(19)
(11) EP 0 510 418 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1992  Patentblatt  1992/44

(21) Anmeldenummer: 92105900.2

(22) Anmeldetag:  06.04.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B22D 43/00, B22D 45/00, B01F 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR IT LI NL

(30) Priorität: 25.04.1991 AT 870/91

(71) Anmelder: WAAGNER-BIRO AKTIENGESELLSCHAFT
A-1221 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Kiss, Nikolaus, Dipl.-Ing.
    A-1220 Wien (AT)
  • Rezac, Karl-Heinz, Dipl.-Ing.
    A-1220 Wien (AT)
  • Beckmann, Georg, Dipl.-Ing. Dr.
    A-1030 Wien (AT)
  • Schaitl, Johann
    A-1220 Wien (AT)

(74) Vertreter: Wallner, Gerhard, Dipl.-Ing. 
c/o Waagner-Biro Aktiengesellschaft Patentabteilung Stadlauer-Strasse 54 Postfach 11
A-1221 Wien
A-1221 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaufelrad für heisse, breiartige Flüssigkeiten


    (57) Es wird ein neuartiges Schaufelrad, insbesondere Schöpfrad, für heiße breiartige bzw. erstarrende Flüssigkeiten, wie z.B. Aluminiumkrätze oder Schlacke, geoffenbart, wobei das Schaufelrad mit einem Schöpfteil 1 und einem Rührteil 2 ausgebildet ist, deren beide Teile um etwa 180° voneinander getrennt angeordnet sind, und deren Wirkungsflächen einander im Flüssigkeitsbad 3 überlappen. Die in die Flüssigkeit eintauchenden Teile des Schöpfteiles bzw. Rührteiles weisen an der Eintauchstelle Schneiden auf, deren Brustwinkel größer als 90° und deren Freiwinkel größer als 0° ist. Die Schneiden sind so angeordnet, daß sie einen ziehenden Schnitt weg von den Stirnflächen beim Eintauchen in die Flüssigkeit aufweisen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schaufelrad für heiße, breiartige Flüssigkeiten wie z.B. Schaufelrad für Aluminiumkrätze oder Schlacke bzw. Schlamm bei Granulierungsanlagen.

    [0002] Es ist bekannt (DE-A1 1,920.605), aus einem Becken heiße Schmelze wie z.B. Schlacke zu entnehmen und diese heiße breiige Flüssigkeit weiter zu verarbeiten. Derartige Schöpfräder werden thermisch sehr hoch beansprucht und arbeiten meistens unter rotglühenden Bedingungen, bei welchen die Festigkeit reduziert ist, so daß relativ kleine Kräfte genügen, um Verformungen des Schaufelrades bzw. Schöpfrades zu erreichen. Derartige Überlastungen werden unter anderem durch Anbackungen verursacht, wodurch es zu periodischen Abstreifungen der überstehenden Anbackungen und damit zu Stoßkräften kommt, die die Belastungen erhöhen und dadurch die Funktionsfähigkeit des Schaufelrades beeinträchtigen. Noch ärger sind die Erscheinungen bei erstarrenden Flüssigkeiten wie z.B. Aluminiumkrätze oder Schlacken, die meistens einen inhomogenen Schmelzpunkt oder Schmelzbereich aufweisen, so daß erstarrte Flüssigkeiten inselartig in der heißen Flüssigkeit schwimmen, oder sich überhaupt auf der Flüssigkeit eine mehr oder minder feste Haut bildet.

    [0003] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, derartige Bildungen durch Zerreißung möglichst gering zu halten, so daß Anbackungen weniger leicht entstehen und der Bewegungswiderstand dadurch zu verringert wird Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Schaufelrad axial versetzte und überlappende Teile - mindestens einen Schöpfteil und einen Rührteil - aufweist, die auf Radialarmen angeordnet und längs einer Kreisbahn abwechselnd in die zu verarbeitende heiße Flüssigkeit eintauchend geführt sind. Insbesondere sind der Schöpfteil und der Rührteil um etwa 180° voneinander getrennt mit im Flüssgkeitsbad überlappenden Wirkungsflächen angeordnet und vorzugsweise sind am Schöpfteil und/oder am Rührteil Schneiden mit einem Brustwinkel größer als 90° und einem Freiwinkel größer als 0° bei einem ziehenden Schnitt weg von den Stirnflächen vorgesehen.

