[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens
in das Webfach einer Webmaschine, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie eine
Webmaschine, insbesondere eine Luftdüsenwebmaschine mit Profilriet-Schusseintragskanal,
mit einem auf der Schussfadeneintragsseite angeordneten Fadenstopper zum Abbremsen
des Schussfadens nach Eintrag einer vorgewählten Schussfadenlänge in das Webfach und
einer im Bereich der Webfachaustrittsseite zusammen mit dem Webblatt auf der Weblade
befestigten Fadenhaltevorrichtung zur Übernahme des Schussfadenendes nach Vollendung
des Schussfadeneintrags.
[0002] CH 651 861 beschreibt eine Fadenhaltevorrichtung, die an der Webfachaustrittsseite
eine auf der Weblade befestigte, quer zur Fadenlaufrichtung wirkende, das Schussfadenende
umlenkende, in ein Mischrohr gerichtete Blasdüse aufweist, mit welcher der Schussfaden
bis zum anschliessenden Anschlagen und Fachwechsel gespannt gehalten wird. Damit wird
ein Zurückspringen in das Webfach vermieden. Die Nachteile dieser Blas- und/oder Saugdüsen
- auch als Streck bzw. Spanndüsen bekannt - sind insbesondere der hohe Luftverbrauch,
sowie der relativ hohe Garnabfall.
[0003] Grund für den hohen Luftverbrauch ist die relativ lange Haltezeit, d.h. die lange
Blas- oder Saugdauer zum Aufrechterhalten des Luftstromes, bis der Schussfaden eingewoben
ist und nicht mehr zurück ins Webfach springen kann. Der relativ grosse Schussgarnabfall
entsteht aus der Notwendigkeit, durch den Druck- bzw. Saugluftstrom eine ausreichend
grosse Zugkraft auf den Schussfaden auszuüben, was wesentlich durch die dem Luftstrom
ausgesetzte Garnoberfläche mitbestimmt wird. Je glatter z.B. die Garnoberfläche bzw.
je dünner ein Garn ist, desto grösser muss in der Regel die Garnüberlänge und/oder
die Höhe des Luftdruckes gewählt werden.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Fadenhaltevorrichtung, zu schaffen, welche,
weitgehend unabhängig von der jeweils verarbeiteten Schussgarnart, gleiche und gegenüber
bekannten Vorrichtungen geringere Garnüberlängen und weniger Blas- oder Saugluft erfordert.
[0005] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1 auf. Die abhängigen Ansprüche betreffen besonders vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung, beispielsweise das im wesentlichen zur Laufrichtung des Schussfades
parallele Anordnen des keilförmigen Fadenklemmspaltes der Fadenhaltevorrichtung oder
das Bilden des Fadenklemmspalte durch mindestens einen stationären und einen bewegbaren
Klemmteil, wobei einander zugewandte Konturen der beiden Klemmteile zusammen den genannten
Klemmspalt bilden.
[0006] Ferner kann der bewegbare Klemmteil durch eine Betätigungsvorrichtung aus einer Fadenhalteposition
in eine Fadenfreigabepostion bewegt werden, wobei die den Klemmspalt bildenden Kanten
voneinander wegbewegt werden. Diese Betätigungsvorrichtung wird spätestens nach dem
Anschlagen des Schussfadens mittels des Webblattes an den Geweberand aktiviert, um
den Schussfaden rechtzeitig vor Rückgang der Weblade freizugeben. Die Betätigungsvorrichtung
besteht z.B. aus einem sich auf der Weblade befindlichen Gehäuse, mit einem darin
über eine Membrane durch Druckluft bewegbaren Kolben, dessen eines Ende gegen den
beweglichen Klemmteil gerichtet ist.
[0007] Eine andere Ausführung einer Betätigungsvorrichtung besteht aus einem festen oder
beweglichen Teil, z.B. einem Nocken oder einer Rolle, welcher während der Schussfadenanschlagbewegung
des Webblattes auf den bewegbaren Klemmteil einwirkt, indem der Fadenklemmspalt vergrössert
und das Schussfadenende freigegeben wird. Die den Fadenklemmspalt bildende Fadenklemmvorrichtung
und die den Luftstrahl erzeugende Blas- bzw. Saugdüse sind seitlich der Durchlaufbahn
des Schussfadens angeordnet, wobei die den Klemmspalt bildenden Klemmteile vorzugsweise
entweder im wesentlichen mit der Webblattanschlagebene fluchtend und die Düsenöffnung
gewebeseitig angeordnet sind oder umgekehrt die Düsenöffnung im wesentlichen mit der
Webblattanschlagebene fluchtend und die den Klemmspalt bildenden Klemmteile gewebeseitig
angeordnet sind.
