[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prüfen von
Münzen unter Verwendung induktiver und opto-elektronischer Mittel.
[0002] Zum Prüfen der Echtheit und des Wertes von Münzen sind bereits die unterschiedlichsten
Prüfsysteme und Prüfeinrichtungen bekannt, die die charakteristischen Merkmale der
Münzen, wie die geometrischen Abmessungen, das Material, das Gewicht oder die Rändelung
erfassen und auswerten.
[0003] Die Prüfverfahren können daher in mechanische, induktive und optische Verfahren eingeteilt
werden, wobei der mechanische Aufbau der Münzprüfer folgerichtig von dem eingesetzten
Prüfverfahren bestimmt wird.
[0004] Bei optischen Prüfverfahren ist bekannt, daß die zu prüfenden Münzen auf einer Laufschiene
an optischen Sensoren vorbeirollen oder vorbeigeführt werden, um charakteristische
Punkte und/oder Parameter der Münze zu erfassen. Die Genauigkeit der Messung wird
hierbei von der Anzahl der vorhandenen Sensoren und die Länge der Laufschiene bestimmt.
Daraus ergibt sich, daß bei sehr hohen Genauigkeitsgraden eine höhere Anzahl von optischen
Sensoren und eine entsprechende Laufschienenlänge notwendig sind, die ihrerseits zu
relativ großen und aufwendigen Prüfeinrichtungen führen. Kleine, kompakte und genaue
Prüfanlagen lassen sich mit dieser Technik nur sehr schwer realisieren.
[0005] Weiterhin sind Lösungen bekannt, bei denen die Münzen zwischen drei keilförmigen
Rollen, die in Dreiecksform angeordnet sind, eingespannt und über einen motorischen
Antrieb einer dieser Rollen, durch eine Reibpaarung zwischen der angetriebenen Rolle
und der Münze, gedreht werden.
[0006] Der mechanische Aufwand zur Realisierung eines planparallelen und zentrischen Laufes
der Münze bei dieser Rollenanordnung ist sehr hoch und ist, da der Münzantrieb ein
Reibradantrieb ist, störanfällig.
[0007] Darüber hinaus ist der Verschmutzungsgrad der Münzen mit in Betracht zu ziehen, der
die Reibpaarung bezüglich der Drehzahlkonstanz negativ beeinflußt.
[0008] In zunehmendem Maße werden auch opto-elektronische Münzprüfeinrichtungen und Verfahren
angewandt, die eine exakte Abtastung der Münzprägung bzw. ausgewählter Abschnitte
der Münzprägung und/oder der Rändelung einer Münze ermöglichen.
[0009] Diese Einrichtungen gewährleisten eine hochgenaue Bestimmung der Echtheit und des
Wertes einer Münze und führen zu Gerätekonfigurationen mit einem hohen Genauigkeitsgrad
bei der Gutgelderkennung und der Falschgeldabweisung.
[0010] Voraussetzung für eine mit hoher Genauigkeit arbeitende opto-elektronische Münzprüfeinrichtung
ist jedoch ein genaues und exaktes Erfassen und Zentrieren der zu prüfenden Münze
für die nachfolgende opto-elektronische Abtastung, da bereits kleinste Ungenauigkeiten
und Abweichungen beim Erfassen, Zentrieren und in der Münzprüfung während des Abtastprozesses
zu Fehlinterpretationen und Betriebsstörungen führen.
[0011] Insbesondere bei mobilen Münzprüfgeräten mit opto-elektronischen Prüfsystemen muß
dafür Sorge getragen werden, daß trotz nicht zu verhindernder Schwingungen die exakte
Aufnahme und Führung der Münzen während des Prüfzyklusses gewährleistet ist und Fehlinterpretationen
sicher vermieden werden.
