[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein Skischuh weist eine Unterschale sowie einen vorderen Schaftteil oder Zungenteil
und einen hinteren Schaftteil oder Spoiler auf, welcher an der Unterschale oder an
dem vorderen Schaftteil schwenkbeweglich angelenkt ist. Die beiden Schaftteile umschliessen
den Unterschenkel des Skifahrers, und zwar bei modernen Skischuhen mit einer ständig
grösser gewordenen Schafthöhe. Dadurch hat sich die Problematik der Beinverletzungen,
die früher beim Sprunggelenk- oder dem Schienbeinbereich auftraten, in den Bereich
des Knies verlagert. Bei den Knieverletzungen handelt es sich in erster Linie um Rupturen
der Kreuz-Innenbänder oder -Aussenbänder. Die Folgen solcher Rupturen oder Bänderabrisse
können sehr schwerwiegend sein, mitunter sind die Schäden irreparabel, wobei eine
solche Schädigung oft auch Arthrose zur Folge hat. Daher werden bei der Entwicklung
moderner Skischuhe die Bemühungen insbesondere darauf gerichtet, Verletzungen der
genannten Art zu vermeiden, wie aus der EP-A 410 136 hervorgeht.
[0003] Zu einer starken Beanspruchung der Kreuzbänder des Knies kommt es vor allem bei einem
Rückwärtssturz oder wenn bei einem Sprung die Ski zuerst mit dem hinteren Ende auf
den Boden auftreffen, wodurch der Unterschenkel nach vorn beschleunigt wird, was zur
Verletzung oder zum Abriss der Kreuzbänder im Knie führen kann. Bei der von der Skibindung
gebildeten Verbindung zwischen Ski und Skischuh gibt es keinen Auslösemechanismus
derart, dass beispielsweise die Vorderbacken der Skibindung einer nach rückwärts gerichteten
Kraft auslösend nachgeben können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Skischuh der eingangs
genannnten Art so auszugestalten, dass insbesondere eine extreme Rücklage des Skifahrers,
die durch Fahrfehler oder auch durch das Auftreffen der Skis mit den hinteren Enden
nach dem Ueberspringen einer Geländekuppe herbeigeführt sein kann, nicht zu den gefürchteten
Verletzungen insbesondere der Kreuzbänder des Knies führt. Es soll mit anderen Worten
ermöglicht werden, dass der Unterschenkel des Skifahrers bei einem Rückwärtssturz
nach hinten ausweichen kann, wodurch die Beschleunigung des Unterschenkels nach vorn
in der Dorsalebene bei geöffnetem Kniegelenk abgebremst und gedämpft wird und wodurch
das Risiko einer Verletzung insbesondere der Kreuzbänder des Knies ganz wesentlich
reduziert ist.
[0005] Im weiteren Sinn besteht die Aufgabe der Erfindung auch darin, den Skischuh so auszubilden,
dass der Schaft des Schuhs sich im Zuge der gedämpft gefederten Bewegung eines Teils
desselben nach hinten auch noch öffnet, so dass die Umklammerung des Beins durch den
Schaft gelöst ist. Schliesslich gehört in diesem Fall zur Aufgabe der Erfindung auch
noch, den Skischuh mit zusätzlichen Mitteln auszustatten, die verhindern, dass bei
geöffnetem Skischuhschaft der Fuss ungewollt aus dem Schuh herausrutscht.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgaben weist der Skischuh der eingangs genannten Art erfindungsgemäss
die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1, auf.
[0007] Auf derselben erfinderischen Idee beruhende weitere Ausführungsformen bilden Gegenstand
der unabhängigen Ansprüche 8 und 12.
[0008] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0009] Verschiedene Ausführungsformen des Skischuhs werden nachfolgend anhand der vorwiegend
schematischen Zeichnungen rein beispielsweise näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Skischuh in Seitenansicht mit einem aus zwei Abschnitten bestehenden rückwärtigen
Schaftteil, dessen oberer Abschnitt gegen Federkraft nach hinten schwenkbar ist;
- Fig. 1a
- ein Detail aus Fig. 1, in grösserem Massstab, das Lösen der Verschlussmittel zeigend;
- Fig. 2
- einen Skischuh in Seitenansicht mit einem aus zwei Abschnitten bestehenden rückwärtigen
Schaftteil, der nach einer Anfangsschwenkbewegung des oberen Abschnitts ganz in die
Oeffnungsstellung aufschwenkt;
- Fig. 3
- den Skischuh gemäss Fig. 2 in schaubildlicher Darstellung;
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform des Skischuhs in Seitenansicht mit in Oeffnungsrichtung
verschwenkbarem, einteiligem rückwärtigen Schaftteil;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform eines Skischuhs in Seitenansicht, dessen rückwärtiger
Schaftteil nach selbsttätiger Entriegelung von Verschlussmitteln in die Offenstellung
verschwenkt;
- Fig. 6 und 7
- Ausschnittweise und in grösserem Massstab Einzelheiten aus Fig. 5, die Einrichtung
zum Lösen der Verschlussmittel zeigend;
- Fig. 8
- eine weitere Ausführungsform eines Skischuhs in Seitenansicht, dessen rückwärtiger
Schaftteil nach Lösen von auf dem Schuhrist angeordneten Verschlussmitteln nach hinten
schwenkbar ist;
- Fig. 8a
- ein Detail aus Fig. 8, in grösserem Massstab, die Auslöseeinrichtung für die Verschlussmittel
zeigend;
- Fig. 9 und 10
- eine weitere Ausführungsform eines Skischuhs in Seitenansicht und in verschiedenen
Bewegungszuständen des rückwärtigen Schaftteils, der aufgrund der Materialbiegung
im Bereich eines Biegestegs federt;
- Fig. 11
- eine schaubildliche Darstellung eines Skischuhs ähnlich Fig. 1, mit einer zusätzlichen
Druckplatte zum Festhalten des Fusses im Ristbereich;
- Fig. 12
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des Skischuhs mit einem Fusshaltesystem
im Achillessehnenbereich;
- Fig. 13
- eine schaubildliche Darstellung des Skischuhs gemäss Fig. 12;
- Fig. 14
- schematisch in Seitenansicht das Prinzip des Fusshaltesystems gemäss Fig. 12 und 13;
- Fig. 15
- eine Rückansicht des Skischuhs gemäss Fig. 14.
