[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer transportablen Fertigteil-Auffangwanne
aus Beton für wassergefährdende Flüssigkeiten, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Verfahren der genannten Art ist aus der betrieblichen Praxis von Betonfertigteil-Herstellern
bekannt. Die so hergestellten Fertigteil-Auffangwannen werden an einer zentralen Betriebsstätte
produziert und dann an den Ort ihrer Aufstellung verbracht. Verwendet werden derartige
Auffangwannen beispielsweise für Reinigungsanlagen für Kraftfahrzeuge oder Schienenfahrzeuge,
insbesondere Tankwagen. Um der aus Beton hergestellten Auffangwanne die notwendige
Dichtigkeit zu geben, muß deren Innenfläche, die mit wassergefährdenden Flüssigkeiten
in Kontakt kommen kann, vollständig entweder mit einer flüssigen, nach dem Aufbringen
aushärtenden Dichtmasse oder mit einer Edelstahlauskleidung versehen werden. Beide
Abdichtungsverfahren sind sehr arbeitsintensiv und materialaufwendig und damit teuer.
[0003] Weiterhin ist aus der DE-PS 38 09 963 ein Verfahren zum Herstellen eines wannen-
oder beckenförmigen Auffangraumes für in Lagebehältern gelagerte wassergefährdende
Flüssigkeiten bekannt. Mit diesem Verfahren lassen sich Auffangräume mit sehr guter
Langzeit-Dichtigkeit herstellen, jedoch wird hier als nachteilig angesehen, daß dieses
bekannte Verfahren sich praktisch nur für die Herstellung von Auffangräumen an Ort
und Stelle, d. h. an ihrem vorgesehenen Einsatzort, eignet.
[0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zum Herstellen einer Auffangwanne
aus Beton für wassergefährdende Flüssigkeiten anzugeben, mit welchem eine Auffangwanne
herstellbar ist, die einerseits ein transportables Fertigteil ist und die andererseits
eine zuverlässige Langzeit-Dichtigkeit gewährleistet und dabei kostengünstig ist.
[0005] Eine erste Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch ein Verfahren der
eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0006] Vorteilhaft wird bei dem neuen Verfahren der verwendete Beton nicht nur für statische
Zwecke sondern auch als Korrosionsschutz für die in den Beton allseitig und vollflächig
eingebettete, als Dichtmittel dienende Blechwanne benutzt. Eine Beschichtung der Oberfläche
der Auffangwanne ist damit nicht mehr erforderlich, wodurch dieser arbeits- und kostenintensive
Schritt vollkommen entfallen kann. Durch die besondere Reihenfolge der Verfahrensschritte
wird gewährleistet, daß die Blechwanne ohne Hohlräume oder Lufteinschlüsse vollkommen
von dem Beton umgeben wird, wodurch auch langfristig ein hervorragender Korrosionsschutz
erreicht wird.
[0007] Die Betonlagen können dabei selbstverständlich, wie üblich, mit Armierungen in bekannter
Art und Weise versehen werden.
[0008] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der umlaufende Blechstreifen
vor dem Verschweißen mit der Blechtafel zu der Blechwanne an seinem Oberrand mit einem
Schweißflansch versehen wird, der im Einbauzustand des Blechstreifens am Ende des
zweiten Verfahrensschrittes in der Ebene der freien Oberfläche des aufgefüllten, abbindeverzögert
eingestellten Frischbetons liegt. Hierdurch wird zum einen der Schweißvorgang vereinfacht
und es wird zum anderen ein Ausgleich von Maßtoleranzen und Lageabweichungen bei der
Einbettung des Blechstreifens in den Beton der Seitenwände der Auffangwanne erreicht.
[0009] Eine zweite Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch ein Verfahren
der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 5.
Auch mit diesem alternativen Verfahren werden die anhand der Lösung gemäß dem Patentanspruch
1 beschriebenen Vorteile erreicht. Das Verfahren nach Anspruch 5 eignet sich dabei
insbesondere für flachere Auffangwannen mit relativ niedrigen Seitenwänden, bei denen
der darin eingebettete Blechstreifen der Blechwanne eine relativ geringe Höhe hat.
Das Verschließen der Entlüftungsöffnung oder -öffnungen erfolgt zweckmäßig durch Aufschweißen
je eines Blechdeckels. Auch eine Armierung kann hier selbstverständlich vorgesehen
werden.
[0010] Die verwendete Schalung entspricht üblichen Negativ-Schalungen, wie sie bisher schon
für die Herstellung von Auffangwannen verwendet werden, und ist üblicherweise auf
einem Rütteltisch angeordnet, um bei oder nach dem Einbringen der verschiedenen Betonlagen
die erwünschte Verdichtung zu bewirken.
[0011] Im folgenden wird ein Ablaufbeispiel des Verfahrens anhand einer Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Auffangwanne zusammen mit einer für ihre
Herstellung verwendeten Negativ-Schalung im Querschnitt.
[0012] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, wird für die Herstellung der hier beispielhaft
gezeigten Auffangwanne 1 eine Negativ-Schalung 3 verwendet, die aus Schalungsteilen
30, 30' und 31 zusammengesetzt ist. Die Schalungsteile 31 begrenzen die Seitenwände
11 bzw. 12 der Auffangwanne 1; der Schalungsteil 30 begrenzt den seitenwandzugewandten
Teil 10 des Bodens 10, 10' der Auffangwanne 1, und der Schalungsteil 30' begrenzt
seitlich nach außen den seitenwandabgewandten Teil 10' des Bodens 10, 10' der Auffangwanne
1. Wie die Figur deutlich macht, ist die Schalung 3 in einer gegenüber der späteren
Normallage der Wanne um 180° gewendeten Stellung angeordnet, d. h. bei der Herstellung
der Auffangwanne 1 liegt deren Boden 10, 10' oben und die Seitenwände 11, 12 erstrecken
sich von dort nach unten. Dies hat den Vorteil, daß der für die Herstellung der Auffangwanne
1 benötigte Beton von der offenen, hier nach oben weisenden Unterseite der schalung
3 her eingebracht werden kann und daß zudem die Schalung 3 an ihrer hier unteren,
dem späteren Innenraum der Auffangwanne 1 zugewandten Seite problemlos mit weiteren
Schalungselementen, z. B. für Höcker für die Aufnahme von Fahrbahnplatten oder Schienen
oder für Pumpensumpf-Vertiefungen, ausgestattet werden kann. An die in der Zeichnung
obere Seite der Auffangwanne 1, die in der späteren Einbausituation die Unterseite
ist, werden keine besonderen Anforderungen an die Oberflächengüte gestellt, so daß
hier ein einfaches Abziehen und Glätten nach dem vollständigen Füllen der Schalung
3 genügt.
[0013] Wie die Figur weiter zeigt, ist eingebettet in den Boden 10, 10' und die Seitenwände
11, 12 eine Blechwanne 2, die aus einem durch die Seitenwände 11, 12 umlaufenden Blechstreifen
21 und einer in den Boden 10, 10' eingebetteten Blechtafel 20 zusammengesetzt ist.
Zur Verbindung des Blechstreifens 21 und der Blechtafel 20 ist der Blechstreifen 21
an seinem in der hier vorliegenden Figur oberen Ende mit einem schweißflansch 22 versehen.
Im Bereich dieses umlaufenden Schweißflansches 22 ist die Blechtafel 20 an ihrem Rand
20' umlaufend mittels einer Schweißnaht 23 flüssigkeitsdicht angeschweißt.
