[0001] Die Erfindung betrifft eine Submunition für ein drallstabilisiertes Trägergeschoß
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Submunition ist aus dem DE-GM 87 11 921 bekannt, bei der der Mantel
der Submunition mehrere axiale Haltestifte aufweist, die außerhalb des Mantels eine
umlaufende Nut aufweisen. Der Schutzdeckel besitzt Sackbohrungen, die korrespondierend
zu den Haltestiften angeordnet sind und jeweils einen Stempel sowie eine Buchse aufnehmen,
wobei der Stempel federnd gegenüber der Buchse abgestützt ist und bei entsprechender
Fliehkrafteinwirkung mit seinem radial auswärts gerichteten Ende in die benachbarte
Nut eines Haltestiftes eingreift, um den Schutzdeckel am Mantel zu sichern. Erst wenn
unter der Einwirkung eines Bremsfallschirms die Drehzahl der Submunition nach der
Freigabe vom Trägergeschoß unter einen bestimmten Wert gefallen ist, wird der Schutzdeckel,
der die Antenne der Submunition bis dahin gegenüber dem Fallschirm einer innerhalb
desselben Trägergeschosses axial angrenzenden Submunition geschützt hat, freigegeben
und kann damit von der herabschwebenden Submunition durch Öffnen des Hauptfallschirms
separiert werden. Eine derartige Konstruktion benötigt viele Einzelteile und ist daher
und aufgrund der sehr großen Toleranzanforderungen bei der Fertigung und Laborierung
aufwendig und teuer. Außerdem können mechanische Überlastungen bei der Ausstoß- und
Separierungsphase ebenso wie eine sichere Verriegelung des Schutzdeckels in der Abschußphase
Probleme bereiten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Submunition nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, die konstruktions- und fertigungsmäßig vereinfacht ist, mit geringen
Toleranzanforderungen auskommt und eine sichere und problemlose Verriegelung gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Hierbei wird die Verbindung zwischen dem Mantel der Submunition und dem Schutzdeckel
durch einen innen oder außen liegenden, axialen Übergriff hergestellt, in dessen Bereich
in beiden Teilen jeweils eine umlaufende Nut angeordnet ist, wobei sich die beiden
Nuten gegenüberliegen und einen unter Fliehkrafteinwirkung elastisch verformbaren
Sicherungsring aufnehmen, dessen Durchmesser von der wirkenden Fliehkraft und der
Eigenspannung bestimmt wird, so daß sich der Sicherungsring bei entsprechender Fliehkraft
in beiden Nuten befindet und somit die beiden Teile miteinander verbindet. Hierdurch
wird nur ein Sicherungselement bei geringen Toleranzanforderungen und größter Funktionssicherheit
benötigt, ohne daß wesentliche Konstruktionsänderungen an bestehenden Geschoßkomponenten
notwendig wären.
[0006] Als Sicherungsringe können geschlitzte Stahlringe, geschlitzte oder ungeschlitzte
Kunststoffringe, Gummiringe, O-Ringe, eine zu einem Ring geschlossene Schraubenfeder
o.dgl. verwendet werden. Die Sicherungsringe können einen rechteckigen, kreisförmigen
o.dgl. Querschnitt aufweisen. Bei kreisförmigem Querschnitt ist für die radial äußere
Nut eine Tiefe zumindest etwas größer als der Radius des Querschnitts zu wählen.
[0007] Insbesondere wird der Sicherungsring so bemessen, daß die formschlüssige Verbindung
zwischen Mantel und Schutzdeckel bei einer vorbestimmten Drehzahl von etwa 10 Hz aufgehoben
wird.
[0008] Zweckmäßigerweise besitzen die Bunde gerundete, beispielsweise angefaste Kanten an
den einander zugekehrten Seiten.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0010] Fig. 1 zeigt schematisch ein drallstabilisiertes Trägergeschoß mit Submunition.
[0011] Fig. 2 zeigt im Schnitt einen Ausschnitt einer Ausführungsform der Submunition.
[0012] Fig. 3 und 4 zeigen ebenfalls im Schnitt einen Ausschnitt von etwas gegenüber Fig.
2 geänderten Ausführungsformen einer Submunition.
