[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Winkelprofilschiene zum Abschließen oder Abtrennen
von Boden- und Wandbelägen aus insbesondere keramischem Werkstoff mit einem Durchbrechungen
aufweisenden, maximal 2,0 mm dicken Befestigungsschenkel und einem rechtwinklig dazu
verlaufenden, maximal 2,5 mm dicken Abschlußschenkel.
[0002] Aus der DE-OS 25 53 185 ist eine derartige Winkelprofilschiene bekannt, bei der der
kürzere Abschlußschenkel, der der Höhe von keramischen Platten einschließlich Klebe-
oder Mörtelschicht entspricht, um ein mehrfaches stärker als der Befestigungsschenkel
ausgebildet ist. Dabei soll die breite Ausführung des Abschlußschenkels einerseits
hohe Kräfte aufnehmen und andererseits dem Abschluß ein gutes optisches Aussehen verleihen.
Nachteilig wird bei einer solchen Winkelprofilschiene angesehen, daß für die relativ
breite Ausführung des Abschlußschenkels verhältnismäßig viel, bei Messingschienen
insbesondere teurer Werkstoff verwendet wird.
[0003] Um den Werkstoffaufwand zu reduzieren, ist aus der DE-PS 31 21 823 eine Winkelprofilschiene
bekannt geworden, bei der der etwa rechtwinklig zum Befestigungsschenkel verlaufende
Abschlußschenkel etwa die gleiche Stärke wie der Befestigungsschenkel aufweist. Am
freien Ende des Abschlußschenkels ist jedoch eine nach innen gerichtete, im Querschnitt
etwa rechteckige Verbreiterung vorgesehen. Aufgrund der reduzierten Wandstärke des
Abschlußschenkels wird jedoch die mögliche Beanspruchung reduziert, da hier die Gefahr
besteht, daß der Abschlußschenkel bei starker senkrechter Belastung, wie sie beispielsweise
bei Industriefußböden mit Flurförderverkehr vorkommt, ausknicken kann.
[0004] Die vorbekannten Winkelprofilschienen sind hauptsächlich zur Verlegung von keramischen
Bodenbelägen im sogenannten Dünnbettverfahren, bei dem die verbindende Klebe- oder
Mörtelschicht nur eine verhältnismäßig geringe Dicke aufweist, geeignet. Als eigentliches
Fugenprofil, als sogenannte Bordüre oder als Anschlußprofil für einen Bodenbelag aus
keramischen Platten werden sie jedoch nicht eingesetzt.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Winkelprofilschiene zum Abschließen
oder Abtrennen von Boden- und Wandbelägen aus insbesondere keramischem Werkstoff zu
schaffen, die universell einsetzbar ist, verhältnismäßig wenig Werkstoff benötigt
und trotzdem auch hohen Beanspruchungen, wie sie insbesondere bei Industriefußböden
mit Flurförderverkehr auftreten können standhält.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Winkelprofil der eingangs
beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß sich an das freie Ende des Abschlußschenkels
ein weiteres Winkelprofil annähernd gleicher Stärke zur Bildung eines zur Befestigungsfläche
offenen U-Profilteiles anschließt.
[0007] Die geringe Stärke des Abschlußschenkels und des sich daran anschließenden Winkelprofils
führt zu einer Materialreduzierung und damit zu einer Werkstoff- und Kostenersparnis.
Durch die Bildung des nach unten zur Befestigungsfläche offenen U-Profilteiles hält
diese Winkelprofilschiene auch solchen Beanspruchungen stand, wie sie in Industriefußböden
mit Flurförderverkehr auftreten können. Die erfindungsgemäße Winkelprofilschiene ist
als Fugenprofilschiene, Ecken- und Kantenschutzprofilschiene, Anschlußprofilschiene
an bereits bestehenden Belägen, Bordüre, Kantenschutz bei Dehnungsfugen und zur Bildung
sogenannter Mattenrahmen einsetzbar. Die besonders breite Ausbildung des oberen Bereiches
des Abschlußschenkels ermöglicht eine gute optische Ausbildung von Fugen. Die Winkelprofilschiene
gemäß der Erfindung kann bedarfsweise aus Metall, insbesondere aus Messing oder Aluminium,
oder aus Kunststoff gefertigt werden. Sofern die Winkelprofilschiene aus Kunststoff
besteht, dient sie ausschließlich dem optischen Abschluß und der Trennung. Eine große
Belastung ist dann jedoch nicht möglich.
[0008] Weitere Merkmale einer Winkelprofilschiene gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 - 6 offenbart.
[0009] Die erfindungsgemäße Winkelprofilschiene wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- den Querschnitt einer Winkelprofilschiene gemäß der Erfindung
- Fig. 2
- eine andere Ausbildung eines Querschnittes einer Winkelprofilschiene nach der Erfindung
und
- Fig. 3
- die Verwendung der Winkelprofilschiene nach den Fign. 1 oder 2 zur Ausbildung eines
äußeren Eckabschlusses.
[0010] Die in der Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Winkelprofilschiene 1 ist aus Metall,
beispielsweise Messing, gefertigt und besteht zunächst aus einem Befestigungsschenkel
2 mit einer Wandstärke unter 2 mm, vorzugsweise 1,0 - 1,5 mm. Dieser Befestigungsschenkel
2 besitzt, in Abhängigkeit vom Profilquerschnitt eine Breite von etwa 13 - 30 mm und
ist mit Durchbrechungen 3 versehen, wie sie in Fig. 3 zu erkennen sind. Durch diese
Durchbrechungen dringt bei der Verlegung von keramischen Platten und damit bei der
Befestigung der Winkelprofilschiene 1 der Kleber bzw. Mörtel.
[0011] Rechtwinklig zu dem Befestigungsschenkel 2 befindet sich ein Abschlußschenkel 4,
der in der Darstellung erheblich kürzer bzw. schmäler als der Befestigungsschenkel
ausgebildet ist und hier jedoch die gleiche Wandstärke wie der Befestigungsschenkel
2 besitzt, aber auch dicker ausgebildet sein kann.
[0012] An das freie Ende des Abschlußschenkels 4 schließt sich ein weiteres Winkelprofil
5 an, welches im gezeichneten Ausführungsbeispiel ebenfalls die gleiche Wandstärke
wie der Befestigungsschenkel 2 und damit aber auch wie der Abschlußschenkel 4 besitzt.
Bedarfsweise kann der Befestigungsschenkel 2 auch dünner als der Abschlußschenkel
4 und das Winkelprofil 5 ausgebildet sein. Dieses Winkelprofil 5 schließt sich so
an den Abschlußschenkel 4 der Winkelprofilschiene 1 an, daß es zusammen mit dem Abschlußschenkel
4 ein nach unten bzw. zur Befestigungsfläche offenes U-Profilteil 6 bildet. Der eine
Schenkel des Winkelprofiles 5 verläuft dabei parallel zum Befestigungsschenkel 2 der
Winkelprofilschiene 1 und bildet den sogenannten Steg 7 des U-Profilteiles 6. Der
andere Schenkel des Winkelprofiles 5 verläuft mit Abstand vom Abschlußschenkel 4 der
Winkelprofilschiene 1 und bildet zusammen mit dem Abschlußschenkel 4 jeweils einen
Schenkel 8 des U-Profilteiles 6.
[0013] Bei der Anordnung dieser Winkelprofilschiene 1 wird zumindest ein Teil der durch
das U-Profilteil 6 gebildeten Kammer mit Kleber oder Mörtel ausgefüllt. Der Schenkel
8 verleiht dabei dem U-Profilteil 6, welches auch in seiner Gesamtheit als Abschlußschenkel
bezeichnet werden könnte, eine besonders hohe Stabilität.
[0014] Die in der Fig. 2 gezeigte Winkelprofilschiene 1 stimmt in ihrer Ausbildung weitgehend
mit der Winkelprofilschiene 1 der Fig. 1 überein. Der Unterschied besteht hier darin,
daß sich an das freie Ende des Schenkels 8 des U-Profilteiles 6 noch eine nach innen
gerichtete Verbreiterung 9 anschließt, die ebenfalls die gleiche Wandstärke wie der
Befestigungsschenkel 2 besitzt und mit demselben in einer Ebene verläuft. Durch diese
Verbreiterung 9 wird die Auflagefläche des Schenkels 8 des U-Profilteiles 6 erheblich
vergrößert und damit die Flächenpressung auf der Befestigungsfläche bei gleichbleibender
Belastung reduziert. Dies hat zur Folge, daß die Winkelprofilschiene 1 im Bereich
des U-Profilteiles 6 höhere Belastungen aufnehmen kann.