[0008] Blas- bzw. Saug-Beginn, -Dauer und -Druck der Düse können im Betrieb der Maschinen,
abhängig von der Garnart bzw. Schussfarbfolge, automatisch regelbar sein. Bei Mehrfarbenwebmaschinen
erfolgt diese Regelung vorzugsweise mit Hilfe des Farbwahl- und Farbsteuer-Aggregats.
[0009] Die Schussfaden-Eintragsvorrichtung weist auf der Schuss-Austritts-Seite des Webfachs
eine Fadenhaltevorrichtung zur Übernahme und Freigabe des Schussfadenendes auf, die
im wesentlichen zwei Klemmteile und eine Düse umfasst. Vorzugsweise ist der eine Klemmteil
stationär und der andere Klemmteil bewegbar und bilden zusammen einen keilförmigen
Klemmspalt. Eine Blas- oder Saugdüse saugt oder bläst das Ende des Schussfadenendes
im Moment, da der Schusseintrag beendet ist, in den Klemmspalt. Beim Einblasen bzw.
Einsaugen des Schussfadenendes in den Klemmspalt mit dem Druckluftimpuls der Blasdüse,
bzw dem Saugimpuls mit der Saugdüse, verklemmt oder verkeilt sich das Schussfadenende
selbsttätig, sobald die Zugspannungskraft im Schussfaden, die sich beim Abbremsen
mit dem auf der Schussfadeneintragsseite angebrachten Fadenstopper im Schussfaden
aufbaut, wirksam wird. Eine auf den beweglichen Klemmteil wirkende Betätigungsvorrichtung
setzt das Schussfadenende während bzw. nach dem Anschlagen des Schussfadens im Gewebe
wieder frei. Die Schussfaden-Vorrichtung ermöglicht eine wesentliche Reduktion des
Luftverbrauchs und Garnabfalls.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung anhand der Figuren, welche schematisch ein Schusseintragssystem
mit Klemme und Teile davon zeigen, näher beschrieben. Obschon die gezeigten Beispiele
sich durchwegs auf Fadenhaltevorrichtung mit Blasdüsen beziehen, ist es natürlich
für den Fachmann unmittelbar verständlich, dass das Schussfadenende auch mit einer
Saugdüse in den Klemmspalt gesaugt werden kann und welche technischen und konstruktiven
Massnahmen bei einer derartigen Ausführungsform der Erfindung zu treffen sind.
Es zeigen:
[0011]
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Fadenhaltevorrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht der wesentlichen Funktionsteile der Vorrichtung in zwei
verschiedenen Wirkstellungen;
Fig. 3 eine Teilansicht gemäss Fig. 2 in Pfeilrichtung A betrachtet;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung nach Linie IV - IV von Fig. 3 einer Betätigungsvorrichtung
der erfindungsgemässen Fadenhaltevorrichtung;
Fig. 5 eine Anordnung einer Blasdüse und Betätigungsvorrichtung bezüglich des Webblattes
und der Fadenhaltevorrichtung;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung einer modifizierten Ausführungsart der erfindungsgemässen
Fadenhaltevorrichtung;
Fig. 7 eine Ansicht in Richtung D der Ausführungsart nach Fig. 6;
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsart.
[0012] Fig. 1 zeigt eine Gewebebahn 1, mit den Kettfäden 2, 3 und Schussfäden 4, 4′. Das
Schusseintragssystem umfasst eine Schussfadeneintragsdüse 5 zum Einbringen eines Schussfadens
4 in das Webfach 6, ein Webblatt 7 mit profilierten Rietstäben 8 zur Bildung eines
Führungskanals 9 für den Schussfaden während des Eintragens, sowie zum Anschlagen
des Schussfadens nach dessen Eintrag an den Geweberand 10, einen Fadenstopper 11 mit
einem Stellglied 12, zum Abbremsen eines Schussfadens bei Eintragsende, sowie eine
erfindungsgemässe Fadenhaltevorrichtung 13 zum Festhalten des Schussfadens nach Vollendung
des Schussfadeneintrags. Der Schusseintrag des Schussfadens erfolgt z.B. mit Hilfe
Hauptdüse 5 und eventuellen zusätzlichen, hier nicht gezeigten, über die Breite des
Webfaches angeordneten Hilfsdüsen.