[0014] Die Herstellung der Auffangwanne 1 läuft bei dem vorliegendem Beispiel wie folgt
ab:
In die vorbereitete Schalung 3 wird der umlaufende Blechstreifen 21 eingebracht,
ohne daß dieser Kontakt zur Schalung 3 erhält. Der Blechstreifen 21 kann beispielsweise
im Bereich seines Schweißflansches mit geeigneten Anschlagmitteln für die Anbringung
von Seilen oder dergleichen Haltemitteln versehen sein. Wenn der umlaufende Blechstreifen
21 ausgerichtet ist und nachdem gegebenenfalls zuvor oder anschließend eine Armierung
zwischen die Schalung 3 und den Blechstreifen 21 eingebracht worden ist, wird die
Schalung 3 bis in Höhe der Linie 13, d. h. bis an die Oberkante des Blechstreifens
21 heran, mit abbindeverzögert eingestelltem Frischbeton verfüllt. Parallel dazu oder
anschließend erfolgt eine Verdichtung. Nach Befüllung der Schalung 3 mit abbindeverzögert
eingestelltem Frischbeton bis zum Niveau der Linie 13 wird die Blechtafel 20 aufgelegt,
wobei das Auflegen so erfolgt, daß Lufteinschlüße und Hohlräume zwischen der Blechtafel
20 und dem den hier unteren Teil 10 des Bodens 10, 10' der Auffangwanne 1 bildenden
abbindeverzögert eingestellten Frischbeton vermieden werden. Nach diesem Auflegen
der Blechtafel 20 und gegebenenfalls erforderlichem deckungsgleichen Ausrichten zum
umlaufenden Blechstreifen 21 erfolgt das Verschweißen der beiden Teile entlang des
umlaufenden Randes 20' der Blechtafel 20 und des umlaufenden Schweißflansches 22 des
Blechstreifens 21, wobei eine durchgehende umlaufende Schweißnaht 23 gebildet wird.
Je nach Größe des Auffangraumes 1 kann die Blechtafel 20 auch aus mehreren Teil-Tafeln
vor oder nach dem Auflegen zusammengeschweißt werden.
[0015] Nach dem Schweißvorgang und nach einer gegebenenfalls vorgeschriebenen Dichtigkeitsprüfung
der Verschweißung wird auf die hier obere Seite der Blechtafel 20 eine zweite Lage
von Frischbeton aufgebracht, welche die Schalung 3 bis zur Höhe der Oberkante des
Schalungsteils 30' ausfüllt. Die Abbindeverzögerung des abbindeverzögert eingestellten
Frischbetons für den hier unteren Teil der Auffangwanne 1 ist dabei so eingestellt,
daß beide Frischbetonlagen, d. h. die Frischbetonlage unterhalb der Linie 13 und die
Frischbetonlage oberhalb der Linie 13 im wesentlichen gleichzeitig abbinden. Auch
in die obere Frischbetonlage oberhalb der Linie 13 kann bedarfsweise eine Armierung
vor oder bei dem Einbringen des Frischbetons eingebracht werden. Wegen des im wesentlichen
gleichzeitig erfolgenden Abbindens aller Betonlagen ergibt sich auch im Bereich der
Linie 13 ein homogener Betonkörper, der keine Schwächezonen und damit auch kein Neigung
zur Rißbildung besitzt.
