[0001] Die Erfindung betrifft einen Haarwickler zur Erzeugung einer permanenten Haarformung.
[0002] Aus der EP-OS 0 056 605 ist ein gewellter Haarwickler bekannt, mit dem unter Verwendung
einer besonderen, aufwendigen Wickelmethode eine relativ natürliche Haarumformung
erzielt wird. Nachteilig ist bei diesem Haarwickler, daß er sich für die in der Praxis
übliche Wickeltechnik, die sogenannte Flachwicklung, wenig eignet.
Bei dieser Technik wird eine Haarsträhne tangential aufgewickelt. Würde man den Wickler
der EP-OS 0 056 605 derart gebrauchen, so könnte man eine Haarsträhne nur teilweise
ausreichend fest um den Wickler legen. Eine Vielzahl der Haare einer Strähnengesamtheit
würde dagegen unter Schlaufenbildung nur lose am Wickler hängen. Die für eine Dauerwellung
vorteilhafte genaue Umformung wäre dabei nicht erzielbar.
[0003] In der FR-PS 24 586 ist ein Haarwickler mit Kammzinken beschrieben, der wellenförmig
ausgestaltet ist. Bei diesem können einzelne Wellen unterschiedlich ausgelenkt sein.
Durch unterschiedliche Auslenkung einzelner Schwingungen wird aber nur in einem geringen
Maß eine relativ natürliche Haarwellung erreicht, da unterschiedliche Wellenbereiche
zu weit voneinander entfernt sind. Ein Ineinanderfallen und Vermischen entsprechender
Bereiche einer Haarsträhne kommt dabei nicht mehr vor. Zudem bilden sich bei dem Wickler
der FR-PS 24 586 die oben erwähnten Schlaufen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haarwickler zu schaffen, der eine
schlaufenfreie Flachwicklung ermöglicht, und mit dem eine Haarwellung erzielt werden
kann, die einer natürlichen Haarwellung weitgehend entspricht.
[0005] Gelöst ist die Aufgabe gemäß den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 oder 3.
[0006] Nach Anspruch 1 ist der Haarwickler in seiner Längsrichtung mindestens entlang eines
Abschnittes derart geschwungen, daß seine Mantellinien in einer durch seine Mittellinie
verlaufenden Schnittebene achsenasymmetrisch zur Mittellinie verlaufen. Im Radialschnitt
durch seine Mittelachse weist der Haarwickler in einem Abschnitt mit den vorgenannten
Merkmalen einen elliptischen Querschnitt auf. In Längsrichtung verändern sich die
Ellipsendurchmesser periodisch oder nicht-periodisch. Der Ellipsenumfang bleibt jedoch
konstant.
[0007] Gemäß Anspruch 3 ist der Haarwickler in seiner Längsrichtung mindestens entlang eines
Abschnittes gewendelt. Die Wendelung macht, bezogen auf die gesamte Wicklerlänge zwischen
einer halben Umdrehung und drei Umdrehungen aus. Eine radial durch die Mittelachse
des Haarwicklers verlaufende Schnittebene hat eine Ellipsenform mit stets gleichem
Umfang. Der größere Ellipsendurchmesser ist höchstens viermal so groß wie der kleinere.
[0008] Die erfindungsgemäßen Haarwickler haben den Vorteil, daß mit ihnen eine Haarwellung
realisiert werden kann, die der von naturgewelltem Haar weitgehend entspricht. Die
natürlich vorkommende ungleichmäßige Wellung wird entweder durch den in Längsrichtung
des Haarwicklers periodisch oder unperiodisch sich ändernden Ellipsenquerschnitt (Anspruch
1) oder durch eine Wendelung des Haarwicklers mit relativ starkem Anstieg (Anspruch
3) reproduziert. Dadurch, daß alle elliptischen Querschnittsflächen den gleichen Umfang
haben, können alle Haare einer Strähne unter gleicher Spannung aufgewickelt werden,
so daß keine Schlaufenbildung an einem Teil der Haarsträhne auftritt. Die geläufigste
Wickelmethode, die Flachwicklung, findet beim erfindungsgemäßen Haarwickler Anwendung.
Ein Benutzer braucht sich somit nicht mit einer für ihn ungewohnten neuartigen Wickeltechnik
zu befassen.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Haarwicklers sind in den
Ansprüchen 2 und 4 bis 10 beschrieben.
