(19)
(11) EP 0 513 554 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.1992  Patentblatt  1992/47

(21) Anmeldenummer: 92106698.1

(22) Anmeldetag:  17.04.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 11/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 17.05.1991 AT 1022/91

(71) Anmelder: TIESS-Metallverarbeitungsgesellschaft m.b.H.
A-7201 Neudörfl (AT)

(72) Erfinder:
  • Tiess, Reinhard
    A-7201 Neudörfl (AT)

(74) Vertreter: Puchberger, Peter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Georg Puchberger Dipl.-Ing. Rolf Puchberger Dipl.-Ing. Peter Puchberger Singerstrasse 13
1011 Wien
1011 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schiebetor


    (57) Schiebetor mit einem, insbesonders vorgespannten, Trägerprofil, welches wenigstens eine Laufbahn aufweist, mit der das Trägerprofil auf Laufrollen wenigstens einer feststehenden Konsole läuft, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerprofil (1) einen nach unten offenen längsgeschlitzten Führungsprofilteil (9) aufweist, in dessen Innerem wenigstens eine Laufbahn (18, 19) angeordnet ist, die auf wenigstens einer Laufrolle (24) aufsitzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schiebetor mit einem Trägerprofil, welches wenigstens eine Führungsbahn aufweist, mit der das Trägerprofil auf Laufrollen wenigstens einer feststehenden Konsole läuft.

    [0002] Schiebetore mit Trägerprofilen sind bekannt und z.B. der EP-PS 128 248 zu entnehmen. Der Träger besteht bei dieser Konstruktion aus einem allseitig geschlossenen Schachtelprofil und seitlich zu diesem Schachtelprofil befindet sich eine Führungslaufbahn für die Führungsrollen von feststehenden Konsolen. Diese Anbringung der Führungslaufbahn an einer der Seiten des Trägers hat den Nachteil, daß die Führungslaufbahn gegen Witterung ungeschützt ist und somit leicht verschmutzt, vereist, etc. Seit langem ist es Stand der Technik, derartige Kragträger und Trägerprofile mit innenliegenden Spannelementen vorzuspannen, um ein Durchängen des Trägers zu verhindern, insbesondere wenn ein Ende des Schiebetores freitragend ist.

    [0003] Weiters halben die bisher bekannt gewordenen Schiebetore den Nachteil, daß die elektrischen Antriebe sowohl bei der Montage als auch nach bestimmten Betriebszeiten nachjustiert werden müssen. Ein nachträgliches Einbausen eines Antriebs in bestehende Schiebetore ist kompliziert und damit teuer.

    [0004] Weiters ist es bekannt, bei freitragenden Schiebetoren mit Trägerprofilen in Bodennähe und einem Stab- oder Gitteraufbau im oberen Teil der Konstruktion ein horizontales Profil vorzusehen, um daran das Tor zu stabilisieren. Dies ist oft das Trägerprofil. Dabei werden in herkömmlicher Weise Formrohre mit beidseitigen Führungsrollen oder ein U-Profil mit einer Öffnung nach unten vorgesehen, um dort Führungsrollen angreifen zu lassen. Diese Konstruktionen bieten nur teilweise die erforderliche Festigkeit und einen bedingten Wetterschutz.

    [0005] Die vorgenannten Nachteile werden durch die erfindungsgemäße Konstruktion überwunden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Trägerprofil einen nach unten offenen längsgeschlitzten Führungsprofilteil aufweist, in dessen Innerem wenigstens eine Laufbahn angeordnet ist, die auf wenigstens einer Laufrolle aufsitzt.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben.

    [0007] Fig.1 ist die Ansicht eines erfindungsgemäßen Schiebetores. Fig.2 zeigt einen Schnitt durch das Trägerprofil nach der Linie II-II in Fig.1. Fig.3 zeigt einen Schnitt nach der Linie III-III mit Ansicht der Laufrollen und des zugehörigen Konsolenteiles mit Motor. Fig.4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig.1 und Fig.5 zeigt das Trägerprofil im Längsschnitt mit einem Detail der Spannvorrichtung. Die Fig.6 zeigt teilweise einen Schnitt gemäß Fig.2 mit eingesetzter Längsdichtung.

    [0008] Gemäß Fig.1 umfaßt das Schiebetor ein Trägerprofil 1 mit Gitterstäben 2 und einem Abschlußprofil 3. Durch diese drei Bauteile ist im wesentlichen das Tor gebildet. Auf dem Fundament 4 sind zwei feststehende Konsolen 5 angeordnet, auf deren - hier nicht dargestellten - Laufrollen das Tor in Richtung des Pfeiles 6 verschiebbar gelagert ist. Im Verschiebebereich des Schiebetores ist weiters eine Führungssäule 7 angeordnet, die über entsprechende Führungselemente das Schiebetor am Abschlußprofil 3 führt. Die Führungssäule 7 kann gemeinsam mit einer der Konsolen 5 ausgebildet sein, oder kann auch eine vorhandene Mauer sein, an der die entsprechenden Führungselemente angebracht sind.