[0010] Der Skischuh gemäss Fig. 1 weist eine Unterschale 1 sowie einen vorderen Schaftteil
2 oder Front-Zungenteil und einen rückwärtigen Schaftteil 3 oder Spoiler auf, welcher
aus einem unteren Abschnitt 4 und einem oberen Abschnitt 5 besteht. Der untere Abschnitt
4 ist gemeinsam mit dem vorderen Schaftteil 2 auf einander gegenüberliegenden Seiten
an der Unterschale 1 mittels je einer Gelenkverbindung 6 schwenkbeweglich befestigt.
Der obere Abschnitt 5 des rückwärtigen Schaftteils 3 ist mittels Schwenkzapfen 7 am
unteren Abschnitt 4 schwenkbeweglich befestigt. Der obere Abschnitt 5 übergreift mit
seinem unteren Rand den oberen Rand des unteren Abschnitts 4, so dass der obere Abschnitt
5 den unteren Abschnitt 4 übergreifend nach hinten in die in gestrichelten Linien
dargestellte Stellung geschwenkt werden kann. Dieses Verschwenken in Oeffnungsrichtung
erfolgt gegen die Wirkung von auf gegenüberliegenden Seiten des Schuhs angeordneten
Schraubendruckfedern 8, die sich mit dem einen Federende am unteren Abschnitt 4 und
mit dem anderen Federende am oberen Abschnitt 5 abstützen. Durch dieses Feder- und
Dämpfungssystem kann bei einem eventuellen Rückwärtssturz des Skifahrers dessen Unterschenkel
den oberen Abschnitt gefedert und gedämpft nach hinten wegdrücken, wodurch die Beschleunigung
des Unterschenkels nach vorn in der Dorsalebene bei geöffnetem Kniegelenk abgebremst
und gedämpft wird. Mit dieser geteilten Ausgestaltung des rückwärtigen Schaftteils
3 ist die Chance, eine Verletzung der Kreuzbänder des Knies zu vermeiden, weitaus
grösser, als wenn ein starrer Schaft vorhanden wäre, weil durch das nachgebende Abfedern
der Oeffnungswinkel des Knies wieder kleiner wird und ausserdem ein Einsetzen der
unterstützenden Muskelreaktion möglich wird, welche ohne Dämpfungsfedersystem unterhalb
des 30tel Sekundenbereichs läge, d.h. nicht bewusst unterstützt werden könnte.
[0011] Ein am vorderen Schaftteil 2 auf beiden Seiten befestigter Kabelzug 9 führt zu einem
am rückwärtigen Schaftteil 3 hinten schwenkbar angeordenten Spannhebel 10. Mit Hilfe
der aus dem Spannkabel 9 und dem Spannhebel 10 bestehenden Verschlussmittel wird der
aus dem vordern Schaftteil 2 und dem rückwärtigen Schaftteil 3 bestehende Schaft des
Skischuhs geschlossen.
[0012] In weiterer Ausgestaltung können diese Verschlussmittel derart ausgebildet sein,
dass beim Verschwenken des oberen Abschnitts 5 des rückwärtigen Schaftteils 3 in die
Offenstellung nach hinten ein am unteren Rand dieses Abschnitts 5 angeordneter Sporn
11 in der Weise mit dem Spannhebel 10 zusammenwirkt, dass dieser Spannhebel aus seiner
gezeichneten Schliessstellung nach oben verschwenkt wird, so dass durch dieses Lösen
der Verschlussmittel der rückwärtige Schaftteil 3 nach hinten in eine Offenstellung
verschwenkbar ist.
[0013] Fig. 1a stellt ein Detail aus Fig. 1 im grösseren Massstab dar und zeigt ein Ausführungsbeispiel
für eine derartige Lösung. Der Spannhebel 10 ist mit seiner Schwenkachse 12 in einer
kleinen Exzenterwalze 13 gelagert, deren Lagerung 14 am unteren Schaftteil-Abschnitt
4 hinten angeordnet ist. Am Spannhebel 10 greift unten das Spannkabel 9 an, das in
der mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung des Spannhebels 10 gespannt ist.
Der Spannhebel befindet sich in einer Uebertotpunktlage, was sich aus der Richtung
des Spannkabels im Bereich des Spannhebels in bezug auf die Spannhebel-Schwenkachse
12 ergibt. Die Exzenterwalze 13 besitzt einen kleinen seitlichen Vorsprung 15, gegen
den der am unteren Rand des oberen Schaftteil-Abschnitts 5 angeordneter Sporn 11 anfährt,
wenn der obere Schaftteil-Abschnitt 5 nach hinten verschwenkt wird. Dadurch wird die
Exzenterwalze 13 gedreht und die Spannhebel-Schwenkachse 12 verändert dadurch ihre
Lage nach einwärts zum Schaft hin in die in Fig. 1a mit gestrichelten Linien dargestellte
Stellung, so dass die Totpunktlage des Spannhebels 10 instabil wird und dieser schlagartig
in die mit gestrichelten Linien dargestellte Stellung nach oben aufspringen kann.
Das Spannkabel 9 ist dann nicht mehr gespannt und der ganze rückwärtige Schaftteil
3 kann nach hinten in die Offenstellung aufschwenken.
[0014] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 ist der rückwärtige Schaftteil 3 ebenfalls
in einen unteren Abschnitt 4 und einen oberen Abschnitt 5 unterteilt. Der untere Abschnitt
4 ist mittels Gelenkzapfen 6 ebenfalls an der Unterschale 1 des Skischuhs schwenkbar
angelenkt. Der obere Abschnitt 5 des rückwärtigen Schaftteils 3 ist mittels einer
Schwenkachse 17, die bei dieser Ausführungsform sehr weit hinten liegt, mit dem unteren
Abschnitt 4 schwenkbeweglich verbunden.
[0015] Die Verschlussmittel werden wiederum von einem Spannkabel 18 gebildet, das mit seinen
beiden Enden am vorderen Schaftteil 2 befestigt ist und welches an der Rückseite des
unteren Schaftteilabschnitts 4 eine Kabelschlaufe 19 bildet, die mit einem Spannhebel
20 in fester Verbindung steht. Dieser Spannhebel 20 besitzt seine Hebelachse 21 an
einer Federhalterung 22.
[0016] An der Federhalterung 22 ist am oberen Ende eine Rastklinke 23 schwenkbar angelenkt.
Zwischen diesem oberen Ende der Federhalterung 22 und der Hebelschwenkachse 21 ist
eine Schraubendruckfeder 24 abgestützt, die gespannt ist, wenn der Spannhebel 20 in
der in Fig. 2 in ausgezogenen Linien dargestellten unteren Stellung sich befindet.
In dieser Stellung sind der vordere Schafthals 2 und der rückwärtige Schaftteil 3
durch das Spannkabel 18 gegeneinander gezogen, um den Unterschenkel fest zu umschliessen.
Die Rastklinke 23 an der Federhalterung 22 ist dabei über eine Rastachse 25 eingeklinkt,
welche an dem unteren Abschnitt 4 des rückwärtigen Schaftteils 3 fest angeordnet ist,
was in den Fig. 2 und 3 nicht näher dargestellt ist, damit die Figuren noch übersichtlich
sind.
[0017] Wenn nun bei einem Sturz des Skifahrers der obere Abschnitt 5 des rückwärtigen Schaftteils
federgedämpft nach hinten verschwenkt wird, gelangt die Rastklinke 23 aus der Eingriffsstellung
mit der Rastachse 25 heraus. Dadurch ist der obere Schaftteilabschnitt 5 frei, um
weiter nach hinten geschwenkt zu werden. Der Spannhebel 20 und die Federhalterung
22 befinden sich bei geschlossenem Schaft in der Stellung gemäss Fig. 2 in einer Uebertotpunktlage.
Durch die Schwenkbewegung der Federhalterung 22 nach hinten gelangt das aus Spannhebel
20 und Federhalterung 22 bestehende System aus der Uebertotpunktlage heraus. Dadurch
kann dann der ganze rückwärtige Schaftteil 3 nach hinten in die Offenstellung schwenken.
Das Spannkabel 18 lässt sich verschieden stark gespannt einstellen, weil die Spannkabelschlaufe
19 in verschiedener Stellung an dem Spannhebel 20 durch dessen Schraubverstellung
befestigt sein kann. Der Auslösedruckpunkt ist dadurch individuell verschieden einstellbar.
Bei dieser Ausführungsform wird der Unterschenkel des Skifahrers durch eine Zweistufen-Oeffnungsbewegung
weich nach rückwärts abgebremst.
[0018] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 4 ist der rückwärtige Schaftteil 3 nicht unterteilt.
Bei dieser Ausführungsform ist auf beiden Seiten des rückwärtigen Schaftteils 3 in
je einem Federgehäuse 29 eine vorzugsweise vorgespannte Druckfeder 30 angeordnet,
die sich in Richtung nach vorn, schräg nach unten erstreckt. Die Vorspannung der Feder
kann durch eine koaxiale Schraube 31 individuell verändert werden. Mit der Schraube
31 ist ein Kabelzug 32 verbunden, welcher um eine Umlenkung 33 am vorderen Schaftteil
2 geführt ist, welche gleichzeitig den Gelenkpunkt für den vorderen Schaftteil 2 bildet.
Das Spannkabel 32 ist ferner um eine den rückwärtigen Schaftteil 3 mit der Unterschale
1 verbindende und bei dieser Ausführungsform am hinteren Rand der Unterschale angeordnete
Schwenkachse 34 herumgeführt und mit dem Ende an einem Spannhebel 35 befestigt, der
sich am rückwärtigen Schaftteil 3 hinten befindet. In der in Fig. 4 dargestellten
Stellung des Spannhebels 35 befinden sich der vordere Schaftteil 2 und der rückwärtige
Schaftteil 3 in der in ausgezogenen Linien dargestellten geschlossenen Stellung. Die
in gestrichelten Linien dargestellte Stellung in Fig. 4 nimmt der rückwärtige Schaftteil
3 ein, wenn durch eine schlagartige Stosswirkung auf den rückwärtigen Schaftteil die
Federn 30 zusammengedrückt werden. Diese können je nach Kraftrichtung parallel oder
auch asymmetrisch zusammengedrückt werden. Bei dieser Ausführungsform ist auch von
Vorteil, dass die Schwenkachse 34 des rückwärtigen Schaftteils 3 sich ganz am hinteren
Rand befindet, wodurch sich eine gleichmässige Druckverteilung entlang des Achillessehnen-
und Wadenbereiches ergibt, wenn die Rückwärtsbewegung des Schaftteils 3 eintritt.
Die Führung des Spannkabels 32 ist so gewählt, dass eine Dorsal-Bewegung des Beines
keine Kabellängenänderung bzw. Aenderung der Umfangsspannung bewirkt.
[0019] Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 5, 6 und 7 ist am rückwärtigen Schaftteil
3, rückseitig in der Mitte eine Spanneinrichtung 40 angeordnet, deren wesentliche
Teile schematisch in Fig. 6 gezeigt sind. In einem Gehäuse 41 ist eine Welle 42 mit
einem Längsschlitz 43 gelagert und durch den Längsschlitz verläuft ein spannbares
Band 44, von welchem das eine Ende 45 auf der einen Seite und das nicht dargestellte
andere Ende auf der gegenüberliegenden Seite am vorderen Schaftteil 2 des Skischuhs
befestigt ist, und zwar ist das eine Ende 45 lösbar befestigt, während das gegenüberliegende
Bandende fest angeordnet ist. Durch die Hin- und Herbewegung eines Spannhebels 46,
der über eine Freilaufkupplung 47 mit einer Antriebswelle 48 verbunden ist, wird über
eine Schaltkupplung 49 die Antriebswelle 48 mit der Welle 42 verbunden, durch die
das spannbare Band 44 hindurchgeführt ist. Durch wiederholtes Betätigen des Spannhebels
46 wird das spannbare Band aufgewickelt und der rückwärtige Schaftteil 3 nach vorne
gegen den vorderen Schaftteil herangezogen, so dass die beiden Schaftteile den Unterschenkel
des Skifahrers fest umspannen. Gegen die Wirkung einer Druckfeder 50 kann das Gehäuse
41 längsverschoben werden, so dass die Kupplung 49 ausgekuppelt wird, welcher Zustand
in Fig. 7 dargestellt ist. Dadurch kann sich das zuvor aufgewickelte spannbare Band
44 abwickeln und der rückwärtige Schaftteil 3 des Skischuhs ist frei, um nach hinten
zu verschwenken.
