[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchte mit Spiegeloptik, bestehend aus einem mit einem
Glaskörper, der als Lichtaustritt dient, verschließbaren Gehäuse, in welchem eine
Lampe mit einer linienförmigen Lichtquelle in einem im wesentlichen zylindrischen
Glaskolben und Reflektoren untergebracht sind.
[0002] Derartige Leuchten sind entsprechend den verschiedensten Einsatzzwecken in den verschiedensten
Ausführungsformen bekannt geworden. Durch die Anordnung und Gestaltung der Reflektoren
im Inneren des Leuchtengehäuses und durch ihre Zuordnung zu der Lampe läßt sich die
ausgeleuchtete Fläche unter der Leuchte variieren. Im allgemeinen wird gewünscht,
daß eine rechteckige Fläche möglichst gleichmäßig unter der Leuchte ausgeleuchtet
wird, um den Lichtstrom möglichst gleichmäßig auf die Nutzfläche zu leiten. Derartige
rechteckige Flächenausleuchtungen werden nicht nur in Räumen, sondern vor allem auch
auf Straßen gewünscht. Sie lassen sich nur mehr oder weniger so realisieren, daß sie
den Anforderungen genügen, weil die Beleuchtungsstärke naturgemäß umso größer wird,
je näher sich der ausgeleuchtete Ort an der Leuchte befindet.
[0003] Als Lampen werden im Straßenverkehr vorzugsweise Natriumdampf-Hochdrucklampen verwendet,
hier ist das Verhältnis von Lichtpunkthöhe zu Lichtpunktabstand 1:3 bis 1:5. Bei Straßen
besteht meist die Möglichkeit, eine relativ hohe Lichtpunkthöhe zu realisieren.
[0004] Eine aus der DE 37 10 241 bekannte Leuchte weist eine linienförmige Lichtquelle in
Form einer Natriumdampflampe mit zylindrischem Kolben auf, der koaxial von einem teilzylindrischen
Refektor zu etwa 240° umhüllt ist.
[0005] Eine andere bekannte Leuchte für die Beleuchtung von Straßen und Plätzen ist aus
der DE 81 38 119 U1 bekannt geworden. Sie besteht aus einem mit einem Glaskörper verschließbaren
Gehäuse, in welchem eine Natriumdampf-Hochdrucklampe und Reflektoren untergebracht
sind. Die Natriumdampf-Hochdrucklampe weist einen beschichteten Ellipsoid-Glaskolben
auf. Zwischen dem Dach des Gehäuses und der Lampe ist eine ebene, diffus reflektierende
weiße Platte angeordnet, welche von vier schräg gestellten Reflektoren umgeben ist,
von denen zwei längliche Reflektoren Konkavspiegel sind. Alle Reflektoren in dieser
Leuchte weisen eine hochwertig verspiegelte völlig glatte Oberfläche auf. Die Möglichkeiten,
mit diesen Leuchten gute Gleichmäßigkeiten bei der Ausleuchtung der Nutzflächen zu
erreichen, sind begrenzt.
[0006] Besonders problematisch ist die Beleuchtung von Radwegen, weil diese viel schmaler
als Straßen sind, aus Kostengründen die Anzahl der Leuchten meist geringer bemessen
wird und weil - Radwege verlaufen oftmals unter Bäumen - die Lichtpunkthöhe niedriger
als bei Straßen anzusetzen ist. Für Radwege werden Leuchten benötigt, die ein schmales,
weites Lichtband hoher Gleichmäßigkeit von einer niedrigen Lichtpunkthöhe liefern.
Das sind Forderungen, die sich mit den bisherigen Leuchten nicht realisieren lassen.
Meist sind die Lichtbänder viel breiter als benötigt, die Lichtpunktabstände viel
zu kurz, und die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ungenügend. Die gleiche Problematik
ergibt sich bei der Beleuchtung von Zäunen und anderen langgestreckten schmalen Gegenständen.
[0007] Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Es ist die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine spezielle Spiegeloptik für die Beleuchtung von Radwegen,
Zäunen und ähnlichen schmalen Gegenständen mit extrem breit strahlender Lichtverteilung
zu schaffen, die die Radwege und sonstigen Gegenstände mit Lampen kleiner Leistung
bei niedriger Lichtpunkthöhe mit sehr guter Gleichmäßigkeit auszuleuchten vermag.
[0008] Die erfindungsgemäße Leuchte zeichnet sich durch die Kombination folgender Merkmale
aus:
1.1 über der Lampe ist ein satteldachförmiger Reflektor angeordnet,
1.2.der satteldachförmige Reflektor besteht aus zwei ebenen reflektierenden Flächen
und weist eine Firstlinie auf,
1.3.die Firstlinie des dachförmigen Reflektors verläuft parallel zur linienförmigen
Lichtquelle ,
1.4.die Firstlinie des dachförmigen Reflektors ist der Lampe zugekehrt und die Trauflinien
des dachförmigen Reflektors sind dem Dach des Gehäuses zugekehrt,
1.5.die so nach unten gerichtete Firstlinie weist zum Glaskolben der Lampe einen geringen
Abstand auf,
2.1 der Glaskolben der Lampe ist glasklar durchsichtig
2.2.der das Gehäuse (1) verschließende Glas- oder Kunststoffkörper (9) besteht aus
einem klaren glatten Glas oder Kunststoff
3.1.parallel zur linienförmigen Lichtquelle sind zwei Konkavreflektoren (Schalenspiegel
13) angeordnet,
3.2.deren dem Gehäusedach zugewandter Rand verläuft in geringem Abstand von den Trauflinien
des dachförmigen Reflektor
3.3.die reflektierende Oberfläche der Konkavreflektoren ist seidenmatt
4. senkrecht zur linienförmigen Lichtquelle(20) sind zwei ebene Reflektoren angeordnet,
5. die den satteldachförmigen Reflektor umgebenden Reflektoren sind leicht nach außen
geneigt,
Diese Leuchte ist als Radwegleuchte hervorragend geeignet, weil sie ein sehr schmales,
langgestrecktes Lichtbald von hoher Gleichmäßigkeit bereits bei niedriger Lichtpunkthöhe
liefert. So läßt sich bereits mit einer 50 Watt Natriumdampf-Hochdrucklampe ein etwa
3 m schmales Lichtband von 44 m Länge bei einer Lichtpunkthöhe von 5 m erzielen, wobei
an allen Stellen dieses Lichtbandes die Beleuchtungsstärke von 1 lux nicht unterschritten
wird.
[0009] Die Erzeugung dieses schmalen Lichtbandes bei niedriger Lichtpunkthöhe ist darauf
zurückzuführen, daß der satteldachförmige Reflektor das von ihm reflektierte Licht
auf die Konkavspiegel reflektiert, die dann das Licht in einem schmalen Band weit
ausbreiten, was durch die Oberflächenbeschaffenheit der Spiegel unterstützt wird.
[0010] Bei Bestückungen mit einer 70 W-T Natriumdampf-Hochdrucklampe sind bei einer Lichtpunkthöhe
von 6 m unter Zugrundelegung eines Minimalwertes der horizontalen Beleuchtungsstärke
von 1 lux Leuchtenabstände bis zu 50 m möglich.
[0011] Wichtig ist dabei, daß die Leuchten einen klaren, glatten Lichtaustritt in Form eines
durchsichtigen wannenförmigen Körpers erhalten, weil damit die extreme Breitstrahlung
sowie die Blendungsbegrenzung unproblematisch eingehalten werden können.
[0012] Aber nicht nur für Radwegbeleuchtungen eignet sich diese extrem breitstrahlende Leuchte,
sie kann ebenso für Zaunbeleuchtungen, Bahnsteigbeleuchtungen, Fußwegbeleuchtungen,
Beleuchtung schmaler Brücken und für viele andere Zwecke eingesetzt werden.
[0013] Der als Lichtaustritt dienende, das Gehäuse nach unten verschließende Glaskörper
braucht nicht unbedingt aus Glas hergestellt zu werden, er kann auch aus einem glasklaren
glatten Kunststoff hergestellt sein.
[0014] Zweckmäßig ist es, wenn die Konkavreflektoren einen Radius von 218 mm ± 20 mm aufweisen.
[0015] Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Ebene des dachförmigen Reflektors einen Winkel
von 135° + 15° einschließen.
[0016] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die den dachförmigen Reflektor umgebenden
stirnseitigen Reflektoren einen Neigungswinkel von 105° ± 15° aufweisen.
[0017] Von besonderer Wichtigkeit für die lichttechnische Charakteristik dieser Leuchte
ist der Reflexionsgrad der Reflektoren. Zweckmäßigerweise wird dieser so gewählt,
daß der dachförmige Reflektor den Reflexionsgrad
diffus |
14 % ± 5 % |
total |
87 % ± 5 % |
und die konkaven Reflektoren den Reflexionsgrad
diffus |
82 % ± 5 % |
total |
86 % ± 5 % |
aufweisen.
[0018] Die Lichtausbeute und die gleichmässige Ausleuchtung lassen sich noch dadurch verbessern,
daß die Außenecken der senkrecht zur linienförmigen Lichtquelle angeordneten ebenen
Reflektoren leicht nach innen abgebogen sind.
[0019] Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht der Leuchte von unten,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Leuchte von der Seite,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Leuchte,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das Reflektorsystem,
- Fig. 5
- eine Ansicht des Reflektorsystems,
- Fig. 6
- eine Stirnseitenansicht des Reflektorsystems.
[0020] In dem Gehäuse 1, welches mit einer Befestigungsvorrichtung 2 an einem Masten 3 befestigt
wird, sind einerseits in einem gesonderten VG-Raum 4 elektrische Bauteile 5 für das
Zünden und Betreiben der Lampe 6 untergebracht. Weiter ist im Gehäuse 1 das Reflektorsystem
7 untergebracht, in welches die Lampenfassung 8 hineinragt. Zu der Seite hin, zu der
die Lampe abstrahlt, ist das Gehäuse 1 durch ein Leuchtenglas 9 verschlossen. Es ist
wichtig, daß dieses Leuchtenglas, welches wannenförmig geformt ist, aus einem klaren,
glatten Glas oder Kunststoff hergestellt ist.
[0021] Das Reflektorsystem ist auf eine Grundplatte 10 montiert, an welcher eine Halterung
11 für die Lampenfassung 8 angeordnet ist. Die Grundplatte 10 trägt einerseits einen
satteldachförmigen Reflektor 12, zwei konkave gegeneinander gerichtete Schalenspiegel
13 und zwei Stirnseitenspiegel 14, von denen der eine eine Durchtrittsöffnung 15 für
die Lampenfassung 8 aufweist. Die Stirnseitenspiegel 14 sind in ihren Eckbereichen
16 zur Mitte des Reflektorsystems hin abgebogen, so daß sich ein fast geschlossenes
Spiegelsystem ergibt.
[0022] Der satteldachförmige Reflektor 12 besteht aus zwei ebenen Flächen, die stumpfwinklig
zueinander stehen und zwischen sich einen First einschließen. Der First ist der Lampe
6 zugewandt, die Traufen sind dem Dach des Gehäuses 1 zugewandt.
[0023] Die Stirnseitenspiegel sind unter einem Winkel von etwa 105° geneigt, während der
Neigungswinkel der Schalenspiegel an der Grundplatte etwa 135° beträgt und sich dann
auf etwa 90° vermindert. Der satteldachförmige Reflektor weist einen Dachwinkel von
etwa 135° auf (gemessen unter der Firstlinie 17).
[0024] Die Lampe 6 weist einen zylindrischen Kolben aus glasklarem Glas auf. Unmittelbar
neben dem Kolben der Lampe 6 und parallel zur Längsachse der Lampe 6 befindet sich
die nach unten gerichtete Firstlinie 17 des dachförmigen Reflektors 12. Das ist eine
Grundbedingung zur Erreichung des erfindungsgemäßen Effektes.
[0025] Eine weitere Bedingung ist es, daß die Schalenspiegel 13 seidenmatt ausgeführt sind,
während der dachförmige Reflektor 12 eine Hochglanzverspiegelung aufweist.
[0026] Die Grundplatte 10 ist mittels Befestigungselementen 18 mit dem Gehäuse 1 der Leuchte
verbunden.
[0027] Wichtig zur Erzielung der erfindungsgemäßen Effekte ist es, daß die Lampe 6 in ihrem
Lampenkolben 19 eine linienförmige Lichtquelle 20 in Form eines linienförmigen Brenners
aufweist, welcher parallel zur Firstlinie 17 des satteldachförmigen Reflektors 12
angeordnet ist.