    [0009] Gemäß der Querschnittsdarstellung in Fig.2 besteht das dargestellte Trägerprofil aus einem Kastenprofilteil 8 und einem Führungsprofilteil 9. Der Kastenprofilteil 8 ist ein geschlossenes Profil und nimmt zwei Spannelemente 10 auf, die sich über die gesamte Länge des Trägerprofils oder über einen Teil der Länge erstrecken und dem Trägerprofil die notwendige Vorspannung verleihen. Zur Versteifung kann noch ein Stützprofil 11 eingesetzt sein, wie strichliert angedeutet ist.

    [0010] Auf der Oberseite des Kastenprofils 8 ist in einer Längsnut 12 als Befestigungselement eine Befestigungsleiste 13 angeordnet, die der Befestigung der Gitterstäbe 2 dient. Diese Befestigung ist "unsichtbar".

    [0011] Der Führungsprofilteil 9 besteht im wesentlichen aus zwei Führungssckenkeln 14, die am unteren Ende nach innen abgebogene Haltewinkel 15 aufweisen. Zwischen den beiden Haltewinkeln 15 ist ein Schlitz 16 ausgebildet. Der Haltewinkel 15 weist Aufnahmen 17 für gegebenenfalls vorgesehene Dichtelemente auf wie in Fig.6 dargestellt. Durch den Führungsprofilteil sind innenliegende obere Laufbahnen 18 und untere Laufbahnen 19 gebildet.

    [0012] Fig.3 zeigt den Schnitt durch das Trägerprofil in Höhe einer der Konsolen 5.

    [0013] Auf der Konsole sitzt eine Stellplatte 21, auf der fix verbunden ein Tragarm 20 montiert ist. Auf der Stellplatte sitzt oben fix ein Flansch 22 mit einer Achse 23, die sich zu beiden Seiten des Flansches 22 erstreckt und je eine Laufrolle 24 trägt. Das Trägerprofil 1 sitzt mit seinen beiden oberen Laufbahnen 18 auf den beiden Laufrollen 24 auf und ist so in seiner Längsrichtung verschiebbar. Weiters ist in Fig.3 ein seitliches Stützrad 25 vorgesehen, um eine seitliche Führung zu gewährleisten. Ein gleiches seitliches Führungsrad kann auch auf der anderen Seite des Flansches 22 vorgesehen sein. Die unteren Laufbahnen 19 kommen dann zur Wirkung, wenn das Tor am Kippen gehindert werden muß.

    [0014] Auf dem Tragarm 20 der Konsole 5 sitzt weiters ein Motor 26, der ein Ritzel 27 antreibt, welches in eine Zahnstange 28 eingreift. Die Zahnstange 28 ist mit dem Führungsschenkel 14 des Trägerprofils 1 fest verbunden. Das Trägerprofil und damit das gesamte Schiebetor kann bei Betätigung des Motors 26 in seiner Längsrichtung verschoben werden.

    [0015] Gemäß Fig.4 ist das Abschlußprofil 3 ebenfalls als Führungsprofil ausgebildet, wobei durch zwei senkrechtstehende Führungsflansche 29, 30 linke und rechte Führungsbahnen 31, 32 gebildet sind. Der rechte Führungsflansch 30 ist über die gesamte Profilbreite zur anderen Seite herübergezogen und deckt das Abschlußprofil nach oben ab, wobei ein labyrinthartiger Spalt 33 für den Durchgriff eines Halteflansches 34 mit einer horizontalen Führungsrolle 35 gebildet ist. Der Halteflansch 34 ist an einer Seite mit der Führungssäule 7 verbunden. Als alternative Lösung ist die Befestigung des Halteflansches 34 über eine Verbindungskonsole 35 an einer rechts angedeuteten Führungssäule 36 ebenfalls möglich.

    [0016] Der Motor 26 ist bevorzugt elektrisch betrieben. Die Auswahl, Menge und Art der Spannelemente 10 im Kastenprofilteil 8 kann entsprechend den statischen Anforderungen gewählt werden.

    [0017] Fig.5 zeigt einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig.2 durch den Endbereich des Trägerprofils. Als Vorspannelement 10 ist ein Stahlkabel oder Stahldraht vorgesehen, das (der) durch eine Ankerplatte, 38, einen Konusring 39 und einen mehrteiligen Ringkeil 40 am Ende des Trägerprofils verankert ist. Eine Schutzkappe 41 schließt das Kabelende ab. Die Ankerplatte 38 kann auch ohne Profilabsatz über den gesamten Querschnitt des Profiles 1 reichen und so gleichzeitig auch als Abdeckkappe dienen.

