[0001] Die Erfindung betrifft ein verfahren zur Herstellung eines Sacks oder Beutels mit
in gefülltem Zustand rechteckigem Boden und mit einem Griffteil und nach diesem Verfahren
hergestelle Säcke oder Beutel.
[0002] Säcke oder Beutel dieser Art sind beispielsweise aus der DE-GM 81 15 909 und 82 07
889 bekannt. Diese bekannten Säcke oder Beutel weisen jedoch den Nachteil auf, daß
die gleichsam ein Bodenblatt bildenden schenkelartigen Streifen, die in ihrem mittleren
Bereich mit dem mit dem Griffloch versehenen Stegteil verbunden sind, vollflächig
oder nahezu vollflächig mit dem Boden verklebt sind, daß auf dem Boden über das Stegteil,
also im Bereich der den Boden durchsetzenden Längsmittelebene des Sackes erhebliche
Beanspruchungen beim Tragen ausgeübt werden, die dadurch entstehen, daß die von dem
Stegteil ausgeübten Kräfte im wesentlichen im Bereich einer mittig durch das Bodenrechteck
verlaufenden Linie in diesen eingeleitet werden. Zur Vermeidung dieses Nachteils wurde
in der deutschen Patentanmeldung 40 12 896.2 ein Sack oder Beutel beschrieben, der
durch Eckeinschläge teilweise überlappende Seiteneinschläge gebildet ist und dessen
eingesetztes Griffteil aus einem mittleren Stegteil mit dem Griffloch und aus mit
diesem verbundenen seitlichen schenkelartigen Streifen aus flexiblem Material besteht,
wobei der aufgezogene Boden in an sich bekannter Weise mit einem Innenriegel verklebt
oder verschweißt ist, der dichtend mit den inneren Rändern der Eckeinschläge und zumindest
den inneren Rändern der Seiteneinschläge angrenzend an deren Faltenlinien verbunden
ist, wobei das Griffteil in den noch offenen Boden eingelegt ist und wobei dessen
schenkelartige Streifen zumindest teilweise von den Seiteneinschlägen überdeckt und
mit diesen verklebt oder verschweißt sind. Bei diesem Sack oder Beutel ist die dem
durch einen Zettel gebildeten Innenriegel zugewandte Seite der seitlichen schenkelartigen
streifen des Griffteils, die zwischen sich das mit dem Griffloch versehene Stegteil
tragen, nicht mit diesem Innenriegel verklebt, sondern die Seiteneinschläge überlappen
die seitlichen schenkelartigen Streifen und sind mit diesen durch deren Seiten verklebt
oder verschweißt, an denen sich auch das mittlere Stegteil mit dem Griffteil befindet.
Dieser Sack oder Beutel zeichnet sich daher durch einen Tunnel aus, der zwischen der
Unterseite des Griffteils und der Innenseite des Griffteils des Innenriegels gebildet
ist. Aufgrund dieser Ausbildung werden über das mittlere Stegteil und die mit diesem
verbundenen schenkelartigen Streifen die Tragkräft im wesentlichen unmittelbar in
die Seitenwandungen des gefüllten Sackes oder Beutels eingeleitet, so daß das Griffteil
wesentlich größere Tragkräfte aufzunehmen vermag, ohne daß der Sack dadurch beschädigt
wird oder Bodenteile von diesem abgelöst werden.
[0003] Es hat sich allerdings als nachteilig erwiesen, daß der vorbeschriebene Sack oder
Beutel nicht ohne weiteres und einfach maschinell herstellbar ist. Auch ein in der
deutschen Patentanmeldung P 40 14 600.6 beschriebenes Verfahren zur Herstellung eines
Sacks oder Beutels mit einem Tunnel der vorbeschriebenen Art ist verhältnismäßig kompliziert.
[0004] Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung
eines gattungslgemäßen Sacks oder Beutels an die Hand zu geben, mit welchem dieser
einfach und kostengünstig maschinell in einer Produktionslinie hergestellt werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verfahrensfolge gemäß der Patentansprüche
1, 3, 5 bzw. 8 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäßen Verfahrensfolgen gemäß der Ansprüche 5 und 8 entsprechen im
wesentlichen denjenigen gemäß der Ansprüche 1 bzw. 3. Im Unterschied zu den Verfahrensfolgen
der Patentansprüche 1 bzw. 3 weisen die Verfahrensfolgen gemäß der Ansprüche 5 bzw.
9 jedoch verhältnismäßig breite Streifen aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack
auf, die im Bereich der späteren Seitenfalten jeweils zwei dreieckige flächige Ansätze
aufweisen, die es ermöglichen, daß beim fertigen Seitenfaltenbeutel nach Aktivierung
des Klebstoffs oder Siegellacks zusätzlich noch die Ecken miteinander verklebt werden.
Hieraus resultiert eine verbesserte Kantensteifigkeit des Bodens, die zu einer exakten
und stabilen Ausbildung der Kanten im Bodenbereich des Sacks oder Beutels führt.
[0007] Im Unterschied zu den vorbekannten Verfahren besitzt der erfindungsgemäß hergestellte
Sack oder Beutel keinen Kreuzboden mit integriertem Griff bzw. Griffteilen. Eine günstige
Krafteinleitung wird hier nicht durch eine Tunnelbildung, sondern durch den gefalteten
Zettel, der unterhalb des Griffs mit beiden Seitenwandungen verklebt ist, erreicht.
In vorteilhafter Weise kann es sich hier um einen einfach gefalteten Zettel handeln,
der nicht vorkonfektioniert werden braucht.
[0008] Ein Vorteil des Herstellungsverfahrens gemäß Anspruch 1 besteht darin, daß der Tragegriff
unmittelbar während der Herstellung mit in den Boden eingearbeitet ist. Dadurch sind
zusätzliche Arbeitsgänge, wie das Fertigen von Griffteilen und das Aufkleben derselben
nicht erforderlich.
[0009] Ein Sack oder Beutel, der nach einem der erfindinngsgemäßen Verfahren hergestellt
wird, besteht vorzugsweise aus einem einzigen Werkstoff. Dies verbessert die Recyclefähigkeit
des Sacks oder Beutels. Besonders vorteilhaft besteht der Sack oder Beutel aus Papier.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand der in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Die Figuren 1 bis 8:
die Verfahrensfolge eines ersten erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
Sacks oder Beutels, und
Die Figuren 9 bis 17:
eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
Sacks oder Beutels,
Die Figuren 18 bis 25:
eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
Sacks oder Beutels und
Die Figuren 26 bis 34:
eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
Sacks oder Beutels.
[0011] Zunächst seien anhand der Figuren 1 bis 8 die einzelnen Verfahrensschritte des ersten
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Sacks
oder Beutels - im vorliegenden Fall eines Papierwindelbeutels mit einer Art Pinch-Bottom
- erläutert.
[0012] Auf eine in Fig. 1 dargestellte kontinuierlich vorbewegte Flachbahn 10 werden jeweils
in Beabstandung einer Beutellänge zwei parallel zueinander und senkrecht zu den Seitenrändern
verlaufende Streifen 12, 14 aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf der
dem Betrachter zugewandten Seite aufgebracht. In Fig. 2 ist die Flachbahn von der
Rückseite her dargestellt, die entsprechenden Streifen 12 und 14 sind, da sie auf
der gegenüberliegenden Seite angeordnet sind, gestrichelt dargestellt. Auf dieser
Rückseite werden deckungsgleich zu den auf der anderen Seite angeordneten Streifen
12, 14 mehrere Streifen 16, 18, 20 und 22 aufgebracht, die im wesentlichen die gleiche
Länge aufweisen und später den zu bildenden Bodenbereich der zu bildenden Seitenfalten
zusammenkleben sollen.
[0013] In Fig. 3 ist die Flachbahn 10 wieder von der Vorderseite (vgl. Fig. 1) dargestellt.
Zwischen den Streifen 12, 14 werden beabstandet voneinander Verstärkungen 24, 26 vollflächig
aufgeklebt. Diese Verstärkungen bestehen vorteilhaft aus festem Karton. Falls das
Material der Flachbahn 10 jedoch als solches schon eine hohe Reißfestigkeit aufweist,
können die Verstärkungen 24 und 26 auch weggelassen werden.
