(19)
(11) EP 0 508 218 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1992  Patentblatt  1992/42

(21) Anmeldenummer: 92105105.8

(22) Anmeldetag:  25.03.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 13/00, B41F 21/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 08.04.1991 DE 4111262

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Lange, Rolf Martin
    W-6050 Offenbach/Main (DE)
  • Wegel, Erich
    W-6052 Mühlheim/Main (DE)
  • Rottstedt, Hans-Jürgen
    W-6056 Heusenstamm (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
D-63012 Offenbach
D-63012 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bogenführung an Bogenführungstrommeln von Bogendruckmaschinen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Bogenführung an Bogenführungstrommeln von Bogendruckmaschinen für biegesteife Materialien bestimmter Breite, die aus einem auf der Trommelwelle (16) axial verschiebbaren und feststellbaren Kegelradsegment (13) besteht, dem spiegelbildlich ein zweites Kegelradsegment (14) zugeordnet ist, das ebenfalls axial verschiebbar und feststellbar auf der Trommelwelle (16) gelagert ist, um bedruckte Bogen (12) ohne zusätzliche Bogenführungsmittel zwischen den Kegelradsegmenten (13, 14) durch die Druckmaschine zu fördern, so daß eine Beeinträchtigung des Druckbildes oder eine Beschädigung von vornherein ausgeschlossen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenführung an Bogenführungstrommeln von Bogendruckmaschinen nach dem Oberbegriff des 1. Patentanspruches.

    [0002] Aus der DE-OS 24 09 220 ist es bereits bekannt, Bogen von einem Druckwerk zum nächsten an der Seitenkante mittels im Querschnitt L-fömigen Ringsegmenten zu führen, die in etwas größerem Abstand als der jeweiligen Bogenbreite entsprechend lose und axial verschiebbar auf der Trommel angeordnet sind.

    [0003] Die bekannten Ringsegmente können axiale Kräfte nur in einer Richtung aufnehmen, deshalb sind sie spiegelbildlich an den beiden Enden der Trommel zur Gegenabstützung angeordnet. Radiale Kräfte können nicht aufgenommen werden, so daß sie zum Tragen des Bogens nicht geeignet sind. Hierzu müssen zusätzlich an sich bekannte Bogenführungsmittel, z.B. mit sägezahnartiger äußerer Begrenzung angebracht werden, so daß die Bogen jeweils nur punktförmig Berührung mit der Trommel bzw. dem Trommelmantel aufweisen. Um eine geordnete Luftströmung im Bereich der Trommel zu ermöglichen, sind deren Blechmäntel mit einer Vielzahl nicht dargestellter Bohrungen versehen, die ein Abströmen des durch die rotierende Bewegung der Trommel erzeugten Luftstromes sicherstellen. Durch die bekannten Ringsegmente wird der Bogen gewissermaßen auf seinem Transportweg in einem Schacht geführt, der ein seitliches Ausweichen verhindert. Die zwischen den L-förmigen Ringsegmenten vorgesehenen zusätzlichen Bogenführungsmitteln dürfen eine maximale Stützbreite aufweisen, die von der Dicke und der Steifigkeit des Bogenmaterials abhängen. Jedoch ist es nicht möglich, auf die zusätzlichen Bogenführungsmittel zwischen den Ringsegmenten zu verzichten. Werden solche Bogenführungsmittel verwendet, so müssen zur abschmierfreien Bogenförderung druckfreie Korridore vorhanden sein. Bei ganzflächigen Drucken besteht Abschmiergefahr.

    [0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bogenführung an Bogenführungstrommeln von Bogendruckmaschinen für biegesteife Materialien zu schaffen, mit der Bogen auch ohne zusätzliche Bogenführungsmittel zwischen seitlichen Segmenten durch die Bogendruckmaschine gefördert werden können.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des 1. Patentanspruchs aufgeführten kennzeichnenden Merkmale.

    [0006] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, das axiale und radiale Kräfte von den Kegelradsegmenten aufgenommen werden können, so daß biegesteifes Bogenmaterial bis zu einer bestimmten Breite, z.B. biegesteifer Karton- oder Blechmaterial abschmierfrei an der Seitenkante um eine Bogenführungstrommel geführt werden kann und zwar ohne Zerkratzen des Druckbildes sowie ohne Beschädigung des Bogens, weil zwischen den äußeren Kegelradsegmenten zusätzliche Mittel zum Verhindern des Abschmierens gleich welcher Art fehlen.

    [0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben, wobei Bezug auf die Zeichnungen genommen wird.

    [0008] In den Zeichnungen zeigt
    Figur 1
    eine Bogen-Offset-Rotationsdruckmaschine mit einem um eine Auslegertrommel geführten Kettensystem, wobei die Auslegertrommel erfindungsgemäß Kegelradsegmente auf der Trommelachse aufweist,
    Figur 2
    ein Kegelradsegment in Seitenansicht,
    Figur 3
    die Kegelradsegmente an der Bogenführungstrommel in Draufsicht.


