[0001] Die Erfindung betrifft eine Verkehrsüberwachungseinrichtung zum Einsatz in einem
Überwachungsfahrzeug mit einer Einrichtung zum quantitativen Erfassen und Registrieren
von Meßdaten eines überwachten Fahrzeugs, insbesondere zum Erfassen der Geschwindigkeit
dieses Fahrzeugs.
[0002] Es ist bekannt, Verstöße gegen Verkehrsvorschriften, insbesondere Überschreitungen
der zulässigen Höchstgeschwindigkeit z.B.aus einem fahrenden Überwachungsfahrzeug
heraus zu erfassen. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, daß das Überwachungsfahrzeug
mit gleicher Geschwindigkeit und gleichem Abstand hinter einem überwachten Fahrzeug
herfährt, wobei aus der eigenen Geschwindigkeit auf die Geschwindigkeit des überwachten
Fahrzeugs geschlossen werden kann. Durch in festen Abständen gemachte Aufnahmen, welche
sowohl das überwachte Fahrzeug als auch -eingespiegelt- die Geschwindigkeit des Überwachungsfahrzeugs
festhalten, kann beweiskräftig festgehalten werden, daß Abstand und Geschwindigkeit
des Überwachungsfahrzeuges über eine Meßstrecke konstant gehalten wurden (DE-PS 11
39 315).
[0003] Durch die DE-OS 37 28 401 ist eine Verkehrsüberwachungseinrichtung bekannt, die in
einem sich bewegenden Überwachungsfahrzeug eingebaut ist. Die Verkehrsüberwachungseinrichtung
enthält dort ein Radargerät zur Messung der Relativgeschwindigkeit eines zu überwachenden
Fahrzeugs und des Überwachungsfahrzeugs. Ein Tachometer mißt die Geschwindigkeit des
Überwachungsfahrzeuges. Durch eine bei einstellbaren Grenzgeschwindigkeiten automatisch
auslösbare Auslösevorrichtung wird eine Kamera ausgelöst und das zu überwachende Fahrzeug
photographiert. Die Relativgeschwindigkeit des zu erfassenden Fahrzeugs und die Geschwindigkeit
des Überwachungsfahrzeugs werden in einer Summiereinrichtung summiert. Die Summe entspricht
dann der Absolutgeschwindigkeit des zu überwachenden Fahrzeugs. Die Kamera wird bei
der DE-OS 37 28 401 in Abhängigkeit von dieser Absolutgeschwindigkeit ausgelöst.
[0004] Bei der DE-OS 37 28 401 wird die Auslösung der Kamera gesperrt, wenn entweder die
Relativgeschwindigkeit zwischen zu überwachendem Fahrzeug und Überwachungsfahrzeug
einen unteren Grenzwert unterschreitet oder die Geschwindigkeit des Überwachungsfahrzeugs
einen bestimmten unteren Grenzwert unterschreitet. Das trägt der Tatsache Rechnung,
daß die Radaranzeige bei geringen Relativgeschwindigkeiten ungenau wird und ebenso
die Tachometeranzeige des Überwachungsfahrzeuges bei geringen Geschwindigkeiten nicht
hinreichend genau ist.
[0005] Bei der Verkehrsüberwachung dieser Art sind von den Polizeibeamten im Überwachungsfahrzeug
gleichzeitig verschiedene Aufgaben zu erfüllen: Das Überwachungsfahrzeug muß im Verkehr
gelenkt werden. Das erfordert üblicherweise schon die volle Aufmerksamkeit des Fahrers.
Der Fahrer muß dabei noch darauf achten, eine bestimmte Geschwindigkeit des Überwachungsfahrzeugs
oder einen bestimmten Abstand des Überwachungsfahrzeugs von einem vorherfahrenden
zu überwachenden Fahrzeug einzuhalten. Es muß gleichzeitig die Anzeige einer Einrichtung
zur Erfassung von Meßdaten des zu überwachenden Fahrzeugs beobachtet werden. Im Fall
des "Nachfahrens" nach der DE-PS 11 39 315 ist dies der Tachometer des Überwachungsfahrzeugs.
Im Fall der DE-OS 37 28 401 ist dies die Anzeige des Radargeräts. Es ist weiter wünschenswert,
wenn bei der Aufnahme die gesamte Verkehrssituation beobachtet wird, um Ursachen für
Fehlmessungen, z.B. Gegenverkehr oder Überholvorgänge, zu erkennen und u.U. die Messungen
unter günstigeren Umständen wiederholen zu können. Die Auswertung der Radarmessung
kann auch dazu führen, daß eine Messung als ungültig verworfen wird. Das wird angezeigt,
und diese Anzeige muß beobachtet werden.