[0014] Unterhalb der Verstärkung 24 wird ein gefalteter Zettel 28 aufgeklebt. Ein freier
Schenkel dieses gefalteten Zettels 28 ist auf den aufgeklebten Schenkel zurückgefaltet.
Unterhalb der Verstärkung 26 wird eine Formatbeleimung 32 vorgesehen, die der Fläche
des freien Schenkels 30 des gefalteten Zettels 28 entspricht. Am seitlichen Rand der
Flachbahn 10 wir ein Klebestreifen 34 aufgetragen.
[0015] Die Flachbahn 10 wird nun im folgenden zu einem Schlauch mit Seitenfalten 36 und
38 zusammengelegt, der nach entsprechendem Zuschnitt die in Fig. 4 angedeutete Form
aufweist. In Fig. 4a ist der unten offene Beutel leicht auseinandergezogen. Mittig
ist der Zettel 28, der an den Seiten des Beutels angeklebt ist, dargestellt. Wie aus
der Fig. 4 deutlich wird, ist die Bahn derart zusammengelegt, daß der freie Schenkel
30 auf der Formatbeleimung 32 angeordnet ist und daß gleichzeitig die beiden Verstärkungen
24 und 26 übereinander angeordnet sind.
[0016] Im in Fig. 5 dargestellten Verfahrensschritt werden die reaktivierbaren Klebstoffstreifen
bzw. Siegellackstreifen 12 und 14 durch entsprechende beheizte Walzen aktiviert, d.h.
miteinander verklebt. Zusätzlich werden auch Siegellackstreifen 16 und 18 in der Seitenfalte
36 bzw. 20 und 22 in der Seitenfalte 38 miteinander verklebt.
[0017] Im in Fig. 6 dargestellten Verfahrensschritt werden Faltkanten vorgerillt. Dabei
wird ungefähr unterhalb des zwischenzeitlich aktivierten Siegellackstreifens 14 eine
parallel zu diesem verlaufende Faltkante 40 vorgerillt, zu der parallel in Richtung
zum offenen Ende des Beutels versetzt eine Faltkante 42 vorgerillt wird. Von den Endpunkten
der Faltkante 42 aus nach innen gerichtet werden schräg verlaufende Faltkanten 44
und 46 bis zur Faltkante 40 vorgerillt.
[0018] Gemäß dem in Fig. 7 dargestellten Verfahrensschritt wird nun eine Grifflochausstanzung
45 in dem Bereich der Verstärkungen 24 und 26 vorgesehen.
[0019] Der so vorbereitete Windelbeutel wird dann von unten befüllt und danach im unteren
Bereich in an sich bekannter Art und Weise verschlossen, wodurch sich das in Fig.
8 dargestellte Gebinde 47 ergibt. Bei diesem Gebinde 47 ist ein senkrecht zum rechteckigen
Boden des Beutels 47 stehender Tragegriff 48 mit Grifflochausstanzung 45 gebildet.
Ein solcher Beutel läßt sich sehr gut nebeneinander, d.h. Seitenfläche an Seitenfläche
und Stirnfläche an Stirnfläche, stapeln.
[0020] Anhand der Figuren 9 bis 17 kann das Verfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert werden. Auch hier wird von einer kontinuierlich vorbewegten
Flachbahn 50, die vorzugsweise aus Papier besteht, ausgegangen, wie in Fig. 9 dargestellt.
In Beabstandung jeweils einer Beutellänge wird ein senkrecht zu den Seitenrändern
verlaufender Streifen 52 aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf einer Seite
aufgebracht.
[0021] In Fig. 10 ist wiederum die Rückseite der Flachbahn 50 dargestellt, bei welcher der
Streifen 52, da er hier nicht sichtbar ist, gestrichelt dargestellt wurde. Auf der
Rückseite der Flachbahn 50 werden zwei kurze Streifen 54 und 56 aus reaktivierbarem
Klebstoff oder Siegellack an entsprechender Stelle, d.h. in einem Bereich, der sich
mit dem Verlauf des Streifens 52 teilweise deckt, aufgetragen.
[0022] In Laufrichtung der Flachbahn 50 werden vor dem Streifen 52 beabstandet voneinander
zwei Einschnitte 58 und 60 vorgesehen, wie in Fig. 11 dargestellt ist. Gemäß Fig.
12 wird im Bereich des Einschnitts 58 ein Griffteil 62, welches ebenfalls vorzugsweise
aus Papier besteht, derart aufgeklebt, daß es über den Streifen 52 und den Einschnitt
58 hinausragt. Dieses Griffteil 62 wird aus einem streifenförmigen Band durch 90°
Umknicken der Enden gebildet. Die Enden des Griffs 62 sind bis zum Einschnitt 58 mit
der Flachbahn 50 verklebt.
[0023] Im Bereich der Enden des Griffteils 62 wird ein gefalteter Zettel 64 mit einem Schenkel
derart aufgeklebt, daß er auf den freien aufgeklebten Enden des Griffs aufliegt, während
der andere Schenkel auf diesen ersten Schenkel zurückgefaltet ist. Unterhalb des zweiten
Einschnitts 60 wird eine Fläche formatbeleimt, die dem Schenkel 66 des gefalteten
Zettels im wesentlichen entspricht. Wie der Fig. 13 weiter zu entnehmen ist, wird
auf einer Seite der Flachbahn 50 ein Klebstreifen 70 aufgetragen. Anschließend wird
die Bahn 50 unter Bildung von Seitenfalten 72 und 74 zu einem Schlauch derart zusammengelegt,
daß der freie Schenkel 66 des gefalteten Zettels 64 auf der Formatbeleimung 68 angeordnet
ist. Nach Schneiden in Beutellänge ergibt sich der in den Figuren 14 und 14a dargestellte
Beutel. Ein Schneiden des Beutels im Bereich des Griffs 62 ist dadurch möglich, daß
im Griffbereich schon die Einschnitte 58 und 60 vorgesehen sind. Dadurch braucht mit
dem jeweiligen Messer nur noch der nicht bereits eingeschnittene Teil zur Trennung
vom nächstfolgenden Beutel durchgeschnitten werden. Fig. 14a zeigt wiederum eine Sicht
von unten in den Beutel, wobei die Seitenwände des Beutels leicht auseinandergezogen
sind. Dabei wird der Zettel 64 sichtbar.
[0024] In dem in Fig. 15 dargestellten Verfahrensschritt werden die reaktivierbaren Streifen
52 und im Bereich der Seitenfalten 72 und 74 die Streifen 54 und 56 aktiviert und
dadurch miteinander verklebt. In dem in Fig. 16 dargestellten Ausführungsbeispiel
werden wieder Faltlinien 76, 78 und 80 vorgerillt, die den Faltlinien 42, 44 und 46
in dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen. Eine der Faltlinie 40 entsprechende
Faltlinie ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht vorgesehen.
[0025] Nach dem üblichen Befüllen des Beutels und dem Verschließen des offenen Beutelendes
durch einen beliebigen Boden ergibt sich das Gebinde 82, welches in Fig. 17 dargestellt
ist. In dieser Darstellung wird deutlich, daß der Griff 62 mit dem oberhalb des rechteckigen
Bodens gebildeten Stegteil flach auf dem Boden aufliegt, was dadurch erreicht wird,
daß in dieser Ausführungsform keine Faltlinie vorgesehen ist, die der Faltlinie 40
des ersten Ausführungsbeispiels entspricht. Selbstverständlich kann auch in der vorliegenden
Ausführungsform eine derartige Faltlinie vorgesehen werden, so daß der Steg mit dem
Griff 62 senkrecht steht, wie das bei der ersten Ausführungsform in Fig. 9 dargestellt
ist. Alternativ dazu kann natürlich auch die erste Ausführungsform ohne die vorgerillte
Faltlinie 40 ausgeführt werden, so daß sich der Griff entsprechend der Darstellung
gemäß der zweiten Ausführungsform in Fig. 17 auf den Boden auflegen würde.
[0026] Die in Fig. 17 dargestellte Ausführungsform hat den Vorteil, daß die Gebinde 82 problemlos
aufeinander gestapelt werden können, ohne daß der Griff 62 mit dem entsprechenden
Überstand zuerst umgefaltet werden müßte.
[0027] Die in den Figuren 18 bis 25 dargestellte Ausführungsform entspricht im wesentlichen
derjenigen gemäß der Figuren 1 bis 8.
[0028] Auf eine in Fig. 18 dargestellte kontinuierlich vorbewegte Flachbahn 110 werden jeweils
in Beabstandung einer Beutellänge verhältnismäßig breite und senkrecht zu den Seitenrändern
verlaufende Streifen 112 aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf der dem
Betrachter zugewandten Seite aufgebracht. Der Streifen 112 weist dreieckig vorstehende
Flächenbereiche 114 gemäß der in Fig. 18 dargestellten Konfiguration auf. Die Bereiche
der jeweils nebeneinanderliegenden dreieckigen Bereiche 114 entsprechen dem Bereich
der in Fig. 21 dargestellten Seitenfalten 136 und 138. Innerhalb des Streifens 112
aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack sind Bereiche 120 und 122 ausgespart.
Die Anordnung der nicht mit Siegellack versehenen Ausparungen 120, 122 ergibt sich
ebenfalls aus Fig. 18. In Fig. 19 ist die Flachbahn 110 von der Rückseite her dargestellt,
der entsprechende Streifen 112 ist, da er auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet
ist, wieder gestrichelt dargestellt. Auf dieser Rückseite werden deckungsgleich zu
dem auf der anderen Seite angeordneten Streifen 112 Streifen 116, 118 aus Siegellack
aufgebracht.
[0029] In Fig. 20 ist die Flachbahn 110 wieder von der Vorderseite dargestellt. In den Aussparungen
120 und 122 des Streifens 112 werden beabstandet voneinander Verstärkungen 124 und
126 vollflächig aufgeklebt. Diese Verstärkungen bestehen vorteilhaft aus festem Karton.
An ihrer dicht aufgeklebten Seite weisen sie ebenfalls eine Beschichtung aus Siegellack
auf. Auch hier kann für den Fall, daß das Material der Flachbahn 110 schon eine hohe
Reißfestigkeit aufweist, diese zusätzliche Verstärkung aus den Verstärkungsabschnitten
124 und 126 weggelassen werden.
[0030] Unterhalb der Verstärkung 124 wird ein gefalteter Zettel 128 aufgeklebt. Ein freier
Schenkel dieses gefalteten Zettels 128 ist wieder auf den aufgeklebten Schenkel zurückgefaltet.
Unterhalb der Verstärkung 126 wird eine Formatbeleimung 132 vorgesehen, die der Fläche
des freien Schenkels 130 des gefalteten Zettels 128 entspricht. Am seitlichen Rand
der Flachbahn 110 wird ein Klebestreifen 134 aufgetragen.
[0031] Die Flachbahn 110 wird nun im folgenden zu einem Schlauch mit Seitenfalten 136 und
138 zusammengelegt, der nach entsprechendem Zuschnitt die in Fig. 21 angedeutete Form
aufweist. In Fig. 21a ist der unten offene Beutel leicht auseinandergezogen. Mittig
ist der Zettel 128, der an den Seiten des Beutels angeklebt ist, dargestellt.
[0032] Im in Fig. 22 dargestellten Verfahrensschritt werden die reaktivierbaren Klebstoffstreifen
bzw. Siegellackstreifen 112 mit samt der flächigen Ansätze 114 durch entsprechende
beheizte Walzen aktiviert, das heißt miteinander verklebt. Zusätzlich werden auch
die Siegellackstreifen 116 und der Seitenfalte 136 bzw. 118 in der Seitenfalte 138
miteinander verklebt.
[0033] Im in Fig. 23 dargestellten Verfahrensschritt werden die Faltkanten 140, 142, 144
und 146 vorgerillt.
[0034] Gemäß dem in Fig. 24 dargestellten Verfahrensschritt wird nun eine Grifflochausstanzung
145 in dem Bereich der Verstärkungen 124 und 126 vorgesehen.
[0035] Der so vorbereitete Windelbeutel wird dann, wie üblich, von unten befüllt und danach
im unteren Bereich in an sich bekannter Art und Weise verschlossen, wodurch sich das
in Fig. 25 dargestellte Gebinde 147 ergibt.
[0036] Das anhand der Figuren 26 bis 34 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel entspricht
im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 9 bis 17. Auch hier wird
von einer kontinuierlich vorbewegten Flachbahn 150, die vorzugsweise aus Papier besteht,
ausgegangen, wie in Fig. 26 dargestellt ist. In Beabstandung jeweils einer Beutellänge
wird ein senkrecht zu den Seitenrändern verlaufender verhältnismäßig breiter Streifen
152 aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf einer Seite aufgebracht. Dieser
weist wiederum drei paarweise nebeneinanderliegende dreieckige Ansätze 153 aus reaktivierbarem
Klebstoff oder Siegellack auf.
[0037] In Fig. 27 ist wiederum die Rückseite der Flachbahn 150 dargestellt, bei welcher
der Streifen 152, da er hier nicht sichtbar ist, gestrichelt dargestellt wurde. Auf
der Rückseite der Flachbahn 150 werden zwei kurze Streifen 154 und 156 aus reaktivierbarem
Klebstoff oder Siegellack an entsprechender Stelle, das heißt in einem Bereich, der
sich im Verlauf des Streifens 152 teilweise deckt, aufgetragen. Dieser Bereich entspricht
dem Bereich der auf der anderen Seite nebeneinander angeordneten dreieckigen Flächen
153.
[0038] In Laufrichtung der Flachbahn 150 werden vor dem Streifen 152 beabstandet voneinander
zwei Einschnitte 158 und 160 vorgesehen, wie in Fig. 28 dargestellt ist. Gemäß Fig.
29 wird im Bereich des Einschnitts 158 ein Griffteil 162, welches ebenfalls vorzugsweise
aus Papier besteht, derart aufgeklebt, daS es über den Streifen 152 und den Einschnitt
158 hinausragt. Dieses Griffteil 162 wird in gleicher Weise wie das Griffteil 62 gebildet.
Die Enden des Griffs 162 sind bis zum Einschnitt 158 mit der Flachbahn 150 verklebt.
[0039] Im Bereich der Enden des Griffteils 162 wird ein gefalteter Zettel 164 mit einem
Schenkel derart aufgeklebt, daß er auf den freien aufgeklebten Enden des Griffteils
aufliegt, während der andere Schenkel auf diesen ersten Schenkel zurückgefaltet ist.
Unterhalb des zweiten Einschnitts 160 wird eine Fläche formatbeleimt, die dem Schenkel
166 des gefalteten Zettels im wesentlichen entspricht. Wie der Fig. 30 weiter zu entnehmen
ist, wird auf einer Seite der Flachbahn 150 ein Klebstreifen 170 aufgetragen.
[0040] Anschließend wird die Bahn 150 unter Bildung von Seitenfalten 172 und 174 zu einem
Schlauch derart zusammengelegt, daß der freie Schenkel 166 des gefalteten Zettels
164 auf der Formatbeleimung 168 angeordnet ist. Nach Schneiden in Beutellänge ergibt
sich der in den Figuren 31 und 31a dargestellte Beutel.
[0041] In dem in Fig. 32 dargestellten Verfahrensschritt werden die reaktivierbaren Streifen
152 mit samt der Dreieckflächen 153 und der Streifen 154 und 156 aktiviert und dadurch
miteinander verklebt. Gemäß Fig. 33 werden Faltlinien 176, 178 und 180 gebildet, die
in ihrer Anordnung derjenigen gemäß dem in Fig. 17 dargestellten Ausführungsbeispiel
entsprechen.
[0042] Nach dem üblichen Befüllen des Beutels und dem Verschließen des offenen Beutelendes
durch einen beliebigen Boden ergibt sich das Gebinde 182, welches in Fig. 34 dargestellt
ist.
[0043] Die mittels der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Säcke oder Beutel weisen
in vorteilhafter Weise keine Griffteile im Bereich der Seitenwände auf und sind daher
vollflächig bedruckbar.