    [0009] Das in Figur 1 gezeigte Druckwerk 1 einer Bogen-Offset-Rotationsdruckmaschine ist in herkömmlicher Weise aufgebaut und umfaßt zwei Platten-/Gummizylinderpaare 2, 3 bzw. 4, 5. Ein im Druckwerk 1 zugeführter Bogen 12, der z.B. von einem Bogenanleger oder einem vorgeschalteten Druckwerk kommen kann, wird um einen Druckzylinder 6 geführt, wobei der Bogen 12 mit einem Zweifarbendruck versehen wird. Danach wird der bedruckte Bogen 12 über eine Abnahmetrommel 7 an eine Transportkette 8 übergeben, welche den Bogen 12 entweder an ein weiteres nicht dargestelltes Druckwerk oder einen Bogenausleger fördert. Greiferwagen 9 mit entsprechenden bekannten Greifersystemen erfassen in üblicherweise den Bogen 12 an seiner Vorderkante und übernehmen ihn vom Druckzylinder 6. Nach der Übergabe der Bogen 12 an die Greiferwagen 9 werden diese um die Abnahmetrommel 7 herumgeführt und in einem abfallenden Bogenführungsbereich weiter transportiert. Dabei wird die Rückseite des Bogens 12 von gekrümmten Leitelementen 10 und von Blaskästen 11 geführt.

    [0010] Um die Abnahmetrommel 7 geführte Bogen 12 neigen dazu, auf einer Mantelfläche oder auf Stützelementen zu verschmieren. Erfindungsgemäß fehlen deshalb solche Bogenführungselemente an der Abnahmetrommel 7. Es sind lediglich axial verschiebbar und feststellbar auf der Trommelwelle 16 Kegelradsegmente 13, 14 vorgesehen, wobei zum ersten Kegelradsegment 13 ein zweites Kegelradsegment 14 spiegelbildlich angeordnet ist. Die Greiferwagen 9 laufen in bekannter Weise in Aussparungen 17 ein, die vergleichbar einem Trommelkanal vorgesehen sind.

    [0011] Das Befestigen der Kegelradsegmente 13, 14 auf der Trommelwelle 16 erfolgt beispielsweise durch Klemmschrauben 15.

    [0012] Die beiden Kegelradsegmente 13, 14 werden in axialer Richtung so auf die Seitenkanten biegesteifer Bogen 12 bestimmter Breite eingestellt, das diese abschmierfrei durch die Druckmaschine gefördert werden.

    [0013] Die Kegelradsegmente 13, 14 zwingen die Seitenkanten der biegesteifen Bogen 12 in eine radiale Lage, die durch zueinander fluchtende Höhen gekennzeichnet ist. Da axiale Kräfte nur in einer Richtung aufgenommen werden können, dient die spiegelbildliche Anordnung der Kegelradsegmente 13, 14 somit zur Gegenabstützung des Bogens 12 und zugleich zum radialen Tragen auf einer eingestellten Höhe. Die fluchtenden Höhen der Kegelradsegmente 13, 14 dürfen in axialer Richtung eine maximale Stützbreite zum Führen und Tragen aufweisen, die von der Dicke und der Steifigkeit des Bogenmaterials abhängt und mindestens so groß ist, daß der Bogen 12 im mittleren Teil seiner Breite nicht durchhängt.

    [0014] In der Zeichnung ist nicht dargestellt, aber es ist selbstverständlich möglich, bekannte zusätzliche mechanische, pneumatische oder sonstige (z.B. Super-blue) Bogenführungsmittel auf der Trommelwelle 16 zwischen den Kegelradsegmenten 13, 14 vorzusehen, allerdings mit dem Nachteil, daß die Abschmiergefahr sich wieder erhöht, wobei der Bogen 12 dadurch bei mittlerer Abstützung gegebenenfalls auch in eine gewölbte stabile Form gebracht werden kann, welche die Abstützung der Seitenkanten auf den Kegelradsegmenten 13, 14 stabilisiert.

    Bezugszeichenliste



    [0015] 
    1
    Druckwerk
    2
    Plattenzylinder
    3
    Gummizylinder
    4
    Plattenzylinder
    5
    Gummizylinder
    6
    Druckzylinder
    7
    Abnahmetrommel
    8
    Transportkette
    9
    Greiferwagen
    10
    gekrümmtes Bogenleitelement
    11
    Blaskasten
    12
    bedruckter Bogen
    13
    Kegelradsegment
    14
    Kegelradsegment
    15
    Klemmschraube
    16
    Trommelwelle
    17
    Aussparung



    Ansprüche

    1. Bogenführung an Bogenführungstrommeln (7) von Bogendruckmaschinen, wobei an der Bogenführungstrommel (7) axial verschiebbar und feststellbar Segmente in etwas größerem Abstand als der jeweiligen Breite des Bogens (12) entsprechend vorgesehen sind, die den Bogen (12) an der Seitenkante führen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf einer Seite der Trommelwelle (16) der Bogenführungstrommel (7) ein Kegelradsegment (13) vorgesehen ist, dem ein zweites Kegelradsegment (14) spiegelbildlich auf der anderen Seite der Trommelwelle (16) zugeordnet ist, welche biegesteife Bogen (12) bestimmter Breite an der Seitenkante abschmierfrei führen und tragen.
     
    2. Bogenführung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kegelradsegmente (13, 14) axial verschiebbar und feststellbar auf der Trommelwelle (16) vorgesehen sind.
     
    3. Bogenführung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kegelradsegmente (13, 14) auf der Trommelwelle (16) durch Klemmschrauben (15) befestigt sind.
     
    4. Bogenführung nach Anspruch 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in der Mitte zwischen den Kegelradsegmenten (13, 14) auf der Trommelwelle (16) zusätzliche Segmente gegen Abschmieren vorgesehen sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht