[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Folientaschen-Buch mit mehreren flachen, im Umriß
rechteckigen, durch je zwei an mindestens zwei, vorzugsweise drei Rändern an einer
Falt- oder Schweißlinie miteinander verbundene Folienlagen begrenzten und an mindestens
einem Rand eine Einschuböffnung für Schriftgut oder dergleichen aufweisenden Folientaschen
aus thermoplastischem Kunststoff, die paarweise an einer gemeinsamen Mittellinie einstückig
zusammenhängen und flächig gegeneinanderliegend an einer entlang den gemeinsamen Mittellinien
verlaufenden Bindeschweißnaht miteinander und gegebenenfalls mit einer Einbanddecke
verschweißt sind.
[0002] Bei der Herstellung bekannter Folientaschen-Bücher (Clearbooks) werden üblicherweise
von einem endlosen Folienschlauch Schlauchteile mit vorgegebener Höhe unter Verschließen
des einen Längsrandes abgeschweißt, lagenweise zusammengeführt und gemeinsam im Bereich
ihrer Mittellinie miteinander und mit dem ebenfalls aus thermoplastischem Material
bestehenden Einband verschweißt. Die hierbei entstehende Bindeschweißnaht ist beispielsweise
gitterartig durchbrochen. Damit soll erreicht werden, daß das schmelzende Kunststoffmaterial
im Bereich der Bindeschweißnaht gezielt zusammenschmilzt und zugleich einen Verbund
mit dem Einband bildet. Das hierbei erhaltene Perforationsmuster bildet eine Aussteifung
des Buchrückens und erleichtert das scharnierartige Auf- und Zuschwenken der Folientaschen.
Es hat sich aber gezeigt, daß gerade im Bereich der Bindeschweißnaht aufgrund der
Perforation eine erhöhte Einreißgefahr beim Verschwenken der Folientaschen insbesondere
bei unsachgemäßer Handhabung erfolgt. Um dieser Gefahr zu begegnen, wird bisher vor
allem eine relativ breite und dadurch widerstandsfähige Bindeschweißnaht vorgesehen.
Da die Folientaschen jedoch meist am seitlichen Schweißnahtrand einreißen und die
breite Schweißnaht aufgrund der zusätzlichen Aushärtung eine steife Abreißkante bildet,
hat sich diese Maßnahme bezüglich der Einreißgefahr eher negativ ausgewirkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Folientaschen-Buch zu entwickeln, bei
welchem die Einreißgefahr der Folientaschen im Bereich der Bindeschweißnaht unabhängig
von deren Breite und Ausbildung wesentlich reduziert wird.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß beide Folienlagen
der Folientaschen in der Nähe mindestens eines der Bindeschweißnahtenden seitlich
neben der Schweißnaht angeordnete, zu dem zur Bindeschweißnaht senkrechten Taschenrand
hin randoffene Ausschnitte oder Ausstanzungen aufweist.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die randoffenen Ausschnitte
oder Ausstanzungen sowohl in den beiden Folienlagen einer jeden Folientasche als auch
in den gegeneinander anliegenden Folientaschen des gesamten Buches deckungsgleich
zueinander angeordnet.
[0006] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Ausschnitte
zweier einstückig zusammenhängender Folientaschen bezüglich ihrer Mittellinie spiegelbildlich
zueinander angeordnet oder unter Anschneiden der Mittellinie durchgehend ausgebildet
sind. Im letzteren Falle ist es von Vorteil, wenn das Bindeschweißnahtende auf der
Seite der Ausschnitte gegenüber dem betreffenden Taschenrand in Längsrichtung der
Mittellinie nach innen versetzt angeordnet ist.
[0007] Da die Folientaschen vor allem im Bereich der Einschuböffnung auf Zug beansprucht
werden, werden die Ausschnitte vorteilhafterweise auf der Seite der Einschuböffnung
der Folientaschen angeordnet.
[0008] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Ausschnitte durch zur Randöffnung
hin divergierende Flanken begrenzt sind, wobei die der Bindeschweißnaht benachbarte
Ausschnittflanke entweder parallel oder unter einem spitzen Winkel von weniger als
20° zur Bindeschweißnaht verlaufen sollte.
[0009] Grundsätzlich ist es möglich, bei gleichzeitigem Vorhandensein der Ausschnitte die
Breite der Bindeschweißnaht zu ihrem ausschnittseitigen Ende hin deltaförmig zu erweitern,
um eine zusätzliche Eckenverstärkung zu erhalten.
