[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Strangpreßprofilteilen, bei
dem ein Verbundstrangpreßbolzen aus einem monolithischen Metallkörper und wenigstens
einem Metallmatrix-Verbundkörper gebildet und anschließend wärmebehandelt und stranggepreßt
wird.
[0002] Aus der JP-PS 61-147 917 ist ein derartiges Verfahren bekannt, das dazu dient, faserverstärkte
Metallstrangpreßprofilteile herzustellen, die mit einem Metallüberzug versehen sind.
Dazu wird der Verbundstrangpreßbolzen aus einem Metallmatrix-Verbundkörper als Bolzenkern
gebildet, an dessen Außenseite der monolithische Metallkörper angeordnet wird, derart,
daß nach dem Strangpressen das Material des monolithischen Metallkörpers an der Oberfläche
des gebildeten Strangpreßprofilteils liegt.
[0003] Metallische Strangpreßprofilteile, beispielsweise Langfabrikate, werden im allgemeinen
aus relativ weichen Knetlegierungen wie Leichtmetallen, z.B. Aluminium, Kupfer usw.,
im Strangpreßverfahren bei erhöhter Temperatur hergestellt.
[0004] Für einige Anwendungsfälle, beispielsweise als Raupenprofile und insbesondere Pistenraupenprofile,
als Führungsschienen und Rohre, Hebel, Achsen und Trittleisten auf dem Gebiet der
Kettenfahrzeuge und sonstiger Nutzfahrzeuge, auf dem Gebiet des Maschinenbaus und
des Motorenbaus sowie als verschleißbeanspruchte Bauteile im Bauwesen und im Turbinen-
und Ventilatorbau weisen derartige Strangpreßprofilteile eine zu geringe Verschleißbeständigkeit
auf.
[0005] Um derartige Produkte an ihrer Oberfläche zu härten, werden üblicherweise chemische
oder physikalische Verfahren wie beispielsweise Anodisationsverfahren, galvanische
Beschichtungsverfahren, Plasmasprühverfahren, physikalische und chemische Bedampfungsverfahren
und Pulverbeschichtungsverfahren angewandt.
[0006] Weiterhin ist es bekannt, derartige Strangpreßprofilteile massiv, d.h. vollständig
aus Aluminiumlegierungen, die homogen mit feinen Keramik- oder Glasteilchen durchsetzt
sind, d.h. aus teilchenverstärkten Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffen herzustellen,
die gegenüber anderen Metallen, Kunststoffen, Gläsern und natürlichen sowie technischen
Keramiken eine hohe Verschleißfestigkeit haben. Derartige Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe
haben gleichfalls eine hohe Beständigkeit gegenüber einer erosiven Beanspruchung durch
verschiedenste Stoffe.
[0007] Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe, die weiterhin mit Kohle- oder Graphitteilchen
bzw. Kohle- oder Graphitkurzfasern versetzt sind, haben darüberhinaus gute Gleiteigenschaften.
Die Verschleißfestigkeit bzw. diese Gleiteigenschaften können auf den Verschleißpartner
einerseits durch die Wahl der in die Aluminiummatrix eingebetteten Komponente abgestimmt
werden und können andererseits durch eine entsprechende Einstellung der Größenverteilung
und der Form der Verstärkungskomponente gewählt werden.
[0008] Teilchenverstärkte Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe erreichen jedoch im allgemeinen
nicht die hohen mechanischen Kennwerte hoch und höchst fester Aluminiumlegierungen,
sie haben eine geringere Duktilität und Bruchzähigkeit sowie eine verminderte thermische
und elektrische Leitfähigkeit.
[0009] Es ist weiterhin bekannt, Langfabrikate aus Werkstoffverbunden durch Koextrusion
der zu verbindenden Werkstoffe zu erzeugen.
[0010] Die Verfahren der Beschichtung von Metallprofilteilen mit anderen Stoffen, insbesondere
mit chemischen Verbindungen keramischer Art liefern Produkte, die spröde und gegenüber
schlagartigen mechanischen Beanspruchungen und gegenüber plastischen Verformungen
empfindlich sind. Die im allgemeinen stark unterschiedlichen Temperaturausdehnungs-Koeffizienten
der beteiligten Materialien, d.h. des metallischen Körpers einerseits und der Beschichtung
andererseits, führen darüberhinaus bei Temperaturschwankungen zu hohen lokalen mechanischen
Spannungen und damit oftmals zum Abplatzen der Beschichtung.