[0010] Die Achsensymmetrie einer zweiten, um 90° zur ersten Schnittebene um die Mittelachse
verdrehten Schnittebene (Anspruch 2) erleichtert die Fertigung des Haarwicklers gemäß
Anspruch 1 insofern, als zum Beispiel die Formen für eine Kunststofformung einfacher
hergestellt werden können. Die Schnittpunkte der Ellipsendurchmesser liegen dann auf
der Mittelachse des Haarwicklers.
[0011] Schließt sich an den Abschnitt ein Bereich an, dessen Umfang in die vom Abschnitt
weg weisende Längsrichtung stetig zunimmt (Anspruch 4), so können die erfindungsgemäßen
Haarwickler auch in an sich bekannter Weise zu einer besonders gleichmäßigen tangentialen
Aufwicklung einer Haarsträhne verwendet werden, wobei aufeinanderliegende Wickelebenen
kaum eine Krümmung in der Richtung zur Längsachse des Haarwicklers erfahren.
[0012] Sind gemäß Anspruch 5 an den Enden der Haarwickler bezüglich der Mittelachse des
Haarwicklers rotationssymmetrisch orientierte zylindrische Bereiche vorgesehen, so
wird dadurch die Handhabung des Haarwicklers verbessert.
[0013] Ein zur besseren Fixierung der Haarwickler geeignetes Gummiband kann in einfacher
Weise entlang der Haarwickler gespannt werden, wenn gemäß Anspruch 6 an den Enden
der Haarwickler Einrichtungen zur Aufnahme dieses Gummibandes vorgesehen sind.
[0014] Ist ein Haarwickler hohl und sind in seiner Mantelfläche Durchbrüche vorgesehen (Anspruch
7), so wird außer einer deutlichen Gewichtsreduzierung noch erreicht, daß am Wickler
kein Stau der Behandlungsflüssigkeit vorkommen kann, da überschüssige Flüssigkeit
in den Wickler fließen kann.
[0015] Die Griffigkeit eines Haarwicklers wird erhöht und sein Schlupfvermögen verringert,
wenn gemäß Anspruch 8 die äußere Mantelfläche des Haarwicklers rauh ist.
[0016] Ein System von unterschiedlichen Größen hinsichtlich der Länge und/oder des Durchmessers
und/oder der Geometrie des geschwungenen Abschnittes (Anspruch 9) hat den Vorteil,
daß für bestimmte Haarlängen oder Anwendungsfälle jeweils spezielle Haarwickler zur
Verfügung stehen. Ein relativ einfaches Erkennen und Zuordnen dieser Haarwickler wird
erreicht, wenn gemäß Anspruch 10 einheitliche Wicklergrößen mit einer einheitlichen
Farbgebung versehen sind.
[0017] Ist gemäß Anspruch 11 der Wickler nach Anspruch 1 zweifarbig, und erfolgt die Farbentrennung
über eine im wesentlichen wellenförmige, in Längsrichtung verlaufende Trennlinie,
dann wird die optische Erkennung des geschwungenen Haarwicklers seitens des Benutzers
verbessert.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren
näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- in einer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Haarwicklers nach
Anspruch 1,
- Figur 2
- in einer Draufsicht den um 90° um seine Längsachse gedrehten Haarwickler der Figur
1,
- Figur 3
- in einer Draufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Haarwicklers
nach Anspruch 1,
- Figur 4
- in einer Draufsicht den um 90° um seine Längsachse gedrehten Haarwickler der Figur
3,
- Figur 5
- eine Reihe der entlang der Schnitte A - A bis G - G der Figuren 1 und 3 erzielten
Schnittflächen,
- Figur 6
- in einer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Haarwicklers nach
Anspruch 3, sowie
- Figur 7
- eine Reihe der entlang der Schnitte A-A bis E-E der Figur 6 erzielten Schnittflächen.
