[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleichlaufmeßeinrichtung zur Überwachung des Gleichlaufs
von zwischen zwei Vorrichtungsteilen zu deren Relativverstellung angeordneten separaten
Stellantrieben, mit einem Meßseil, das in einem Meßstrang über zwei quer zur Verstellrichtung
beabstandete Anlenkstellen an dem einem der beiden Vorrichtungsteile zu einer weiteren
Anlenkstelle am jeweils anderen Vorrichtungsteil geführt ist und an einem seiner Enden
mit von einer Vorratseinrichtung bei einer Relativbewegung zwischen den beiden Vorrichtungsteilen
zu- bzw. abgeführtem Meßseil in Verbindung steht und wobei ein Wegaufnehmer vorgesehen
ist, der ebenfalls mit einem Ende des Meßstranges in Verbindung steht.
[0002] Derartige Einrichtungen sind insbesonders im Zusammenhang mit hydraulischen Pressen,
Abkant- bzw. Biegemaschinen und dergleichen in Verwendung, eignen sich jedoch beispielsweise
auch für Hebebühnen oder Maschinenantriebe, bei denen die separaten Stellantriebe
- unabhängig davon, ob es sich um hydraulische, pneumatische, mechanische, elektrische
usw. Antriebe handelt - so zu koordinieren sind, daß ein Gleichlauf des verstellten
Vorrichtungsteiles zustandekommt. Beim genannten Beispiel der hydraulischen Presse
lenkt das Meßseil bei einer Schrägstellung des hier dem verstellten Vorrichtungsteil
entsprechenden Pressenbalkens durch die eintretende Wegänderung direkt den Schieber
eines Mengenventiles aus, welches die Geschwindigkeit der separaten Hydraulikzylinder
so korrigiert, daß ein Gleichlauf zustandekommt. Mit üblichen Pressengrößen und -parametern
sind bei diesen bekannten Anordnungen jedoch nur Gleichlauf-Genauigkeiten im Bereich
von ca. 1,5 mm erreichbar. Die Ursachen für die relativ hohen Fehler liegen in Dehnungen
des Meßseils einerseits und in der Reibung des Schiebers des Mengenventiles andererseits,
aus der eine Hysterese resultiert. Darüber hinaus stellen sich mit diesen Anordnungen
Langzeitfehler durch Wärme- und Altersdehnung des Meßseiles ein.
[0003] Andererseits sind insbesonders in den letzten Jahren bei hydraulischen Abkantpressen
und dergleichen Anordnungen zur Überwachung des Gleichlaufes bei der Parallelverstellung
eines bewegbaren Vorrichtungsteiles bekannt geworden, bei denen mittels seitlich am
Pressenbalken angebrachter und berührungslos überwachter Maßstäbe (beispielsweise
Glasmaßstäbe, die mit lichtschrankenartigen Meßaufnehmern zusammenwirken) allfällige
Schrägstellungen charakterisierende Meßsignale gewonnen werden, die nach entsprechender
Aufbereitung in einer Steuer- und Regeleinrichtung mit hoher Genauigkeit zur Gleichlaufregelung
der Stellantriebe dienen. Derartige Anordnungen sind jedoch zumeist aus Kosten- und
Handhabungsgründen für die Anwendung insbesonders bei rauheren Umgebungsbedingungen
ungeeignet und erfordern auf alle Fälle qualifiziertes Personal zur Installierung,
Wartung und Reparatur, welches beispielsweise in den sogenannten Entwicklungsländern
nicht immer zur Verfügung steht.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß die erwähnten Nachteile vermieden werden und daß insbesonders
auf einfache Weise eine Erhöhung der Genauigkeit der bekanntermaßen einfachen und
robusten Meßseil-Anordnungen bis in den Bereich der mit den erwähnten Maßstab-Anordnungen
erzielbaren Genauigkeit möglich wird.