[0015] Gemäß der Darstellung der Fig. 3 stoßen drei Winkelprofilschienen 1 gemäß den Fign.
1 oder 2 zur Ausbildung einer Außenecke rechtwinklig zusammen. Dabei sind die beiden
oberen Winkelprofilschienen 1 an ihren Berührungsflächen auf Gehrung geschnitten.
Diese Anordnung ergibt eine besonders stabile Ausbildung von räumlichen Ecken, beispielsweise
bei Treppenstufen oder dergleichen.
[0016] In Abänderung der Darstellungen gemäß den Fign. 1 und 2 ist es möglich, die Ecken
zwischen dem Abschlußschenkel 4 und dem Steg 7 sowie zwischen dem Steg 7 und dem Schenkel
8 des U-Profilteiles 6 leicht abzurunden. Bedarfsweise kann im inneren Bereich zwischen
dem Befestigungsschenkel 2 und dem Abschlußschenkel 4 eine kleine Hohlkehle ausgebildet
sein. Während in den Darstellungen der Fign. 1 und 2 der Schenkel 7 vollkommen eben
ausgebildet ist und parallel zum Befestigungsschenkel 2 verläuft, ist es möglich,
den Schenkel 7 des U-Profilteiles 6 leicht nach außen zu wölben. Dies ermöglicht den
Einsatz einer solchen Winkelprofilschiene 1 als Bordüre oder dergleichen. Bei dieser
gewölbten Ausbildung des Steges 7 können die Ecken einerseits zwischen dem Abschlußschenkel
4 und dem Steg 7 und andererseits zwischen dem Steg 7 und dem Schenkel 8 des U-Profilteiles
6 entweder scharfkantig oder leicht abgerundet ausgebildet sein.
[0017] Ferner ist es möglich, die Verbreiterung 9 am Schenkel 8 so breit auszubilden, daß
sie sich bis zum Abschlußschenkel 4 erstreckt. Bedarfsweise kann diese Verbreiterung
dann mit dem Abschlußschenkel 4 verbunden bzw. einstückig ausgebildet sein, so daß
ein in sich geschlossenes Profil entsteht.
1. Winkelprofilschiene zum Abschließen oder Abtrennen von Boden- und Wandbelägen aus
insbesondere keramischem Werkstoff mit einem Durchbrechungen aufweisenden, maximal
2,0 mm dicken Befestigungsschenkel und einem rechtwinklig dazu verlaufenden, maximal
2,5 mm dicken Abschlußschenkel,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an das freie Ende des Abschlußschenkels (4) ein weiteres Winkelprofil (5)
annähernd gleicher Stärke zur Bildung eines zur Befestigungsfläche offenen U-Profilteiles
(6) anschließt.
2. Winkelprofilschiene nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecken des U-Profilteiles (6) abgerundet sind.
3. Winkelprofilschiene nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecke zwischen dem Befestigungsschenkel (2) und dem Abschlußschenkel (4) als
Kohlkehle ausgebildet ist.
4. Winkelprofilschiene nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecke zwischen dem Befestigungsschenkel (2) und dem Abschlußschenkel (4) abgerundet
ist.
5. Winkelprofilschiene nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Schenkel (8) des U-Profilteiles (6) an seinem Ende eine nach innen gerichtete
Verbreiterung (9) aufweist.
6. Winkelprofilschiene nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Verbreiterung (9) bis zum Abschlußschenkel (4) erstreckt.
7. Winkelprofilschiene nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbreiterung (9) einstückig mit dem Abschlußschenkel (4) verbunden ist.
8. Winkelprofilschiene nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg (7) des U-Profilteiles (6) geringfügig nach außen gewölbt ist.