[0001] Die Erfindung ist auf eine Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation
gerichtet, gebildet aus einem Trenngefäß mit einem Austrag für die Flotationsabgänge
und mit einer schaumaufnehmenden Überlaufrinne mit zugeordnetem Austrag und mit einer
außerhalb des Trenngefässes angeordneten, über eine Rohrleitung mit dem Trenngefäß
verbundenen Begasungseinrichtung für die zu flotierende Trübe.
[0002] Bei der pneumatischen Flotation werden von der Begasungseinrichtung Gasblasen erzeugt,
die sich unter bestimmten Bedingungen an die auszubringenden Feststoffe anlagern.
Es entstehen so Gasblasen-Feststoff-Komplexe in der Trübe, die im Trenngefäß als Schaum
ausgetragen werden. Durch entsprechende Gestaltung des Trenngefässes, zur Vermeidung
unerwünschter Turbulenzen, und durch die Anzahl und Größe der Gasblasen durch spezielle
Ausbildung der Begasungseinrichtung wird versucht, weitgehend Einfluß auf die Anlagerung
der Gasblasen an die auszubringenden Feststoffe und somit auf die Bildung aufschwimmbarer
schaumbildender Gasblasen-Feststoff-Komplexe zu nehmen.
[0003] So wird in der deutschen Patentschrift DE 31 11 506 eine Vorrichtung zur Durchführung
einer pneumatischen Flotation beschrieben, bei der den ringförmig um das Trenngefäß
angeordneten mehreren Begasungseinrichtungen die zu flotierende Trübe zugeführt wird,
und die mit Gasblasen beladene Trübe daran anschließend von unten über mehrere Einlässe,
die weitgehend im tiefsten Bereich des unten konusförmig ausgebildeten Trenngefässes
angeordnet sind, in das Trenngefäß geführt.
[0004] Die Anordnung mehrerer Trübeeinlässe in das Trenngefäß führt aber zu Strömungsverhältnisse
innerhalb des Trenngefässes, die einer optimalen Flotation entgegenwirken. Außerdem
bleibt durch die unkontrollierte Einleitung der Trübe in das Trenngefäß das von der
Begasungseinrichtung erzeugte Spektrum an Gasblasen bezüglichen der Blasengröße weitgehend
erhalten, was sich je nach Beschaffenheit der zu flotierenden Feststoffe gleichfalls
nachteilig auf das Flotationsergebnis auswirken kann.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Durchführung einer
pneumatischen Flotation zu schaffen, welche unter Vermeidung der bestehenden Nachteile
eine Verbesserung der Anlagerung der Gasblasen an die auszubringenden Feststoffe ermöglicht
und dabei gleichzeitig durch den Wegfall der Vielzahl von Begasungseinrichtungen und
Trübeeinlässe in das Trenngefäß eine konstruktionsmäßig einfache und kostengünstige
Ausführung darstellt.
[0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt bei einer Vorrichtung zur Durchführung
einer pneumatischen Flotation der eingangs genannten Art durch die Maßnahmen des Kennzeichnungsteils
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung zur pneumatischen Flotation
wird die begaste Trübe von der Begasungseinrichtung zunächst über eine Rohrleitung
bis in den unteren Bereich des Trenngefässes zu einer Trübeauslaßvorrichtung mit einer
Druckaufbaudüse geführt, die eine Querschnittsverengung verursacht und somit in der
Rohrleitung einen Druck aufbaut. Infolge des bis in die Begasungseinrichtung wirkenden
erhöhten Drucks, werden definiert kleinere Gasblasen erzeugt, d. h. die spezifische
Gasblasenoberfläche wird größer und somit auch die Anlagerung der Gasblasen an die
auszubringende Feststoffe erhöht. Durch die durch die Länge der Rohrleitung gegebene
längere Kontaktzeit wird den Gasblasen verstärkt die Möglichkeit zur Anlagerung an
den Feststoff gegeben und somit zusätzlich ein günstiger Einfluß auf das Flotationsergebnis
ausgeübt.
