[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerät mit einem Gehäuse, das in Form eines Ohrschmuckes,
insbesondere eines Ohrclip, ausgebildet und sichtbar am Ohr tragbar ist, wobei ein
mit dem Gehäuse verbundener Clip das Ohrläppchen mit Klemmwirkung hintergreift und
in dem das Gehäuse bildenden hohlen Schmuckkörper Bauelemente des Hörhilfegerätes,
wie Mikrofon, Verstärker, Hörer, Batterie, Stellelemente, angeordnet sind.
[0002] Bei einem bekannten Hörhilfegerät dieser Art (DE-U 70 40 072) ist ein hohles, auf
der Außenseite als Ohrring ausgebildetes, geschlossenes Gehäuse vorgesehen, an dem
mittels eines Gelenks ein Bügel zur Halterung des Gehäuses am Ohrläppchen des Ohrs
des Hörgeräteträgers angelenkt ist. Dabei hintergreift der Bügel das Ohrläppchen und
das im Gehäuse befindliche Hörhilfegerät wird in Form eines Ohrringes am Ohr getragen.
Die Hörgerätebauteile sind in nicht näher offenbarter Weise im Hohlraum des Ohrringes
untergebracht, wobei ein Potentiometerdrehknopf aus der dem Ohr zugekehrten Rückwand
ragt. Die Anordnung der Bauelemente im Gehäuseraum des Ohrringes und die Anordnung
des Potentiometerdrehknopfes sind ungünstig. Aus der Rückseite des Ohrringgehäuses
ragt ferner ein Schallaustrittsstutzen des Hörers, mit dem ein Kunststoffrohr verbunden
ist, das an seinem freien Ende einen Aufsatz trägt, der in den Gehörgang des Patienten
eingeführt wird und den vom Hörgerät kommenden Schall in den Gehörgang des Patienten
überträgt. Durch entsprechende Ausbildung des Ohrringes können der Schallschlauch
und sein Aufsatz weitgehend verborgen werden.
[0003] Aus der DE-C 33 01 927 ist ferner ein Hörhilfsgerät für Schwerhörige oder Hörbehinderte
mit einem Gehäuse mit Mikrofon, Verstärker, Telefon/Hörer, Stellgliedern, Batterie
und Verbindung zu einem Ohrpaßstück bekannt, dessen Gehäuse aus einem Hauptteil und
einem daran an einem Gelenk schwenkbar gelagerten, unter federnder Vorspannung stehenden
Clip besteht, an dessen oberem Ende das Ohrpaßstück angeordnet ist. Bei dieser Hörhilfe
besteht das Gehäuse aus einem Hauptteil, in dem normalerweise das Mikrofon, der Verstärkerteil,
die Batterie und Stellglieder untergebracht sind. Am unteren Ende des Hauptteils ist
ein Gelenk vorgesehen, an dem ein unter Federvorspannung stehender Clip schwenkbar
gelagert ist. Bei dieser bekannten Anordnung wird das Hörgerätehauptteil hinter dem
Ohr getragen und der Clip ist von vorne allein sichtbar, wobei im Clip z.B. der Hörer
untergebracht und aus dem Clip die mit dem Hörer verbundene Schalleitung herausgeführt
ist. Diese Schalleitung ist sichtbar zu einem Ohrpaßstück geführt, das ebenfalls zumindest
teilweise sichtbar im Gehörgang angeordnet wird. Um von der Hörbehinderung etwas abzulenken,
kann das bekannte Hörhilfegerät schmückende Verzierungen oder Blenden tragen. Derartige
Schmuckverzierungen, die mit einem Hörhilfsgerät kombinierbar sind, beschreibt die
US-A 2 595 672.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hörhilfegerät der eingangs genannten
Art weiter zu verbessern und einfacher zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Kombination der mit den Bauteilen des Hörhilfegerätes bestückten
Montageplatte mit einem vom Schmuckkörper gebildeten Gehäuse, dessen hierfür in der
Rückwand vorgesehene Aussparung beim Einsatz der Montageplatte verschlossen wird,
hat Vorteile bei der Geräteherstellung, ist servicefreundlich und ermöglicht das Angebot
einer großen Designpalette, ohne daß für jedes Schmuckdesign ein eigenständiges Hörhilfebauteil
zu schaffen ist.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2
bis 9 gekennzeichnet.
[0007] Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung.
[0008] Es zeigen:
Figur 1 ein Hörhilfegerät in Vorderansicht, wie es am Ohr getragen wird,
Figur 2 in einer schematischen Ansicht, teilweise geschnitten, das am Ohrläppchen
befestigbare Hörhilfegerät gemäß Figur 1, wobei ein über einen Bügel am Schmuckkörper
angelenkter Clip das Ohrläppchen hintergreift und das mittels einer Montageplatte
im Schmuckkörper angeordnete Hörhilfegerät als Schmuckstück und sichtbar an der Außenseite
des Ohres hält,
Figur 3 in auseinandergezogener Darstellung ein Hörhilfegerät gemäß der Erfindung,
wobei von der Rückseite des Schmuckkörpers die die Hörhilfebauteile tragende Montageplatte
abgenommen ist und Verdrahtungen zwischen den elektrischen Bauteilen und den auf der
Sichtseite des Schmuckstückes angeordneten Sensoren und/oder Schaltern angedeutet
sind.
[0009] Nach dem gezeichneten Ausführungsbeispiel bildet ein Schmuckkörper 1 in Form einer
Kappe eines kugel- oder ellipsenförmigen Körpers ein Gehäuse eines Hörhilfegerätes.
Der Schmuckkörper 1 wird sichtbar am Ohr 2 getragen und ist gegen das Ohrläppchen
3 befestigbar. Eine gegen das Ohr 2 anliegende Rückwand 4 des einen Hohlraum einschließenden
Schmuckkörpers weist eine Aussparung 5 auf, in die eine Montageplatte 6 einsetzbar
ist. Auf der dem Innenraum des Schmuckkörpers zugewandten Unterseite der Montageplatte
6 befinden sich Bauelemente des Hörhilfegerätes, wie z.B. ein Mikrofon 7, eine Verstärkereinheit
8, ein Hörer 9 oder dergleichen.
[0010] In die Montageplatte 6 ist ferner ein Batteriefach 10 integriert, das durch einen
angelenkten Batteriefachdeckel 11 verschließbar ist. Die nicht dargestellte, der elektrischen
Versorgung der elektrischen Bauteile des Hörhilfegerätes dienende Batterie ist so
sehr einfach z.B. zum Austausch zugänglich. An der Montageplatte 6 sitzen ferner gut
zugängliche Stellelemente 12, 13 zur Einstellung und Anpassung des Hörhilfegerätes.
Eine an den Schallausgangsstutzen des Hörers 9 angeschlossene Schalleitung/Schallschlauch
14 ist durch die Montageplatte 6 nach außen geführt und kann in den Gehörgang des
Hörgeschädigten gelegt werden.
[0011] Soll dem Hörgeschädigten eine teilweise offene Versorgung seines Gehörs mit dem Umgebungsschall
erhalten bleiben, genügt es, wenn der vom Hörhilfegerät kommende Schall über die Schalleitung
14 in nicht abgedichteter Form in den Gehörgang geleitet wird. Soll andererseits das
Gehör nur mit dem vom Hörhilfegerät gelieferten Schall versorgt werden, so ist das
freie Ende der Schalleitung 14 mit einem Ohrpaßstück 15 koppelbar, das dicht in den
Gehörgang einsetzbar ist.
[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung sind an der Sichtseite des Schmuckkörpers 1 Sensorstifte
16, 17 zur Ein-Aus-Schaltung des Batteriestromes und/oder zur Absenkung bzw. Anhebung
der Lautstärke vorgesehen, wobei die Sensoren 16, 17 mit den elektrischen Bauteilen
(Stromquelle, Verstärkereinheit od.dgl.) der Montageplatte 6, unsichtbar von außen,
durch eine Verdrahtung 18 verbunden sind.
[0013] Die Lautstärkeeinstellung mittels einer Sensorschaltung und mittels Sensorschaltstiften
an der Außenseite des Ohrmuschelteils hat den Vorteil, daß als Rändelrädchen bekannte
sichtbare Lautstärkeneinsteller entfallen können und daß das Hörgerät auch für Patienten
mit weniger gelenkigen feinfühligen Fingern zur Lautstärkeeinstellung leichter bedienbar
ist. Ein Sensorstift 16 kann als Ein-/Aus-Schalter für das Hörgerät so ausgebildet
sein, daß er als antippbarer Kontaktstift wirkt und in Abhängigkeit von der gedrückten
oder entrasteten Lage den Batteriestrom in Form eines Schalters schließt oder öffnet.
Bei Im-Ohr-Hörgeräten ist eine Lautstärkeeinstellung mittels Sensorschaltstiften durch
die DE-C-36 13 165 an sich bekannt.