[0020] Um diesen Vorgang durch die Längsverschiebung des Gehäuses 41 der Spanneinrichtung
40 auszulösen, besitzt diese Ausführungsform einen selbsttätigen Auslösemechanismus
51, der am vorderen Schaftteil 2 auf der einen Seite angeordnet ist. Die Längsverschiebung
des Gehäuses 41 der Spanneinrichtung 40 geschieht durch einen Bowdenzug 52, dessen
eines Ende an dem Gehäuse 41 befestigt ist und dessen anderes Ende an einem Kipphebel
53 des Auslösemechanismus 51 befestigt ist. Die Funktion dieses Auslösemechanismus
51 geht aus den Fig. 6 und 7 hervor. Der Kipphebel 53 ist um eine Achse 54 schwenkbar,
die in einem Gehäuseteil 55 gelagert ist. Eine in diesem Gehäuseteil abgestützte Torsionsschraubenfeder
56 ist bestrebt, den Kipphebel 53 vom Skischuh weg in eine Offenstellung gemäss Fig.
7 zu verschwenken, wodurch der Bowdenzug 52 zwecks Verschiebebewegung des Gehäuses
41 der Spanneinrichtung 40 betätigt wird. Diese Schwenkbewegung des Kipphebels 53
ist jedoch durch einen in dem Gehäuseteil 55 geführten Haltebolzen 57 blockiert. Der
Haltebolzen 57 lässt sich gegen die Wirkung einer Feder 58 aus der Blockierstellung
heraus nach rechts drücken. Dies erfolgt durch einen in dem Gehäuseteil 55 geführten
Stift 59, welcher über ein starres Verbindungsglied 60 mit einer parallel zum Stift
59 angeordneten Stange 61 verbunden ist. Das andere Ende dieser Stange 61 ist mit
dem Ende 45 des spannbaren Bands 44 verbunden. An einem Flansch 62 dieser Stange 61
stützt sich das eine Ende einer Schraubendruckfeder 63 ab, dessen anderes Ende an
dem Gehäuseteil 55 abgestützt ist. Diese Feder bildet ein Dämpfungsglied für die anfängliche
Bewegung des rückwärtigen Schaftteils 3 in Oeffnungsrichtung nach hinten, beispielsweise
bei einem Sturz des Skifahrers. Die Feder 63 wird dabei über einen gewissen Bereich
gemäss Fig. 7 zusammengedrückt, bis der blockierende Haltebolzen 57 den Kipphebel
53 freigegeben hat, so dass der Bowdenzug 52 betätigt wird und der rückwärtige Schaftteil
3 nach hinten aufschwenkt und damit dem Unterschenkel des Skifahrers die Möglichkeit
gibt, sich nach hinten zu bewegen.
[0021] In Fig. 5 ist ferner dargestellt, dass bei dieser Ausführungsform am unteren Ende
des rückwärtigen Schaftteils 3 an einem Befestigunspunkt 65 ein Band 66 befestigt
ist, das über eine Umlenkrolle 67 an der Unterschale 1 geführt ist und für die Anhebung
des Fussbetts 68 dient, wenn der rückwärtige Schaftteil 3 nach hinten in die mit gestrichelten
Linien dargestellte Stellung verschwenkt wird. Durch die Anhebung des Fussbetts wird
die nach rückwärts gerichtete Bewegung des Unterschuhs unterstützt.
[0022] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 8 weisen die Verschlussmittel zwei mit den einen
Enden auf gegenüberliegenden Seiten am rückwärtigen Schaftteil 3 befestigte Spannkabel
70 auf, welche nach vorne und durch den vorderen Schaftteil 2 nach unten um Umlenkpunkte
71 geführt sind, die gleichzeitig die Gelenkpunkte für den vorderen Schaftteil 2 bilden
und welche dann wieder auf der Oberseite des vorderen Schaftteils 2 im Ristbereich
zusammengeführt sind und durch einen mittels Drehung zu betätigenden Spannverschluss
72 gespannt werden. Dieser Spannverschluss 72 ist in Längsrichtung des Skischuhs gegen
die Wirkung eines Federelements 73 verschiebbar gehalten. Dieses Federelement wirkt
einer auf den rückwärtigen Schaftteil 3 ausgeübten Stosskraft, beispielsweise bei
einem Rückwärtssturz des Skifahrers, gedämpft entgegen. Nach Zurücklegen eines bestimmten
Federwegs, dessen Grösse eingestellt werden kann, gibt der Spannverschluss 72 die
Spannkabel 70 gänzlich frei, so dass der rückwärtige Schaftteil 3, der bei dieser
Ausführungsform ganz hinten mittels einer Schwenkachse 74 angelenkt ist, in eine in
gestrichelten Linien dargestellte Offenstellung nach hinten schwenken kann.
[0023] Wie eine solche Ausführungsform gemäss Fig. 8 im einzelnen ausgeführt sein kann,
zeigt die schematische Darstellung in Fig. 8a in einem grösseren Massstab und ausschnittweise.
Auf der unteren Skischuhschale ist im Ristbereich ein Chassis 75 fest angeordnet.
