(19)
(11) EP 0 508 270 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1992  Patentblatt  1992/42

(21) Anmeldenummer: 92105490.4

(22) Anmeldetag:  30.03.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A45F 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 09.04.1991 DE 4111510

(71) Anmelder: DEUTER SPORT UND LEDER GMBH
D-86156 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Franke, Michael
    W-8000 München 40 (DE)

(74) Vertreter: von Puttkamer, Nikolaus, Dipl.-Ing. Patentanwälte Haft, von Puttkamer Berngruber, Czybulka 
Franziskanerstrasse 38
81669 München
81669 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rucksack mit wenigstens einem, den Packraum unterteilenden Fach


    (57) Die Erfindung betrifft einen Rucksack mit wenigstens einem den Packraum des Rucksackes in ein oberes Hauptfach (3) und ein unteres Fach (5) unterteilenden Zwischenboden (6), wobei zu dem Hauptfach (3) und zu dem unteren Fach (5) jeweils ein Zugang (2 bzw. 9) besteht. Der Zwischenboden (6) verläuft derart schräg, daß zwischen der Rucksackrückenwand (12) und dem Zwischenboden (6) ein sich nach oben öffnender spitzer Winkel (13) gebildet ist. Dadurch wird erreicht, daß der Schwerpunkt des bepackten Rucksackes günstiger liegt, als dies bei vergleichbaren Rucksäcken des Standes der Technik der Fall ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rucksack mit wenigstens einem den Packraum unterteilenden Fach nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Es sind Rucksäcke für verschiedenartige Einsatzbereiche bekannt, bei denen der Packraum durch eine Trennwand unterteilt ist.

    [0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Lage des Schwerpunktes eines derartigen Rucksackes so zu verbessern, daß das Tragen des Rucksackes erleichtert wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch einen Rucksack der eingangs genannten Art gelöst, der durch die in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gekennzeichnet ist.

    [0005] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Rucksackes besteht darin, daß durch die Anordnung wenigstens eines, den Packraum unterteilenden, speziellen Zwischenbodens erreicht wird, daß der Schwerpunkt des bepackten Rucksackes günstiger liegt, als dies bei vergleichbaren Rucksäcken des Standes der Technik der Fall ist.

    [0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden Rucksackes sind zwei den Packraum des Rucksackes in drei Teilräume unterteilende Zwischenböden vorgesehen (Anspruch 2). Vorzugsweise sind die kleineren vom oberen Hauptstauraum durch die Zwischenböden abgetrennten Teilräume von außen durch Rundbogenreißverschlüsse zugänglich (Anspruch 3).

    [0007] Der bzw. die Zwischenböden sind bei dem erfindungsgemäßen Rucksack vorzugsweise vernäht (Anspruch 4), durch Reißverschlüsse befestigt (Anspruch 5) oder durch Kordelstopper spannbar (Anspruch 6).

    [0008] Bei der Vorsehung mehrerer Zwischenböden können diese in Bezug auf die Rucksackrückenseite dieselben spitzen Winkel (Anspruch 7) oder unterschiedliche spitze Winkel (Anspruch 8) aufweisen. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der den oberen Hauptstauraum abtrennende Zwischenboden unter einem spitzen Winkel geneigt ist, der kleiner ist als die spitzen Winkel, unter denen der oder die anderen Zwischenböden geneigt sind (Anspruch 9).

    [0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus weiteren Unteransprüchen hervor.

    [0010] Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    die Vorderansicht eines vorliegenden Rucksackes von der den Träger abgewandten Seite her gesehen;
    Fig. 2
    eine Seitenansicht des Rucksackes der Figur 1 und
    Fig. 3
    eine Skizze zur Erläuterung der beim vorliegenden Rucksack erzielbaren Schwerpunktverlagerung.


    [0011] Zu der Erfindung führten die folgenden Überlegungen. Bei bekannten Rucksäcken verläuft ein den Packraum des Rucksackes in ein unteres kleines Fach und einen oberen Hauptstauraum unterteilender Zwischenboden parallel zur Bodenwand und senkrecht zu der am Rücken des Rucksackträgers anliegenden Rucksackrückenseite, wobei das untere Fach von außen durch einen bogenförmigen Reißverschluß zugänglich ist und ein Zugang zu dem Hauptstauraum bzw. Hauptfach von oben her durch eine öffenbare Klappe besteht. Eine Verbesserung der Lage des Schwerpunktes eines derartigen Rucksackes und damit ein wesentlich besserer Tragekomfort lassen sich erzielen, wenn durch eine spezielle Anordnung des Zwischenbodens erreicht wird, daß die Gegenstände der bepackten Fächer des Packraumes beim Tragen des Rucksackes durch die ausgeführten Schwankungen automatisch aufgrund ihres Gewichtes zum Rücken des Rucksackträgers hingezogen werden bzw. sich quasi aufgrund der Schwerkraft und der Schaukelbewegungen zum Rücken des Rucksackträgers hinarbeiten. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein den Packraum unterteilender Zwischenboden nicht, wie dies bisher üblich ist, senkrecht zur Rucksackrückenwand und damit etwa senkrecht zum Rücken des Rucksackträgers verläuft, sondern ausgehend von der Rucksackaußenseite schräg nach unten zum Rücken des Rucksackträgers hin abfällt. Dadurch wird erreicht, daß insbesondere die am Zwischenboden aufliegenden Gegenstände infolge der beim Tragen des Rucksackes auf sie ausgeübten Schaukelbewegungen sich soweit wie möglich am Zwischenboden entlang gleitend zum tiefsten Punkt des Faches und damit zum Rücken des Rucksackträgers "hinarbeiten". Dies gilt ebenfalls für die über den am Zwischenboden anliegenden Gegenstände.