[0012] Ein wesentlicher Nachteil bekannter Münzprüfeinrichtungen besteht vor allem darin,
daß zum Prüfen weiterer charakteristischer Parameter, wie beispielsweise für die Prüfung
des Materials der Münze, zusätzliche bzw. gesonderte Prüfsektionen in der betreffenden
Einrichtung vorgesehen werden müssen. Diese zusätzlichen Prüfsektionen erfordern wiederum
weiteren Bauraum, der ohnehin sehr knapp bemessen ist.
[0013] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
vorzuschlagen, die ohne Einschränkung der Prüfmöglichkeiten für die relevanten Parameter
einer Münze, eine platzsparende Konstruktion auf engstem Bauraum besitzt und bei wesentlich
verbesserter Gutgelderkennung und Falschgeldabweisung die gleichzeitige Erfassung
und Auswertung mehrerer Prüfparameter zuläßt.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale in den Ansprüchen 1 und 5 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 bis 4 und 6 bis 11.
[0015] Die im Anspruch 5 vorgeschlagene Vorrichtung besitzt eine auf engstem Raum ausgerichtete
Bauform und ermöglicht es, innerhalb eines Prüfzyklusses, in dem die Münze um 360°
gedreht wird, neben der opto-elektronischen Abtastung und Auswertung der Münzprägung
gleichzeitig den Durchmesser und die Materialbeschaffenheit der Münze zu erfassen
und mit Hilfe rechentechnischer Mittel auszuwerten bzw. zu prüfen.
[0016] Der jeweilige Durchmesser der zu prüfenden Münze wird vorteilhafterweise in der Zentrierphase
der zugeführten Münze festgestellt, in dem der Wert der Verdrehung zweier gegeneinander
verdrehbar angeordneter Scheiben nach Abschluß des Zentriervorganges, d.h. nachdem
die Mitnehmerzapfen durch die Drehbewegung der als Aufnahme dienenden Scheibe zum
Mittelpunkt dieser Scheibe zusammengeführt wurden und sie den Umfang der Münze gleichmäßig
umschließen und dadurch die Münze genau zentrieren und eine Drehkopplung zur zweiten
Scheibe herstellen, gemessen wird. Dazu sind beide Scheiben mit je einer Markierung
versehen, die mittels einer Sensorik erfaßt wird.
[0017] Um die exakte Bestimmung des Drehwinkels für die Durchmesserprüfung der Münze in
dieser Zentrierphase zu unterstützen, kann die zweite Scheibe, die auf einer gemeinsamen
Drehachse mit der Aufnahmescheibe frei drehbar gelagert ist, zusätzlich durch ein
Grenzkraftgehemme mit genau definiertem Drehmoment fixiert werden. Durch die bei Abschluß
des Zentriervorganges über die zentriert eingespannte Münze entstehende kinematische
Drehverbindung zwischen den beiden Scheiben, wird das durch das Grenzkraftgehemme
aufgebrachte höhere Drehmoment bei Anlage aller Mitnehmerzapfen am Münzrand überwunden
und die zweite Scheibe synchron mit der Aufnahmescheibe weitergedreht.
[0018] Eine vorteilhafte Lösung für die Erzeugung der notwendigen Drehbewegung der Aufnahmescheibe,
an der die zu prüfende Münze planparallel anliegt, besteht in der Verwendung eines
Schrittmotors als Antriebsorgan. Durch Auszählen der Schritte vom Beginn der Umlaufbewegung
der Aufnahmescheibe um 360° bis zu dem Moment, in dem auch die zweite Scheibe in eine
drehende Umlaufbewegung versetzt wird, läßt sich die gegenseitige Verdrehung der Scheiben
relativ einfach feststellen und daraus mit Hilfe rechentechnischer Mittel der Münzdurchmesser
bestimmen.
[0019] Anstelle eines Schrittmotors können als Antriebsorgan auch Analogmotore mit einem
inkrementalen Meßsystem eingesetzt werden.
[0020] In der zentrierten Einspannung der Münze wird auch ihre Materialzusammensetzung geprüft.