In diesem ist ein Drehtrommelgehäuse 76 längsbeweglich und gegen die Wirkung der zwischen
diesem Drehtrommelgehäuse und dem Chassis abgestützten Druckfeder 73 geführt. Das
Drehtrommelgehäuse 76 enthält eine in der Zeichnung nicht dargestellte drehbar gelagerte
Drehtrommel, auf welcher die beiden Enden der Spannkabel 70, die an der Innenseite
und der Aussenseite des Schuhs verlaufen, aufgewickelt werden, wenn der mit der Drehtrommel
verbundene Drehknopf 77 von Hand gedreht wird. In der Zeichnung ist das eine in das
Drehtrommelgehäuse 76 eintretende Spannkabelende sichtbar. Der Drehknopf 77 besitzt
am unterseitigen Umfangsrand eine Rastverzahnung 77a. Diese wirkt mit einer Rastklinke
78 zusammen, die am Drehtrommelgehäuse 76 schwenkbar gelagert ist und sich mit letzterem
mitbewegt, wenn an den Spannkabeln 70 eine Zugkraft in der Zeichnung nach rechts wirksam
ist, wodurch das Drehtrommelgehäuse 76 gegen die Wirkung der Druckfeder 73 und dabei
auch die Rastklinke 78 nach rechts bewegt wird. Das rechte Hebelende der Rastklinke
78 fährt dann gegen die an einem Anschlag 79 ausgebildete Auflaufschräge an, so dass
durch Verschwenkung der Rastklinke 78 der Rasteingriff am Drehknopf 77 aufgehoben
wird. Der beim Spannen der Spannkabel 70 im Gegenuhrzeigersinn gedrehte Drehknopf
77 zum Aufwickeln der beiden Spannkabelenden auf der Drehtrommel ist dann nicht mehr
festgehalten, so dass bei der dann möglichen entgegengesetzten Drehung die Spannkabel
freikommen und der Skischuh durch Rückwärtsschwenken des rückwärtigen Schaftteils
3 geöffnet wird. Der Anschlag 79 ist am Chassis 75 mittels einer Spindel 79a befestigt,
so dass durch ein Stellrad 79b die Stellung des Anschlags in Längsrichtung verändert
werden kann, um den Federweg bis zur Auslösung je nach Bedarf einstellen zu können.
[0024] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 9 und 10 kann der rückwärtige Schaftteil 3 ebenfalls
federgedämpft nach rückwärts ausweichen, aber es sind keine Federn beteiligt, sondern
diese Funktion übernimmt ein federelastisch sich verbiegender Abschnitt des rückwärtigen
Schaftteils. Dieser rückwärtige Schaftteil 3 weist im unteren Bereich, unterhalb seiner
auf gegenüberliegenden Seiten angeordneten Schwenkgelenke 80 einen von der einen Schuhseite
zur gegenüberliegenden Schuhseite durchgehenden und nach hinten schräg ansteigend
verlaufenden Schlitz 81 auf. Das untere Schlitzende 82 befindet sich im Abstand vom
unteren Rand des rückwärtigen Schaftteils 3, und im Bereich dieses Schlitzendes ist
der rückwärtige Schaftteil 3 mittels einer lösbaren Arretiereinrichtung 83 an der
Unterschale 1 festgehalten. Eine zwischen dem Gelenkzapfen 80 und dieser Arretiereinrichtung
83 sich erstreckende Randzone 84 des Schaftteils 3 bildet einen Biegesteg, der sich
verbiegt und eine mit der gestrichelten Linie 85 angedeutete Stellung einnimmt, wenn
der rückwärtige Schaftteil 3 durch den Skifahrer nach hinten gedrückt wird, wobei
sich der Schlitz 81 verengt. Diese Verengung des Schlitzes 81 kann durch einen in
dem Schlitz 81 längsbeweglichen Stellschieber 86 mehr oder weniger stark begrenzt
werden. Dieser Stellschieber dient somit zur Härteeinstellung der Rücklagedämpfung.
Dabei wird die grösste Härte durch den am weitesten hinten stehenden Stellschieber
erreicht.
[0025] Der Biegesteg 84 kann sich aber auch zur entgegengesetzten Seite nach unten hindurchbiegen,
wenn eine nach vorn gerichtete Kraft wirksam ist, so dass auch bei einer entsprechenden
Stellung des Stellschiebers 86 im vorderen Schlitzbereich eine Härteeinstellung der
Vorlagedämpfung durchführbar ist.
[0026] Um den Skischuh öffnen zu können, bzw. den rückwärtigen Schaftteil nach hinten zu
verschwenken, muss die Arretiereinrichtung 83 gelöst werden. Die aus einer blockierten
Stellung durch Drehung lösbare Arretiereinrichtung ist zu diesem Zweck über ein Zugmittel
wie beispielsweise ein Kabel 88 mit einem an der Rückseite des Schaftteils 3 unten
drehbar angeordneten Exzenter-Rastzapfen 89 verbunden. Dieser ist von Hand oder mittels
des Skistocks zu betätigen, so dass der rückwärtige Schaftteil 3 dann bis zum Aufsetzen
seines unteren Rands auf eine an der Unterschale 1 ausgebildete Kante 90 geschwenkt
werden kann. Diese Stellung ist in Fig. 10 dargestellt. Auch bei dieser Ausführungsform
weisen die Verschlussmittel ein am vorderen Schaftteil 2 auf beiden Seiten befestigtes
Spannkabel 91 und einen am rückwärtigen Schaftteil 3 hinten schwenkbar angeordneten
Spannhebel 92 auf, durch dessen Verschwenken in die Offenstellung der Schaft dieses
sog. Mitteneinstieg-Skischuhs weit geöffnet werden kann, da der vordere Schaftteil
2 mittels eines Scharniers 93 an der Unterschale 1 befestigt ist.
[0027] Der Skischuh gemäss Fig. 11 entspricht der Ausführungsform gemäss Fig. 1 mit einem
aus einem unteren Abschnitt 4 und einem oberen Abschnitt 5 bestehenden rückwärtigen
Schaftteil 3. Zusätzlich weist dieser Skischuh im Innern noch eine gegen den Rist
anzudrücken bestimmte, sattelartige Druckplatte 100 auf, die auf beiden Seiten mittels
je eines Bowdenzugs 101 mit einem am rückwärtigen Schaftteil 3 hinten angeordneten
Spannmechanismus 102 zum Spannen der Bowdenzüge verbunden ist. Die Aussenhüllenenden
103 der Bowdenzüge 101 sind an der Unterschale 1 des Skischuhs fest angeordnet. Die
Druckplatte 100 hat die Funktion, das ungewollte Herausrutschen des Fusses aus dem
Skischuh zu verhindern, wenn der rückwärtige Schaftteil 3 beispielsweise bei einem
Rückwärtssturz des Skifahrers ganz in die Offenstellung geschwenkt ist. Dann verschwenkt
auch der am rückwärtigen Schaftteil hinten angeordnete Spannmechanismus 102. In diesem
Fall besitzen die Bowdenzüge den Vorteil gegenüber einem einfachen Spannkabel, dass
sich die Länge des Bowdenzugs bei der Aufschwenkbewegung nicht verändert, sondern
aufgrund der fest angeordneten Aussenhüllenenden 103 der Bowdenzüge die Druckplatte
100 auch in der nach hinten geschwenkten Offenstellung ihre unveränderte Festhaltepositlon
beibehält.
[0028] Bei dem Skischuh gemäss den Fig. 12 bis 15 handelt es sich ebenfalls um eine Ausführungsform,
bei der ein rückwärtiger Schaftteil 3 beispielsweise bei einem Rückwärtssturz des
Skifahrers in eine Offenstellung nach hinten schwenkt, wenn die Verschlussmittel gegen
die Wirkung einer Federkraft und abhängig von deren Einstellung öffnen. In Fig. 12
sind Verschlussmittel dargestellt, die bereits bei der Ausführungsform gemäss Fig.
8 beschrieben wurden. Zwei am rückwärtigen Schaftteil 3 beidseits befestigte Spannkabel
70 sind bis zum Rist zu einem auf dem vorderen Schaftteil 2 in der Mitte angeordneten
und durch Drehung betätigbaren Spannverschluss 72 geführt. Es können aber ebenso auch
Verschlussmittel gemäss einer der anderen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
bei diesem Skischuh zur Anwendung gelangen. Zusätzlich ist bei diesem Skischuh jedoch
ein gegen den Achillessehnenbereich anzudrücken bestimmter, sattelartig ausgebildeter
Druckverteiler 110 im Bereich des rückwärtigen Schaftteils 3, d.h. zwischen diesem
und einem Innenschuh 111 angeordnet. Wie aus Fig. 13 und 15 deutlich hervorgeht, liegt
gegen die Aussenseite dieses sattelartigen Druckverteilers 110 ein über Kreuz geführtes
Spannkabelpaar 112 an. Die einen Enden dieser Spannkabel sind oben am rückwärtigen
Schaftteil 3 in jeweils ein Federelement 113 aufweisenden Verstelleinrichtungen 114
für die Längenverstellung befestigt. Die unteren Enden der Spannkabel 112 sind bei
der Ausführungsform gemäss Fig. 12 über unten an dem rückwärtigen Schaftteil angeordnete
Umlenkrollen 115 geführt und dann an der bei dieser Ausführungsform ganz hinten angeordneten
Schwenkachse 116 für den rückwärtigen Schaftteil 3 befestigt. Diese Enden können aber
abweichend von dieser Ausführungsform auch gemäss Fig. 13 zunächst über an der Unterschale
1 fest angeordnete Umlenkführungen 117 und dann an dem rückwärtigen Schaftteil 3 befestigt
sein. Die Spannkabel 112 können statt kreuzweise auch nebeneinander verlaufend angeordnet
sein. Die Anordnung und Wirkungsweise der Spannkabel 112 ist derart, dass die von
dem sattelartigen Druckverteiler 110 auf den Achillessehnenbereich ausgeübte Druckkraft
beim Verschwenken des rückwärtigen Schaftteils 3 nach vorn zunimmt und beim Verschwenken
nach hinten abnimmt. In der Fahrstellung ist der Fuss daher optimal gehalten. Es handelt
sich bei diesem Ausführungsbeispiel um einen sog. Rückwärtseinstieg-Skischuh, in den
man mit dem Fuss über den rückwärtigen Schaftteil hineingleiten muss. Wenn ein solcher
Skischuh auch in der Fahrstellung den Fuss optimal festhalten soll, müsste er im rückwärtigen
Schaftteil entsprechend tailliert ausgebildet sein, was es aber wiederum schwierig
macht, mit dem Fuss über einen tailliert verengten Bereich hineinzugleiten. Dieses
Problem ist durch die hier beschriebene Ausführungsform gelöst. In Fig. 14 ist der
Skischuh in Fahrstellung und in nach hinten geöffneter Stellung und gleichzeitig der
Unterschenkel in strichpunktierten Linien in den beiden Stellungen dargestellt. Aus
der Figur wird deutlich, dass der sattelartige Druckverteiler 110 in der Fahrstellung
gegen den Achillessehnenbereich angedrückt ist und bei geöffneter Stellung ganz hinten
liegt, um mit dem Fuss ungehindert ein- und aussteigen zu können.
[0029] Die Darstellungen in Fig. 12 und in Fig. 13 unterscheiden sich auch noch darin, dass
der rückwärtige Schaftteil 3 nicht nur wie in Fig. 12 ganz hinten angelenkt sein muss,
sondern gemäss Fig. 13 auch weiter vorn mittels Schwenkzapfen 118 auf gegenüberliegenden
Seiten an der Unterschale 1 schwenkbar angelenkt sein kann.
1. Skischuh mit einer Unterschale und einem mehrteiligen Schaft, der einen vorderen Schaftteil
und einen an der Unterschale oder dem vorderen Schaftteil schwenkbeweglich angelenkten
und mit einem derselben zum Schliessen des Schafts durch Verschlussmittel verbindbaren
rückwärtigen Schaftteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der rückwärtige Schaftteil
(3) mindestens mit einem oberen Abschnitt (5) gegen die Wirkung einer federnden Rückstellkraft
(8, 24, 30, 63, 73) gedämpft in Oeffnungsrichtung schwenkbar und durch weg- oder kraftabhängig
bewirktes Lösen der den rückwärtigen Schaftteil (3) mit der Unterschale (1) oder dem
vorderen Schaftteil (2) verbindenden Verschlussmittel (9, 10; 18 - 26; 32 - 35; 40
- 63; 70 - 72) in eine Offenstellung nach hinten schwenkbar ist (Fig. 1 - 8, 11 -
15).
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der rückwärtige Schaftteil
(3) einen unteren, an der Unterschale (1) schwenkbeweglich angelenkten Abschnitt (4)
und einen am letzteren mittels einer quer zur Skischuh-Längsachse sich erstreckenden
Achse (7) angelenkten oberen Abschnitt (5) aufweist, der separat vom unteren Abschnitt
gegen eine federelastische Rückstellkraft in Oeffnungsrichtung nach hinten schwenkbar
ist (Fig. 1 - 3, 11).
3. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten des Schafts
je ein Druckfederelement (8) für eine federelastische Rückstellkraft zwischen dem
unteren Abschnitt (4) und dem diesen übergreifend ausgebildeten oberen Abschnitt (5)
des rückwärtigen Schaftteils (3) abgestützt ist und dass die Verschlussmittel ein
am vorderen Schaftteil (2) beidseits befestigtes Spannkabel (9) und einen mit diesem
verbundenen und am unteren Schaftteilabschnitt (4) rückseitig in der Mitte schwenkbar
befestigten Spannhebel (10) aufweisen (Fig. 1).
4. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (10) durch ein
am unteren Rand des oberen Schaftteil-Abschnitts (5) vorstehend ausgebildetes Auslöseorgan
(11), bei dessen Rückwärts-Schwenkbewegung gegen die Kraft der Druckfederelemente
(8) betätigbar ist, um durch Verschwenken des Spannhebels (10) aus seiner Uebertotpunktlage
das Spannkabel (9) zu entspannen, zwecks Freigabe des rückwärtigen Schaftteils (3)
zum Verschwenken in die Offenstellung (Fig. 1).
5. Skischuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (10) mit seiner
Schwenkachse (12) in einem an dem unteren Schaftteil-Abschnitt (4) des rückwärtigen
Schaftteils (3) hinten in einer Lagerung (14) drehbar angeordneten Exzenter (13) gelagert
ist und das Auslöseorgan in Form eines am unteren Rand des oberen Schaftteil-Abschnitts
(5) vorstehend ausgebildeten Sporns (11) bei der Rückwärts-Schwenkbewegung des oberen
Schaftteil-Abschnitts den Exzenter (13) derart in seiner Lagerung (14) verdreht, dass
durch die Bewegung der Spannhebel-Schwenkachse (12) der Spannhebel (10) aus seiner
durch die Richtung des am Spannhebel unten angreifenden Spannkabels (9) definierten
Uebertotpunktlage bewegt wird und in die Offenstellung verschwenkt (Fig. 1a).
6. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichent, dass die Verschlussmittel ein am
vorderen Schaftteil (2) beidseits befestigtes Spannkabel (18), das an der Rückseite
des unteren Schaftteilabschnitts (4) eine Kabelschlaufe (19) bildet, und einen mit
der Kabelschlaufe (19) verbundenen zum Spannen des Spannkabels dienenden und an einer
am oberen Schaftteilabschnitt (5) rückseitig angeordneten Federhalterung (22) schwenkbar
angelenkten Spannhebel (20) aufweisen, der zum Spannen des Spannkabels (18) gegen
die Wirkung einer in der Federhalterung (22) abgestützten Feder (24) in einer Vertikalebene
an der Skischuhrückseite verschwenkbar ist (Fig. 2, 3).
7. Skischuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Federhalterung (22)
eine Rastklinke (23) schwenkbar angelenkt ist, die in der Schliessstellung der Verschlussmittel
über eine am unteren Schaftteil-Abschnitt (4) fest angeordnete Rastachse (25) eingeklinkt
ist, und dass das Federgehäuse mit der Rastklinke (23) gegen den oberen Schaftteil-Abschnitt
(5) anliegt und bei dessen bei einem Sturz des Skifahrers zuerst erfolgenden Schwenkbewegung
nach hinten die Rastklinke aus der Eingriffstellung mit der Rastachse (25) wegdrückbar
ist, wodurch der obere Schaftteil-Abschnitt (5) zum weiteren Rückwärts-Schwenken frei
ist und ferner die Uebertotpunktlage des das Spannkabel (18) gespannt haltenden Spannhebels
(20) durch die Schwenkbewegung des mit dem Spannhebel verbundenen Federgehäuses (22)
aufgehoben ist und der untere Schaftteil-Abschnitt (4) in die Offenstellung nach hinten
schwenkt (Fig. 2, 3).
8. Skischuh mit einer Unterschale und einem mehrteiligen Schaft, der einen vorderen Schaftteil
und einen an der Unterschale oder dem vorderen Schaftteil schwenkbeweglich angelenkten
und mit einem derselben zum Schliessen des Schafts durch Verschlussmittel verbindbaren
rückwärtigen Schaftteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seiten des
rückwärtigen Schaftteils (3) je eine vorzugsweise vorgespannte Druckfeder (30) abgestützt
ist, die jeweils mittels eines Spannkabels (32), das über eine am vorderen Schaftteil
(2) fest angeordnete Umlenkung (33) und um die den rückwärtigen Schaftteil (3) mit
der Unterschale (1) verbindende und am hinteren Rand der Unterschale angeordnete Drehachse
(34) geführt ist, mit einem an der Rückseite des rückwärtigen Schaftteils (3) angeordneten
Spannhebel (35) in kraftschlüssiger Verbindung steht, welcher in der Schliessstellung
sich in einer Uebertotpunktlage befindet (Fig. 4).
9. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der rückwärtige Schaftteil
(3) des zweiteiligen Schafts durch ein mittels einer an der Schaftteil-Aussenseite
hinten angeordneten Spanneinrichtung (40) durch Auf- und Abwickeln verkürzbares und
verlängerbares spannbares Band (44) mit einem am vorderen Schaftteil (2) angeordneten
Lösemechanismus (51) verbunden ist, in welchem das Ende (45) des in der Fahrstellung
des Skischuhs mittels der Spanneinrichtung (40) gespannten Bands (44) durch die in
Schliessrichtung wirkende Kraft einer Feder (63) gehalten ist und durch welchen Lösemechanismus
(51) nach Zurücklegen eines Federwegs durch die Entriegelung eines federbelasteten
Kipphebels (53) des Lösemechanismus (51) ein den Kipphebel mit der Spanneinrichtung
(40) am Schaftteil (3) verbindender Kabel-Bowdenzug (52) betätigbar ist, um eine in
der Spanneinrichtung vorhandene und das aufgewickelte Band gespannt haltende Kupplung
(49) zwecks Freigabe des rückwärtigen Schaftteils (3) und Verschwenken desselben in
die Offenstellung zu lösen (Fig. 5 - 7).
10. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussmittel am rückwärtigen
Schaftteil (3) befestigte und an beiden Schaftseiten über Umlenkungen (71) geführte
Spannkabel (70) und einen mit den Spannkabeln verbundenen, auf dem Rist des Skischuhs
angeordneten und durch Drehung betätigbaren Spannverschluss (72) aufweisen, welche
in Längsrichtung des Skischuhs gegen die Kraft eines Federelements (73) verschieblich
gehalten ist, welches einer gegen den Schaftteil wirkenden Stosskraft gedämpft entgegenwirkt
und in der Federkraft einstellbar ist und welches mit dem drehbaren Spannverschluss
(72) derart in Verbindung steht, dass nach Zurücklegen eines einstellbaren Federwegs
der Spannverschluss die Spannkabel freigibt, um den rückwärtigen Schaftteil (3) in
die Offenstellung schwenken zu lassen (Fig. 8).
11. Skischuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in einem auf der Skischuhschale
angeordneten Chassis (75) ein eine drehbar gelagerte Drehtrommel zum Auf- und Abwickeln
der Spannkabel (70) enthaltendes Drehtrommelgehäuse (76) gegen die Wirkung einer zwischen
Drehtrommelgehäuse und Chassis abgestützten Druckfeder (73) längsverschieblich angeordnet
ist und ein zum Drehen der Drehtrommel dienender Drehknopf (77) am unterseitigen Umfangsrand
eine Rastverzahnung (77a) zum Zusammenwirken mit einer die Drehung des Drehknopfs
(77) und der Spannkabel-Drehtrommel in einer Drehrichtung sperrenden, auf dem Drehtrommelgehäuse
(76) schwenkbar gelagerten Rastklinke (78) aufweist, welche nach Zurücklegen eines
bestimmten Federwegs der einer gegen den rückwärtigen Schaftteil (3) wirkenden Stosskraft
gedämpft entgegenwirkenden Feder (73) gegen einen mit einer Auflaufschräge versehenen,
am Chassis (75) angeordneten Anschlag (79) anfährt, um durch die dadurch ausgelöste
Verschwenkung der Rastklinke die durch Rastung arretierte Drehtrommel frei zu geben,
zwecks Abwickeln der Spannkabel (70) von der Drehtrommel und Verschwenken des rückwärtigen
Schaftteils (3) in die Offenstellung (Fig. 8a).
12. Skischuh mit einer Unterschale, einem vorderen Schaftteil und einem an der Unterschale
angelenkten rückwärtigen Schaftteil, der mit dem vorderen Schaftteil durch Verschlussmittel
verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der rückwärtige Schaftteil (3) im unteren
Bereich einen von der einen Seite zur gegenüberliegenden Seite durchgehenden, nach
hinten schräg ansteigend verlaufenden und auf beiden Seiten im Abstand vom unteren
Schaftteilrand endenden Schlitz (81) aufweist, dass der Schaftteil (3) oberhalb von
dem Schlitz mittels Schwenkzapfen (80) mit der Unterschale (1) auf beiden Seiten verbunden
und im Bereich des tiefer und weiter vorn liegenden Schlitzendes (82) auf beiden Seiten
mittels einer lösbaren Arretiereinrichtung (83) an der Unterschale (1) festgehalten
ist und dass auf beiden Seiten je eine zwischen dem Schwenkzapfen (80) und der Arretiereinrichtung
(83) schlitzparallel sich erstreckende Randzone (84) des Schaftteils einen Biegesteg
bildet, welcher sich unter der Wirkung einer auf den Schaftteil nach hinten einwirkenden
Stosskraft ausbiegt und als Federungsglied die Schaftteilbewegung in Oeffnungsrichtung
dämpft (Fig. 9, 10).
13. Skischuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schlitz (81) des rückwärtigen
Schaftteils (3) auf beiden Seiten je ein längsbeweglicher Stellschieber (86) angeordnet
ist, der je nach seiner Stellung im Schlitz (81) die mit der Biegung des Biegestegs
(84) einhergehende Verengung des Schlitzes mehr oder weniger stark begrenzt und für
die Härteeinstellung der Rücklagedämpfung dient, bzw. auch für die Härteeinstellung
der Vorlagedämpfung bei Vorlage des Schafts nach vorn und entsprechend entgegengesetzt
gerichteter Biegung des Biegestegs (84) dient (Fig. 9, 10).
14. Skischuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Feststellen des rückwärtigen
Schaftteils (3) in Fahrstellung dienende Arretiereinrichtung (83) über Zugmittel mit
einem an der Rückseite des Schaftteils unten drehbar angeordneten Exzenter-Rastzapfen
(89) verbunden ist, durch dessen Betätigung die Arretiereinrichtung (83) entriegelbar
ist, um den Schaftteil weiter in Oeffnungsrichtung zu verschwenken (Fig. 9, 10).
15. Skischuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er innen
eine gegen den Rist anzudrücken bestimmte, sattelartige Druckplatte (100) aufweist,
die auf beiden Seiten mittels je eines Bowdenzugs (101) mit einem am rückwärtigen
Schaftteil (3) hinten angeordneten Spannmechanismus (102) zum Spannen der Bowdenzüge
verbunden ist, und dass die Aussenhüllenenden (103) jedes der beiden Bowdenzüge an
der Unterschale (1) des Skischuhs fest angeordnet sind, wodurch die Druckplatte (100)
auch bei in die Offenstellung nach hinten aufgeschwenktem rückwärtigen Schaftteil
in unveränderter Festhalteposition verbleibt (Fig. 11).
16. Skischuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einwärts
und getrennt vom an der Skischuh-Unterschale (1) oder an dem vorderen Schaftteil (2)
schwenkbar angelenkten rückwärtigen Schaftteil (3) ein gegen den Achillessehenbereich
anzudrücken bestimmter, sattelartig ausgebildeter Druckverteiler (110) angeordnet
ist, der durch ein gegen seine Aussenseite anliegendes, nebeneinander liegendes oder
sich kreuzendes Spannkabelpaar (112) bei geschlossenem Schaft nach vorn gedrückt ist,
von welchen Spannkabeln die einen Enden jeweils an einem Federelement (113) mit Verstelleinrichtung
(114) für die Spannkabel-Längenänderung am rückwärtigen Schaftteil (3) oben befestigt
sind und die anderen Enden nach Umlenkung der Spannkabel im Bereich der Unterschale
(1) am rückwärtigen Schaftteil (3) unten oder an der Schwenkachse (116) des Schaftteils
(3) befestigt sind, wobei die durch die Spannkabel (112) bewirkte Andrückkraft und
Fussfesthaltewirkung bei nach vorn geschwenktem rückwärtigen Schaftteil (3) am grössten
ist und ein nach hinten Ausweichen des Schaftteils möglich ist (Fig. 12 - 15).