[0011] Da jedes Beschichtungsverfahren einen zusätzlichen Herstellungsschritt darstellt,
der im allgemeinen kostenintensiv ist, ist die Beschichtung der Metallkörper zur Erzielung
bestimmter Oberflächeneigenschaften darüberhinaus vom ökonomischen Standpunkt aus
ungünstig.
[0012] Mechanische Nachbearbeitungen an beschichteten Produkten sind weiterhin nur sehr
begrenzt möglich, da die Schichtdicken infolge der Auftragsverfahren und der Haftungsgrenzen
auf Größenordnungen von 1/10 mm beschränkt sind.
[0013] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, ein Verfahren zum
Herstellen von Strangpreßprofilteilen der eingangs genannten Art zu schaffen, mit
dem Strangpreßprofilteile mit einerseits hohen mechanischen Kennwerten und andererseits
mit hoher Oberflächenverschleißfestigkeit in einem Arbeitsgang hergestellt werden
können.
[0014] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Metallmatrix-Verbundkörper
in den als Bolzenkern dienenden monolithischen Metallkörper eingebettet wird und zwar
derart, daß das Material des Metallmatrix-Verbundkörpers nach dem Strangpressen an
wenigstens einem gewünschten Teil der Oberfläche der Strangpreßprofilteile liegt.
[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die gewünschte Oberflächenverschleißfestigkeit
dadurch erzielt, daß beim Strangpressen des Verbundstrangpreßbolzens eine Oberflächenschicht
aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers ausgebildet wird. Das erfolgt in
einem Arbeitsgang mit dem formgebenden Strangpressen, ohne daß nach dem Strangpressen
ein zusätzlicher Herstellungsschritt erforderlich ist.
[0016] Besonders bevorzugte Ausbildungen und Weiterbildungen des erfindungssgemäßen Verfahrens
sind Gegenstand der Ansprüche 2-8.
[0017] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verbundstrangpreßbolzen zur Verwendung
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Anspruch 9.
[0018] Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher beschrieben.
[0019] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt Längsschnittansichten von verschiedenen Strangpreßbolzen
zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie Profil-Querschnittsansichten
der mit diesen Strangpreßbolzen hergestellten Profilteile.
[0020] Wie es in der Zeichnung dargestellt ist, werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Herstellen von Strangpreßprofilteilen aus Leichtmetallegierungen, beispielsweise
aus Aluminiumlegierungen, zunächst Verbundstrangpreßbolzen (1) hergestellt, die je
nach den geometrischen und mechanischen Anforderungen der Endprodukte, beispielsweise
aus einem Bolzenkern (2) in Form eines monolithischen Metallkörpers aus einer herkömmlichen
Knetlegierung, der den Profilkörper (3) bildet, beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung
des Typs 1xxx, 2xxx, 3xxx, 5xxx, 6xxx, 7xxx und einem Matrixmetall-Verbundkörper (4)
bestehen, der in den Bolzenkern eingebettet ist und aus einem Matrix-Verbundwerkstoff,
beispielsweise einem Aluminiummatrix-Verbundwerkstoff besteht, der die für das fertige
Produkt gewänschten Oberflächeneigenschaften hat. Der Metallmatrix-Verbundwerkstoff
kann keramische Verstärkungen oder Graphitverstärkungen in Teilchen- oder Kurzfaserform
enthalten.
[0021] Die Teile des Strangpreßbolzens, d.h. der Kern (2) sowie der Verrbundkörper (34)
werden getrennt gefertigt und so zusammengefügt, daß der kombinierte Verbundstrangpreßbolzen
(1) wärmebehandelt und in eine herkömmliche Strangpreßanlage eingebracht werden kann.