[0005] Dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung bei einer Einrichtung der eingangs genannten
Art dadurch erreicht, daß das Meßseil einen mit einem Ende des einen, ersten Meßstranges
in Verbindung stehenden zweiten Meßstrang aufweist, der ebenso wie der erste Meßstrang
- jedoch zumindest weitestgehend spiegelbildlich - jeweils an beiden Vorrichtungsteilen
angreift und mit dem Wegaufnehmer und der Vorratseinrichtung in Verbindung steht,
sodaß sich bei einer Gleichlaufabweichung der Stellantriebe jeweils einer der Meßstränge
verlängert und der andere im wesentlichen um das gleiche Maß verkürzt. Der große Vorteil
dieser damit gegebenen neuen Führung des Meßseils liegt in der Kompensation der Meßseildehnung
zufolge Temperatur oder Alterung, weil davon ausgegangen werden kann, daß sich zum
Beispiel Temperaturänderungen auf beide Meßstränge gleichermaßen auswirken. Die dadurch
veränderten Kräfte in den beiden Meßsträngen haben den gleichen Betrag, sind aber
an der Meßstelle zufolge der Führung des zweiten Stranges gegeneinander gerichtet,
sodaß die Summe zu Null wird. Gleiches gilt auch beispielsweise für alterungsbedingte
Dehnungen des Meßseils. Zur Verdeutlichung der gegenüber dem Stand der Technik mit
dieser Ausführung erzielten Vorteile sei hier nur als Beispiel erwähnt, daß bei einer
Versuchspresse mit einer erfindungsgemäßen Anordnung eine Gleichlaufgenauigkeit im
Bereich von 0,05 mm erzielt wurde.
[0006] Bei einer Einrichtung mit einem den verstellbaren Vorrichtungsteil in Verstellrichtung
mit Abstand zumindest teilweise umfassenden feststehenden Vorrichtungsteil, ist nach
einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß das Meßseil zwischen zwei Fixierstellen
am feststehenden Vorrichtungsteil mit konstanter Gesamtlänge über die Anlenkstellen
am verstellbaren Vorrichtungsteil zum diesem bezüglich der Fixstellen gegenüberliegend
am feststehenden Vorrichtungsteil angeordneten Wegaufnehmer und entsprechend zurück
geführt ist. An der Meßstelle sind damit die zufolge von Temperaturänderungen und
dergleichen veränderten Kräfte in beiden Meßsträngen zufolge der spiegelbildlichen
Rückführung des zweiten Meßstranges wiederum gegeneinander gerichtet, sodaß entsprechende
Fehler ausgeschaltet sind. Die gesamte freie Länge des Meßseils ist stets konstant
- Abweichungen im Gleichlauf der Stellantriebe wirken sich nur durch Verlängerung
des einen und entsprechende Verkürzung des anderen Meßstranges des Meßseils aus und
können damit als Bewegung der Verbindungsteile zwischen den Meßsträngen detektiert
werden. Die Vorratseinrichtung zur Zu- bzw. Abführung von Meßseil zu den eigentlichen
Meßsträngen ist hier - wie übrigens auch bei der eingangs zum Stande der Technik angesprochenen
Ausführung mit nur einem Meßstrang - durch die zwischen den Fixierstellen am feststehenden
Vorrichtungsteil und der zugeordneten, ersten Anlenkstelle am bewegbaren Vorrichtungsteil
praktisch gespeicherten Seillängen gegeben.
[0007] Nach einer besonders bevorzugten weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die von den Anlenkstellen am verstellbaren Vorrichtungsteil zum feststehenden
Vorrichtungsteil führenden Meßseilabschnitte im wesentlichen senkrecht zu den zwischen
den Anlenkstellen am verstellbaren Vorrichtungsteil verlaufenden Meßseilabschnitten
liegen. Damit ergibt sich bei einer allfälligen Schrägstellung des verstellbaren Vorrichtungsteiles
ein Maximum in der am Wegaufnehmer nachweisbaren Seilverstellung, was bei gegebener
Bauweise des Wegaufnehmers auch zu einem maximalen auswertbaren Meßsignal führt.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß beide Meßstränge des
Meßseiles jeweils einerseits an einem der beiden Teile und andererseits jeweils gleichsinnig
an einer die Vorratseinrichtung bildenden gemeinsamen Rolle angelenkt sind, welche
auf dem anderen der beiden Teile gelagert ist und über eine Rückstelleinrichtung die
beiden Meßstränge gespannt hält. Bevorzugt ist dabei, wenn die Rolle auf einer am
jeweiligen Teil vorzugsweise verschwenkbar angeordneten Schwinge gelagert ist, deren
seitliche Auslenkung den Wegaufnehmer beeinflußt, wobei die anderen Enden der Meßstränge
jeweils am anderen Vorrichtungsteil fixiert sind. Vorteilhaft ist für manche Anwendungsfälle
aber auch möglich, daß die Achse der Rolle am jeweiligen Vorrichtungsteil feststehend
gelagert ist und daß die beiden Meßstränge an ihrem anderen Ende jeweils mit dem Wegsensor
in Verbindung stehen.
[0009] Auf diese Weise braucht das Meßseil nicht mehr im wesentlichen spiegelbildlich über
den einen Teil hinaus auf die dem anderen Teil gegenüberliegende Seite des einen Teiles
geführt zu werden, was beispielsweise bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung
im Zusammenhang mit Hebebühnen oder dergleichen große Vorteile bietet. Im letztgenannten
Fall kann z.B. der bewegliche Bauteil der Hebebühne die fix befestigten Enden der
beiden Stränge des Meßseiles tragen - am feststehenden Basisteil der Hebebühne kann
auf einer feststehenden Schwenklagerung oder dergleichen die die Rolle tragende verschwenkbare
Schwinge angeordnet sein, deren seitliche Auslenkung im Falle einer Gleichlaufabweichung
des beweglichen Teiles das Meßsignal für die Gleichlaufregelung produziert. Andererseits
kann aber auch die mit ihrer Lagerung feststehende Rolle am beweglichen Teil einer
Hebebühne oder dergleichen angeordnet sein, wobei dann gemäß der angeführten Ausgestaltung
der Wegaufnehmer wiederum die Bewegung der Verbindungsstelle der Meßstränge relativ
zum feststehenden Vorrichtungsteil überwacht.
[0010] Der Wegaufnehmer weist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung einen berührungslos
arbeitenden Sensor, vorzugsweise einen Hall-Sensor, für die Aufnahme der Verstellung
des Meßseiles auf, was ebenfalls zu einer Verringerung der insgesamt wirkenden Reibung
und damit zur weiteren Verbesserung von Gleichlauf- und Positionsgenauigkeit beiträgt.
[0011] Zumindest an einem Teil der Anlenkstellen sind nach einer besonders bevorzugten weiteren
Ausbildung der Erfindung mit geringer Reibung gelagerte Umlenkrollen für das Meßseil
angeordnet, was eine weitere Erhöhung der Gleichlaufgenauigkeit sowie auch der Positionsgenauigkeit
zufolge einer weitestgehend reduzierten Hysterese führt.
[0012] Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind an den Fixierstellen
der Enden des Meßseils vorzugsweise federbelastete Feststelleinrichtungen vorgesehen,
welche bei -Überschreitung einer vorzugsweise einstellbaren Zugkraft im Meßseil die
Fixierung lösen. Diese Feststelleinrichtungen fixieren beim normalen Betrieb der Einrichtung
die Enden des Meßseiles an definierten Stellen des einen Vorrichtungsteiles und geben
diese Enden zur Vermeidung einer Beschädigung der Anordnung bei übermäßigen Zugkräften
im Meßseil, wie sie etwa durch unachtsames Hantieren mit das Meßseil dann blockierenden
Werkstücken auftreten können, frei bzw. geben zumindest nach.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden noch anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Fig. 1 zeigt dabei eine erfindungsgemäße Anordnung
in perspektivischer Ansicht, Fig. 2 zeigt eine mit einer anderen erfindungsgemäßen
Anordnung ausgerüstete hydraulische Presse in Vorderansicht und die Fig. 3 und 4 zeigen
vereinfachte Prinzipskizzen von weiteren Einrichtungen nach der Erfindung.