Die Materialprüfung erfolgt in bekannter Weise mit Hilfe der induktiven Werkstofferkennung.
[0021] Während bisher bekannte elektronische oder elektro-mechanische Prüfeinrichtungen
hierfür einen gesonderten Prüfsektor innerhalb der Prüfeinrichtung vorsehen, besitzt
die Prüfeinrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Hohlwelle,
in die eine zylinderförmige Festinduktivität für die Werkstofferkennung eingesetzt
ist.
[0022] Besonders vorteilhaft wirken sich die erfindungsgemäß an den freien Enden der Mitnehmerzapfen
vorgesehenen Auflaufschrägen aus, wodurch die Münze planparallel an der Aufnahmescheibe
anliegt und die Induktivität vollkommen überdeckt. Die Münze hat somit eine genau
definierte Lage mit einem weitgehend reduzierten Dielektrikum innerhalb des induktiven
Feldes, so daß die Toleranzbreite, die bei bekannten Prüfeinrichtungen mit durchlaufender
Münze, bei denen die Münze praktisch keine definierte Anlage besitzt, relativ groß
ist, sehr weit eingeschränkt werden kann.
[0023] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus zwei voneinander unabhängig
drehbar angeorneten Scheiben, die auf einer gemeinsamen Drehachse gelagert sind, wobei
mindestens eine Scheibe mit kreisbogenförmigen Langlöchern versehen ist, die von einem
vorgegebenen Durchmesser ausgehend, strahlenförmig zum Mittelpunkt der Scheibe gerichtet
sind.
[0024] Durch die Langlöcher der Scheibe, die als Aufnahmescheibe dient, sind Mitnehmerzapfen
zum Aufnehmen, Zentrieren und Halten der Münze während des Prüfzyklusses, in dem die
Münze um 360° gedreht wird, hindurchgeführt, die in verschwenkbaren, an der zweiten
Scheibe angelenkten Hebeln befestigt sind.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung sind in der zeiten Scheibe
in analoger Anordnung zur Aufnahmescheibe ebenfalls Langlöcher vorgesehen, durch die
Verlängerungen der Mitnehmerzapfen hindurchgeführt sind. An diesen Verlängerungen
der Mitnehmerzapfen sind Federn angelenkt, die auf der Rückseite der zweiten Scheibe
angeordnet sind und die die Mitnehmerzapfen in ihrer Ausgangsposition, die der "Offen"-Stellung
der Vorrichtung entspricht, fixieren.
[0026] Die von einem kleinsten Durchmesser in Mittelpunktnähe der Scheiben zu einem größeren
Durchmesser im Bereich des Scheibenrandes ausgehenden bogenförmigen Langlöcher entsprechen
mittelbar dem jeweiligen Durchmesser der zu erfassenden und zu prüfenden kleinsten
und größten Münze.
[0027] Die Kopplung bzw. die Drehverbindungen zwischen den beiden Scheiben erfolgt, wie
bereits dargelegt, über die Mitnehmerzapfen. Wird die erste Scheibe, d.h. die Aufnahmescheibe,
die mit Antriebswelle eines Elektromotors, vorzugsweise einem Schrittmotor, direkt
verbunden oder auf der für beide Scheiben gemeinsamen Welle fest angeordnet ist, in
Uhrzeigerrichtung angetrieben, bewegen sich die Mitnehmerzapfen, geführt in den kreisbogenförmigen
Langlöchern, soweit zum Mittelpunkt der Scheiben, bis sie in ihrer Verdrehbewegung
durch das Ende der kreisbogenförmigen Langlöcher oder durch den Rand einer Münze blockiert
werden. Danach drehen sich beide Scheiben in der vorgegebenen Drehrichtung gemeinsam
weiter.
[0028] Die einlaufende Münze wird zunächst von einigen Mitnehmerzapfen aufgenommen, anschließend
durch die Drehbewegung der Aufnahmescheibe und den sich zum Scheibenmittelpunkt verschwenkenden
Mitnehmerzapfen genau zentriert und danach planparallel gedreht, so daß gewünschte
Parameter der Oberflächenstruktur mittels opto-elektronischer Mittel mit hoher Repräsentanz
exakt abgetastet werden können.
[0029] Das Öffnen der Vorrichtung bzw. der Mitnehmerzapfen geschieht durch ein Wechseln
der Drehrichtung der Aufnahmescheibe.
[0030] Um die Andruckkraft der Mitnehmerzapfen auf den Rand der Münze zu erhöhen, ist es
vorteilhaft, daß die Federn, die die Mitnehmerzapfen in ihrer Ausgangsstellung halten,
in einer Kippwerkanordnung angebracht sind und bei Überschreitung des Kippunktes als
zusätzliche Haltekraft auf den Rand der Münze einwirken.
[0031] Gleichfalls ist es möglich, durch den Einbau einer Feder eine Verspannung zwischen
den beiden Scheiben herzustellen. Diese Verspannung verdreht beide Scheiben zueinander
und erzeugt somit eine Voreinstellung der Winkelhebel mit den Mitnehmerzapfen.
[0032] Die Feder wird dabei so angeordnet, daß die Mitnehmerzapfen mit einer erhöhten Andruckkraft
auf die Münzen einwirken.
[0033] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Aufnahmescheibe direkt
an einer Drehachse befestigt, die über ein Getriebe von einem Motor angetrieben wird
und auf der die zweite Scheibe, an der die Winkelhebel mit den Mitnehmerzapfen verdrehbar
angelenkt sind, frei drehbar gelagert ist. Wie bereits dargelegt, ist die gemeinsame
Drehachse vorzugsweise als Hohlwelle ausgebildet, in die eine Festinduktivität für
die induktive Werkstofferkennung eingesetzt ist.
[0034] Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal sind die freien Enden der Mitnehmerzapfen
für das Aufnehmen, Zentrieren und Halten/Einspannen der zu prüfenden Münze mit einer
zur Anlagefläche der Aufnahmescheibe gerichteten Auflaufschräge ausgestattet. Die
Auflaufschrägen sind zweckmäßigerweise unter einem Winkel zur Längsachse der Winkelhebel
angeordnet, der der Tangente der kreisbogenförmigen Langlöcher in der Aufnahmescheibe
entspricht.
[0035] Diese vorteilhafte Ausbildung der Mitnehmerzapfen unterstützt das sichere Erfassen
der zu prüfenden Münzen und gewährleistet, daß sie durch diese Auflaufschrägen ständig
in einer stabilen planparallelen und zentrierten Position gegen die Anlagefläche der
Aufnahmescheibe gezogen werden, was für die schwingungsgesicherte Einspannung, insbesondere
für mobile Münzprüfeinrichtungen und für die induktive Werkstofferkennung bezüglich
des exakt bestimmbaren Dielektrikums innerhalb des induktiven Feldes von besonderer
Bedeutung ist.
[0036] Im Vergleich zu bekannten Lösungen wird durch die Erfindung der gesamte konstuktive
Aufbau und der Fertigungsaufwand der Prüfeinrichtungen minimiert und eine hohe Laufgenauigkeit
der Münze während des Prüfvorganges erzielt. Gegenüber den Lösungen mit Münzlaufschiene
und dreieckfömig angeordneten Rollen erfordert die erfindungsgemäße Lösung einen sehr
kleinen Bauraum, um die zu prüfende Münze nach Einlauf in die opto-elektronische Prüfeinrichtung
zu fassen, zu zentrieren und mit hoher Genauigkeit für die Abtastung ausgewählter
Parameter, beispielsweise der Münzprägung oder Teile davon, planparallel und zentrisch
um > 360° zu drehen.
[0037] Die Erfindung gewährleistet gegenüber den bisher bekannten Münzprüfeinrichtungen
eine weitaus sichere Gutgelderkennung und Falschgeldabweisung.
[0038] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführung der Prüfeinrichtung
im Teilschnitt;
Fig. 2 die Seitenansicht eines Winkelhebels mit den Mitnehmerzapfen;
Fig. 3 die Draufsicht des Winkelhebels;
Fig. 4 die Vorderansicht der Aufnahmescheibe mit eingespannter und zentrierter Münze;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 6 die zweite Scheibe mit den angelenkten Winkelhebeln in "Offen"-Stellung;
Fig. 7 die Vorderansicht der Aufnahmescheibe mit zugeführter Münze vor Beginn des
Zentrier- und Einspannvorganges.
[0039] Die in Fig. 1 - 7 dargestellte Vorrichtung wird beispielsweise in einer opto-elektronischen
Münzprüfeinrichtung unter einem Winkel von < 20° zur Senkrechten angeordnet, so daß
die über eine Schräge zugeführten Münzen, wie in Fig. 7 dargestellt, vollflächig auf
der Anlagefläche 13 der Aufnahmescheibe 4 aufliegen und eine planparallele Aufnahme
gewährleistet ist. Die Mitnehmerzapfen 5, die durch die kreisbogenförmigen Langlöcher
9 in der Aufnahmescheibe 4 hindurchgeführt sind, befinden sich in geöffneter Stellung,
d.h., in ihrer Ausgangsstellung, die einem auf den Durchmesser der größten Münze bezogenen
Freiraum entspricht. Nach dem Einlaufen der Münze 6 liegt diese praktisch mit ihrem
Rand 17 auf den Mitnehmerzapfen 5 der unteren Winkelhebel 10 auf und vollflächig an
der Anlagefläche 13 der Scheibe 4 an.
[0040] An der Hohlwelle 8 - Fig. 1 - , die über Zahnräder 2; 11 eines Zahnradgetriebes von
einem Antriebsmotor 1, vorzugsweise ein Schrittmotor oder ein Analogmotor mit einem
inkrementalen Meßsystem, nach Aufnahme einer zu prüfenden Münze 6 in eine periodische,
umlaufende Drehbewegung von 360° angetrieben wird, ist eine Aufnahmescheibe 4 verdrehfest
angebracht. Der Antriebsmotor 1 ist an einer Aufnahmeplatte 20 befestigt, die gleichzeitig
als Lagerschild für die Lagerung der Hohlwelle 8 dient. Auf der gleichen Hohlwelle
1 befindet sich frei drehbar eine zweite Scheibe 3, die durch einen Sicherungsring
12 axial gesichert ist und an der Winkelhebel 10 vermittels Drehzapfen 15, die in
entsprechende Bohrungen 14 der Winkelhebel 10 eingreifen, verschwenkbar angelenkt
sind. Beide Scheiben 3; 4 sind mit Sensoren 19 ausgestattet, wobei die Scheibe 3 in
ihrer Ausgangsstellung durch ein Grenzkraftgehemme 21 zusätzlich fixiert werden kann.
[0041] Die Aufnahmescheibe 4 ist mit kreisbogenförmigen Langlöchern 9 versehen, die sich
strahlenförmig, von der Mitte der Scheibe ausgehend, zur Peripherie der Scheibe 4
erstrecken - Fig. 4. Durch diese Langlöcher 9 sind die Mitnehmerzapfen 5 der Winkelhebel
10 hindurchgeführt, die beim Öffnen und Schließen der Vorrichtung zwecks Aufnahme
bzw. Ausgabe der zu prüfenden bzw. der geprüften Münze 6 durch die Langlöcher 9 geführt
werden.
[0042] An den freien Enden der Mitnehmerzapfen 5 sind Auflaufschrägen 7 vorgesehen, die
zur Anlagefläche 13 der Aufnahmescheibe 4 gerichtet und unter einem Winkel zur Längsachse
18 der Winkelhebel 10 angeordnet sind - Fig. 2 und 3.
[0043] Zu Beginn des Prüfprozesses wird vorteilhafterweise die Ausgangsstellung der Scheibe
3 durch das Grenzkraftgehemme 21 mit definiertem Reib- bzw. Drehmoment fixiert, während
sich die Mitnehmerzapfen 5 in ihrer "Offen"-Stellung in der äußeren Peripherie der
Aufnahmescheibe 4 zur Aufnahme einer Münze 6 befinden.
[0044] Die einlaufende Münze 6 wird zunächst von den in der Einlaufrichtung liegenden Mitnehmerzapfen
5 erfaßt und liegt lose an der Anlagefläche 13 der Aufnahmescheibe 4 an. Hierzu ist
die Prüfeinrichtung im Gesamtgerät unter einem Winkel < 20 schräg angeordnet, der
ein loses Anlegen der Münze 6 an die Anlagefläche 13 sicher gewährleistet.
[0045] Mit einsetzender Drehbewegung um 360° werden die Mitnehmerzapfen 5, geführt durch
die kreisbogenförmigen Langlöcher 9 in der Aufnahmescheibe 4, blendenartig zum Mittelpunkt
der Scheibe 4 geführt und die Münze 6 solange zentriert, bis alle Mitnehmer 5 gleichmäßig
am Münzrand 17 anliegen. Bei diesem Vorgang wird die Münze 6 durch die Auflaufschräge
7, an der der Münzrand 17 praktisch anliegt, zur Anlagefläche 13 der Aufnahmescheibe
gezogen, wodurch eine genau definierte und schwingungsgesicherte stabile Anlage und
Einspannung der Münze 6 für die nachfolgende opto-elektronische Abtastung der Münzprägung
und/oder ihrer Rändelung gewahrleistet ist.
[0046] Mit dem Anliegen sämtlicher Mitnehmerzapfen 5 am Münzrand 17 ist der Zentriervorgang
praktisch abgeschlossen. Über die Münze 6, den Mitnehmerzapfen 5 und die Winkelhebel
10 wird eine kinematische Drehverbindung zur Scheibe 3 hergestellt und nach Überwindung
des durch das Grenzkraftgehemme 21 aufgebrachten definierten Reib- /Drehmomentes die
Scheibe 3 ebenfalls in eine zur Aufnahmescheibe 4 synchrone Drehbewegung versetzt.
Das hierbei auftretende höhere Drehmoment unterstützt gleichzeitig eine sichere und
stabile Einspannung der Münze 6 bei exakter planparalleler Anlage an der Anlagefläche
13 der Scheibe 4 für die nachfolgende opto-elektronische Abtastung.
[0047] Nach Abschluß des Zentrierens der Münze 6 und nach Herstellung der kinematischen
Drehverbindung zwischen der Aufnahmescheibe 4 und der Scheibe 3 über die zentrierte
Münze 6 und die Mitnehmerzapfen 5, die am Münzrand 17 vollständig anliegen, wird durch
Abtasten der an den Scheiben 3; 4 angebrachten Markierungen 19 mit Hilfe einer Sensorik
und durch das Erfassen und Auszählen der Schritte eines als Antriebsmotor 1 verwendeten
Schrittmotors der Drehwinkel der gegenseitigen Verdrehung der beiden Scheiben 3; 4
festgestellt und hieraus mit rechentechnischen Mitteln der jeweilige Durchmesser der
zu prüfenden Münze 6 bestimmt.
[0048] In der Hohlwelle 8 ist erfindungsgemäß eine zylinderförmige Festinduktivität 16 für
die induktive Werkstofferkennung angeordnet. Die Materialprüfung der Münze 6 erfolgt
zweckmäßigerweise nach Abschluß des Zentrierprozesses bei vollständiger planparalleler
Anlage der Münze an der Anlagefläche 13 und vollständiger, stabiler Überdeckung der
Festinduktivität 16.
