[0001] Die Erfindung betrifft eine Krankenwaschanlage.
[0002] Im Zeitalter der hohen Kostensteigerung und des Pflegenotstandes im Kranken- und
Altenpflegewesen ist es wichtig, neben einer zeitintensiven seelischen Betreuung eine
unkomplizierte Pflegemöglichkeit bei bettlägigen Patienten zu schaffen.
[0003] Die DE-A-29 35 554 beschreibt bereits ein Krankenbett, dessen Matratze im Bereich
des Gesäßes eines liegenden Patienten einen Ausschnitt mit einem entfernbaren Paßstück
aufweist. Anstelle des Paßstückes kann von der Unterseite des Bettes her eine Toilettenschüssel
in den Ausschnitt eingesetzt werden. Dieses Paßstück kann intermittierend aufgeblasene
Bereiche aufweisen, um ein Wundliegen des Patienten zu verhindern.
[0004] Auch die DE-A- 22 29 389 befaßt sich damit, wie ein Bett für bettlägige Patienten
gestaltet sein kann, damit ohne der unangenehm zu handhabenden Bettpfannen diese in
ihm ihre Notdurft verrichten können.
[0005] Das Waschen von Patienten erfolgt auch heute noch auf genau die gleiche Weise wie
früher durch das Pflegepersonal mittels Waschlappen im Bett. Diese Arbeit ist sehr
zeitaufwendig und verlangt viel Aufmerksamkeit, damit dabei das Bett nicht durch das
Waschwasser feucht wird. Die Reinigungswirkung ist dennoch nur unvollkommen und nicht
mit der eines Duschbades zu vergleichen.
[0006] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Krankenwaschanlage zu entwickeln,
mit der bettlägige Personen im Bett auf möglichst einfache und rasche Weise möglichst
gründlich gereinigt werden können.
[0007] Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Waschmatratze, welche eine
wannenförmige Vertiefung mit einem Wasserabfluß an ihrer tiefsten Stelle aufweist
und eine wasserundurchlässige Oberfläche hat, einen an den Wasserabfluß anschließbaren,
mobilen Abwasserbehälter und einen mit einer Handbrauseeinheit versehenen, mobilen
Waschwasserbehälter.
[0008] Eine solche Krankenwaschanlage erlaubt es, einen Patienten im Bett vergleichbar gründlich
und rasch zu waschen, wie in einer Duschwanne. Die erfindungsgemäße Matratze kann
zum Zwecke des Waschens des Patienten einfach unter den Patienten auf die normale
Matratze aufgelegt werden. Anschließend ist des Waschen mittels der Handbrauseeinheit
möglich, ohne das eine Gefahr des Naßwerdens der Bettmatratze besteht.
[0009] Für das Waschen einer liegenden Person besonders günstig ist es, wenn gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die wannenförmige Vertiefung zum Fußende
der Waschmatratze hin gleichmäßiges Gefälle hat und der Wasserabfluß am Fußende vorgesehen
ist.
[0010] Das Unterlegen der erfindungsgemäßen Waschmatratze ist besonders einfach, wenn die
Waschmatratze als aufblasbare Luftmatratze ausgebildet ist.
[0011] Das notwendige Gefälle zum Fußende hin kann auf besonders einfache Weise erreicht
werden, wenn die Waschmatratze aus mehreren, separat aufblasbaren Kammern besteht.
[0012] Statt die Waschmatratze als Luftmatratze auszubilden, kann man gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Waschmatratze als Schaumstoffmatte mit
einem wasserdichtem Überzug ausbilden.
[0013] Eine solche Schaumstoffmatte kann immer im Bett des Patienten verbleiben, wenn in
ihrer Vertiefung ein eine ebene Liegefläche erzeugendes Gegenstück eingesetzt wird.
[0014] Der Abwasserbehälter und der Waschwasserbehälter können besonders bequem gehandhabt
und zum Bett des jeweils zu waschenden Patienten gefahren werden, wenn der Abwasserbehälter
und der Waschwasserbehälter auf Rollen verfahrbar ausgebildet sind.
[0015] Das Entleeren des Abwasserbehälters kann ohne Gefahr eines Verschüttens seines Inhalts
in übliche Toilettenschüsseln erfolgen, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der
Erfindung der Abwasserbehälter an einer Seite einen Ausguß und eine auf dem oberen
Rand einer Toilettenschüssel befestigbare Kippkonsole aufweist.
[0016] Alle für die erfindungsgemäße Krankenwaschanlage erforderlichen Einrichtungen sind
in zwei fahrbaren Baueinheiten vorhanden, wenn der Waschwasserbehälter mit einem Matratzenaufpumpkompressor
versehen ist.
[0017] Vorteilhaft ist es auch, wenn der Waschwasserbehälter eine elektrische Heizung mit
Temperaturregler und eine Förderpumpe zum Fördern des Waschwassers zur Handbrauseeinheit
aufweist. Durch diese Weiterbildung kann am Bett des zu waschenden Patienten die Temperatur
des Waschwassers individuell eingestellt werden.
[0018] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
- Fig.1
- eine Seitenansicht eines Bettes mit der Krankenwaschanlage nach der Erfindung,
- Fig.2
- eine Seitenansicht einer für die Erfindung wesentlichen Waschmatratze,
- Fig.3
- eine Draufsicht auf die Waschmatratze,
- Fig.4
- eine Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform der Waschmatratze,
- Fig.5
- eine Draufsicht auf die Waschmatratze nach der Figur 4,
- Fig.6
- einen Abwasserwagen in Entleerungsstellung vor einer Toilettenschüssel.
[0019] Die Figur 1 zeigt ein übliches Bettgestell 1 mit einer ebenfalls üblichen Matratze
2, auf der eine für die Erfindung wesentliche Waschmatratze 3 liegt. Vor dem Bettgestell
1 steht ein Waschwasserwagen 4, welcher auf Rollen 5 verfahrbar ist und einen Waschwasserbehälter
6 mit einer daran angeschlossenen Handbrauseeinheit 7 hat. Zum Ein- und Ausschalten
einer in Figur 1 nicht dargestellten Pumpe des Waschwasserbehälters 6 dient ein Fußsteuertaster
8. Die Stromversorgung erfolgt über eine flexible Leitung 9 über einen Fehlerstromschutzschalter
10. Der Waschwasserwagen 4 kann zusätzlich mit einem Matratzenaufpumpkompressor 24
versehen sein.
[0020] Nahe des Fußendes des Bettgestells 1 ist ein auf Rollen 18 verfahrbarer Abwasserwagen
16 mit einem Abwasserbehälter 17 angeordnet, welcher über einen Schlauch 19 mit der
Waschmatratze 3 derart verbunden ist, daß das aus der Handbrauseeinheit 7 austretende
Wasser in den Abwasserbehälter 17 fließen kann.
[0021] Die Figuren 2 und 3 zeigen die Waschmatratze 3. Wie die Figur 3 zeigt, kann diese
als eine Luftmatratze ausgebildet sein, welche beispielsweise aus drei aufblasbaren
Kammern 11, 12, 13 besteht. Wichtig für die Erfindung ist, daß die Waschmatratze 3
eine mittige Vertiefung 14 aufweist, die zum Fußende der Waschmatratze 3 hin abfällt
und an der tiefsten Stelle einen Wasserabfluß 15 hat, an den der Schlauch 19 anzuschließen
ist.
[0022] Die Waschmatratze 3 nach den Figuren 4 und 5 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen
dadurch, daß es sich bei ihr nicht um eine Luftmatratze, sondern um eine Matte aus
Schaumstoff handelt, welche eine nicht dargestellte, wasserdichte Auflage hat. Genau
wie die zuvor erläuterte Ausführungsform ist sie mit einer zum Fußende hin abfallenden
Vertiefung 14 und einem Wasserablaß 15 versehen.
[0023] In Figur 6 ist der Abwasserwagen 16 unmittelbar vor einer im Schnitt dargestellten
Toilettenschüssel 20 gefahren. In der gezeigten Stellung greift er mit einer Kippkonsole
21, welche sich an gleicher Seite befindet wie ein Ausguß 22, über den oberen Rand
der Toilettenschüssel 20. Ein Gelenk 23 an der Kippkonsole 21 ermöglicht es, den Abwasserwagen
16 entgegen dem Uhrzeigersinn zu verschwenken, so daß sein Inhalt in die Toilettenschüssel
20 entleert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Bettgestell
- 2
- Matratze
- 3
- Waschmatratze
- 4
- Waschwasserwagen
- 5
- Rolle
- 6
- Waschwasserbehälter
- 7
- Handbrauseeinheit
- 8
- Fußsteuertaster
- 9
- Leitung
- 10
- Fehlerstromschalter
- 11
- Kammer
- 12
- Kammer
- 13
- Kammer
- 14
- Vertiefung
- 15
- Wasserabfluß
- 16
- Abwasserwagen
- 17
- Abwasserbehälter
- 18
- Rolle
- 19
- Schlauch
- 20
- Toilettenschüssel
- 21
- Kippkonsole
- 22
- Ausguß
- 23
- Gelenk
- 24
- Matratzenpumpkompressor
1. Krankenwaschanlage, gekennzeichnet durch eine eine Waschmatratze (3), welche eine wannenförmige Vertiefung (14) mit einem
Wasserabfluß (15) an ihrer tiefsten Stelle aufweist und eine wasserundurchlässige
Oberfläche hat, einen an den Wasserabfluß (15) anschließbaren, mobilen Abwasserbehälter
(17) und einen mit einer Handbrauseeinheit (7) versehenen, mobilen Waschwasserbehälter
(6).
2. Krankenwaschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wannenförmige Vertiefung (14) zum Fußende der Waschmatratze (3) hin gleichmäßiges
Gefälle hat und der Wasserabfluß (15) am Fußende vorgesehen ist.
3. Krankenwaschanlage nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschmatratze (3) als aufblasbare Luftmatratze ausgebildet ist.
4. Krankenwaschanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschmatratze (3) aus mehreren, separat aufblasbaren Kammern (11,
12, 13) besteht.
5. Krankenwaschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschmatratze (3) als Schaumstoffmatte mit einem wasserdichtem Überzug ausgebildet
ist.
6. Krankenwaschanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in ihrer Vertiefung (14) ein eine ebene Liegefläche erzeugendes Gegenstück eingesetzt
wird.
7. Krankenwaschanlage nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasserbehälter (17) und der Waschwasserbehälter (6) durch Rollen (5, 18)
verfahrbar ausgebildet sind.
8. Krankenwaschanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasserbehälter (17) an einer Seite einen Ausguß (22) und eine auf dem
oberen Rand einer Toilettenschüssel (20) befestigbare Kippkonsole (21) aufweist.
9. Krankenwaschanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Waschwasserbehälter mit einem Matratzenaufpumpkompressor (24) versehen ist.
10. Krankenwaschanlage nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Waschwasserbehälter (6) eine elektrische Heizung mit Temperaturregler und
eine Förderpumpe zum Fördern des Waschwassers zur Handbrauseeinheit (7) aufweist.