1. Verfahren zum Herstellen einer transportablen Fertigteil-Auffangwanne (1) aus Beton
für wassergefährdende Flüssigkeiten, wobei die mehrere Seitenwände (11, 12) und einen
Boden (10, 10') aufweisende Auffangwanne (1) in einer Negativ-Schalung (3) erstellt
wird, welche während des Herstellungsvorganges in einer gegenüber der späteren Normallage
der Wanne (1) um 180° gewendeten Stellung, d.h. mit nach oben weisender Unterseite,
angeordnet und an dieser Seite offen ist,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- in das Innere des die Seitenwände (11, 12) und den diesen zugewandten Teil (10)
des Bodens (10, 10') der Auffangwanne (1) begrenzenden Teils (30, 31) der Negativ-Schalung
(3) wird wenigstens ein umlaufender Blechstreifen (21) als seitliche Dichtlage in
der Seitenwandebene liegend ohne Kontakt zur Schalung (3) angeordnet,
- das Innere des die Seitenwände (11, 12) und den diesen zugewandten Teil (10) des
Bodens (10, 10') der Auffangwanne (1) begrenzenden Teils (30, 31) der Negativ-Schalung
(3) wird unter gleichzeitiger oder unmittelbar nachfolgender Verdichtung bis an die
Oberkante des Blechstreifens (21) heran unter dessen Einbettung mit abbindeverzögert
eingestelltem Frischbeton aufgefüllt,
- auf die freie Oberfläche der abbindeverzögert eingestellten Frischbetonlage wird
eine Blechtafel (20) aufgelegt, deren Umriß dem Verlauf des Blechstreifens (21) entspricht,
und die Blechtafel (20) wird entlang ihres Randes (20') mit dem Blechstreifen (21)
flüssigkeitsdicht zu einer Blechwanne (2) verschweißt,
- das Innere des verbleibenden, den seitenwandabgewandten Teil (10') des Bodens (10,
10') der Auffangwanne (1) seitlich begrenzenden Teils (30') der Negativ-Schalung (3)
wird unter gleichzeitiger oder unmittelbar nachfolgender Verdichtung und unter Einbettung
der Blechtafel (20) der Blechwanne (2) mit Frischbeton aufgefüllt, wobei die Abbindeverzögerung
des abbindeverzögert eingestellten Frischbetons so eingestellt wird, daß dieser abbindeverzögert
eingestellte Frischbeton im wesentlichen gleichzeitig mit dem zuletzt eingebrachten
Frischbeton abbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder bei dem Einbringen
des abbindeverzögert eingestellten Frischbetons eine von dem umlaufenden Blechstreifen
(21) Abstand haltende Armierung im Inneren des die Seitenwände (11, 12) und den diesen
zugewandten Teil (10) des Bodens (10, 10') der Auffangwanne (1) begrenzenden Teils
(30, 31) der Negativ-Schalung (3) angeordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß vor oder bei dem abschließenden
Einbringen des Frischbetons eine von der Blechtafel (20) Abstand haltende Armierung
im Inneren des verbleibenden, den seitenwandabgewandten Teil (10') des Bodens (10,
10') seitlich begrenzenden Teils (30') der Negativ-Schalung (3) angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende
Blechstreifen (21) vor dem Verschweißen mit der Blechtafel (20) an seinem Oberrand
mit einem Schweißflansch (22) versehen wird, der im Einbauzustand des Blechstreifens
(21) am Ende des zweiten Verfahrensschrittes in der Ebene der freien Oberfläche des
aufgefüllten, abbindeverzögert eingestellten Frischbetons liegt.
5. Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- das Innere des die Seitenwände (11, 12) und den diesen zugewandten Teil (10) des
Bodens (10, 10') der Auffangwanne (1) begrenzenden Teils (30, 31) der Negativ-Schalung
(3) wird mit Frischbeton bis zu einer Höhe aufgefüllt die einer gewünschten Soll-Höhenlage
einer in den Frischbeton einzubettenden Boden-Dichtlage entspricht,
- auf die freie Oberfläche des aufgefüllten Frischbetons wird eine vorgefertigte Blechwanne
(2) mit oben liegendem, wenigstens eine Entlüftungsöffnung aufweisenden, aus mindestens
einer Blechtafel (20) gebildeteten Boden und mit einem nach unten weisenden umlaufenden
Belchstreifen (21) aufgesetzt und die Blechwanne (2) wird bis zur flächigen Auflage
der ihren Boden bildenden Blechtafel (20) in den bereits aufgefüllten Frischbeton
eingepreßt und/oder eingerüttelt,
- die Entlüftungsöffnung wird flüssigkeitsdicht verschlossen,
- das Innere des verbleibenden, den seitenwandabgewandten Teil (10') des Bodens (10,
10') der Auffangwanne (1) seitlich begrenzenden Teils (30') der Negativ-Schalung (3)
wird unter gleichzeitiger oder unmittelbar nachfolgender Verdichtung und unter Einbettung
der Blechtafel (20) der Blechwanne (2) mit Frischbeton aufgefüllt.