Durch den Strangpreßvorgang, der dem normalen Strangpressen für Profilteile aus monolithischen
Knetlegierungen entspricht, ergibt sich ein Endprodukt, d.h. ein Profilteil mit der
in der Zeichnung dargestellten örtlichen oder peripheren Randverstärkung (5). Dabei
wird die sogenannte tote Zone vor dem Strangpreßwerkzeug ausgenutzt, in der der Randbereich
des Strangpreßbolzens sich verrwirbelt und staut, so daß sein Material über dem Strangpreßprofilteil
verschmiert wird.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren liefert somit Strangpreßprofilteile, deren Oberflächen
durch den Aluminiummatrix-Verbundwerkstoff vollständig oder an bestimmten Bereichen
verschleißfest sind, wobei die Eigenschaften des tragenden Profilkerns aus der rein
metallischen Legierung insbesondere seine mechanischen Eigenschaften dem Endprodukt,
d.h. dem gebildeten Profilteil erhalten bleiben.
[0023] Das Strangpressen des Stranggpreßbolzens aus den wenigstens zwei Werkstoffen, die
den Kern und den wenigstens einen Verbundkörper bilden, erfolgt direkt oder indirekt.
Die geometrische Form dieses Verbunds richtet sich nach der Strangpreßtechnik, der
Werkzeugart und -form, der Fließfähigkeit der Werkstoffe und der gewünschten geometrischen
Form der Oberflächenbereiche, die die gewünschten Eigenschaften zeigen.
[0024] Die erzielbaren Schichtdicken sind dabei unbegrenzt und können den gesamten Querschnitt
erfassen oder nur 1/10 mm stark sein. Die Oberflächenschichten können entlang des
Umfanges eines Profils auch von 0 bis 100 % des Querschnitts variieren.
[0025] Da die Oberflächen- oder Verstärkungsschicht aus einem dem Werkstoff des Kernes angepaßten
metallischen Matrix-Verbundwerksttoff mit dem Kern während des Strangpreßvorganges
verschweißen, können mechanische Spannungen an der Grenzfläche abgebaut werden und
kann somit ein Abplatzen der Oberflächenschicht bei einer mechanischen und/oder thermischen
Belastung vermieden werden. Das Material der Oberflächenschicht liefert darüberhinaus
eine ausreichende Duktilität für eine weitere Verformung oder Schlagbeanspruchung
des Profilteils.
[0026] Wie es in der Zeichnung dargestellt ist, kann die Oberflächenschicht bei Hohlkammerprofilen
sowohl innen als auch außen angebracht werden. Sie erhöht die Verschleißfestigkeit
gegenüber allen Materialien, vermindert lokal die Wärmeausdehnung (je nach Schichtstärke)
und erhöht die Steifigkeit des Profils, insbesondere, wenn sie an der Außenseite angebracht
ist. Weiterhin wird der Rißfortschritt durch die Verstärkungsschicht verzögert.
[0027] Wie es weiterhin im einzelnen in der Zeichnung dargestellt ist, können ein oder mehrere
Verbundkörper in den Bolzenkern des Verbundstrangpreßbolzens eingebettet sein. Je
nach Form des zu erzielenden Profilteils und der daran vorgesehenen Oberflächen- oder
Verstärkungsschicht kann der Verbundkörper über einen vorderen Teil in Axialrichtung,
beispielsweise mit einer abschließenden Stirnscheibe vorgesehen sein; wie es bei den
von oben ersten beiden Beispielen in der Zeichnung der Fall ist, können mehrere ringförmige
Verbundkörper zur Bildung von Innen- und Außenschichten bei Hohlprofilteilen vorgesehen
sein, wie es beim dritten Beispiel von oben der Fall ist, kann ein achszentraler Verbundkörper
koaxial über eine bestimmte Strecke zur Bildung eines innen verstärkten Hohlprofils
in den Bolzenkern eingebettet sein, wie es beim vierten Beispiel von oben der Fall
ist, oder können ein oder mehrere Verbundkörper über bestimmte Strecken in axialer
Richtung über einen bestimmten Bereich des Querschnittes des Verbundstrangpreßbolzens
vorgesehen sein, wie es bei den beiden letzten Beispielen der Fall ist.