[0010] Besser ist es jedoch, wenn die Breite der Bindeschweißnaht zu ihrem ausschnittseitigen
Ende hin spitz zulaufend verjüngt ist. In diesem Falle ergibt sich durch die linienhaft
angreifenden Zugkräfte eine Entlastung, die es unter bestimmten Voraussetzungen sogar
ermöglichen, auf die randoffenen Aussparungen und die dadurch erzielte Zugentlastung
zu verzichten. Die Bindeschweißnaht kann bei beiden Lösungsalternativen entweder gitterartig
durchbrochen sein oder aus mindestens zwei im Abstand voneinander angeordneten, bis
in die Nähe ihrer Enden zueinander parallelen Einzelnähten bestehen. Grundsätzlich
ist es möglich, die Bindeschweißnaht auch als eine Vielzahl von rasterartig im Abstand
voneinander angeordnete und durch quer verlaufende Durchbrüche voneinander getrennte
Quernähte auszubilden.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein in der Mitte aufgeschlagenes Folientaschen-Buch in schaubildlicher Darstellung;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus dem Folientaschen-Buch nach Fig. 1 in Draufsicht;
- Fig. 3 bis 7
- gegenüber Fig. 1 und 2 abgewandelte Ausführungsbeispiele eines Folientaschen-Buchs
in Darstellungen entsprechend Fig. 2.
[0012] Die in der Zeichnung dargestellten Folientaschen-Bücher (Clearbooks) bestehen im
wesentlichen aus einer Einbanddecke 10 und mehreren gegeneinander anliegenden, an
einer mittig verlaufenden Bindeschweißnaht 12 miteinander und mit der Einbanddecke
10 verbundenen Folientaschen 14. Die Folientaschen 14 des Buchs hängen ihrerseits
paarweise an einer Mittellinie 12' miteinander zusammen und sind jeweils durch zwei
Folienlagen 14',14'' begrenzt, die an der Faltlinie 16, der Schweißlinie 18 und der
Bindeschweißnaht 12 miteinander verbunden und an ihrem oberen Rand 20 unter Bildung
einer Einschuböffnung für Schriftgut offen sind. Die Bindeschweißnaht kann, wie aus
den Fig. 1 bis 5 zu ersehen ist, gitterartig durchbrochen sein. Dadurch wird erreicht,
daß das Kunststoffmaterial beim Schweißvorgang gezielt zusammenschmilzt und einen
zuverlässigen Verbund mit der Einbanddecke 20 bildet. Bei dem in Fig. 6 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist eine aus zwei zueinander parallelen Einzelnähten 12' bestehende
Schweißnaht gezeigt, während im Falle der Fig. 7 die Schweißnaht aus einer Vielzahl
von im Abstand voneinander angeordneten, durch Lücken 22 voneinander getrennten Quernähten
12'' gebildet ist.
[0013] Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis 3 ist die Bindeschweißnaht über ihre
gesamte Länge gleich breit, während sie im Falle der Fig. 4 zu ihrem Ende hin deltaförmig
verbreitert und im Falle der Fig. 5 bis 7 spitz zulaufend verjüngt ausgebildet ist.
[0014] Bei den in Fig. 1 bis 4 und 6 gezeigten Ausführungsbeispielen sind im Bereich des
die Einschuböffnung aufweisenden Oberrandes 20 der Folientaschen in der Nähe des Bindeschweißnahtendes
randoffene Aussparungen 24 vorgesehen, die in den beiden Folienlagen 14',14'' aller
Folientaschen 14 deckungsgleich sind und die bei der Handhabung der Folientaschen
innerhalb des Folientaschen-Buches einen Einreißschutz bilden. Im Falle der Fig. 2,
4 und 6 sind an den Folientaschen eines jeden Folientaschenpaars zwei bezüglich der
Mittellinie 12' spiegelsymmetrisch angeordnete Aussparungen 24 vorgesehen, während
im Falle der Fig. 3 ein durchgehender Ausschnitt 24 vorgesehen ist, der bewirkt, daß
die Schweißnaht an ihrem Ende in Richtung der Mittellinie 12' gegenüber dem Öffnungsrand
20 zurückversetzt ist. Die spitz zulaufenden Enden 26 im Falle der Fig. 5 bis 7 haben
ebenfalls eine zugentlastende Funktion, die gegebenenfalls die Einbringung von Aussparungen
24 entbehrlich macht (Fig. 5 und 7).
[0015] Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfindung bezieht sich auf ein in
der Praxis als "Clearbook" bezeichnetes Folientaschen-Buch, das mehrere flache, im
Umriß rechteckige, eine Einschuböffnung für Schriftgut aufweisende Folientaschen 14
aufweist, die paarweise an einer gemeinsamen Mittellinie 12' einstückig zusammenhängen
und flächig gegeneinander anliegend an einer entlang den gemeinsamen Mittellinien
12' verlaufenden Bindeschweißnaht 12 miteinander und mit einer Einbanddecke 10 verschweißt
sind. Um bei der Handhabung des Buches ein Einreißen der Folientaschen im Bereich
der vorzugsweise gitterartig durchbrochenen Bindeschweißnaht 12 zu vermeiden, weisen
beide Folienlagen 14',14'' der einzelnen Folientaschen 14 in der Nähe mindestens eines
der Bindeschweißnahtenden 26 seitlich neben der Bindeschweißnaht 12 angeordnete, zu
dem zur Bindeschweißnaht 12 senkrechten benachbarten Taschenrand 20 hin randoffene
Ausschnitte 24 auf.
1. Folientaschen-Buch mit mehreren flachen, im Umriß rechteckigen, durch zwei an mindestens
zwei, vorzugsweise drei Rändern (16,18,12) an einer Falt- oder Schweißlinie miteinander
verbundene Folienlagen (14,14') begrenzten und an mindestens einem Rand (20) eine
Einschuböffnung für Schriftgut oder dergleichen aufweisenden Folientaschen (14) aus
thermoplastischem Kunststoff, die paarweise an einer gemeinsamen Mittellinie (12')
einstückig zusammenhängen und flächig gegeneinanderliegend an einer entlang den gemeinsamen
Mittellinien (12') verlaufenden Bindeschweißnaht (12) miteinander und gegebenenfalls
mit einer Einbanddecke (10) verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Folienlagen (14',14'') aller Folientaschen (14) in der Nähe mindestens
eines der Bindeschweißnahtenden (26) seitlich neben der Bindeschweißnaht (12) angeordnete,
zu dem zur Bindeschweißnaht senkrechten Taschenrand (20) hin randoffene Ausschnitte
oder Ausstanzungen (24,24') aufweisen.
2. Folientaschen-Buch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den beiden Folienlagen (14', 14'') einer jeden Folientasche (14) angeordneten
Ausschnitte (24,24') deckungsgleich zueinander angeordnet sind.
3. Folientaschen-Buch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschnitte (24) in allen Folientaschen (14) zueinander deckungsgleich sind.
4. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschnitte (24) zweier einstückig zusammenhängender Folientaschen (14) bezüglich
der Mittellinie (12') spiegelbildlich angeordnet sind.
5. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschnitte zweier einstückig zusammenhängender Folientaschen (14) unter
Anschneiden der Mittellinie (12') durchgehend ausgebildet sind.
6. Folientaschen-Buch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindeschweißnahtende (26) auf der Seite der Ausschnitte (24') gegenüber dem
betreffenden Taschenrand (20) in Längsrichtung der Mittellinie (12') nach innen versetzt
angeordnet ist.
7. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschnitte (24,24') auf der Seite der Einschuböffnung der Folientaschen
(14) angeordnet sind.
8. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschnitte (24,24') durch zur Randöffnung hin divergierende Flanken begrenzt
sind.
9. Folientaschen-Buch nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die der Bindeschweißnaht (12) benachbarte Ausschnittflanke parallel oder unter
einem spitzen Winkel von weniger als 20° zur Bindeschweißnaht (12) verläuft.
10. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeschweißnaht (12) in ihrer Breite zu ihrem ausschnittseitigen Ende (26)
hin deltaförmig erweitert ist (Fig. 4).
11. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeschweißnaht (12,12',12'') in ihrer Breite zu ihrem ausschnittseitigen
Ende (26) hin spitz zulaufend verjüngt ist.
12. Folientaschen-Buch mit mehreren flachen, im Umriß rechteckigen, durch zwei an mindestens
zwei, vorzugsweise drei Rändern (16,18,12) an einer Falt- oder Schweißlinie miteinander
verbundene Folienlagen (14,14') begrenzten und an mindestens einem Rand (20) eine
Einschuböffnung für Schriftgut oder dergleichen aufweisenden Folientaschen (14) aus
thermoplastischem Kunststoff, die paarweise an einer gemeinsamen Mittellinie (12')
einstückig zusammenhängen und flächig gegeneinanderliegend an einer entlang den gemeinsamen
Mittellinien (12') verlaufenden Bindeschweißnaht (12) miteinander und gegebenenfalls
mit einer Einbanddecke (10) verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeschweißnaht (12,12',12'') in ihrer Breite zu mindestens einem ihrer
Enden hin spitz zulaufend verjüngt ist.
13. Folientaschen-Buch nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindeschweißnahtende (26) gegenüber dem betreffenden Taschenrand (20) in
Längsrichtung der Mittellinie (12') nach innen versetzt angeordnet ist.
14. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeschweißnaht (12) gitterartig durchbrochen ist.
15. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeschweißnaht (12) aus mindestens zwei im Abstand voneinander angeordneten,
zueinander parallelen Einzelnähten (12') besteht.
16. Folientaschen-Buch nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeschweißnaht (12) aus rasterartig im Abstand voneinander angeordneten,
durch quer verlaufende Durchbrüche (22) voneinander getrennten Quernähten (12'') besteht.