[0014] Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung dient zur Parallelverstellung eines relativ
zu einem feststehenden Basisteil 1 bewegbaren Verstellteiles 2. Es sind zwei an quer
zur Verstellrichtung (angedeutet durch den Pfeil 3) beabstandeten Bereichen 4, 5 am
Verstellteil 2 und andererseits am Basisteil 1 angreifende Verstellorgane vorgesehen,
die hier nur über die Doppelpfeile 6, 7 angedeutet sind. Diese Verstellorgane weisen
jeweils einen hier ebenfalls nicht weiter dargestellten separaten Stellantrieb auf,
der beispielsweise elektromotorisch betätigte Ritzel/Zahnstangen-Kombinationen, hydraulische
oder pneumatische Arbeitszylinder oder dergleichen aufweisen kann.
[0015] Für die Gleichlaufregelung dieser Stellantriebe ist eine Gleichlauf-Meßeinrichtung
8 vorgesehen, welche ein an zwei quer zur Verstellrichtung (Pfeil 3) beabstandeten
Anlenkstellen 9, 10 am Verstellteil 2 umgelenktes Meßseil 11 aufweist, welches in
zwei bezüglich einer Verbindungslinie der Anlenkstellen 9, 10 im wesentlichen spiegelbildlich
verlaufenden Meßsträngen 12, 13 zwischen zwei Fixierstellen 14, 15 am Basisteil 1
verläuft.
[0016] Der erste Meßstrang 12 des Meßseiles 11 läuft nach einem von der Fixierstelle 15
im wesentlichen senkrecht zur Verbindungslinie der beiden Anlenkstellen 9, 10 führenden
Anfangs- bzw. Vorratsstück zu einer oberen Umlenkrolle 16 an der Anlenkstelle 9, von
dort im wesentlichen parallel zur Verbindungslinie der beiden Anlenkstellen 9, 10
zu einer oberen Umlenkrolle 17 an der Anlenkstelle 10, dann wieder im wesentlichen
parallel zum Anfangs- bzw. Vorratsstück bis zu einer im in der Darstellung vorderen
Bereich des Basisteils 1 lagefest angeordneten Umlenkrolle 18 und schließlich bis
in den Bereich eines relativ zum Basisteil feststehenden Wegaufnehmers 19. Der zweite
Meßstrang 13 schließt am wegaufnehmerseitigen Ende des ersten Meßstranges 12 an und
ist zum ersten Meßstrang 12 weitestgehend spiegelbildlich über Umlenkrollen 20, 21
und 22 wieder über ein Vorratsstück zu dem in der Darstellung hinteren Bereich des
Basisteils 1 rückgeführt und dort an der Fixierstelle 14 festgelegt.
[0017] Alle Umlenkrollen sind in der Praxis auf hier nicht dargestellte Weise mit geringer
Reibung, vorzugsweise über Rillenkugellager oder dergleichen, gelagert, womit sich
im Zusammenhang mit dem berührungslos arbeitenden Wegaufnehmer 19, beispielsweise
einem auf die Bewegung einer entsprechenden Marke am Meßseil 11 reagierenden Hallsensor
oder dergleichen, nur äußerst geringe Reibungsverluste und damit eine zu vernachlässigende
Hysterese der Gesamtanordnung ergibt.
[0018] Das Prinzip der Gleichlaufregelung bzw. -messung der dargestellten Anordnung ist
leicht einsehbar; bei einer Schrägstellung des Verstellteiles 2 beispielsweise zufolge
eines - wie in Fig. 1 strichliert angedeutetengeringfügigen Voreilens oder Zurückbleibens
des durch den Doppelpfeil 6 charakterisierten Stellantriebes auf der in der Darstellung
rechten Seite, erfolgt eine entsprechende Auslenkung des Meßseiles an der Verbindungsstelle
zwischen erstem Meßstrang 12 und zweitem Meßstrang 13, wobei zufolge der weitestgehend
spiegelbildlichen Führung der beiden Meßstränge 12, 13 eine Verlängerung des einen
Stranges mit einer Verkürzung des anderen einhergeht. Wenn beispielsweise der Verstellteil
2 im Bereich 5 feststeht und sich im Bereich 4 in Richtung zur Fixierstelle 15 bewegt,
so bewegt sich der Verbindungsbereich der beiden Stränge 12, 13 im Bereich des Wegaufnehmers
19 nach rechts. Durch diese neuartige Führung des Meßseiles 11 wird jede Seildehnung
beispielsweise durch Temperaturschwankungen oder durch Altern des Meßseiles kompensiert,
da sich derartige Dehnungen auf beide Meßstränge gleichermaßen auswirken. Die dadurch
veränderten Kräfte in beiden Meßsträngen haben den gleichen Betrag, sind aber an der
Meßstelle gegeneinander gerichtet.