[0028] Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Material des Metallmatrix-Verbundkörpers
an der Oberfläche der gebildeten Strangpreßprofilteile liegt und für Metallmatrix-Verbundkörper
Materialien gewählt werden können, die einen niedrigeren Temperaturausdehnungskoeffizienten
als das reine Metall oder Legierungsmaterial des monolithischen Metallkörpers haben,
kann erreicht werden, daß der Temperaturausdehnungskoeffizient des Oberflächenbereiches
der Strangpreßprofilteile beispielsweise dem Temperaturausdehnungskoeffizienten von
Stahl nahekommt. Das ist dann von Vorteil, wenn die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Strangpreßprofilteile mit Stahlteilen verbunden werden sollen oder wenn
durch die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Strangpreßprofilteile
Stahlteile in Konstruktionen ersetzt werden sollen. Das ist insofern vorteilhaft,
als die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Strangpreßprofilteile ein
geringeres Gewicht als Stahlteile haben.
[0029] Die Materialien des Metallmatrix-Verbundkörpers sind jedoch spröder als reine Metalle
oder Legierungen. Sie neigen zu Rißeinleitungen (Materialermüdung, Spannungsrißkorosion
usw.). Dieser Gefahr kann dadurch begegnet werden, daß nach dem Strangpressen eine
Wärmebehandlung erfolgt, indem die stranggepreßten Profilteile warm ausgelagert, d.h.
beispielsweise einer Wärmebehandlung auf eine Temperatur von 175°C oder mehr über
einen Zeitraum von Stunden unterworfen werden, so daß sie von inneren Spannungen befreit
werden, und dann sehr schnell abgekühlt - beispielsweise abgeschreckt werden.
[0030] Da der Metallkern aus dem monolithischen Metallkörper einen höheren Temperaturausdehnungskoeffizienten
als die Oberflächenschicht oder Randschicht aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers
hat, wird sich der Metallkern beim Abkühlen in Richtung der Längsachse des Strangpreßprofilteils
stärker zusammenziehen wollen, als es die Oberflächenschicht aus dem Material des
Metallmatrix-Verbundkörpers zuläßt. Das hat zur Folge, daß die Oberflächenschicht
aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers unter eine Druckspannung, d.h. eine
Druckvorspannung kommt, während der Kern aus dem Material des monolithischen Metallkörpers
unter eine entsprechende Zugspannung (Zugvorspannung) gerät.
[0031] Da Rißbildungen bevorzugt an der Oberfläche beginnen und durch Zugspannungen beschleunigt
werden, wird durch die an der Oberflächenschicht liegende Druckspannung die Gefahr
der Rißbildung stark verringert. Eine am Strangpreßprofilteil nach der obigen Wärmebehandlung
in Längsrichtung anliegende Zugkraft führt daher nur dann zu einer Zugspannung an
der Oberflächenschicht aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers, wenn sie
genügend groß ist, um die an diesem Teil liegende Druckvorspannung abzubauen.
[0032] Durch eine geeignete Wahl der Zusammensetzung und der Wärmebehandlung, d.h. des Auslagerungsverfahrens
kann die Neigung zur Rißbildung sogar soweit verringert werden, daß sie geringer als
bei reinen Legierungen ist. Diese Wirkung wird um so deutlicher, je dünner die Oberflächenschicht
aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers im Verhältnis zum monolithischen
Metallkern gewählt wird.
Beispiel
[0033] Ein Stab mit einer Querschnittsfläche des Metallkerns von 90 mm² aus einer Legierung
AA 6061 (Aluminium Association Norm USA) und einer Querschnittsfläche von 10 mm² einer
Oberflächenschicht aus einem Aluminiummatrix-Verbundkörper mit Siliziumkarbid (SiC)
und Aluminiumoxid Al₂O₃ wurde so ausgelagert, daß er bei 175°C frei von inneren Spannungen
ist, und dann sehr schnell auf 20°C abgekühlt. Um die Druckvorspannung der Oberflächenschicht
aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers in Längsrichtung des Stabes abzubauen,
war eine Zugkraft in Längsrichtung von 7300 N aufzubringen.
[0034] Das heißt, daß in der Oberflächenschicht aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers
eines Stabes mit einer Querschnittsfläche von nur einem cm² nur dann Zugspannungen
wirksam werden, wenn der Stab mit einer Zugkraft von 7300 N bei 20°C beansprucht wird.