[0049] Bei der Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 5 ist die Motorwelle
22 des Antriebsmotors 1 direkt mit der Aufnahmescheibe 4 verbunden. Der Antriebsmotor
1 ist wiederum an einer Aufnahmeplatte 13 befestigt, die mit einem Lagerzapfen 24
ausgestattet ist. Auf diesem Lagerzapfen 24 ist die zweite Scheibe 3, an der die Winkelhebel
10 verdrehbar angelenkt sind, frei drehbar gelagert. Analog zur Aufnahmescheibe 4
ist die Scheibe 3 ebenfalls mit kreisbogenförmigen, blendenartig zum Mittelpunkt der
Scheibe 3 gerichteten Langlöchern 9 versehen - Fig. 6 -, durch die Verlängerungen
25 der Mitnehmerzapfen 5 hindurchgeführt sind. Auf der Rückseite der Scheibe 3 sind
Federn 27 an die Verlängerungen der Mitnehmerzapfen 5 in der Weise angelenkt, daß
sie zusammen mit den Winkelhebeln als Kippspannwerk wirken und beim Schließen der
Vorrichtung die zum Mittelpunkt der Scheiben 3; 4 gerichtete Hebelbewegung der Winkelhebel
10 unterstützen.
[0050] Dadurch ist gewährleistet, daß die Winkelhebel 10 mit den Mitnehmerzapfen 5 in ihrer
Ausgangsstellung, die der "Offen"-Stellung der Vorrichtung entspricht, rein mechanisch
verharren und nach Anlauf des Motors 1 und nach Überwindung des Kippunktes die zum
Mittelpunkt der Scheibe 4 gerichtete Bewegung der Hebel 10 respektive der Mitnehmerzapfen
5 unterstützt und gleichzeitig die auf den Münzrand 17 einwirkende Hebelkraft verstärkt
wird.
[0051] Beim Anlaufen des Motors 1 und der Scheibe 4 wird die Scheibe 3 durch eine zugeordnete
Sperrklinke 26, die in eine entsprechende Ausnehmung 28 im Mantel der Scheibe 3 eingreift,
bis zum Erreichen des Kippunktes der Federn 7 festgehalten und dadurch der gesamte
Spann- und Zentriervorgang der eingelaufenen Münze 6 unterstützt.
[0052] Nachdem alle Mitnehmerzapfen 5 am Münzrand 17 der Münze 6 anliegen, wird die Drehbewegung
der Scheibe 4 auf die Scheibe 3 übertragen und das gesamte mechanische System in der
vom Motor 1 vorgegebenen Richtung und mit der entsprechenden Geschwindigkeit gedreht,
wobei mit Hilfe einer opto-elektronischen Prüf- und Auswerteinrichtung, die nicht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, beispielsweise die Oberflächenstruktur
der Münze oder Teile davon exakt, mit hoher Genauigkeit erfaßt und ausgewertet werden
kann.
[0053] Zum Öffnen der Vorrichtung und der damit möglichen Ausgabe der Münze 6 wird die Drehrichtung
des Motors 1 geändert und die Scheibe 3 für diesen Vorgang wieder durch die Sperrklinke
26 arretiert.
[0054] Dabei werden die Mitnehmerzapfen 5 vermittels der kreisbogenförmigen Langlöcher 9
und unterstützt durch die Federn 27 in ihre Ausgangsstellungen zurückgeführt.
[0055] Anstelle der Sperrklinke 26 kann auch eine steuerbare Bremse vorgesehen werden, die
mit dem Mantel der Scheibe 3 zusammenwirkt.