    [0018] Die erfindungsgemäße Konstruktion erlaubt den Einbau eines unsichtbaren wettergeschützten Rollapparates bzw. Führung. Die Spannelemente sind innenliegend angeordnet und somit korrosionsgeschützt.

    [0019] Vorteilhaft ist weiters, daß das Trägerprofil für alle bekannten Rollapparate, Führungen und Konsolen geeignet ist.

    [0020] Ritzel und Motor können über den Kragarm 20, welcher fix an der Stellplatte 21 montiert ist, gewünschtenfalls nachadjustiert werden, sodaß der Eingriff der Zähne in die Zahnstange oder dergleichen richtig eingestellt ist, bzw. bleibt.

    [0021] Die weichen Längsdichtelemente 50 dichten den Schlitz 16 über die ganze Länge ab, auch dort, wo sich der Flansch 22 der feststehenden Konsole 5 befindet. Dadurch ist der innenliegende Rollapparat absolut wettergeschützt. (siehe Fig.6)

    [0022] Die Führungssäule 36 kann auch durch eine verlängerte Konsole 5 gebildet sein.

    [0023] In dem Kanal 51 des Trägerprofils 1 kann eine weiche am Halteflansch 34 anliegende Längsdichtung 52 angeordnet werden, um den Spalt 33 abzudichten.

    [0024] Das Trägerprofil 1 kann durch seinen Aufbau und durch die Vorspannung die gesamte Last des Tores übernehmen, sodaß Großkonstuktionen von z.B. 10 m geschraubt ausgeführt werden können. Für den Transport können so Teilstücke vorgesehen werden, die an der Baustelle zusammengebaut werden.


    Ansprüche

    1. Schiebetor mit einem, insbesonders vorgespannten, Trägerprofil, welches wenigstens eine Laufbahn aufweist, mit der das Trägerprofil auf Laufrollen wenigstens einer feststehenden Konsole läuft, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerprofil (1) einen nach unten offenen längsgeschlitzten Führungsprofilteil (9) aufweist, in dessen Innerem wenigstens eine Laufbahn (18, 19) angeordnet ist, die auf wenigstens einer Laufrolle (24) aufsitzt.
     
    2. Schiebetor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerprofil (1) in an sich bekannter Weise mit Spannelementen (10) vorgespannt ist.
     
    3. Schiebetor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerprofil (1) über dem offenen längsgeschlitzten Führungsprofil einen geschlossenen Kastenprofilteil aufweist, in dem die Spannelemente angeordnet sind.
     
    4. Schiebetor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerprofil (1) zwei Laufbahnen (18) aufweist und an der Konsole (5) für jede Laufbahn (18) wenigstens eine Laufrolle (24) vorgesehen ist und daß gegebenenfalls seitliche Führungsrollen (25) angeordnet sind.
     
    5. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich am Trägerprofil wenigstens eine Zahnstange oder dergleichen (28) angeordnet ist und daß an der Konsole ein von einem Motor (26) angetriebenes Ritzel (27) vorgesehen ist, welches in die Zahnstange (28) eingreift.
     
    6. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das Kastenprofil des Trägerprofils ein Stützprofil oder Einschubprofil einsetzbar ist.
     
    7. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der nach unten offene Führungsprofilteil (9) am Ende der seitlichen Führungsschenkel (14) nach innen abgebogene Haltewinkel aufweisen, zwischen denen ein Schlitz (16) verbleibt und die gegebenenfalls mit Dichtelementen versehen sind.
     
    8. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Trägerprofil (1) Befestigungselemente (13) für die Befestigung von Gitterstäben (2) oder dergleichen angeordnet sind.
     
    9. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebetor zumindest abschnittweise nach oben hin durch ein Abschlußführungsprofil (3) abgeschlossen ist, welches zwei seitlich wirkende Führungsbahnen (31, 32) für wenigstens eine horizontal liegende Laufrolle (37) aufweist, wobei die Laufrolle an einer feststehenden Führungssäule (36), die gegebenenfalls eine verlängerte Konsole (5) ist, angeordnet ist.
     
    10. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschlußprofil (3) einen labyrinthartigen Eingriffschlitz (33) für die Führungsrolle (37) aufweist.
     
    11. Schiebetor nach Anspruch 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Ritzel (27) und Motor (26) in ihrer Stellung zum Trägerprofil (1) adjustierbar sind.
     
    12. Schiebetor nach Anspruch 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtelemente (50) weiche Längsdichtelemente sind, die sowohl gegeneinander unter Abschluß des Schlitzes (16) als auch gegen den Flansch (22) der feststehenden Konsole (5) dicht sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht