[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenführung an Bogenführungstrommeln von Bogendruckmaschinen
nach dem Oberbegriff des 1. Patentanspruches.
[0002] Aus der DE-OS 24 09 220 ist es bereits bekannt, Bogen von einem Druckwerk zum nächsten
an der Seitenkante mittels im Querschnitt L-fömigen Ringsegmenten zu führen, die in
etwas größerem Abstand als der jeweiligen Bogenbreite entsprechend lose und axial
verschiebbar auf der Trommel angeordnet sind.
[0003] Die bekannten Ringsegmente können axiale Kräfte nur in einer Richtung aufnehmen,
deshalb sind sie spiegelbildlich an den beiden Enden der Trommel zur Gegenabstützung
angeordnet. Radiale Kräfte können nicht aufgenommen werden, so daß sie zum Tragen
des Bogens nicht geeignet sind. Hierzu müssen zusätzlich an sich bekannte Bogenführungsmittel,
z.B. mit sägezahnartiger äußerer Begrenzung angebracht werden, so daß die Bogen jeweils
nur punktförmig Berührung mit der Trommel bzw. dem Trommelmantel aufweisen. Um eine
geordnete Luftströmung im Bereich der Trommel zu ermöglichen, sind deren Blechmäntel
mit einer Vielzahl nicht dargestellter Bohrungen versehen, die ein Abströmen des durch
die rotierende Bewegung der Trommel erzeugten Luftstromes sicherstellen. Durch die
bekannten Ringsegmente wird der Bogen gewissermaßen auf seinem Transportweg in einem
Schacht geführt, der ein seitliches Ausweichen verhindert. Die zwischen den L-förmigen
Ringsegmenten vorgesehenen zusätzlichen Bogenführungsmitteln dürfen eine maximale
Stützbreite aufweisen, die von der Dicke und der Steifigkeit des Bogenmaterials abhängen.
Jedoch ist es nicht möglich, auf die zusätzlichen Bogenführungsmittel zwischen den
Ringsegmenten zu verzichten. Werden solche Bogenführungsmittel verwendet, so müssen
zur abschmierfreien Bogenförderung druckfreie Korridore vorhanden sein. Bei ganzflächigen
Drucken besteht Abschmiergefahr.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bogenführung an Bogenführungstrommeln von Bogendruckmaschinen
für biegesteife Materialien zu schaffen, mit der Bogen auch ohne zusätzliche Bogenführungsmittel
zwischen seitlichen Segmenten durch die Bogendruckmaschine gefördert werden können.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des 1. Patentanspruchs aufgeführten
kennzeichnenden Merkmale.
[0006] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, das axiale und radiale Kräfte von den Kegelradsegmenten
aufgenommen werden können, so daß biegesteifes Bogenmaterial bis zu einer bestimmten
Breite, z.B. biegesteifer Karton- oder Blechmaterial abschmierfrei an der Seitenkante
um eine Bogenführungstrommel geführt werden kann und zwar ohne Zerkratzen des Druckbildes
sowie ohne Beschädigung des Bogens, weil zwischen den äußeren Kegelradsegmenten zusätzliche
Mittel zum Verhindern des Abschmierens gleich welcher Art fehlen.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben, wobei
Bezug auf die Zeichnungen genommen wird.
[0008] In den Zeichnungen zeigt
- Figur 1
- eine Bogen-Offset-Rotationsdruckmaschine mit einem um eine Auslegertrommel geführten
Kettensystem, wobei die Auslegertrommel erfindungsgemäß Kegelradsegmente auf der Trommelachse
aufweist,
- Figur 2
- ein Kegelradsegment in Seitenansicht,
- Figur 3
- die Kegelradsegmente an der Bogenführungstrommel in Draufsicht.
[0009] Das in Figur 1 gezeigte Druckwerk 1 einer Bogen-Offset-Rotationsdruckmaschine ist
in herkömmlicher Weise aufgebaut und umfaßt zwei Platten-/Gummizylinderpaare 2, 3
bzw. 4, 5. Ein im Druckwerk 1 zugeführter Bogen 12, der z.B. von einem Bogenanleger
oder einem vorgeschalteten Druckwerk kommen kann, wird um einen Druckzylinder 6 geführt,
wobei der Bogen 12 mit einem Zweifarbendruck versehen wird. Danach wird der bedruckte
Bogen 12 über eine Abnahmetrommel 7 an eine Transportkette 8 übergeben, welche den
Bogen 12 entweder an ein weiteres nicht dargestelltes Druckwerk oder einen Bogenausleger
fördert. Greiferwagen 9 mit entsprechenden bekannten Greifersystemen erfassen in üblicherweise
den Bogen 12 an seiner Vorderkante und übernehmen ihn vom Druckzylinder 6. Nach der
Übergabe der Bogen 12 an die Greiferwagen 9 werden diese um die Abnahmetrommel 7 herumgeführt
und in einem abfallenden Bogenführungsbereich weiter transportiert. Dabei wird die
Rückseite des Bogens 12 von gekrümmten Leitelementen 10 und von Blaskästen 11 geführt.