[0014] Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist an der Rückwand 4 des Schmuckkörpers (Gehäuses
1) ein das Ohrläppchen 3 untergreifender Bügel 19 angesetzt, wobei das freie Bügelende
einen Lagerbock 20 für den ansetzbaren Clip/Klemmelement 21 bildet. Zur Verbesserung
des Tragkomforts wird vorgeschlagen, daß in das als Spange ausgebildete Klemmelement
21 ein Halteelement 22 aus elastischem oder weichelastischem Material einknöpfbar
ist.
[0015] In nicht gezeichneter Ausführung kann an dem Gelenk zwischen dem Bügel 19 des Schmuckkörpers
1 und dem Clip 21 ein Ein-/Aus-Schalter für das Hörhilfegerät vorgesehen sein. An
der sichtbaren Außenseite des Schmuckkörpers 1 kann eine kleine Eintrittsöffnung 23
vorgesehen sein, über die das Mikrofon 7 des Hörhilfegerätes die zu verarbeitenden
Umgebungsschallsignale aufnimmt.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Schmuckkörper 1 von unterschiedlichem
Design mit Montageplatten 6 verbindbar, wobei die Montageplatten funktionsfähige Hörgerätebaueinheiten
bilden, derart, daß auswechselbare bzw. wählbare Schmuckkörper mit den jeweils durch
den Gehörschaden bedingten erforderlichen Hörgerätebaueinheiten kombinierbar sind.
Auf diese Weise ist es möglich, einen Hörgerätetyp mit verschiedenen Schmuckkörpern
zu kombinieren oder - je nach Wunsch und Anforderung - unterschiedliche Hörgerätetypen
vorzusehen und mit wählbaren Schmuckkörpern zu verbinden.
1. Hörhilfegerät mit einem Gehäuse, das in Form eines Ohrschmuckes, insbesondere eines
Ohrclip, ausgebildet und sichtbar am Ohr tragbar ist, wobei ein mit dem Gehäuse verbundener
Clip das Ohrläppchen mit Klemmwirkung hintergreift und in dem das Gehäuse bildenden
hohlen Schmuckkörper Bauelemente des Hörhilfegerätes, wie Mikrofon, Verstärker, Hörer,
Batterie, Stellelemente, angeordnet sind, wobei das vom Schmuckkörper (1) gebildete
Gehäuse an der dem Ohr (2) zugekehrten Rückwand (4) eine Aussparung (5) aufweist,
wobei Bauteile (7 bis 9) des Hörhilfegerätes auf einer Montageplatte (6) montiert
sind, die das Gehäuse beim Einsetzen in die Aussparung der Rückwand verschließt und
wobei ein Schallschlauch (14) zum Gehörgang durch die Montageplatte nach außen geführt
ist.
2. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, wobei in der Montageplatte (6) ein Batteriefach (10)
zur Aufnahme einer Batterie gelagert und durch einen Deckel (11) verschließbar ist.
3. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, wobei in oder an der Montageplatte (6) von außen zugängliche
Stellelemente (12, 13) angeordnet sind.
4. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, wobei mit dem freien Ende des Schallschlauches (14)
ein Ohrpaßstück (15) kuppelbar ist.
5. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, wobei an der Sichtseite des Schmuckkörpers (1) Sensorstifte
(16, 17) zur Ein-Aus-Schaltung des Batteriestromes und/oder zur Absenkung bzw. Anhebung
der Lautstärke vorgesehen sind und wobei die Sensoren mit den elektrischen Bauteilen
(Stromquelle, verstärkereinheit) der Montageplatte, unsichtbar von außen, verdrahtet
(18) sind.
6. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, wobei an der Rückwand (4) des Schmuckkörpers (Gehäuses
1) ein das Ohrläppchen (3) untergreifender Bügel (19) angesetzt ist und wobei das
freie Bügelende einen Lagerbock (20) für den ansetzbaren Clip (Klemmelement 21) bildet.
7. Hörhilfegerät nach Anspruch 6, wobei in das als Spange ausgebildete Klemmelement (21)
ein Halteelement (22) aus elastischem oder weichelastischem Material einknöpfbar ist.
8. Hörhilfegerät nach Anspruch 6, wobei an dem Gelenk zwischen dem Bügel des Schmuckkörpers
und dem Clip ein Ein-/Aus-Schalter für das Hörhilfegerät vorgesehen ist.
9. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, wobei Schmuckkörper (1) von unterschiedlichem Design
mit Montageplatten (6) verbindbar sind, die Hörgerätebaueinheiten bilden, derart,
daß auswechselbare wählbare Schmuckkörper mit den erforderlichen Hörgerätebaueinheiten
kombinierbar sind.