1. Verfahren zur Herstellung eines Sacks oder Beutels mit in gefülltem Zustand rechteckigem
Boden und mit einem Griffteil bestehend aus folgenden Schritten:
a) auf eine kontinuierlich vorbewegte Flachbahn (10) werden jeweils in Beabstandung
einer Beutellänge zwei parallel zueinander und senkrecht zu den Seitenrändern verlaufende
Streifen (12,14) aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf einer Seite aufgebracht,
b) an entsprechender Stelle werden auf der Rückseite der Flachbahn (10) vier kurze
Streifen (16,18,20,22) aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack aufgetragen,
c) zwischen den Streifen (12,14) aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack werden
zwei Verstärkungen (24,26) vollflächig aufgeklebt,
d) unter der ersten Verstärkung wird ein gefalteter Zettel (28) mit einem Schenkel
aufgeklebt, während der andere Schenkel (30) auf diesen zurückgefaltet ist,
e) unterhalb der zweiten Verstärkung (26) wird eine Fläche (32) formatbeleimt, die
dem Schenkel (30) entspricht,
f) auf einer Seite der Flachbahn (10) wird ein Klebestreifen (34) aufgetragen,
g) die Bahn (10) wird unter Bildung von Seitenfalten (36,38) zu einem Schlauch derart
zusammengelegt, daß der freie Schenkel (30) auf der Formatbeleimung (32) angeordnet
ist und daß gleichzeitig die beiden Verstärkungen (24,26) übereinander angeordnet
sind,
h) die reaktivierbaren Klebstoffstreifen bzw. Siegellackstreifen (12,14;16,18,20,22)
werden aktiviert,
i) es werden Faltkanten (40,42,44,46) vorgerillt,
j) im Bereich der aufeinanderliegenden Verstärkungen (24,26) wird ein Griffloch (45)
eingestanzt.
2. Sack oder Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem einzigen
Werkstoff, vorzugsweise Papier, hergestellt ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Sacks oder Beutels mit in gefülltem Zustand rechteckigem
Boden und mit einem Griffteil bestehend aus folgenden Schritten:
a) auf eine kontinuierlich vorbewegte Flachbahn (50) wird jeweils in Beabstandung
einer Beutellänge ein senkrecht zu den Seitenrändern verlaufender Streifen (52) aus
reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf einer Seite aufgebracht,
b) an entsprechender Stelle werden auf der Rückseite der Flachbahn (50) zwei kurze
Streifen (54,56) aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack aufgetragen,
c) in Laufrichtung der Flachbahn (50) vor dem Streifen (52) und parallel zu diesem
werden beabstandet voneinander zwei Einschnitte (58,60) vorgesehen,
d) im Bereich zumindest eines der Einschnitte (58) wird zumindest ein Griffteil (62)
derart auf die Flachbahn (50) aufgeklebt, daß es über den Streifen (52) und den Einschnitt
(58) hinausragt,
e) ein gefalteter Zettel (64) wird mit einem Schenkel derart aufgeklebt, daß er auf
den freien aufgeklebten Enden des Griffs (62) aufliegt, während der andere Schenkel
(66) auf diesen zurückgefaltet ist,
f) unterhalb des zweiten Einschnitts (60) wird eine Fläche (68) formatbeleimt, die
dem Schenkel (66) des gefalteten Zettels (64) entspricht,
g) auf einer Seite der Flachbahn (50) wird ein Klebestreifen (70) aufgetragen,
h) die Bahn (50) wird unter Bildung von Seitenfalten (72,74) zu einem Schlauch derart
zusammengelegt, daß der freie Schenkel (66) des gefalteten Zettels (64) auf der Formatbeleimung
(68) angeordnet ist,
i) die reaktivierbaren Klebstoffstreifen (52;54,56) werden aktiviert,
j) es werden Faltkanten (76,78,80) vorgerillt.
4. Sack oder Beutel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem einzigen
Werkstoff, vorzugsweise Papier hergestellt ist.