[0013] Das in Fig. 1 dargestellte drallstabilisierte Trägergeschoß 1 besitzt einen Mantel
2, der zwei Submunitionen 3 aufnimmt, die jeweils heckseitig eine aus einem Brems-
und einem Hauptfallschirm bestehende Fallschirmanordnung 4 aufweisen. Bugseitig ist
die Submunition mit einer Antenne 5 versehen, die durch einen Schutzdeckel 6 abgedeckt
ist. Hierbei dient der Schutzdeckel 6 insbesondere dazu, die Antenne 5 der heckseitigen
Submunition 3 gegenüber der Fallschirmanordnung 4 der bugseitigen Submunition 3 während
des Abschusses bis zur Freigabe der Submunition 3 vom Trägergeschoß 1 zu schützen.
[0014] Gemäß Fig. 2 ist die Submunition 3 an ihrem Mantel 7 mit einem dem Schutzdeckel 6
zugewandten umlaufenden Bund 8 versehen, der von einem am Schutzdeckel 6 befindlichen,
umlaufenden Bund 9 außenumfänglich axial übergriffen wird, wobei sich der Schutzdeckel
6 axial an einer bugseitigen Stirnfläche 10 des Mantels 7 und gegebenenfalls zusätzlich
an einer weiteren, zur Bugseite gerichteten Stirnfläche 11 über entsprechende Stirnflächen
12, 13 abstützt. Die äußere bzw. innere Kante der Stirnfläche 10 bzw. 13 ist angefast,
um eine verkantungsfreie Ablösung des Schutzdeckels 6 in Achsrichtung zu unterstützen.
[0015] Die beiden Bunde 8, 9 sind jeweils mit einer umlaufenden Nut 14 bzw. 15 versehen,
die zusammen eine in diesem Ausführungsbeispiel im Schnitt rechteckig ausgebildete,
zwischen Schutzdeckel 6 und Mantel 7 befindliche Ringausnehmung bilden. Die zum Umfang
hin offene Nut 14 des Bundes 8 besitzt eine Tiefe entsprechend der radialen Stärke
eines Sicherungsrings 16, der in der Nut 14 angeordnet wird (oder ist etwas tiefer).
Die radial nach innen offene Nut 15 des Bundes 9 besitzt dagegen eine Tiefe, die geringer
als die radiale Stärke des Sicherungsrings 16, und zwar beispielsweise etwa halb so
tief wie diese radiale Stärke ist. Beide Nuten 14, 15 besitzen in axialer Richtung
der Submunition 3 eine Höhe, die die axiale Höhe des Sicherungsrings 16 mindestens
um ein Spiel 17 übersteigt, das der durch die beim Abschuß des Trägergeschosses 1
auftretende Verformungsarbeit im Bereich der Bunde 8, 9 bewirkten axialen Verformung
entspricht, so daß der Sicherungsring 16 durch diese axiale Verformung nicht eingeklemmt
werden kann.
[0016] Beim Abschuß des drallstabilisierten Trägergeschosses 1 dehnt sich infolge der dabei
auftretenden Fliehkrafteinwirkung der Sicherungsring 16 gegen seine Eigenspannung
aus und tritt dadurch teilweise aus der Nut 14 aus und in die Nut 15 ein, um so den
Schutzdeckel 6 mit dem Mantel 7 formschlüssig zu verbinden. Nach der Freigabe der
Submunition 3 vom Trägergeschoß 1 entfaltet sich zunächst der Bremsfallschirm der
Fallschirmanordnung 4, wodurch auch der Drall der Submunition 3 abnimmt, so daß bei
Erreichen einer bestimmten Drehzahl von beispielsweise 10 Hz der Sicherungsring 16
aufgrund seiner Eigenspannung und der nur noch geringen Fliehkrafteinwirkung wieder
vollständig von der Nut 14 aufgenommen wird, so daß die formschlüssige Verbindung
zwischen Schutzdeckel 6 und Mantel 7 aufgehoben ist. Durch das Öffnen des Hauptfallschirms
wird der Schutzdeckel 6 infolge seiner Trägheit vom Mantel 7 separiert, um die Antenne
5 freizulegen, die bis dahin durch den Schutzdeckel 6 geschützt war. Durch das Separieren
des Schutzdeckels 6 kann die Antenne 5 nicht beschädigt werden.
