[0001] Die Erfindung betrifft ein Etikett, dessen Unterseite mittels eines in einer Waschflüssigkeit
im wesentlichen voll löslichen Klebstoffs auf einen Gegenstand, insbesondere auf einen
aus Kunststoff bestehenden Gegenstand - vorzugsweise auf einen aus Kunststoff bestehenden
Flaschenkasten-, zu kleben ist.
[0002] Bekannte Etiketten dieser Art bestehen im wesentlichen aus Papier und werden mittels
eines Naßleims auf die Gegenstände geklebt.
[0003] Das Aufbringen dieser Etiketten auf die Gegenstände ist aufwendig, das Ablösen der
Etiketten von den Gegenständen ebenfalls und ein Umetikettieren der Gegenstände daher
auch nur mit erheblichem Aufwand auszuführen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Etikett eingangs genannter Art anzugeben, das leicht
auf einen Gegenstand aufbringbar und leicht von einem Gegenstand ablösbar ist, so
daß insbesondere ein Umetikettieren des Gegenstands ohne Schwierigkeit durchzuführen
ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Etikett dadurch gekennzeichnet, daß sich der Klebstoff
in Form einer in der Waschflüssigkeit im wesentlichen voll löslichen Haftklebstoffschicht
auf der Unterseite des Etiketts befindet.
[0006] Das Etikett ist besonders witterungbeständig, wenig schmutzanfällig und leicht wiederaufbereitbar
(recycelbar), wenn es dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus einem einen Kunststoffolienverbund
enthaltenden, nach seinem Ablösen von dem Gegenstand wiederaufbereitbaren Verbundmaterial
besteht.
[0007] Beim Wiederaufbereiten eines solchen Etiketts entstehen nicht wie bei einem Papieretikett
in der Waschflüssigkeit Papierfasern, die u.a. durch das Verstopfen von Filtern die
Wiederaufbereitung erschweren. Vielmehr schwimmt das Etikett auf der Waschflüssigkeit
und kann von der Waschflüssigkeit leicht abgetrennt werden.
[0008] Das gilt auch dann und insbesondere dann, wenn sich - in an sich bekannter Weise
- auf der Oberseite des Etiketts ein Aufdruck befindet, der von einer mittels eines
Kaschierklebstoffs aufgeklebten, durchsichtigen Kunststoffolie abgedeckt ist.
[0009] Die Schwimmfähigkeit des Etiketts auf der Waschflüssigkeit ist besonders hoch, wenn
der Kunststoffolienverbund des Etiketts eine Vakuolen enthaltende Folie - insbesondere
PP-Folie - zwischen zwei keine Vakuolen enthaltenden Folien - insbesondere PP-Folien
- aufweist.
[0010] Eine hohe Fälschungssicherheit erhält man, wenn wenigstens eine der genannten Folien
- am besten aber alle genannten Folien - biaxial gereckt ist bzw. sind. Ein mit wenigstens
einer derart biaxial gereckten Folie versehenes Etikett verformt sich nämlich beim
Abziehen vom Gegenstand und kann nicht wieder verwendet werden.
[0011] Das Aufbringen des Etiketts auf den Gegenstand erfolgt vorteilhaft durch Ablösen
von einem Trägerband, das über eine Umlenkkante gezogen wird in an sich bekannter
Weise. Bevorzugt befindet sich das Etikett vor seinem Aufkleben auf die Gegenstände
ablösbar auf einem wiederaufbereitbaren Trägermaterial. Als ein solches Trägermaterial
hat sich besonders ein Trägermaterial bewährt, das als Unterlage ein Kraftpapier aufweist,
auf dem über einen PE-Film eine das Ablösen des Etiketts erleichternde Silikonschicht
haftet.
[0012] Um die Haftung des Etiketts auf einem aus Kunststoff bestehenden Gegenstand zu vergrößern,
ist bevorzugt der eine Flächenbereich eines solchen Gegenstands, auf den das Etikett
aufzukleben ist, durch Beflammung oder Coronaentladung vorbehandelt.
[0013] Aus der Waschflüssigkeit ist der Klebstoff besonders einfach zu entfernen, wenn die
Waschflüssigkeit aus basische Zusätze wie NaOH, NH₄Cl, NH₃ enthaltendem Wasser besteht
und wenn der Klebstoff aus einem Material besteht, das - in der Waschflüssigkeit gelöst
- durch Neutralisation der basischen Zusätze in der Wasch flüssigkeit ausfällbar ist.
[0014] Besonders hat sich dabei ein Klebstoff bewährt, der als Basismaterial ein Polymethylmetacrylat
aufweist.
[0015] Eine besonders gute Haftung des Klebstoffs an der Unterseite des Etiketts erhält
man, wenn der Klebstoff über eine Primerschicht (Haftvermittlerschicht) an der Unterseite
des Etiketts haftet.
[0016] Um das Ablösen des Etiketts von dem Gegenstand in der Waschflüssigkeit zu erleichtern,
bedeckt die Haftklebstoffschicht die Unterseite des Etiketts bevorzugt unter Freilassung
unterspülbarer Zonen.
[0017] Je nach den Bedingungen, unter denen das Entfernen des Etiketts vom Gegenstand mittels
der Waschflüssigkeit erfolgt, liegen die unterspülbaren Zonen im Randbereich des Etiketts
und/oder zwischen Bereichen der Haftklebstoffschicht.
[0018] Will man einen aus Kunststoff bestehenden Gegenstand, der mit einem Etikett genannter
Art versehen ist, zusammen mit dem Etikett etwa nach Granulieren wiederaufbereiten,
um etwa den Kunststoff rückzugewinnen, so hat das Etikett bevorzugt den gleichen MFI-Schmelzindex
wie der Kunststoff des Gegenstands.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel unter Hinweis auf die
beigefügten Zeichnungen erläutert.
[0020] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines Etiketts auf einem Träger.
[0021] Fig. 2 zeigt eine Ansicht des von dem Träger gelösten Etiketts nach Fig. 1 von unten.
[0022] Der Träger 1 des Etiketts besteht aus einem weißen Kraftpapier einer Stärke von 60
- 74 g/qm, insbesondere 67 g/qm. Auf dem Träger 1 haftet über einen PE-Film 10 eine
Silikonschicht 2. Auf der Silikonschicht 2 haftet ablösbar eine Haftklebstoffschicht
3 an der Unterseite eines Folienverbunds 12. Die Stärke der Haftklebstoffschicht 3
beträgt 12 - 24 µ, bevorzugt 18 µ Die Stärke des Folienverbunds 12 beträgt 20 - 120
µ, besser 30 - 50 µ, bevorzugt 40 µ.
[0023] Der Folienverbund 12 besteht aus einer weißen, Vakuolen enthaltenden, biaxial gereckten
PP-Folie 5 zwischen zwei weißen, biaxial gereckten, keine Vakuolen enthaltenden PP-Folien
4, 6. Die Vakuolen in der Folie 5 können dadurch erzeugt werden, daß das PP im flüssigen
Zustand, bevor aus ihm durch Auspressen aus einer Düse eine Folie gebildet wird, mit
feingemahlener Kreide versetzt wird. Beim biaxialen Recken bilden sich dann die Vakuolen.
Auf der Oberseite der Folie 6 befindet sich ein Aufdruck 7. Dieser Aufdruck 7 ist
von einer durchsichtigen Folie 9 abgedeckt, die mittels eines Kaschierklebstoffs auf
den Aufdruck 7 und die freien Bereiche der Folie 6 aufgeklebt wird. Die Folie 9 hat
eine Stärke von 8 - 16 µ, bevorzugt 12 µ, und besteht aus biaxial gerecktem PP.
[0024] Die Haftklebstoffschicht 3 ist in drei Bereiche 3a, 3b, 3c unterteilt, die durch
klebstoffreie Zonen 14, 16 voneinander getrennt sind. Die klebstoffreien Zonen 14,
16 sind streifenförmig und münden in einer klebstoffreien Zone 18, die die Bereiche
3a, 3b, 3c in Form eines Streifens umschließt.
1. Etikett, dessen Unterseite mittels eines in einer Waschflüssigkeit im wesentlichen
voll löslichen Klebstoffs auf einen Gegenstand, insbesondere auf einen aus Kunststoff
bestehenden Gegenstand - vorzugsweise auf einen aus Kunststoff bestehenden Flaschenkasten
- , zu kleben ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Klebstoff in Form einer in der Waschflüssigkeit im wesentlichen voll
löslichen Haftklebstoffschicht (3) auf der Unterseite des Etiketts befindet.
2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem einen Kunststoffolienverbund
(12) enthaltenden, nach seinem Ablösen von dem Gegenstand wiederaufbereitbaren Verbundmaterial
besteht.
3. Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf seiner Oberseite
ein Aufdruck (7) befindet, der von einer mittels eines Kaschierklebstoffs (8) aufgeklebten,
durchsichtigen Kunststoffolie (9) abgedeckt ist.
4. Etikett nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffolienverbund(12)
eine Vakuolen enthaltende Kunststoffolie - insbesondere PP-Folie - zwischen zwei keine
vakuolen enthaltenden Kunststoffolien (4, 6) - insbesondere PP-Folien - aufweist.
5. Etikett nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Kunststoffolien
(4, 5, 6, 9) biaxial gereckt ist.
6. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
vor seinem Aufkleben auf den Gegenstand ablsbar auf einem wiederaufbereitbaren Trägermaterial
befindet.
7. Etikett nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1, 2, 10)
als Unterlage ein Kraftpapier (1) aufweist, auf dem über einen PE-Film (10) eine Silikonschicht
(2) haftet.
8. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenbereich
des aus Kunststoff bestehenden Gegenstands, auf den das Etikett aufzukleben ist, durch
Beflammung oder Coronaentladung vorbehandelt ist.
9. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit
aus basische Zusätze wie NaOH, NH₄Cl, NH₃ enthaltendem Wasser besteht und daß der
Klebstoff der Haftklebstoffschicht (3) aus einem Material besteht, das - in der Waschflüssigkeit
gelöst - durch Neutralisation der basischen Zusätze ausfällbar ist.
10. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff
der Haftklebstoffschicht (3) als Basismaterial ein Polymethylmetacrylat aufweist.
11. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff
der Haftklebstoffschicht (3) über eine Primerschicht (Haftvermittlerschicht) an der
Unterseite des Etiketts haftet.
12. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftklebstoffschicht
(3) die Unterseite des Etiketts unter Freilassung unterspülbarer Zonen (14, 16, 18)
bedeckt.
13. Etikett nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß unterspülbare Zonen (18) im
Randbereich des Etiketts liegen.
14. Etikett nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß unterspülbare Zonen
(14, 16) zwischen Bereichen (3a, 3b, 3c) der Haftklebstoffschicht (3) liegen.
15. Etikett, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es den gleichen MFI-Schmelzflußindex wie der Gegenstand aus Kunststoff hat.