    [0004] Die Erfindung ist in den Fig. 1 bis 5 beispielsweise und schematisch dargestellt, wobei in Fig. 1 ein Schaufelrad im Kreuzriß und in Fig. 2 ein zugehöriger Aufriß dargestellt ist. Fig. 3 zeigt die Schneidenausbildung des jeweils in die Flüssigkeit eintauchenden Teiles, Fig. 4 eine Ansicht aus Richtung A in Fig. 1 und Fig. 5 eine Ansicht aus Richtung B in Fig. 1.

    [0005] In Fig. 1 ist das Schaufelrad im Kreuzriß sichtbar, und man erkennt den gerade in die Flüssigkeit 3 eintauchenden Schöpfteil 1 und den gegenüber der Drehachse 4 angeordneten Rührteil 2, der außerhalb der Flüssigkeit liegt und nach einer Halbdrehung um die Drehachse 4 gemäß Pfeil 7 in die Flüssigkeit eintauchen wird.

    [0006] Aus Fig. 2, dem zugehörigen Aufriß zu Fig. 1, entnimmt man, daß der Rührteil 2 den Schöpfteil 1 in Richtung der Drehachse 4 überlappt (Bezugszeichen 8), wodurch die Hautbildungen im Bereich des Schöpfteiles zerrissen werden und der Schöpfteil 1 mit großer Wahrscheinlichkeit beim Eintauchen nicht durch eine starke Haut einer überbeanspruchung unterworfen wird. Da in den meisten Fällen die Schlacken- oder Krätzenflüssigkeit in der Nähe des Erstarrungspunktes oder im Erstarrungsbereich liegt, sind die eintauchenden Teile infolge des Temperaturunterschiedes zwischen Bad und dem eintauchenden Teil anbackungsanfällig, so daß durch Ausbildung der eintauchenden Kanten als Schneiden zum ständigen Zerreißen der gebildeten Haut eine Verringerung der festigkeitsmäßigen Beanspruchung möglich ist. So ist in Fig. 3 der Brustwinkel 5 und auch der Freiwinkel 6 der eintauchenden Kanten eingezeichnet, wobei der Brustwinkel 5 größer als 90° und der Freiwinkel 6 größer als 0° ausgebildet ist. Dazu sollen die Schneiden einen ziehenden Schnitt bewirken und die erstarrenden Massen von den Berührungsflächen der Schneiden weg befördert werden. Dies erkennt man besonders in den Fig. 4 und 5, bei welchen jeweils eine Ansicht aus Richtung A bzw. B im Bezug auf Fig. 1 dargestellt ist.

    [0007] In den einzelnen Figuren ist ferner die Drehrichtung durch einen Pfeil 7 und die Überlappung des Schöpfteiles 1 mit dem Rührteil 2 durch das Bezugszeichen 8 angedeutet.


    Ansprüche

    1. Schaufelrad für heiße, breiartige Flüssigkeiten wie z.B. Aluminiumkrätze oder Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaufelrad axial versetzte und überlappende Teile - mindestens einen Schöpfteil (1) und einen Rührteil (2) - aufweist, die auf Radialarmen angeordnet und längs einer Kreisbahn abwechselnd in die zu verarbeitende heiße Flüssigkeit eintauchend geführt sind.
     
    2. Schaufelrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schöpfteil (1) und der Rührteil (2) um etwa 180° voneinander getrennt mit im Flüssigkeitsbad überlappenden Wirkungsflächen angeordnet sind (Fig. 2).
     
    3. Schaufelrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Schöpfteil (1) und/oder Rührteil (2) Schneiden mit einem Brustwinkel größer als 90° und einem Freiwinkel größer als 0° bei einem ziehenden Schnitt weg von den Stirnflächen vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht