[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Absaugen von Fremdkörpern aus einem Schüttgutstrom,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Es ist in vielen Bereichen der Technik notwendig, aus einem Schüttgutstrom leichtere
Bestandteile mittels einer Absaugvorrichtung abzusaugen und somit den Schüttgutstrom
zu reinigen. So ist es z.B. bei der Altglasaufbereitung erforderlich, im Förderstrom
vorhandene Papierreste oder Aluminiumteile, wie Flaschenkappen auf diese Weise abzuscheiden.
[0003] Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen der Schüttgutstrom über eine Fördereinrichtung
transportiert wird und unter einer Absaugdüse durchgeführt wird. Diese Fördereinrichtung
kann als Förderrinne, Förderrutsche oder Sieb ausgebildet sein. Der Transport erfolgt
entweder über die geneigte Fördereinrichtung mittels Schwerkraft oder nach dem Schwingförderprinzip.
[0004] Der Abscheidegrad von solchen bekannten Fördereinrichtungen ist begrenzt, da nur
die an der Oberfläche des Schüttgutstromes befindlichen Fremdkörper sicher abgesaugt
werden können. Um etwas höhere Abscheidegrade zu erzielen, ist es bei solchen Vorrichtungen
erforderlich, nur eine sehr geringe Höhe des Schüttgutstromes zuzulassen, was wiederum
der Leistung solcher Vorrichtung enge Grenzen setzt.
[0005] Weiters sind aus der DE-A 37 08 180, der DE-A 37 13 435 oder aus der US-A 4,759,840
Windsichter bekannt, bei denen die Trennung von Stoffgemischen in einem Druckluftstrom
erfolgt. In der Altglasaufbereitung haben sich solche Windsichter jedoch nicht durchsetzen
können, weil es durch die sehr unregelmäßige Größenverteilung der Glasscherben zu
Verstopfungen kommen kann.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Absaugen von Fremdkörpern
aus einem Schüttgutstrom anzugeben mit dem hohe Abscheidegrade bei großen Durchsatzmengen
erzielbar sind. Weiters soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen
werden.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- Transport des Schüttgutstromes über eine Fördereinrichtung zu einer Absaugdüse;
- Abwerfen des Schüttgutstromes über eine Kante der ersten Fördereinrichtung;
- Absaugen der Fremdkörper über die Düse.
- Abtransport des Schüttgutstromes über eine weitere Fördereinrichtung.
[0008] Wesentlich beim erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß das Absaugen sich nicht nur
auf den aus einer Fördereinrichtung transportierten Schüttgutstrom beschränkt, sondern
auch die im freien Fall befindlichen Teile mit erfaßt. Naturgemäß wird auch an der
Austrittskante der Düse abgesaugt, sodaß auch der auf der weiteren Fördereinrichtung
befindliche Materialstrom einer Reinigung unterzogen wird. Es ist offensichtlich,
daß durch das Herabfallen von der ersten Fördereinrichtung auf die weitere Fördereinrichtung
eine Umschichtung des Materialstromes erfolgt, sodaß nun andere Teilchen an der Oberfläche
liegen und der Absaugung unterworfen sind.
[0009] Weiters ist wichtig, daß das Entfemen der Fremdkörper durch Absaugen und nicht durch
Ausblasen erfolgt.
[0010] Die Erfindung betrifft weiters eine Vorrichtung zum Absaugen von Fremdkörpern aus
einem Schüttgutstrom mit einer Fördereinrichtung zum Transport des Schüttgutstromes
und einer im wesentlichen oberhalb der Fördereinrichtung angeordneten Düse zum Absaugen
der Fremdkörper.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß die Fördereinrichtung im
Bereich der Düse eine Abwurfkante aufweist und daß eine weitere Fördereinrichtung
zum Transport des abgeworfenen Schüttgutstromes vorgesehen ist.
[0012] Wie oben bereits ausgeführt, können Fördereinrichtungen als Förderrinnen, Förderrutschen
oder Siebe ausgebildet sein. Die Abwurfkante kann als kleine Erhebung ausgebildet
sein, um den Abwurf des Schüttgutstromes zu steuern.
[0013] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Düse auf der Seite des ankommenden Schüttgutstromes
eine in ihrer Höhe veränderliche Klappe aufweist. Die Anpassung der Höhe der Klappe
an den Schüttgutstrom kann manuell oder automatisch erfolgen.
[0014] Besonders günstig ist es, wenn die Düse auf der Seite des abtransportierten Schüttgutstromes
eine schwenkbare Klappe aufweist. Die Klappe wird dabei vom Unterdruck in der Düse
nach innen gezogen. Es ist jedoch für die Klappe möglich, bei größeren Fördermengen
oder Vorkommen einzelner, größerer Partikel nach außen hin auszuweichen. Weiters ist
es möglich, die Klappe in einer ausgeschwenkten Position festzustellen.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. die Erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einer ersten Fördereinrichtung
1, die an ihrem Ende mit einer Abwurfkante 2 versehen ist. Unterhalb dieser Fördereinrichtung
1 ist eine weitere Fördereinrichtung 3 angeordnet. Im Bereich der Abwurfkante 2 ist
eine Absaugdüse 4 vorgesehen. Die Düse 4 besitzt auf der Seite des ankommenden Materialstroms
eine Klappe 5, die in ihrer Höhe b verstellbar ist. auf der gegenüberliegenden Seite
ist eine weitere Klappe 6 vorgesehen, die um einen Punkt 6a schwenkbar ausgeführt
ist und somit ebenfalls in ihrer Höhe a verstellbar ist. Diese Klappe 6 kann frei
schwingend und/oder befestigbar ausgeführt sein.
[0016] Der durch die Düse 4 angesaugte Luftstrom strömt auf verschiedenen Wegen durch die
Vorrichtung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist jedoch so ausgelegt, daß der Hauptteil
des Luftstromes durch den Spalt 7 zwischen der ersten Fördereinrichtung 1 und der
weiteren Fördereinrichtung 3 zugeführt wird. Es ist jedoch offensichtlich, daß auch
gewisse Luftströme unmittelbar unter den Klappen 5 und 6 in die Düse 4 einströmen.
durch die Verstellbarkeit dieser Klappen 5 und 6 sollen diese Luftströme jedoch relativ
gering gehalten werden. Eine weitere Möglichkeit für die Luftströmung ist dadurch
gegeben, daß die Fördereinrichtungen 1 und 3 in an sich bekannter Weise luftdurchlässig
ausgeführt sind. Dies kann entweder dadurch geschehen, daß es sich um Schwingsiebe
handelt oder es werden im Fall von Förderrutschen Belüftungsschlitze vorgesehen, dadurch
wird erzwungen das ein gewisser Luftstrom auch durch den auf der Fördereinrichtung
1 befindlichen Schüttgutstrom hindurchtritt und diesen auflockert.
1. Verfahren zum Absaugen von Fremdkörpern aus einem Schüttgutstrom, bestehend aus folgenden
Schritten:
- Transport des Schüttgutstromes über eine erste Fördereinrichtung zu einer Absaugdüse,
- Abwerfen des Schüttgutstromes über eine Kante der ersten Fördereinrichtung,
- Absaugen der Fremdkörper über die Düse,
- Abtransport des Schüttgutstromes über eine weitere Fördereinrichtung.
2. Vorrichtung zum Absaugen von Fremdkörpern aus einem Schüttgutstrom mit einer ersten
Fördereinrichtung (1) zum Transport des Schüttgutstromes und einer im wesentlichen
oberhalb der ersten Fördereinrichtung (1) angeordneten Düse (4) zum Absaugen der Fremdkörper,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise als Förderband ausgebildete erste Fördereinrichtung (1) im Bereich
der Düse (4) eine Abwurfkante (2) aufweist und daß eine weitere Fördereinrichtung
(3) zum Transport des abgeworfenen Schüttgutstromes vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Fördereinrichtung als Förderband ausgebildet ist, das teilweise unter
die erste Fördereinrichtung ragt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (4) auf der Seite des ankommenden Schüttgutstromes eine in ihrer Höhe
veränderliche Klappe (5) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (4) auf der Seite des abtransportierten Schüttgutstromes eine schwenkbare
Klappe (6) aufweist.