[0019] Abweichend von der dargestellten Ausbildung der Anordnung der Anlenkstellen bzw.
Umlenkrollen und auch der speziellen Führung des Meßseiles 11 können auch verschiedene
Änderungen vorgenommen werden - wesentlich ist, daß das Meßseil mit möglichst geringer
Reibung so geführt wird, daß von einer allfälligen Schräglage des Verstellteiles 2
bedingte Änderungen in der Länge der einzelnen Meßstränge 12, 13 sich gegenseitig
kompensieren und nur an der Meßstelle zu einer nachweisbaren Verschiebung einer geeigneten
Marke am Meßseil (beispielsweise eines kleinen Magneten im Falle eines als Hall-Sensor
ausgebildeten Wegaufnehmers 19) führen.
[0020] Bei der in Fig. 2 schematisch dargestellten hydraulischen Presse ist die erfindungsgemäße
Einrichtung im wesentlichen identisch wie zu Fig. 1 dargestellt und beschrieben verwirklicht
- gleiche bzw. zumindest von der Funktion her gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auch im Zusammenhang mit der Funktionsbeschreibung
der dargestellten Anordnung auf die obigen Ausführungen zu Fig. 1 verwiesen.
[0021] Zusätzlich sind hier nun die am verstellbaren Vorrichtungsteil 2 (dem Pressenbalken)
einerseits und am feststehenden Vorrichtungsteil 1 (dem Pressenhaupt) andererseits
angreifenden Verstellorgane 23 mit den als hydraulische Zylinder/Kolben-Anordnungen
ausgebildeten separaten Stellantrieben 24 dargestellt. Der Wegaufnehmer 19 ist hier
symbolisch als Zeigerinstrument angedeutet, wobei die Einrichtungen zur Aufnahme und
Weiterleitung der Meßsignale nicht gezeichnet sind. Weiters sind hier nun abweichend
zu Fig. 1 an den Fixierstellen 14, 15 der Enden des Meßseiles 11 federbelastete Feststelleinrichtungen
25 vorgesehen, welche bei Überschreitung einer bestimmten Zugkraft im Meßseil 11 die
Fixierung der Enden lösen. In diesem Fall kann dann auch auf nicht dargestellte Weise
für einen Stillstand des Pressenbalkens vorgesorgt sein, damit keine unkontrollierten
Verstellbewegungen auftreten können.
[0022] Bei der Anordnung nach Fig. 3 sind beide Meßstränge 12, 13 des Meßseiles 11 mit jeweils
einem Ende am oberen Vorrichtungsteil 2 (der beispielsweise für den Fall einer hydraulischen
Hebebühne oder dergleichen dem Verstellteil nach Fig. 1 und 2 entspricht) fixiert
und mit dem jeweils anderen Ende gleichsinnig an einer gemeinsamen Rolle 26 angelenkt,
welche auf dem anderen Teil 1 (entspricht hier dem Basisteil nach den Fig. 1 und 2)
quer zur Verstellrichtung 3 bewegbar gelagert ist. Die Rolle 26 ist dabei auf einer
am Teil 1 an einem Schwenklager 27 angelenkten Schwinge 28 drehbar gelagert und hält
über eine einerseits an der Rolle 26 und andererseits an der Schwinge 28 angreifende
Rückstelleinrichtung 29 in Form einer Spiralfeder die beiden Stränge 12, 13 gespannt.