[0017] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform besitzt der Mantel 7 einen zugleich
als Haltering dienenden, eingesetzten Bund 8, der den Bund 9 des Schutzdeckels 6 außenumfänglich
axial übergreift. Die Nut 14 des Bundes 8 besitzt hierbei im Vergleich zur Tiefe der
Nut 15 am Bund 9 eine geringe, jedoch zum Erzielen der gewünschten formschlüssigen
Verbindung unter Dralleinwirkung ausreichende Tiefe.
[0018] Gemäß Fig. 4 ist ein Sicherungsring 16 mit rundem Querschnitt, etwa eine zu einem
Ring geschlossene Schraubenfeder o.dgl., vorgesehen. Hierbei ist die Tiefe der radial
äußeren Nut 15 etwas größer als die halbe radiale Stärke des Sicherungsrings 16, damit
eine sichere formschlüssige Verbindung unter Fliehkrafteinwirkung erhalten wird. Außerdem
können hierbei die Nuten 14, 15 einen im wesentlichen halbkreisförmigen Grund aufweisen.
[0019] Wie in Fig. 3 dargestellt ist, kann die Drehmomentübertragung zwischen Submunition
3 und Schutzdeckel 6 während der Entdrallungsphase nach der Freigabe der Submunition
3 vom Trägergeschoß 1 durch einen oder mehrere stirnseitig am Schutzdeckel 6 angebrachte
Stifte 18 erfolgen, die von korrespondierenden Bohrungen 19 an der Stirnseite des
Mantels 7 aufgenommen werden und bei der Separierung des Schutzdeckels 6 an diesem
verbleiben.
1. Submunition eines drallstabilisierten Trägergeschosses (1) mit einer Antenne (5) am
Kopf ihres Mantels (7), die durch einen mit dem Mantel (7) über axial übergreifende
und sich über radiale Stirnflächen (10, 12) gegeneinander abstützende Bunde (8, 9)
in Eingriff stehenden Schutzdeckel (6) geschützt ist, der bei entsprechender Fliehkrafteinwirkung
durch ein in Richtung zum Mantelumfang bewegliches Verriegelungselement (16) durch
formschlüssige Verbindung zwischen Mantel (7) und Schutzdeckel (6) gesichert ist,
wobei das Verriegelungselement (16) bei Nachlassen der Drehzahl unter einen bestimmten
Wert den Schutzdeckel (6) gegenüber dem Mantel (7) freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement (16) ein unter Fliehkrafteinwirkung dehnbarer Sicherungsring
ist, wobei der radial innere Bund (8 bzw. 9) eine außen umlaufende Nut (14 bzw. 15)
einer Tiefe entsprechend der Stärke des Sicherungsrings (16) in radialer Richtung
und der radial äußere Bund (9 bzw. 8) auf gleicher Höhe eine innen umlaufende Nut
(15 bzw. 14) einer Tiefe kleiner als die Stärke des Sicherungsrings (16) aufweist
und die axiale Höhe der beiden Nuten (14, 15) zur axialen Höhe des Sicherungsrings
(16) ein Spiel (17) besitzt, das größer als die durch die beim Abschuß auftretende
Verformungsarbeit an den Bunden (8, 9) bewirkte axiale Verformung ist.
2. Submunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (16) ein
geschlitzter Stahlring ist.
3. Submunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (16) ein
geschlitzter oder ungeschlitzter Kunststoff- oder Gummiring ist.
4. Submunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (16) eine
zu einem Ring geschlossene Schraubenfeder ist.
5. Submunition nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring
(16) rechteckigen Querschnitt besitzt.
6. Submunition nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring
(16) runden Querschnitt besitzt.
7. Submunition nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring
(16) so bemessen ist, daß die formschlüssige Verbindung zwischen Mantel (7) und Schutzdeckel
(6) bei einer vorbestimmten Drehzahl von ca. 10 Hz. aufgehoben ist.
8. Submunition nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Mantel (7) und Schutzdeckel (6) ein drehmomentübertragender Eingriff vorgesehen ist.
9. Submunition nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Mantel (7) und Schutzdeckel
(6) wenigstens ein drehmomentübertragender axialer Stift (18) vorgesehen ist.
10. Submunition nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bunde
(8, 9) an den einander zugekehrten Seiten gerundete Kanten besitzen.