[0013] Die Fadenhaltevorrichtung 13 ist auf der Weblade 7′, mit nicht dargestellten Mitteln
lösbar und in Längsrichtung des Webblattes 7 verschiebbar befestigt. Im wesentlichen
umfasst die Fadenhaltevorrichtung 13 einen Träger 14, welcher in Fortsetzung des Rietkanals
9 eine Nut 15 aufweist. Weiter ist auf dem Träger 14 ein stationärer Klemmteil 16,
ein bewegbarer Klemmteil 17, eine Blasdüse 18 mit Druckluftanschluss 19 und eine Betätigungseinrichtung
20 mit Druckluftanschluss 21 befestigt. Eine untere Kante 22 des stationären Klemmteils
16 und eine obere Kante 23 des bewegbaren Klemmteils 17, bilden zusammen einen keilförmigen
Klemmspalt 24. Die Lage der unteren Kante 22 lässt sich durch Verschieben des Klemmteils
16 über z.B. das Langloch 25 nach Lösen von Befestigungsschrauben 26, gegenüber der
Oberkante 23 des unteren Klemmteils verändern, womit eine Einstellmöglichkeit zur
Aufnahme von Garnen verschiedener Nummern, d.h. verschiedener Dicke besteht. Mit der
strichpunktiert dargestellten Lage des unteren Klemmteils 17′ wird dieser in geöffneter
Position dargestellt.
[0014] Die Fig. 1 zeigt den Moment der Vollendung eines Schusseintrages mit dem Fadenstopper
11 in Schliessstellung. Die Blasdüse 18 hat das Schussfadenende 4˝ mit einem kurzen
Blasimpuls aus der Flugbahn abgelenkt und in den Klemmspalt 24 geblasen. Beim Abbremsen
des Schussfadens mit der einschussseitig angeordneten Fadenklemme in der Endphase
des Schusseintrags wird der Schussfaden gestreckt und gespannt. Bevor der Faden durch
diese Spannung zurückschnellen kann, muss das Fadenende 4˝, wie oben beschrieben,
durch die Blasdüse 18 in den Klemmspalt 24 gelenkt und dort festgehalten werde. Schon
in der Anfangssphase des Zurückziehens verklemmt oder verkeilt sich das Fadenende
im Klemmspalt 24, ohne dass und bevor der gespannte und gestreckte Faden in das noch
geöffnete Webfach zurückspringen kann. Der Blasimpuls für das Umlenken des Fadenendes
erfolgt mit Vorteil zeitlich abgestimmt mit der Betätigung des Fadenklemme 11.
[0015] Fig. 2 zeigt die wesentlichen Teile der Fadenhaltevorrichtung 13 in einer Seitenansicht
mit Blick in Richtung auf das geöffnete Webfach, von der Schussaustrittsseite aus
gesehen. Mit ausgezogener Linien ist die Vorrichtung in der vom Gewebe abgewandten,
hinteren Stellung zu sehen, und zwar im Moment der Umlenkung des Schussfadenendes
4˝ in den Fadenklemmspalt 24 mit der Blasdüse 18. Die Betätigungsvorrichtung 20 ist
in einer zurückgezogenen, nichtwirksamen Position.
[0016] Strichpunktiert ist die Vorrichtung in Gewebeanschlagposition gezeigt. Die Kettfäden
2, 3 wurden durch eine nicht dargestellte Fachwechseleinrichtung, d.h. Webschäfte,
verkreuzt und der untere Klemmteil 17 mittels der in Pfeilrichtung B bewegten Betätigungsvorrichtung
20 in die geöffnete Lage 17′ zur Freigabe des Schussfadenendes 4˝ bewegt. In dieser
Schussanschlagstellung ist nun der Schussfaden 4′ durch die Verkreuzung der Kettfäden
in seiner Strecklage genügend gesichert, so dass die Freigabe des Schussfadenendes
4˝ erfolgen kann. Die Weblade 7′, mit darauf befestigter Fadenhaltevorrichtung, geht
nun in die gewebeabgewandte Ausgangsstellung zurück, während die Betätigungsvorrichtung
20 in Pfeilrichtung C bewegt wird und der federnde oder gefederte untere Klemmteil
17 wieder zur Fadenübernahmestellung am Träger 14 gelangt. Jetzt kann der nächste
Schussfaden geklemmt werden.
[0017] Fig. 3 zeigt einen Teil der Fadenhaltevorrichtung 13 von Fig 2 in Richtung A betrachtet.
Insbesondere wird die gegenseitige Lage der für die Funktion der Fadenhaltevorrichtung
wichtigen Klemmteile 16, 17 und der Blasdüse 18 der Fadenhaltevorrichtung 13 einerseits
sowie anderseits der Betätigungsvorrichtung 20 gezeigt.
[0018] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt nach Linie IV - IV der Fadenhaltevorichtung von Fig.
3, wobei wesentliche Teile der Betätigungsvorrichtung 20 dargestellt sind. Es sind
dies ein Kolben 20′ mit einem Schaftteil 27 kleineren Durchmessers und einem Kopfteil
28 grösseren Durchmessers. Der Kolben 20′ ist in entsprechenden Bohrungen 29, 30 des
Trägers 14 axial verschiebbar geführt. Das Kolbenende mit kleinem Durchmesser ist
gegen den Klemmteil 17 und das Kolbenende mit dem grösseren Durchmesser ist gegen
die Membrane 31 gerichtet. Die Membrane 31 ist zusammen mit der Platte 32 am Träger
14 befestigt. Im Zentrum der Platte 32 befindet sich, fluchtend mit der Mittelachse
33 des Kolbens 20′, der Druckluftanschluss 21, dessen Ausgang 34 in den durch die
Membrane 31 begrenzten Raum mündet. Der Träger 14 ist im Bereich zwischen dem Kopfteil
28 des Kolbens und der Membrane mit einer kegelförmigen Vertiefung 35 versehen.
[0019] Die Betätigungsvorrichtung 20 funktioniert wie folgt:
Nachdem ein Schussfaden ins Webfach eingetragen, das Fadenende durch die Fadenhaltevorrichtung
13 erfasst und der Schussfaden durch das Webblatt an den Geweberand angeschlagen wurde
und gleichzeitig obere und untere Kettfäden sich verkreuzen, wird über den Druckluftanschluss
21 die Membrane 31 mit Druckluft - angedeutet mit dem Pfeil P - beaufschlagt. Dabei
wird via die Membrane 31, welche sich gegen die Vertiefung 35 bewegt, der Kolben axial
verschoben und drückt mit dem Schaftteilende gegen den Klemmteil 17. Dadurch öffnet
bzw. erweitert sich der Klemmspalt der Fadenhaltevorrichtung 13 und gibt das Fadenende
4˝ frei, wie dies in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt ist.
[0020] Fig. 5 illustriert schematisiert eine Fadenhaltevorrichtung, bei welcher die Blasdüse
18 und die Betätigungsvorrichtung 20 jeweils in eine Gasse zwischen zwei Rietstäben
8 eintauchen. Diese Ausführungsart der Fadenhaltevorrichtung hat den Vorteil, dass
sie unabhängig von der Webblatteinzugsbreite vielseitig einsetzbar ist. Diese Lösung
setzt bloss eine passende Webblatteilung, Rietstabdicke, sowie passende Masse der
Düse 18 und der Betätigungsvorrichtung 20 voraus. In der Darstellung nach Fig. 5 ist
die Lage der Klemmteile 16, 17 strichpunktiert angedeutet.
[0021] Fig. 6 und 7 zeigen eine modifizierte Fadenhaltevorrichtung 40, bei der die den Klemmspalt
24 bildenden Klemmteile 41, 42 im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene mit dem
Fadenführungskanalgrund 9′ liegen und die Blasdüse 43 in die, der Gewebeseite abgewandte
Richtung bläst, um das Fadenende 4˝ in die Halteposition der Fadenhaltevorrichtung
40 zu bringen.
[0022] Der obere, stationäre Klemmteil 41 kann z.B. als Blechteil hergestellt und dem Rietprofil
angepasst geformt sein, damit das Schussfadenende möglichst ungestört, vom Luftstrahl
der Blasdüse 43 in den Keilspalt gelenkt wird. In Kettrichtung hinter dem Klemmspalt
ist vorzugsweise ein ebenfalls auf der Weblade 7′ befestigtes, gekrümmtes Rohr 44
angeordnet. Ein solches Rohr dient dem Abführen von Teilen gebrochener Schussfäden.
In einem solchen, hier nicht gezeigten Rohr können Schussfadenwächter angeordnet sein
die, z.B. bei falscher Schussgarnlänge oder einem Schussfadenbruch, ein Signal an
die Webmaschinensteuerung abgeben, das beispielsweise bewirkt, dass die Schussgarnlänge
geändert wird oder bei einem Schussfadenbruch die Webmaschine stillsetzt. In Fig.
7 ist ferner strichpunktiert die Betätigungsvorrichtung 20, mit dem unteren Klemmteil
42′ in Offenstellung dargestellt.
[0023] Fig. 8 schliesslich zeigt eine weitere Variante einer Fadenhaltevorrichtung 50, die
auf der Weblade 7′ befestigt ist. Im Unterschied zu den oben beschriebenen Fadenhaltevorrichtungen,
ist hier der untere Klemmteil 51 mit einem Drehlager 52 versehen, welches über einen
Träger 53 am Webblatt abgestützt ist. Auf der der Weblade abgekehrten Seite des Drehlagers
52 ist der Klemmteil mit einem Hebel 54 versehen. Diese Hebelverlängerung 54 wird
beim Schussanschlag durch das Webblatt 7 mit dem Nocken 55 ausgelenkt. Eine Feder
56 bewirkt das Rückstellen des Klemmteils 51 bis zum Anschlag 57 des Trägers 53, sobald
das Webblatt in die Offenfachstellung zurückgeht.
[0024] Obschon der Strahl der Düse in den Zeichnungen weitgehend fast parallel zum Verlauf
der Kettfäden, der Klemmspalt praktisch parallel zum Verlauf der Schussfäden und die
Klemmteile ungefähr senkrecht auf der Kettfadenschar dargestellt sind, bleibt die
Erfindung natürlich nicht auf diese vorteilhafte Anordnung der Teile der Fadenhaltevorrichtung
beschränkt. So ist es beispielsweise denkbar, den Saug- bzw. Blas-Strahl der Düse,
aber auch Klemmspalt und Klemmteile zur Schussrichtung und/oder zur Kettrichtung geneigt
anzuordnen.
1. Pneumatische Schussfaden-Eintragsvorrichtung für eine Webmaschine mit einer Fadenhaltevorrichtung
auf der Einschusseite (11) und auf der Austrittsseite (13) des Webfachs (6), dadurch
gekennzeichnet, dass die Fadenhaltevorrichtung (13) auf der Austrittsseite einen Fadenklemmspalt
(24) und eine Blas- oder Saugdüse (18) aufweist, mit welcher das aus dem Webfach (6)
austretende Ende des Schussfadens (4) in den Fadenklemmspalt (24) geblasen oder gesogen
wird.
2. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Fadenklemmspalt (24) der Fadenhaltevorrichtung (13) im wesentlichen parallel zu den
Schussfäden (4) ausgerichtet ist.
3. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Fadenklemmspalt (24) durch mindestens einen feststehenden (16) und mindestens
einen bewegbaren (17) Klemmteil gebildet ist.
4. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Betätigungsvorrichtung
(20) die auf den bewegbaren Klemmteil (17) einwirkt und diesen aus einer Fadenhalteposition
in eine Fadenfreigabepostion und wieder zurück bringt.
5. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan
(20′) in Bohrungen (29, 30, 35) eines auf der Weblade (7) befestigten Trägers (14)
eingesetzt ist, wobei eine mit Druckluft bewegbare Membrane (31) auf das eine Ende
(28) des Betätigungsorgans (20′) einwirkt, dessen anderes Ende (27) den beweglichen
Klemmteil (17) betätigt.
6. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Betätigungsvorrichtung von einem Teil (55) gebildet wird, welcher während der
Anschlagbewegung des Webblattes 7 auf den bewegbaren Klemmteil (51, 52, 54) derart
einwirkt, dass Fadenklemmspalt (24) vergrössert und somit das Schussfadenende (4′)
freigegeben wird.
7. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Fadenklemmspalt (24) der Fadenhaltevorrichtung (13) und die Düse (18) seitlich
vom Schusseintragskanal (9) angeordnet sind, wobei die den Klemmspalt (24) bildenden
Klemmteile (16, 17) im wesentlichen mit der Webblattanschlagebene fluchtend angeordnet
sind und die Öffnung der Düse (18) gewebeseitig in einem Abstand dazu angeordnet ist.
8. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Fadenklemmspalt (24) der Fadenhaltevorrichtung (13) und die Düse (18) seitlich
vom Schusseintragskanal (9) und die Öffnung der Düse (18) im wesentlichen mit der
Webblattanschlagebene fluchtend angeordnet ist und die den Klemmspalt (24) bildenden
Klemmteile (16, 17) gewebeseitig in einem Abstand dazu angeordnet sind.
9. Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch
Mittel, welche Zeitpunkt, Dauer und Druck der Düse (18) automatisch regeln.
10. Webmaschine mit einer Schussfaden-Eintragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9.