Durch seitliche Auslenkung der Schwinge 28 - symbolisiert über den Doppelpfeil 30
wird auf hier nicht dargestellte Weise wiederum ein Wegaufnehmer (ähnlich wie in Fig.
2 bei 19) beeinflußt, dessen Meßsignal auf bereits beschriebene Weise zur Gleichlaufregelung
der in Fig. 3 ebenfalls nicht dargestellten separaten Stellantriebe verwendet werden
kann.
[0023] Bei angenommenem Gleichlauf des in der Darstellung nach Fig. 3 linken und rechten
Endes des Verstellteiles 2 bzw. der zugehörigen Stellantriebe wickeln sich die beiden
Meßstränge 12, 13 des Meßseiles 11 gleichmäßig von der Rolle 26 ab, bzw. auf die Rolle
26 unter der Wirkung der Rückstelleinrichtung 29 auf, wobei zufolge dieser Gleichmäßigkeit
keine Auslenkung der am Schwenklager 27 angelenkten Rolle 26 auftritt. Kommt es zu
einem Gleichlaufunterschied, so wird beispielsweise durch in der Darstellung nach
Fig. 3 nach oben Voreilen des rechten Endes des Verstellteiles 2 der Meßstrang 13
mehr von der Rolle 26 abgezogen, wodurch zwangsweise auch mehr vom Meßstrang 12 abgegeben
wird, was zu einem Schwenken der Schwinge 28 nach rechts führt. Dieses Schwenken wird
auf beschriebene Weise dann für eine Gleichlaufregelung der Stellantriebe ausgenutzt.
[0024] Die Einrichtung gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von der oben beschriebenen Einrichtung
nach Fig. 3 im wesentlichen nur dadurch, daß nun die die Vorratseinrichtung für die
Zu- bzw. Abführung von Meßseil zu den beiden Meßseilsträngen 12, 13 bildende Rolle
26 mit ihrer Drehachse feststehend auf dem einen, hier bewegbaren Vorrichtungsteil
2 angeordnet ist, wobei der eine allfällige Gleichlaufabweichung feststellende Wegaufnehmer
19 wiederum gemäß den vorher beschriebenen Anordnungen nach Fig. 1 und 2 am feststehenden
Vorrichtungsteil 1 angeordnet ist und dort eine Verschiebung der Verbindungsstelle
der beiden Meßstränge 12, 13 detektiert. Die Einrichtung nach Fig. 4 entspricht in
ihrer wesentlichen Funktion den Einrichtungen nach Fig. 1 und 2, wobei lediglich die
Vorratseinrichtung entsprechend anders ausgestaltet ist. Was die Funktion der Einrichtung
nach Fig. 4 betrifft, kann somit im wesentlichen auf die Ausführungen zu Fig. 1 verwiesen
werden.
[0025] In allen dargestellten und beschriebenen Ausführungen könnte, wie leicht einzusehen
ist, auch eine Vertauschung zwischen Verstellteil und Basisteil im Hinblick auf deren
Funktion zur Fixierung der Enden des Meßseiles einerseits und Umlenkung der Seilstränge
andererseits vorgenommen werden, ohne daß sich damit am der Erfindung zugrundeliegenden
Prinzip etwas ändert.
[0026] Weiters könnte in allen dargestellten und besprochenen Ausführungsbeispielen eine
der Rollen im Bereich der Anlenkstellen 9, 10 auch mit einem geeigneten Drehwinkelgeber
oder dergleichen ausgerüstet werden, womit auch eine Positioniereinrichtung für den
verstellbaren Vorrichtungsteil ansteuerbar wäre.
1. Gleichlaufmeßeinrichtung zur Überwachung des Gleichlaufs von zwischen zwei Vorrichtungsteilen
zu deren Relativverstellung angeordneten separaten Stellantrieben, mit einem Meßseil,
das in einem Meßstrang über zwei quer zur Verstellrichtung beabstandete Anlenkstellen
an dem einem der beiden Vorrichtungsteile zu einer weiteren Anlenkstelle am jeweils
anderen Vorrichtungsteil geführt ist und an einem seiner Enden mit von einer Vorratseinrichtung
bei einer Relativbewegung zwischen den beiden Vorrichtungsteilen zu- bzw. abgeführtem
Meßseil in Verbindung steht und wobei ein Wegaufnehmer vorgesehen ist, der ebenfalls
mit einem Ende des Meßstranges in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßseil (11) einen mit einem Ende des einen, ersten Meßstranges (12) in Verbindung
stehenden zweiten Meßstrang (13) aufweist, der ebenso wie der erste Meßstrang (12)
- jedoch zumindest weitestgehend spiegelbildlich - jeweils an beiden Vorrichtungsteilen
(1,2) angreift und mit dem Wegaufnehmer (19) und der Vorratseinrichtung in Verbindung
steht, sodaß sich bei einer Gleichlaufabweichung der Stellantriebe (24) jeweils einer
der Meßstränge (12,13) verlängert und der andere im wesentlichen um das gleiche Maß
verkürzt.
2. Gleichlaufmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, bei einem den
verstellbaren Vorrichtungsteil (2) in Verstellrichtung (3) mit Abstand zumindest teilweise
umfassenden feststehenden Vorrichtungsteil (1), das Meßseil (11) zwischen zwei Fixierstellen
(14,15) am feststehenden Vorrichtungsteil (1) mit konstanter Gesamtlänge über die
Anlenkstellen (9,10) am verstellbaren Vorrichtungsteil (2) zum diesem bezüglich der
Fixstellen (14,15) gegenüberliegend am feststehenden Vorrichtungsteil (1) angeordneten
Wegaufnehmer (19) und entsprechend zurück geführt ist.
3. Gleichlaufmeßeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von den
Anlenkstellen (9,10) am verstellbaren Vorrichtungsteil (2) zum feststehenden Vorrichtungsteil
(1) führenden Meßseilabschnitte im wesentlichen senkrecht zu den zwischen den Anlenkstellen
(9,10) am verstellbaren Vorrichtungsteil (2) verlaufenden Meßseilabschnitten liegen.
4. Gleichlaufmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Meßstränge
(12,13) des Meßseiles (11) jeweils einerseits an einem der beiden Teile (1,2) und
andererseits jeweils gleichsinnig an einer die Vorratseinrichtung bildenden gemeinsamen
Rolle (26) angelenkt sind, welche auf dem anderen der beiden Teile (1,2) gelagert
ist und über eine Rückstelleinrichtung (29) die beiden Meßstränge (12,13) gespannt
hält.
5. Gleichlaufmeßeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (26)
auf einer am jeweiligen Teil (1,2) vorzugsweise verschwenkbar angeordneten Schwinge
(28) gelagert ist, deren seitliche Auslenkung den Wegaufnehmer (19) beeinflußt, wobei
die anderen Enden der Meßstränge (12,13) jeweils am anderen Vorrichtungsteil (1,2)
fixiert sind.
6. Gleichlaufmeßeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der
Rolle (26) am jeweiligen Vorrichtungsteil (1,2) feststehend gelagert ist und daß die
beiden Meßstränge (12,13) an ihrem anderen Ende jeweils mit dem Wegaufnehmer (19)
in Verbindung stehen.
7. Gleichlaufmeßeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wegaufnehmer (19) einen berührungslos arbeitenden Sensor, vorzugsweise einen
Hall-Sensor, für die Aufnahme der Verstellung des Meßseils (11) aufweist.
8. Gleichlaufmeßeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest an einem Teil der Anlenkstellen (9,10) mit geringer Reibung gelagerte
Umlenkrollen (16,17,18,20,21,22) für das Meßseil (11) angeordnet sind.
9. Gleichlaufmeßeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Fixierstellen (14,15) der Enden des Meßseils (11) vorzugsweise federbelastete
Feststelleinrichtungen (25) vorgesehen sind, welche bei Überschreitung einer vorzugsweise
einstellbaren Zugkraft im Meßseil (11) die Fixierung lösen.