[0019] Ein Haarwickler 1 gemäß Anspruch 1 als ein erstes Ausführungsbeispiel ist in seiner
Längsrichtung geschwungen (Figur 1). Die Mantellinien 2a in der durch die Mittelachse
3 des Haarwicklers 1 verlaufenden ersten Schnittebene, welche der Papierebene in figur
1 entspricht, verlaufen nicht achsensymmetrisch zur Mittelachse 3, sondern in etwa
äquidistant zueinander. Im Radialschnitt durch die Mittelachse 3 des Haarwicklers
1 im geschwungenen Abschnitt 4 weist der Haarwickler 1 einen elliptischen Querschnitt
auf. Eine Serie von Radialschnitten (A-A bis G-G) in gleichen Abständen ist in Figur
5 dargestellt. Zur besseren Verdeutlichung, wie sich die Ellipsendurchmesser in Längsrichtung
des Haarwicklers 1 verändern, und daß der Umfang der Schnittabbildung stets konstant
ist, sind nachfolgend die Ellipsendurchmesser benannt: a₁ = 9,55; a₂ = 9,45; b₁= 9,63;
b₂ = 9,37; c₁ = 9,77; c₂ = 9,23; d₁ = 9,93; d₂ = 9,07; e₁ = 10,04; e₂ = 8,96; f₁ =
10,07; f₂ = 8,93; g₁ = 9,99; g₂ = 9,01 [mm].
Im geschwungenen Abschnitt 4 des Haarwicklers 1 müssen sich die Ellipsendurchmesser
nicht periodisch ändern. Eine unperiodische, unregelmäßige Veränderung über einen
Teil des geschwungenen Abschnitts 4 ist genauso akzeptabel wie eine über den gesamten
Bereich des geschwungenen Abschnitts 4. In einer zur ersten Schnittebene um 90° um
die Mittelachse 3 verdrehten zweiten Schnittebene verlaufen die Mantellinien 2b achsensymmetrisch
zur Mittelachse (Figur 2). An den geschwungenen Abschnitt 4 schließen sich beidseitig
bezüglich der Mittelachse 3 des Haarwicklers 1 rotationssymmetrisch orientierte zylindrische
Bereiche 5 an (Figur 1, Figur 2). An den Enden des Haarwicklers 1 sind in an sich
bekannter Art Einrichtungen 6 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Gummibandes vorgesehen.
Diese Einrichtungen 6 bestehen aus einer Ringnut 7 und einem Nocken 8.
[0020] In einem weiteren Ausführungsbeispiel des Haarwicklers 1 gemäß Anspruch 1 schließt
sich an den geschwungenen Abschnitt 4 je ein Bereich 9 an, dessen Umfang in die vom
geschwungenen Abschnitt 4 weg weisende Längsrichtung stetig zunimmt (Figur 3, Figur
4).
Als praktisches Beispiel einer Wicklergröße hat sich folgende Dimensionierung bewährt:
Länge (ohne Einrichtungen 6): ca. 80 mm, Ellipsendurchmesser und Abstände wie vorstehend
angegeben.
[0021] In einem Ausführungsbeispiel des Haarwicklers gemäß Anspruch 3 ist der Haarwickler
10 in seiner Längsrichtung in einem Abschnitt 11 gewendelt (Figur 6). Die Wendelung
macht im Abschnitt 11 ca. eine ganze Umdrehung aus. Bezogen auf die gesamte Wicklerlänge
ergeben sich rein rechnerisch ca. 1,5 Windungen. Eine engere Wendelung als die erfindungsgemäß
vorgegebene kann zu einem Wegrutschen einzelner Teile einer Haarsträhne in Längsrichtung
des Haarwicklers 10 führen. Die aufgewickelte Haarsträhne wird somit aufgespalten.
Eine steilere Wendelung als die erfindungsgemäß vorgegebene führt dagegen nicht mehr
zu dem gewünschten Haarbehandlungsergebnis, welches eine der natürlichen Haarwellung
sehr nahe kommende Wellung sein soll. Im Radialschnitt durch die Mittelachse 12 des
Haarwicklers 10 im gewendelten Abschnitt 11 weist der Haarwickler einen elliptischen
Querschnitt auf. Eine Serie von äquidistant vorgenommenen Radialschnitten (A-A bis
E-E) ist in der Figur 7 dargestellt. Die Darstellungen zeigen Ellipsen gleicher Durchmesser
h₁ und h₂. Gegenüber dem Schnitt A-A ist die Ellipse des Schnittes B-B um 45° um ihren
Schwerpunkt gedreht. Bis zum Schnitt E-E ist sukzessive eine Drehung der Ellipse um
180° erfolgt.