[0006] Ein einzelner Polizeibeamter wäre mit diesen Aufgaben überfordert. Es sitzen daher
in dem Überwachungsfahrzeug üblicherweise zwei Polizeibeamte. Dabei muß auch schon
der Beifahrer z.B. bei einer Verkehrsüberwachungseinrichtung nach der DE-OS 37 28
401 gleichzeitig die Anzeige des Radargerätes und die Verkehrssituation beobachten.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Verkehrsüberwachungseinrichtung
der eingangs genannten Art die Aufgaben der Polizeibeamten zu erleichtern.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Meßdaten gleichzeitig
auf Mittel zur akustischen Wiedergabe der Daten aufgeschaltet sind.
[0009] Nach der Erfindung werden die Meßdaten, z.B. die Anzeige des Tachometers beim Nachfahren
oder die Summe von Tachometeranzeige und radargemessener Relativgeschwindigkeit bei
der DE-OS 37 28 401, akustisch ausgegeben. Der Polizeibeamte braucht keine Instrumentenanzeigen
zu beobachten sondern kann sich vollständig auf die Verkehrssituation konzentrieren.
Es wird dadurch u.U. möglich, mit einem Polizeibeamten pro Überwachungsfahrzeug auszukommen.
[0010] Dabei können die Mittel zur akustischen Wiedergabe der Daten von einem Sprachsynthetisator
gebildet sein. Eine andere Möglichkeit ist, daß die Mittel zur akustischen Wiedergabe
der Daten von einem Speicher gebildet sind, in welchen Klangsignale, die jeweils ein
gesprochenes Wort darstellen, in digitaler Form in Speicherzellen gespeichert sind.
Durch die Meßdaten ist dann jeweils eine zugehörige Speicherzelle ansteuerbar. Weiterhin
sind Mittel zur akustischen Wiedergabe der in der angesteuerten Speicherzelle gespeicherten
Klangsignale vorgesehen.
[0011] Die Erfindung bietet weiterhin die Möglichkeit, daß auf die Mittel zur akustischen
Wiedergasbe der Daten Signale aufschaltbar sind, welche Funktionszustände der Einrichtung
zum Erfassen und Registrieren der Meßdaten darstellen, also beispielsweise das Filmende
signalisieren, wobei die besagten Mittel zur akustischen Wiedergabe solche Signale
ebenfalls akustisch wiedergeben.
[0012] Schließlich ist es auch möglich, daß auf die Mittel zur akustischen Wiedergabe der
Daten Signale aufschaltbar sind, welche Informationen über die Zuverlässigkeit der
erfaßten Meßdaten liefern, also z.B. signalisieren, wenn sich eine Messung nach Auswertung
der Meßsignale als unbrauchbar erweist. Dann können die besagten Mittel zur akustischen
Wiedergabe solche Signale ebenfalls akustisch wiedergeben.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörige
Zeichnung näher beschrieben.
[0014] Die Zeichnung ist ein Blockdiagramm einer Einrichtung zur Ermittlung und akustischen
Wiedergabe von Meßdaten und weiteren Informationen bei einer in ein Überwachungsfahrzeug
eingebauten Verkehrsüberwachungseinrichtung.
[0015] Die Verkehrsüberwachungseinrichtung ist nach Art der oben erwähnten DE-OS 37 28 401
aufgebaut, auf welche zur Ergänzung der Offenbarung Bezug genommen wird.
[0016] Bei der Verkehrsüberwachungseinrichtung wird mittels eines Tachometers die Geschwindigkeit
des Überwachungsfahrzeugs bestimmt. Mittels eines Radargerätes wird die Relativgeschwindigkeit
zwischen überwachtem Fahrzeug und Überwachungsfahrzeug gemessen. Die beiden Geschwindigkeiten
werden in einem Summierpunkt addiert, so daß ein Meßwert für die Absolutgeschwindigkeit
des überwachten Fahrzeugs gewonnen wird. Dieser Meßwert wird mit einem einstellbaren
Grenzwert, der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, verglichen. Bei Überschreiten der
zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird eine photographische Kamera ausgelöst. Es erfolgt
weiter ein Vergleich der Geschwindigkeit des Überwachungsfahrzeugs mit einem unteren
Grenzwert. Wenn dieser untere Grenzwert unterschritten wird, wird die Kameraauslösung
gesperrt. Ebenso wird die Relativgeschwindigkeit mit einem oberen und einem unteren
Grenzwert verglichen. Bei Unterschreiten des unteren Grenzwertes oder Überschreiten
des oberen Grenzwertes wird die Kameraauslösung ebenfalls gesperrt.
[0017] Die Signalverarbeitung und der Vergleich wird mittels eines Mikroprozessors 10 durchgeführt.
Das Programm ist in einem EPROM 12 gespeichert. In einem Direktzugriffspeicher 14
sind von einem Bedienungsfeld 16 die Grenzwerte eingegeben. Der Direktzugriffspeicher
14 erhält auch die Ergebnisse der Signalverarbeitung, z.B. die Meßdaten. Diese werden
in dem Bedienungsfeld angezeigt.
[0018] Der Mikroprozessor 10 gibt außerdem die Meßdaten, d.h. die Absolutgeschwindigkeit
des überwachten Fahrzeugs bei Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit,
die Geschwindigkeit des Überwachungsfahrzeugs bei Unterschreitung des zugehörigen
unteren Grenzwertes oder Überschreitung des oberen Grenzwertes und die Relativgeschwindigkeit
bei Unterschreitung des dafür bestehenden unteren Grenzwertes an einem Datenausgang
18 aus. Der Datenausgang 18 ist mit einer Schnittstelle 20 verbunden. Die Schnittstelle
20 liefert Ausgangsdaten über eine Datenleitung 22 an Mittel 24 zur akustischen Wiedergabe
der Daten. Diese Mittel 24 setzen die digitale Information z.B. 105 in ein analoges
Klangsignal um, das dem gesprochenen Wort "einhundertundfünf" entspricht. Dieses Klangsignal
wird über einen Leistungsverstärker 26 auf einen Lautsprecher 28 gegeben.
[0019] Der Polizeibeamte bekommt somit die angezeigten Werte der Geschwindigkeit des überwachten
Fahrzeugs angesagt. Er braucht diese Werte nicht abzulesen. Dadurch hat er die Möglichkeit,
sich voll auf das Verkehrsgeschehen zu konzentrieren. Ebenso kann bei Über- oder Unterschreiten
eines der Grenzwerte eine Ansage, z.B. "Fahrzeuggeschwindigkeit fünfzehn", oder "Relativgeschwindigkeit
fünfzehn" erfolgen. In gleicher Weise erfolgt eine akustische Ansage, wenn sich bei
der Signalauswertung ergibt, daß der erhaltene Geschwindigkeitswert etwa wegen Störung
der Signale unzuverlässig ist. Der Lautsprecher 28 liefert dann eine Ansage "Meßdaten
ungültig". Schließlich werden in gleicher Weise Informationen über den Zustand der
Verkehrsüberwachungseinrichtung oder Bedienungshinweise gegeben, beispielsweise durch
eine Ansage "Film wechseln".
[0020] Die Mittel 24 zur akustischen Wiedergabe der Daten können von einem Sprachsythetisator
gebildet sein, der die Sprache synthetisch erzeugt. Es kann aber auch ein Speicher
vorgesehen sein, in dessen einzelnen Speicherzellen gesprochene Klangsignale in digitaler
Form gespeichert sind. Durch die digitalen Meßdaten oder sonstigen Signale wird jeweils
eine dieser Speicherzellen angesprochen und liefert nach Digital-Analog-Wandlung das
entsprechende analoge Klangsignal an den Lautsprecher 28.
[0021] Solche Mittel zur akustischen Wiedergabe von Daten sind an sich bekannt und daher
hier nicht im einzelnen beschrieben.
1. Verkehrsüberwachungseinrichtung zum Einsatz in einem sich Überwachungsfahrzeug mit
einer Einrichtung zum quantitativen Erfassen und Registrieren von Meßdaten eines überwachten
Fahrzeugs, insbesondere zum Erfassen der Geschwindigkeit dieses Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßdaten gleichzeitig auf Mittel zur akustischen Wiedergabe der Daten aufgeschaltet
sind.
2. Verkehrsüberwachungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur akustischen Wiedergabe der Daten von einem Sprachsynthetisator gebildet
sind.
3. Verkehrsüberwachungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
(a) die Mittel zur akustischen Wiedergabe der Daten von einem Speicher gebildet sind,
in welchen Klangsignale, die jeweils ein gesprochenes Wort darstellen, in digitaler
Form in Speicherzellen gespeichert sind,
(b) durch die Meßdaten jeweils eine zugehörige Speicherzelle ansteuerbar ist und
(c) Mittel zur akustischen Wiedergabe der in der angesteuerten Speicherzelle gespeicherten
Klangsignale vorgesehen sind.
4. Verkehrsüberwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
(a) auf die Mittel zur akustischen Wiedergabe der Daten Signale aufschaltbar sind,
welche Funktionszustände der Einrichtung zum Erfassen und Registrieren der Meßdaten
darstellen, und
(b) die besagten Mittel zur akustischen Wiedergabe solche Signale ebenfalls akustisch
wiedergeben.
5. Verkehrsüberwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
(a) auf die Mittel zur akustischen Wiedergabe der Daten Signale aufschaltbar sind,
welche Informationen über die Zuverlässigkeit der erfaßten Meßdaten liefern, und
(b) die besagten Mittel zur akustischen Wiedergabe solche Signale ebenfalls akustisch
wiedergeben.