[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Einstellen eines axialen Hubes
an Walzenachsen in Druckmaschinen, vorzugsweise für Farb- und Feuchtwalzen, die mittels
Friktion von einer anliegenden Reibwalze angetrieben werden.
[0002] Sujetbedingt ist es vorteilhaft, die Größe des axialen Hubes an Walzen zur Beseitigung
des Schablonierens zu variieren.
[0003] Es sind verschiedene Lösungen zum Einstellen des axialen Hubes an Reib- und Auftragwalzen
bekannt. Die EP 0 143 240 zeigt eine changierende Auftragwalze, die drehbar als auch
axial verschiebbar gelagert ist. Der axiale Hub wird durch je zwei beiderseitig angeordnete
Büchsen begrenzt, zwischen denen jeweils eine Druckfeder angeordnet ist.
[0004] In der DE-GM 8 915 508 ist eine auf einer Walzenachse drehbar und axial verschiebbar
gelagerte Auftragwalze beschrieben, deren Hub durch einen Anschlagring bzw. Schiebering
begrenzt ist. Die changierende Walze arbeitet formschlüssig.
[0005] Nachteilig ist, daß beide Ausführungen spezielle Walzenkonstruktionen erfordern,
die mit einem hohen Herstellungsaufwand verbunden sind und, daß der axiale Hub lediglich
einzeln an jeder Walze an- und abstellbar ist. Eine gleichzeitige Hubeinstellung mehrerer
Walzen ist nicht möglich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es eine Anordnung zu schaffen, die - ausgehend vom jeweiligen
Drucksujet - eine stufenlose Einstellung des axialen Hubes an Walzenachsen realisiert.
[0007] Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angeführten Merkmale
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Der axiale Hub einer Walze wird durch die Axialbewegung einer auf dem Walzenmantel
anliegenden Verreibwalze mittels Friktion eingeleitet. Die zulässige Hubgröße am Walzenlager
und die konstruktive Gestaltung der Führungsprofile der Profilschienen bzw. die Kontur
der Nockenscheiben begrenzen die axiale Hubeinstellung an der Walzenachse. Die erfindungsgemäße
Lösung kann an einem als auch an beiden Walzenschlössern der jeweiligen Auftragwalze
zugeordnet werden.
[0009] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß während des Druckes oder bei Stillstand
der Maschine eine stufenlose Hubeinstellung an einer oder mehreren Walzen erfolgt.
Durch die Verwendung bekannter Walzenlager und herkömmlicher Farb-, Lack- oder Feuchtauftragwalzen
entfallen spezielle Walzenkonstruktionen. Somit bereitet das Nachrüsten der erfindungsgemäßen
Lösung an Druckmaschinen keine Schwierigkeiten. Entsprechend den Anforderungen des
jeweiligen Druckauftrages wird der axiale Hub platten- und walzenschonend eingestellt.
Durch das gleichzeitige Einstellen des Hubes einzelner oder mehrerer Walzen werden
Schabloniererscheinungen beim Farbauftrag vermieden.
[0010] Die Stelleinrichtung an der schubbeweglichen Profilschiene kann von Hand oder automatisch
mittels Stellmotor, auch vom Leitstand her, bedient werden.
[0011] Die erfindungsgemäße Lösung wird an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0012] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- die Hubeinstellung mittels Profilschienen,
- Fig. 2
- den schematischen Aufbau der Einstellanordnung (für vier Farbauftragwalzen),
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Anordnung in einem Farbwerk mit vier Auftragwalzen,
- Fig. 4
- die Hubeinstellung mittels Nockenscheibe.
1. Beispiel
[0013] In Fig. 1 ist die Anordnung der Erfindung zwischen Maschinenständer 14 und Walzenschloß
7 dargestellt. An den Maschinenständer 14 ist rechtwinklig zur Walzenachse eine schubbewegliche
Profilschiene 3 angeordnet. Die Profilschiene 3 steht reibschlüssig mit einer in Walzenachsrichtung
hubbeweglichen Profilschiene 4 im Eingriff. Die Schienen 3, 4 weisen dabei senkrecht
aufeinanderstehende Führungsprofile auf.