Die Form der Ellipse ist erfindungsgemäß derart festgelegt, daß sie einen konstanten
Umfang hat, und daß der größere Ellipsendurchmesser h₁ höchstens viermal so groß wie
der kleinere Ellipsendurchmesser h₂ ist.
Ab einem Faktor größer als vier wird die Ellipse zu stark in die eine Richtung erstreckt
und die andere, senkrecht dazu stehende Richtung ist zu wenig ausgeprägt. Die Folge
davon ist eine zu starke Haarumformung am kleinsten Krümmungsradius der Ellipse und
eine zu schwache Haarumformung am größten Krümmungsradius.
[0022] Der Haarwickler 10 (Figur 6) ist analog dem Haarwickler 1 (Figuren 1 und 3) an seinen
Enden mit Einrichtungen 13a, 13b zur Aufnahme eines Gummibandes, zylindrischen Bereichen
14, und konischen Bereichen 15 ausgestaltet.
Selbstverständlich können auch alle anderen, an Haarwicklern bekannten Befestigungseinrichtungen,
wie z. B. durch die Wicklerenden steckbare Befestigungsstifte oder Klemmen für eine
Wicklerbefestigung anstatt der beschriebenen Befestigungseinrichtungen zum Anbringen
der erfindungsgemäßen Haarwickler 1,10 genommen werden.
1. Haarwickler, dadurch gekennzeichnet, daß der Haarwickler (1) in seiner Längsrichtung mindestens entlang eines Abschnittes
(4) derart geschwungen ist, daß seine Mantellinien (2a) in einer durch seine Mittelachse
(3) verlaufenden Schnittebene achsenasymmetrisch zur Mittelachse (3) verlaufen, und
daß im Radialschnitt durch seine Mittelachse (3) der Haarwickler (1) in diesem Abschnitt
(4) beziehungsweise diesen Abschnitten (4) einen elliptischen Querschnitt aufweist,
der sich in Längsrichtung bezüglich der Ellipsendurchmesser periodisch oder unperiodisch
verändert und bezüglich des Umfangs der Schnittabbildung konstant ist.
2. Haarwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantellinien (2b) in einer zur ersten Schnittebene um 90° um die Mittelachse
(3) verdrehten zweiten Schnittebene achsensymmetrisch zur Mittelachse (3) verlaufen.
3. Haarwickler, dadurch gekennzeichnet, daß der Haarwickler (10) in seiner Längsrichtung mindestens entlang eines Abschnittes
(11) gewendelt ist, die Wendelung bezogen auf die gesamte Wicklerlänge zwischen einer
halben Umdrehung und drei Umdrehungen ausmacht, und daß eine radial durch die Mittelachse
(12) des Haarwicklers (10) verlaufende Schnittebene Ellipsenform und konstanten Umfang
hat, wobei der größere Ellipsendurchmesser (h₁) höchstens viermal so groß wie der
kleinere Ellipsendurchmesser (h₂) ist.
4. Haarwickler nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Abschnitt (4, 11) ein Bereich (9, 15) anschließt, dessen Umfang in
die vom Abschnitt (4, 11) weg weisende Längsrichtung stetig zunimmt.
5. Haarwickler nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden des Haarwicklers (1, 10) bezüglich der Mittelachse (3, 12) des Haarwicklers
(1, 10) rotationssymmetrisch orientierte zylindrische Bereiche (5, 14) vorgesehen
sind.
6. Haarwickler nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden des Haarwicklers (1, 10) Einrichtungen (6, 7, 8, 13a, 13b) zur Aufnahme
eines Gummibandes vorgesehen sind.
7. Haarwickler nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Haarwickler hohl ist und in seiner Mantelfläche Durchbrüche vorgesehen sind.
8. Haarwickler nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Mantelfläche des Haarwicklers rauh ist.
9. Haarwickler nach Anspruch 1 oder 3, gekennzeichnet durch ein System von unterschiedlichen Größen hinsichtlich der Länge und/oder des Durchmessers
und/oder der Geometrie des Haarwicklers.
10. Haarwickler nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß einheitliche Wicklergrößen mit einer einheitlichen Farbgebung versehen sind.
11. Haarwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickler zweifarbig ist, und die Farbtrennung über eine im wesentlichen wellenförmige,
in Längsrichtung verlaufende Trennlinie erfolgt.