    [0012] In den Figuren ist der vorliegende Rucksack mit 1 bezeichnet. Beispielsweise weist er am oberen Ende eine Klappe 2 oder dergleichen auf, durch die hindurch ein Zugang zu dem oberen Hauptfach 3 des Rucksackes möglich ist. Der Rucksack 1 wird durch wenigstem einen Zwischenboden in das Hauptfach 3 und ein darunter befindliches Fach unterteilt. Im dargestellten Fall wird der Packraum des Rucksackes 1 durch zwei Zwischenböden 6 und 7 in das obenliegende Hauptfach 3, ein unteres Fach 5, das sich zwischen der Bodenwand 10 und dem unteren Zwischenboden 7 befindet, und ein mittleres Fach 4, das sich zwischen der oberen Zwischenwand 6 und der unteren Zwischenwand 7 befindet, unterteilt. Das untere Fach 5 ist vorzugsweise von außen her durch eine Einrichtung her zugänglich, die vorzugsweise durch einen bogenförmig verlaufenden Reißverschluß 9 gebildet ist, wobei der Bogen etwa halbkreisförmig ausgehend von der Bodenwand 10 des Rucksackes 1 bis zur Höhe des unteren Zwischenbodens 7 an der Rucksackaußenseite verläuft. In der entsprechenden Weise ist das mittlere Fach 4 durch eine weitere Einrichtung her zugänglich, die vorzugsweise ebenfalls durch einen bogenförmigen Reißverschluß 8 gebildet ist, der bogenförmig von Bereichen oberhalb des unteren Zwischenbodens 7 bis etwa zu einem Ort verläuft, an dem die obere Zwischenwand 6 auf die Rucksackfrontseite trifft.

    [0013] Der obere Zwischenboden 6 und der untere Zwischenboden 7 verlaufen schräg zur Rucksackrückenwand 12, die beim Tragen des Rucksackes dem Rücken des Rucksackträgers zugewandt ist, derart, daß zwischen der Rückenwand 12 und dem oberen Zwischenboden 6 bzw. dem unteren Zwischenboden 7 ein sich nach oben öffnender spitzer Winkel 13 bzw. 14 gebildet wird. Vorzugsweise gelten für diesen spitzen Winkel 13 bzw. 14 die folgenden Angaben: < 90°, < 85°, < 80°, < 75°, < 70°, etwa 80° - 90°, etwa 70° - 80° oder etwa 60° - 70°. Bei der Vorsehung mehrerer Zwischenfächer, beispielsweise des in den Figuren dargestellten oberen Zwischenfaches 6 und des unteren Zwischenfaches 7 können die Winkel 13 und 14 zweckmäßigerweise etwa gleich groß beschaffen sein, so daß das obere Zwischenfach 6 und das untere Zwischenfach 7 etwa parallel zueinander verlaufen. Es ist jedoch auch denkbar in Abhängigkeit von den Anwendungsfällen des Rucksackes diese Winkel unterschiedlich zu gestalten. Allgemein kann gesagt werden, daß auf einem Zwischenboden 6 bzw. 7 befindliche Gegenstände umso leichter und schneller zum tiefsten Punkt des Hauptfaches 3 bzw. des mittleren Faches 4 geführt werden, je spitzer der Winkel 13 bzw. 14 ist.

    [0014] Es wird darauf hingewiesen, daß der vorliegende Rucksack wenigstens einen Zwischenboden 6 oder 7 oder zwei Zwischenböden 6 und 7 oder auch mehr Zwischenböden aufweisen kann. Vorzugsweise sind diese Zwischenböden an ihren Rändern an der Rückenseite 12 des Rucksackes sowie an der Außenseite 11 des Rucksackes vernäht. Zweckmäßigerweise können die Zwischenböden 6 und/oder 7 auch mit rundum verlaufenden Reißverschlüssen an der Rückwand 12 und der Außenseite 11 befestigt sein. Dabei ist es denkbar, pro Zwischenboden z.B. zwei Reißverschlußteile am Rucksack vorzusehen, so daß verschiedene Winkel durch entsprechendes Einfädeln der Reißverschlußteile einstellbar sind. Es ist auch denkbar, die am Rucksack vernähten Zwischenböden in ansich bekannter Weise mittig mit Kordelstoppern zu versehen, so daß sie in ihrer Gebrauchslage festspannbar sind.