[0014] Mit der Profilschiene 4 sind vier hubbewegliche Führungsbolzen 1 (für vier Auftragwalzen)
verbunden, an denen senkrecht je ein Riegelbolzen 2 angeordnet ist, der an einem mit
einer Ringnut versehenen Walzenschloß 7 angreift.
[0015] Senkrecht am Führungsbolzen 1 ist ein Riegelbolzen 2 angeordnet, der an einem Walzenschloß
7 angreift. Das Walzenschloß 7 trägt die Achse einer Auftragwalze 13 und ist in einem
Walzenlagerhebel 8 aufgenommen.
[0016] Im Walzenhebel 8 ist senkrecht, auf der Oberfläche des Führungsbolzens 1, eine Bremse
12 angeordnet.
[0017] Gemäß Fig. 2 ist die schubbewegliche Profilschiene 3 im Eingriff mit der hubbeweglichen
Profilschiene 4 dargestellt. Die Schienen 3, 4 weisen in dieser Ausführung keilförmige
Führungsprofile auf. Je nach Anwendungsfall können die Führungsprofile der Schienen
3, 4 durch einen oder mehrere jeweils im Eingriff stehende Keile gebildet werden.
Bei der Hubeinstellung mehrerer Auftragwalzenachsen erweist sich die Zuordnung einer
Keilverbindung pro Walzenachse als günstig.
[0018] Mittels am Maschinenständer 14 befestigten Stiften 10, 11 und einem Halter 5 ist
die Profilschiene 3 lagefixiert. Dem Halter 5 ist eine Stelleinrichtung 6 nachgeordnet,
die während des Maschinenlaufes oder bei Stilstand das Verschieben der Profilschiene
3 bewirkt. Die Profilschiene 4 wird durch einen am Maschinenständer 14 angeordneten
Bolzen 9 in Walzenachsrichtung beweglich geführt. An der Profilschiene 4 sind vier
Führungsbolzen 1 angeordnet. Zu jedem Führungsbolzen 1 ist ein Riegelbolzen 2 senkrecht
angeordnet, der wiederum am jeweiligen Walzenschloß 7 angreift. Der Führungsbolzen
1 ist weiterhin mit einer Feineinstellung 15 versehen, die als Stellschraube ausgeführt
ist.
[0019] Die Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung in Wirkverbindung mit vier Auftragwalzen
13. Das Farbwerk besitzt u.a. zwei, mit je einem Antrieb versehene, drehbar gelagerte
Reibwalzen 16, die mit vier Auftragwalzen 13 in Wirkverbindung stehen, welche Kontakt
mit der Oberfläche eines Plattenzylinders 17 haben.
[0020] Der axiale Hub der Walzen 13 wird über die Axialbewegung von aufliegenden Reibwalzen
16 mittels Friktion eingeleitet. Die stufenlose Hubeinstellung wird mittels Stelleinrichtung
6 über die schubbewegliche Profilschiene 3, die hubbewegliche Profilschiene 4 auf
den in Walzenachsrichtung hubbeweglichen Führungsbolzen 1 und mittels Riegelbolzen
2 auf das Walzenschloß 7 übertragen. Das Walzenschloß 7 ist im Walzenlagerhebel 8
herausnehmbar gelagert. Beim Einlegen der Auftragwalze 13 in den Walzenlagerhebel
8 wird das mit einer Ringnut versehene Walzenschloß 7 vom Riegelbolzen 2 in Walzenachsrichtung
positioniert. Soll der Axialhub der Auftragwalzen 13 mittels Stelleinrichtung 6 verkleinert
werden, wird über das Verschieben der Profilschiene 3 die Profilschiene 4 in ihrem
Hub vom Maschinenständer 14 wegbewegt und damit auch die Führungsbolzen 1 mit entsprechendem
Riegelbolzen 2 und Walzenschloß 7. Soll der Axialhub vergrößert werden, geschieht
dies durch Zurückschieben der Profilschiene 3 und einer Hubbewegung der Profilschiene
4, der Führungsbolzen 1, etc. zum Maschinenständer 14 hin. Dabei wird die Hubbewegung
durch die axiale Verreibung der Auftragwalze 13 eingeleitet.
[0021] Um den Verlust an mechanischer Energie gering zu halten, mögliche Stick-slip-Bewegungen
zu vermeiden und trotzdem eine feinfühlige stufenlose Hubeinstellung mittels Reibschluß
zu garantieren, sind die senkrecht zueinander stehenden Kontaktflächen der Führungsprofile
der Schienen 3, 4 mit einer Gleitbeschichtung, z.B. Oxide, Sulfide oder Phosphate,
versehen.
2. Beispiel
[0022] In Fig. 4 ist eine Welle 18 mit einer Nockenscheibe 19 versehen, die die Profilschienen
3, 4 substituiert. Die Welle 18 ist rechtwinklig zur Walzenachse am Maschinenständer
14 mittels Haltung und Stelleinrichtung 6 lagefixiert. Durch Drehung der Nockenscheibe
19 wird der hubbewegliche und federbelastete Führungsbolzen 1 mit dem nachgeordneten
Riegelbolzen 2 in Walzenachsrichtung hin- und zurückbewegt. Damit wird der Axialhub
der Auftragwalze 13 verkleinert bzw. vergrößert.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Führungsbolzen
- 2
- Riegelbolzen
- 3
- Profilschiene
- 4
- Profilschiene
- 5
- Halter
- 6
- Stelleinrichtung
- 7
- Walzenschloß
- 8
- Walzenlagerhebel
- 9
- Bolzen
- 10
- Stift
- 11
- Stift
- 12
- Bremse
- 13
- Auftragwalze
- 14
- Maschinenständer
- 15
- Feineinstellung
- 16
- Reibwalze
- 17
- Plattenzylinder
- 18
- Welle
- 19
- Nockenscheibe
1. Anordnung zum Einstellen eines axialen Hubes an Walzenachsen in Druckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Maschinenständer (14) eine mittels Stifte (10, 11) und Halter (5), dem
eine Stelleinrichtung (6) nachgeordnet ist, lagefixierte und rechtwinklig zur Walzenachse
schubbewegliche Profilschiene (3) angeordnet ist, die mit einer in Walzenachsrichtung
hubbeweglichen Profilschiene (4) reibschlüssig im Eingriff steht, wobei die Schienen
(3, 4) senkrecht aufeinanderstehende Führungsprofile aufweisen, und, daß die Profilschiene
(4) mit mindestens einem in Walzenachsrichtung hubbeweglichen Führungsbolzen (1) verbunden
ist, an dem senkrecht ein Riegelbolzen (2) angeordnet ist, der am jeweiligen Walzenschloß
(7) angreift.
2. Anordnung zum Einstellen eines axialen Hubes an Walzenachsen in Druckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Maschinenständer (14) mittels Halterung und Stelleinrichtung (6) lagefixierte
Welle (18) rechtwinklig zur Walzenachse angeordnet ist und mindestens eine Nockenscheibe
(19) trägt, die mit einem in Walzachsrichtung hubbeweglichen Führungsbolzen (1) im
Eingriff steht, dem senkrecht ein Riegelbolzen (2) nachgeordnet ist, welcher am Walzenschloß
(7) angreift.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktflächen der Führungsprofile der Profilschienen (3, 4) eine Gleitbeschichtung,
z.B. Oxide, Sulfide, Phosphate, besitzen.
4. Anordnung nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsprofile der Profilschienen (3, 4) keilförmig ausgebildet sind.
5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsbolzen (1) eine Feineinstellung (15) besitzt, die als Stellschraube
ausgeführt ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein am Maschinenständer (14) angeordneter Bolzen (9) die Profilschiene (4) in
Walzenachsrichtung beweglich führt.
7. Anordnung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Walzenlagerhebel (8) eine Bremse (12) senkrecht zum Führungsbolzen (1) angeordnet
ist.