Weise festgelegt.
Im Bedarfsfall kann dieses Festlegen durch aus dem Stand der Technik bekannte Mittel
wie Kleben, Schweißen, Schrauben usw. unterstützt werden.
[0019] Die rechte, in der Darstellung nicht gezeigte Anordnung der Endkappe 5 mit dem Zahnrad
4 entspricht dem in Fig. 2 beschriebenen Aufbau. Es entfällt lediglich die Festlegung
des freien Endes 71 der Torsionsfeder 7 über das mechanische Befestigungsmittel 72
an dem Endkappenstutzen 53.
1. Rolladen mit einer Vielzahl von aneinander angelenkten, seitlich geführten Rolladenprofilen,
welche auf ihrer Rückseite nutenförmige Vertiefungen aufweisen, in die die Zähne von
auf einem Führungsrohr angeordneten Zahnrädern als Antriebsmittel eingreifen, wobei
das Führungsrohr eine Torsionsfeder umschließt, die einerseits an der zentralen, feststehenden
und das Führungsrohr durchsetzenden Achse und andererseits an dem Führungsrohr selbst
befestigt ist, und wobei das Führungsrohr beidseitig durch die Achse tragende, in
sein Lumen eingesetzte Endkappen verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
in das Lumen des Führungsrohres (3) endenseitig eingesetzten Endkappen (5) mit Teilbereichen
(51) aus dem Lumen herausragen, daß von diesen Teilbereichen (51) am Umfang gleichmäßig
verteilte zahnartige Vorsprünge (511) über den äußeren Umfang des Führungsrohres (3)
vorstehen, daß diese Vorsprünge (511) in über die Achslänge der Zahnräder (4) verlaufende,
korrespondierende, am inneren Umfang der Mittelbohrung (42) der Zahnräder (4) angeordnete
Aufnahmenuten (421) eingreifen, daß die Endkappen (5) auf der Achse (6) drehbeweglich
gelagert sind, und daß die Zahnräder (4) mit den Endkappen (5) über das Führungsrohr
(3) jeweils durchgreifende mechanische Befestigungsmittel (41) lösbar miteinander
verbunden sind.
2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine freie Ende (71) der
Torsionsfeder (7) mit dem in das Lumen des Führungsrohres (3) eingesetzten Endkappenstutzen
(53) über ein mechanisches Befestigungsmittel (72) lösbar verbunden ist, während das
andere freie Ende (73) der Torsionsfeder (7) an der Achse (6) direkt angelenkt ist.
3. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den aus dem Lumen des Führungsrohres
(3) herausragenden Teilbereichen (51) der Endkappen (5) ein sechskantiger Fortsatz
(52) für das Angreifen eines Verdrehwerkzeuges angeformt ist.
4. Rolladen nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß über den sechskantigen Fortsatz (52) nach dem Lösen des mechanischen Befestigungsmittels
(41) zwischen Zahnrad (4) und Endkappe (5) und nach dem Verschieben des Zahnrades
(4) aus der Nutenführung (421, 511) über das Führungsrohr (3) die Endkappe (5) mit
dem Führungsrohr zur Spannung der Torsionsfeder verdrehbar ist.