    [0015] Im folgenden wird die Funktion der schrägen Zwischenböden 6 und 7 im Zusammenhang mit der schematischen Darstellung der Figur 3 näher erläutert. Durch die schräge Anordnung der Zwischenböden 6 und/oder 7 wird erreicht, daß bei einer üblichen, beim Rucksacktragen leicht schräg nach vorn gebeugten Haltung des Rucksackträgers zwischen dem schrägen Zwischenboden 6 bzw. 7 und der etwa an der am Rücken des Rucksackträgers anliegenden Rückenwand 12 des Rucksackes 1 etwa ein sich nach oben öffnendes "V" gebildet wird, so daß sich die jeweils in dem Raum über der Zwischenwand 6 bzw. 7 befindlichen Gegenstände zum tiefsten Punkt dieses "V" bei Bewegungen des Rucksackes "hinarbeiten". Da dieser Punkt jeweils dort liegt, wo sich der schräge Zwischenboden 6 bzw. 7 und die am Rücken des Rucksackträgers anliegende Rückenwand 12 treffen, arbeiten sich die oberhalb der Zwischenböden 6 bzw. 7 befindlichen Gegenstände zwangsläufig zum Rücken des Rucksackträgers hin, wodurch bewirkt wird, daß auch der Schwerpunkt SR des Rucksackes so nah wie möglich am Rücken des Rucksackträgers liegt. Für den Tragekomfort ist es bekannterweise am besten, wenn der Schwerpunkt des Rucksackes innerhalb des durch die punktierte Linie und die Rucksackrückenseite umgebenen Raumes liegt. Durch die schrägen Zwischenböden wird erreicht, daß der Schwerpunkt jedes Faches, insbesondere aber der Schwerpunkt des oberen Hauptfaches, das mit den schwersten Gegenständen bepackt wird, in den durch die gepunktete Linie gekennzeichneten Bereich verlagert wird. Während also normalerweise der Schwerpunkt des Rucksackes am Ort SR liegt, wird durch die schrägen Fächer und die Schaukelbewegungen erreicht, daß dieser Schwerpunkt ausgehend von SR zu einem Ort S'R hinter die gepunktete Linie verlagert wird. Dieser Schwerpunkt S'R befindet sich dann etwa oberhalb der Beckenachse B des Rucksackträgers, was besonders günstig ist. Da das obere Hauptfach mit den schwereren Gegenständen bepackt wird, empfiehlt es sich den spitzen Winkel 13 des Zwischenbodens 6 besonders klein zu machen, damit der zum Gesamtschwerpunkt S'R besonders beitragende Schwerpunkt des oberen Hauptfaches so weit wie möglich hinter die gepunktete Linie über die Beckenachse B verlagert wird. Zum Beispiel beträgt dieser Winkel 13 etwa 60° bis 70°.

    [0016] Es ist auch denkbar die Bodenwand 10 entsprechend den Zwischenböden 6, 7 schräg zu gestalten.


    Ansprüche

    1. Rucksack mit wenigstens einem den Packraum des Rucksackes in ein oberes Hauptfach (3) und ein unteres Fach (5) unterteilenden Zwischenboden (6), wobei zu dem Hauptfach (3) und zu dem unteren Fach (5) jeweils ein Zugang (2 bzw. 9) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6) derart schräg verläuft, daß zwischen der Rucksackrückenwand (12) und dem Zwischenboden (6) ein sich nach oben öffnender spitzer Winkel (13) gebildet ist.
     
    2. Rucksack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei voneinander beabstandete Zwischenfächer (6, 7) vorgesehen sind, die den Packraum des Rucksackes in das obere Hauptfach (3), das untere Fach (5) und wenigstens ein dazwischen angeordnetes Zwischenfach (4) unterteilen.
     
    3. Rucksack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugang (8, 9) durch einen bogenförmig verlaufenden Reißverschluß gebildet ist, der sich in der Rucksackaußenseite (11) befindet.
     
    4. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6, 7) an der Rucksackrückenwand (12) und der Rucksackaußenwand (11) vernäht ist.
     
    5. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6, 7) durch einen rundum verlaufenden Reißverschluß an der Rucksackrückenseite (13) und der Rucksackaußenseite (11) befestigbar ist.
     
    6. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6, 7) an der Rucksackrückenseite (13) und der Rucksackaußenseite (11) vernäht ist und durch einen mittigen Kordelstopper in der Gebrauchslage fest spannbar ist.
     
    7. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für den spitzen Winkel (13, 14) gilt: < 90°, < 85°, < 80°, < 75°, < 70°, < 60°, etwa 80° bis 90°, etwa 70° bis 80° und etwa 60° bis 70°.
     
    8. Rucksack nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Winkel (13) des das Hauptfach (3) bildenden Zwischenbodens (6) kleiner ist als der oder die spitzen Winkel (14) der die darunter befindlichen Fächer (4) bildenden spitzen Winkel (14).
     
    9. Rucksack nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Winkel (13) des das Hauptfach (3) bildenden Zwischenbodens (6) etwa 60° beträgt oder < 60° ist.
     




    Zeichnung