[0028] Die den Schalenspiegel 13 zugewandten äußeren Ränder 21 des satteldachförmigen Reflektors
12 sind kurvenförmig gerundet gestaltet, um unmittelbar an den schalenförmigen Reflektoren
13 anliegen zu können.
Liste der Bezugszeichen:
[0029]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Befestigungsvorrichtungb
- 3
- Mast
- 4
- Vorschaltgeräte (VG)-Raum
- 5
- elektrische Bauteile
- 6
- Lampe
- 7
- Reflektorsystem
- 8
- Lampensockel
- 9
- Leuchtenglas
- 10
- Grundplatte
- 11
- Halterung
- 12
- satteldachförmiger Reflektor
- 13
- Schalenspiegel
- 14
- Stirnseitenspiegel
- 15
- Durchtrittsöffnung
- 16
- Eckbereich
- 17
- Firstlinie
- 18
- Befestigungsmittel
- 19
- Lampenkolben
- 20
- linienförmige Lichtquelle
- 21
- äußerer Rand des satteldachförmigen Spiegels
1. Leuchte mit Spiegeloptik,
bestehend aus einem mit einem Glaskörper, der als Lichtaustritt dient, verschließbaren
Gehäuse, in welchem eine Lampe mit einer linienförmigen Lichtquelle (20) in einem
im wesentlichen zylindrischen Glaskolben und Reflektoren untergebracht sind,
gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale:
1.1 über der Lampe ist ein satteldachförmiger Reflektor (12) angeordnet,
1.2. der aus zwei ebenen reflektierenden Flächen besteht und eine Firstlinie (17)
aufweist
1.3. die Firstlinie (17) des satteldachförmigen Reflektors (12) verläuft parallel
zur linienförmigen Lichtquelle (20),
1.4. die Firstlinie (17) des satteldachförmigen Reflektors (12) ist der Lampe (6)
zugekehrt und die Trauflinien des satteldachförmigen Reflektors (12) sind dem Dach
des Gehäuses zugekehrt
1.5. die nach unten gerichtete Firstlinie (17) weist zum Glaskolben (19) der Lampe
(6) einen geringen Abstand auf
2.1. der Glaskolben (19)der Lampe (6) ist glasklar durchsichtig
2.2. der das Gehäuse (1) nach unten verschließende als Lichtaustritt dienende Glas-
oder Kunststoffkörper (9) besteht aus einem klaren glatten Glas oder Kunststoff
3.1 parallel zur linienförmigen Lichtquelle (20) sind zwei Konkavreflektoren (Schalenspiegel
13) angeordnet,
3.2. deren dem Gehäusedach zugewandter Rand verläuft in geringem Abstand von den Trauflinien
(21) des dachförmigen Reflektors (12),
3.3. die reflektierende Oberfläche der Konkavreflektoren (13) ist seidenmatt,
4. senkrecht zur linienförmigen Lichtquelle(20) sind zwei ebene Reflektoren (14) angeordnet,
5. die den dachförmigen Reflektor (12) umgebenden Reflektoren (13,14) sind leicht
nach außen geneigt.
2. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konkavreflektoren (13) einen Radius von 218 mm ± 20 mm aufweisen.
3. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ebenen des dachförmigen Reflektors (12) einen Winkel von 135° ± 15° aufweisen.
4. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den dachförmigen Reflektor (12) umgebenden stirnseitigen Reflektoren (13,14)
einen Neigungswinkel von 105° + 15° aufweisen.
5. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzheichnet,
daß der satteldachförmige Reflektor (12) den Reflexionsgrad
diffus |
14 % ± 5 % |
total |
87 % ± 5 % |
und die kokaven Reflektoren (13) den Reflexionsgrad
diffus |
82 % ± 5 % |
total |
86 % ± 5 % |
aufweisen.
6. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe (6) eine Natriumdampf-Hochdrucklampe in Röhren- bzw. Soffittenform oder
eine Halogen-Glühlampe ist.
7. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenecken der senkrecht zur linienförmigen Lichtquelle (20) angeordneten
ebenen Reflektoren (14) leicht nach innen abgebogen sind.