Ohne äußere Kräfte beträgt die Zugvorspannung im Metallkern 10,6 N pro mm² und die
Druckvorspannung in der Oberflächenschicht aus dem Material des Metallmatrix-Verbundkörpers
95,6 N pro mm².
[0035] Als Legierungsmaterial AA 6061 für den Metallkern und als Material für den Metallmatarix-Verbundkörper
können Materialien gewählt werden, deren Temperaturausdehnungskoeffizient bei 22x10⁻⁶°K⁻¹
bis 23x10⁻⁶°K⁻¹ für das Metallmaterial und 16x10⁻⁶°K⁻¹ bis 19x10⁻⁶°K⁻¹ liegt. Bei
dem obigen Beispiel betrug der Wärmeausdehungskoeffizient des Metallmaterials 23x10⁻⁶°K⁻¹
und der des Materials des Metallmatrix-Verbundkörpers 19,5x10⁻⁶°K⁻¹. Der Elastizitätsmodul
des Legierungsmaterials lag bei 70 kN pro mm² und des Materials des Metallmatrix-Verbundkörpers
bei 95 kN pro mm².
[0036] Die Auslagerungstemperatur betrug 175°C, die Auslagerungszeit 2 bis 30 h. Die Abkühlung
erfolgte mit Wasser oder mit Hilfe eines Gebläses auf 20°C in kurzer Zeit, die gemessene
Druckspannung an der Oberfläche betrug 50 bis 150 MPa.
[0037] Durch das erfindungsgemäße Verfahren können serienmäßig Verbundstrangpreßprofilteile
ohne zusätzliche nachträgliche Beschichtung und damit kostengünstig hergestellt werden.
Die hohe Verschleißfestigkeit in Verbindung mit den leichten Werkstoffen des Kernes
der Profile verlängert deren Einsatzdauer und vermindert deren bewegliche Masse und
somit den Energieverbrauch beim bestimmungsgemäßen Einsatz. Durch die mechanischen
und physikalischen Eigenschaften der Metallmatrix-Verbundwerkstoffe der Verstärkungs-
oder Oberflächenschichten wird das Eigenschaftsprofil der gebildeten Strangpreßprofilteile
verbessert.
1. Verfahren zum Herstellen von Strangpreßprofilteilen, bei dem ein Verbundstrangpreßbolzen
aus einem monolithischen Metallkörper und wenigstens einem Metallmatrix-Verbundkörper
gebildet und anschließend wärmebehandelt und stranggepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallmatrix-Verbundkörper in den als Bolzenkern dienenden monolithischen
Metallkörper eingebettet wird und zwar derart, daß das Material des Metallmatrix-Verbundkörpers
nach dem Strangpressen an wenigstens einem gewünschten Teil der Oberfläche der Strangpreßprofilteile
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strangpreßprofilteile nach
dem Strangpressen warm ausgelagert und anschließend schnell abgekühlt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzenkern aus einer Knetlegierung
gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallmatrix-Verbundkörper
aus einem Aluminiummatrix-Verbundmaterial gebildet wird, das aus einer Aluminiumlegierung
besteht, der homogen feine Glas- oder Keramikteilchen zugesetzt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Aluminiummatrix-Verbundmaterial
Kohle- oder Graphitteilchen oder -kurzfasern zugesetzt sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Metallmatrix-Verbundkörper örtlich begrenzt an der in Strangpreßrichtung vorderen
Stirnseite des Verbundstrangpreßbolzens vorgesehen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Metallmatrix-Verbundkörper
im Abstand voneinander in axialer Richtung des Verbundstrangpreßbolzens vorgesehen
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens
eine Metallmatrix-Verbundkörper so vorgesehen wird, daß er nur einen Teil der Querschnittsfläche
des Verbundstrangpreßbolzens einnimmt.
9. Verbundstrangpreßbolzen zur Verwendung bei dem Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Bolzenkern in Form eines monolithischen Metallkörpers und wenigstens einem,
in den Bolzenkern eingebetteten Metallmatrix-Verbundkörper, der aus einem Material
beteht, das eine hohe Verschleißfestigkeit hat.