Bezugszeichenaufstellung
[0056]
1 Antriebsmotor
2 Zahnrad
3 Scheibe
4 Aufnahmescheibe
5 Mitnehmerzapfen
6 Münze
7 Auflaufschräge
8 Hohlwelle
9 kreisbogenförmiges Langloch
10 Winkelhebel
11 Zahnrad
12 Sicherungsring
13 Anlagefläche
14 Bohrung
15 Drehzapfen
16 Festinduktivität
17 Münzrand
18 Längsachse
19 Markierungen
20 Aufnahmeplatte
21 Grenzkraftgehemme
22 Motorwelle
23 Aufnahmeplatte
24 Lagerzapfen
25 Verlängerungen
26 Sperrklinke
27 Feder
28 Ausnehmung
1. Verfahren zum Prüfen der Echtheit und des Wertes von Münzen durch Feststellung
des Münzdurchmessers, der Materialbeschaffenheit der Münze und der Münzprägung, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb eines Prüfzyklusses, in dem die Münze aufgenommen, zentriert,
eingespannt und um 360° gedreht wird, der Münzdurchmesser, die Münzprägung und die
Materialbeschaffenheit erfaßt und ausgewertet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Münzdurchmessers innerhalb
der Zentrierphase der Münze erfaßt und geprüft wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Münzdurchmesser
über den Drehwinkel der Verdrehung zweier unabhängig voneinander verdrehbar angeordneter
Scheiben ermittelt und geprüft wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel des
Antriebsmotors erfaßt und für die Feststellung des Münzdurchmessers ausgewertet wird.
5. Vorrichtung zum Prüfen der Echtheit und des Wertes von Münzen, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei voneinander unabhängig verdrehbare Scheiben (3;4) auf einer gemeinsamen Achse
angeordnet sind, von denen mindestens die als Aufnahmescheibe dienende Scheibe (4)
mit kreisbogenförmigen, von einem vorgegebenen Durchmesser ausgehenden, strahlenförmig
zum Mittelpunkt der Aufnahmescheibe (4) gerichteten Langlöchern (9) ausgestattet ist,
durch die Mitnehmerzapfen (5) von an der Scheibe (3) verdrehbar angelenkten Winkelhebeln
(10) hindurchgeführt sind und als gemeinsame Achse vorzugsweise eine über ein Getriebe
(2; 11) von einem Motor (1) angetriebene Hohlwelle (8) dient, an der die Aufnahmescheibe
(4) verdrehfest angebracht und auf der die Scheibe (3) frei drehbar gelagert ist,
wobei in der Hohlwelle (8) eine Festinduktivität (16) eingesetzt ist und die freien
Enden der Mitnehmerzapfen (5) mit Auflaufschrägen (7) versehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflaufschrägen (7)
der Mitnehmerzapfen (5) zur Anlagefläche (13) der Scheibe (4) gerichtet und unter
einem Winkel () zur Längsachse (18) des Winkelhebels (10) angeordnet sind, wobei der
Winkel Oder Tangente der Kurvenbahn der kreisförmigen Langlöcher (9) in der Scheibe
(4) entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (3) in analoger
Anordnung zur Aufnahmescheibe (4) mit kreisbogenförmigen Langlöchern versehen ist,
durch die Verlängerungen (25) der Mitnehmerzapfen (5) hindurchgeführt und durch Federn
(7), die in Kippwerkanordnung angebracht sind, fixiert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (1)
ein Schrittmotor,vorzugsweise ein Analogmotor mit inkrementalem Meßsystem ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (3) durch
ein Grenzkraftgehemme (21) mit definiertem Reib- /Drehmoment fixiert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmescheibe
(4) an der Motorwelle (22) eines Antriebsmotors (1) direkt befestigt und die Scheibe
(3) auf einen Lagerzapfen (24) einer Aufnahmeplatte (20) für den Antriebsmotor (1)
frei drehbar gelagert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der frei drehbar
gelagerten Scheibe (3) eine Sperrklinke (26) zugeordnet ist, die in Ausnehmungen (28)
im Scheibenmantel eingreift und zwischen den Scheiben (3;4) eine beiden Scheiben vorspannende
Feder vorgesehen ist.
12. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 11 in Geldwechseleinrichtungen.
13. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 11 in Meß- und /oder Prüfeinrichtungen
für rotationssymetrische Teile.
14. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 11 in selbstkassierenden Einrichtungen.