[0008] Da die Querschnittsverkleinerung in der Druckaufbaudüse die Ausströmgeschwindigkeit
durch die Düse gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Rohrleitung vergrößert,
was zu unerwünschten Turbulenzen innerhalb des Trenngefässes führen kann, erfolgt
die Ausströmung der Trübe zunächst in eine Druckabbaukammer, wobei ein Druckabbau
erfolgt und erst dann von dort in entgegengesetzter Richtung über mehrere Trübeauslaßdüsen
in das Trenngefäß. Die Größe der Druckabbbaukammer sowie die Anzahl und Größe der
Trübeauslaßdüsen sind so gewählt, daß in der Druckabbaukammer zunächst eine Beruhigung
der Trübe erfolgt und die Trübe dann langsam und laminar in das Trenngefäß nach oben
strömt, wobei die Gasblasengröße infolge des Druckabbaus größer werden.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Trübeaustritts in das Trenngefäß mit zwischenzeitlicher
Druckerhöhung ist eine Steuerung der Gasblasengröße angepaßt auf den auszutragenden
Feststoff möglich, ohne die Eintrittsgeschwindigkeit der Trübe in das Trenngefäß zu
beeinflussen. Es ist aber auch möglich, die Eintrittsgeschwindigkeit der Trübe in
das Trenngefäß durch entsprechende Wahl der Trübeauslaßdüsen in Anzahl und Größe zu
steuern, ohne die Verhältnisse in der Begasungseinrichtung ändern zu müssen. Es ist
somit also möglich, die pneumatische Flotation weitgehend den Stoffeigenschaften des
aufzutragenden Feststoffes im Sinne einer optimalen Fahrweise anzupassen.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Flotationsvorrichtung wird durch die
mittige Anordnung der Begasungseinrichtung bewirkt, daß nur eine Begasungseinrichtung
benötigt wird. Durch die weitere Ausgestaltung des Trenngefässes, den Austrag der
Flotationsabgänge mittig am Boden des Trenngefässes anzuordnen, wird zusätzlich die
Konstruktion und die Fertigung des Trenngefässes vereinfacht.
[0011] Bei der pneumatischen Flotation von solchen Feststoffen, bei denen verhältnismäßig
viel an Flotationsabgängen vorhanden ist und somit wenig Feststoff in Form von Schaum
auszutragen ist, kann vorteilhaft gemäß der Erfindung die Trübeauslaßvorrichtung angehoben
werden, um eine Kollision der nach oben strömenden begasten Trübe mit den nach unten
sedimentierenden Flotationsabgängen weitgehend zu vermeiden, und weiterhin kann durch
einen konisch ausgebildeten Verdrängungskörper die Schaumfläche soweit kreisringförmig
begrenzt werden, daß eine bestimmte gewünschte Schaumströmungsgeschwindigkeit (in
Richtung der Überlaufrinne) nicht unterschritten wird.
[0012] Die Ausgestaltung der Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation
gemäß der Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen nachfolgend näher erläutert.
[0013] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Flotationsvorrichtung;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Teilausschnitt gemäß Fig. 2.
[0014] Gemäß Fig. 1 besteht die Flotationsvorrichtung aus einem zylindrisch nach unten konisch
zulaufendem Trenngefäß (10), mit einem Schaumüberlauf am oberen Ende des zylindrischen
Teils des Trenngefässes und mit einer schaumaufnehmenden Überlaufrinne (20) und zugeordnetem
seitlichen Schaumaustrag (11) und einem mittigen Auslaß (12) für die gesamten Flotationsabgänge
(28) am unteren Ende des konischen Teils des Trenngefässes. Am oberen Ende des Trenngefässes
(10) ist ein kegelförmig ausgebildeter vertikal verschiebbarer Verdrängungskörper
(17) angeordnet. Innerhalb des Trenngefässes (10) befindet sich im unteren Bereich
ein kurzes zylindrisches nach unten konisch zulaufendes Innenrohr (14) mit einer Auslaßöffnung
(18) für die Flotationsabgänge am unteren Ende des konischen Teils. In diesem Innenrohr
befindet sich die vertikal verschiebbare Trübeauslaßvorrichtung (13), die mit der
oberhalb des Trenngefässes (10) mittig angeordneter Begasungseinrichtung (15) durch
eine Rohrleitung (16) verbunden ist.
[0015] Wie in der Fig. 2 vergrößert dargestellt ist, mündet die Rohrleitung (16) in der
Trübeauslaßvorrichtung (13) in einer Druckaufbaudüse (19), die mit einer Druckabbaukammer
(21) und diese wiederum über Trübeauslaßdüse (22) mit dem Trenngefäß (10) in Verbindung
steht.
[0016] Gemäß der Erfindung wird die zu flotierende Trübe (23) in der Begasungseinrichtung
(15) begast und gelangt über die Rohrleitung (16) zur Druckaufbaudüse (19), die durch
ihre Querschnittsverengung einen definierten Druckaufbau innerhalb der Rohrleitung
(16) erzeugt. Die unter Druck stehende begaste Trübe gelangt mit hoher Strömungsgeschwindigkeit
in die Druckabbaukammer (21), wo infolge des zur Verfügung stehenden Kammervolumens
in Verbindung mit den Trübeauslaßdüsen (22), die in ihrem wirksamen Gesamtquerschnitt
mindestens doppelt so groß sind wie der Querschnitt der Druckaufbaudüsen (19), ein
Druckabbau so weitgehend erfolgt, daß die Trübe aus den Trübeauslaßdüsen (22) mit
geringer Geschwindigkeit und ohne Turbulenzen in das Trenngefäß (10) austreten kann.
Große Flotationsabgang-Partikel (26), die bereits unmittelbar nach dem Austritt aus
den Trübeauslaßdüsen nach unten sedimentieren, werden durch den konisch zulaufenden
Teil des Innenrohrs (14) zur Auslaßöffnung (18) geführt, und gelangen von dort zum
gemeinsamen Auslaß für die Flotationsabgänge (12).
[0017] In der Körnung feinerer Flotationsabgänge (24) werden zunächst vom aufwärts gerichteten
Trübestrom mitgenommen und sedimentieren erst an weiter oben befindlichen Stellen
des Trenngefässes (10) nach unten aus. Durch das konisch zulaufende untere Ende des
Trenngefässes (10) gelangen auch diese Flotationsabgänge zum gemeinsamen Auslaß (12).
Die mit Gasblasen beladenen Feststoffteilchen wandern mit dem Trübestrom weiter nach
oben zum oberen Ende des Trenngefässes (10) und gelangen als Schaum (27) über die
Überlaufrinne (20) zum Schaumaustrag (11). Ein vertikal verschiebbarer kegelförmiger
Verdrängungskörper (17) begrenzt die für den Überlauf zur Verfügung stehende Fläche
des Trenngefässes in Form eines Kreisrings (25) derart, daß eine gewünschte/erforderliche
Strömungsgeschwindigkeit für den überlaufenden Schaum erreicht wird.
[0018] Durch das Verhältnis der Öffnungsquerschnitte von Druckaufbaudüse (19) und den Trübeauslaßdüsen
(22), der vertikalen Stellung der Trübeauslaßvorrichung (13) und der vertikalen Stellung
des Verdrängungskörpers (17) ist es somit möglich, die pneumatische Flotation weitgehend
optimal den Eigenschaften des zu flotierenden Feststoffes anzupassen.
1. Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation, bestehend aus einem Trenngefäß
mit einem Austrag für die Flotationsabgänge und mit einer schaumaufnehmenden Überlaufrinne
mit zugeordnetem Austrag sowie einer außerhalb des Trenngefässes angeordneten und
mit dem Trenngefäß über eine Rohrleitung verbundenen Begasungseinrichtung für die
zu flotierende Trübe, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (16) für die begaste Trübe bis in den unteren Bereich des Trenngefässes
zu einer Trübeauslaßvorrichtung (13) geführt wird, die als Druckaufbaudüse (19) mit
einer nachfolgenden Druckabbaukammer (21), die mit mindestens zwei Trübeauslaßdüsen
(22) versehen ist, gestaltet ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trübeauslaßvorrichtung (13) mit ihrer Druckaufbaudüse (19) und mit ihrer
Druckabbaukammer (21) mittig in dem Trenngefäß (10) und in vertikaler Richtung verschiebbar
angeordnet ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckaufbaudüse (19) und die Trübeauslaßdüsen (22) auswechselbar und in
ihrem Querschnitt variabel gestaltet sind.
4. Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation nach den Ansprüchen 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das wirksame Querschnittsverhältnis von Druckaufbaudüse (19) und Trübeauslaßdüsen
(22) mindestens 1:2 beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Begasungseinrichtung (15) für die zu flotierende Trübe (23) mittig oberhalb
des Trenngefässes (10) angeordnet ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation nach den Ansprüchen 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die nach unten absinkenden Flotationsabgänge (23, 24) mittig und unterhalb der
Trübeauslaßvorrichtung (13) am Boden des Trenngefässes über eine Auslaßöffnung (12)
ausgetragen werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung einer pneumatischen Flotation, vorzugsweise nach den
Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mittig am oberen Ende des Trenngefässes (10) ein kegelförmig ausgebildeter und
vertikal verschiebbarer Verdrängungskörper (17) so angeordnet ist, daß der Verdrängungskörper
(17) die Schaumfläche in Form eines Kreisringes (25) begrenzt.