[0010] Um die Abnahmetrommel 7 geführte Bogen 12 neigen dazu, auf einer Mantelfläche oder
auf Stützelementen zu verschmieren. Erfindungsgemäß fehlen deshalb solche Bogenführungselemente
an der Abnahmetrommel 7. Es sind lediglich axial verschiebbar und feststellbar auf
der Trommelwelle 16 Kegelradsegmente 13, 14 vorgesehen, wobei zum ersten Kegelradsegment
13 ein zweites Kegelradsegment 14 spiegelbildlich angeordnet ist. Die Greiferwagen
9 laufen in bekannter Weise in Aussparungen 17 ein, die vergleichbar einem Trommelkanal
vorgesehen sind.
[0011] Das Befestigen der Kegelradsegmente 13, 14 auf der Trommelwelle 16 erfolgt beispielsweise
durch Klemmschrauben 15.
[0012] Die beiden Kegelradsegmente 13, 14 werden in axialer Richtung so auf die Seitenkanten
biegesteifer Bogen 12 bestimmter Breite eingestellt, das diese abschmierfrei durch
die Druckmaschine gefördert werden.
[0013] Die Kegelradsegmente 13, 14 zwingen die Seitenkanten der biegesteifen Bogen 12 in
eine radiale Lage, die durch zueinander fluchtende Höhen gekennzeichnet ist. Da axiale
Kräfte nur in einer Richtung aufgenommen werden können, dient die spiegelbildliche
Anordnung der Kegelradsegmente 13, 14 somit zur Gegenabstützung des Bogens 12 und
zugleich zum radialen Tragen auf einer eingestellten Höhe. Die fluchtenden Höhen der
Kegelradsegmente 13, 14 dürfen in axialer Richtung eine maximale Stützbreite zum Führen
und Tragen aufweisen, die von der Dicke und der Steifigkeit des Bogenmaterials abhängt
und mindestens so groß ist, daß der Bogen 12 im mittleren Teil seiner Breite nicht
durchhängt.
[0014] In der Zeichnung ist nicht dargestellt, aber es ist selbstverständlich möglich, bekannte
zusätzliche mechanische, pneumatische oder sonstige (z.B. Super-blue) Bogenführungsmittel
auf der Trommelwelle 16 zwischen den Kegelradsegmenten 13, 14 vorzusehen, allerdings
mit dem Nachteil, daß die Abschmiergefahr sich wieder erhöht, wobei der Bogen 12 dadurch
bei mittlerer Abstützung gegebenenfalls auch in eine gewölbte stabile Form gebracht
werden kann, welche die Abstützung der Seitenkanten auf den Kegelradsegmenten 13,
14 stabilisiert.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Plattenzylinder
- 3
- Gummizylinder
- 4
- Plattenzylinder
- 5
- Gummizylinder
- 6
- Druckzylinder
- 7
- Abnahmetrommel
- 8
- Transportkette
- 9
- Greiferwagen
- 10
- gekrümmtes Bogenleitelement
- 11
- Blaskasten
- 12
- bedruckter Bogen
- 13
- Kegelradsegment
- 14
- Kegelradsegment
- 15
- Klemmschraube
- 16
- Trommelwelle
- 17
- Aussparung
1. Bogenführung an Bogenführungstrommeln (7) von Bogendruckmaschinen, wobei an der Bogenführungstrommel
(7) axial verschiebbar und feststellbar Segmente in etwas größerem Abstand als der
jeweiligen Breite des Bogens (12) entsprechend vorgesehen sind, die den Bogen (12)
an der Seitenkante führen,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Seite der Trommelwelle (16) der Bogenführungstrommel (7) ein Kegelradsegment
(13) vorgesehen ist, dem ein zweites Kegelradsegment (14) spiegelbildlich auf der
anderen Seite der Trommelwelle (16) zugeordnet ist, welche biegesteife Bogen (12)
bestimmter Breite an der Seitenkante abschmierfrei führen und tragen.
2. Bogenführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kegelradsegmente (13, 14) axial verschiebbar und feststellbar auf der Trommelwelle
(16) vorgesehen sind.
3. Bogenführung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kegelradsegmente (13, 14) auf der Trommelwelle (16) durch Klemmschrauben (15)
befestigt sind.
4. Bogenführung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Mitte zwischen den Kegelradsegmenten (13, 14) auf der Trommelwelle (16)
zusätzliche Segmente gegen Abschmieren vorgesehen sind.