5. Verfahren und Herstellung eines Sacks oder Beutels mit in gefülltem Zustand rechteckigem
Boden und mit einem Griffteil bestehend aus folgenden Schritten:
a) auf eine kontinuierlich vorbewegte Flachbahn (110) wird jeweils in Beabstandung
einer Beutellänge ein senkrecht zu den Seitenrändern verlaufender Streifen (112) aus
reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf einer Seite aufgebracht, wobei dieser
Streifen im Bereich von später vorzusehenden Seitenfalten sich anschließende Dreieckflächen
(114) aufweist,
b) an entsprechender Stelle werden auf der Rückseite der Flachbahn (110) zwei flächige
Streifen (116,118) aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack aufgetragen,
c) unterhalb des Streifens (112) wird im Bereich einer späteren Seitenwand zwischen
zwei dreieckflächigen Vorsprüngen (114) ein gefalteter Zettel (128) mit einem Schenkel
aufgeklebt, während der andere Schenkel (130) auf diesen zurückgefaltet ist,
d) unterhalb des Streifens (112) wird auf der gegenüberliegenden Seitenwand eine Fläche
(132) formatbeleimt, die dem Schenkel (130) entspricht,
e) auf einer Seite der Flachbahn (110) wird ein Klebestreifen (134) aufgetragen,
f) die Bahn (110) wird unter Bildung von Seitenfalten (136,138) zu einem Schlauch
derart zusammengelegt, daß der freie Schenkel (130) auf der Formatbeleimung (132)
angeordnet ist,
g) die reaktivierbaren Klebstoffstreifen bzw. Siegellackstreifen (112,116) werden
aktiviert,
h) es werden Faltkanten (140,142,144,146) vorgerillt,
i) ein Griffloch (145) wird eingestanzt.
6. Verfahren zur Herstellung eines Sacks oder Beutels nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Streifen (112) aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack jeweils zwei
Flächen beim Auftrag des Streifens (112) ausgespart bleiben, auf welche Verstärkungen
(124,126) vollflächig aufgeklebt werden, deren nicht aufgeklebte Seite vorzugsweise
ebenfalls mit reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack beschichtet sind.
7. Sack oder Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem einzigen
Werkstoff, vorzugsweise Papier, hergestellt ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Sacks oder Beutels mit in gefülltem Zustand rechteckigem
Boden und mit einem Griffteil bestehend aus folgenden Schritten:
a) auf eine kontinuierlich vorbewegte Flachbahn (50) wird jeweils in Beabstandung
einer Beutellänge ein senkrecht zu den Seitenrändern verlaufender Streifen (52) aus
reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack auf einer Seite aufgebracht, der in den
Bereichen, der späteren Seitenfalten jeweils zwei angesetzte Dreieckflächen (153)
ebenfalls aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack aufweist,
b) an entsprechender Stelle werden auf der Rückseite der Flachbahn (150) zwei kurze
Streifen (154,156) aus reaktivierbarem Klebstoff oder Siegellack aufgetragen,
c) in Laufrichtung der Flachbahn (150) vor dem Streifen (152) und parallel zu diesem
werden beabstandet voneinander zwei Einschnitte (158,160) vorgesehen,
d) im Bereich zumindest eines der Einschnitte (158) wird zumindest ein Griffteil (162)
derart auf die Flachbahn (150) aufgeklebt, daß es über den Streifen (152) und den
Einschnitt (158) hinausragt,
e) ein gefalteter Zettel (164) wird mit einem Schenkel derart aufgeklebt, daß er auf
den freien aufgeklebten Enden des Griffs (162) aufliegt, während der andere Schenkel
(166) auf diesen zurückgefaltet ist,
f) unterhalb des zweiten Einschnitts (160) wird eine Fläche (168) formatbeleimt, die
dem Schenkel (166) des gefalteten Zettels (164) entspricht,
g) auf einer Seite der Flachbahn (150) wird ein Klebestreifen (170) aufgetragen,
h) die Bahn (150) wird unter Bildung von Seitenfalten (172,174) zu einem Schlauch
derart zusammengelegt, daß der freie Schenkel (166) des gefalteten Zettels (164) auf
der Formatbeleimung (168) angeordnet ist,
i) die reaktivierbaren Klebstoffstreifen (152;154,156) werden reaktiviert,
j) es werden Faltkanten (76,78,80) vorgerillt.
9. Sack oder Beutel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem einzigen
Werkstoff, vorzugsweise Papier, hergestellt ist.