[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Versteifen des Kurbelgehäuses
einer Hubkolbenmaschine gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmalen.
[0002] Bei Kurbelgehäusen für Brennkraftmaschinen mit weit über die geteilten Lager einer
Kurbelwelle hinaus verlängerten Gehäusewänden ist es z. B. aus der AT-C-308 475 bekannt,
zur Erhöhung der Biege- und Torsionssteifigkeit sowie zur Reduzierung einer Schallabstrahlung
die Kurbelgehäusewände in den freien Randbereichen durch einen lösbaren Rahmen mit
leiterartig angeordneten Streben zu versteifen.
[0003] Weiter zeigt die gattungsbildende DE-C-37 29 966 eine als Gußstück gestaltete Versteifungs-Vorrichtung
mit im Querschnitt U-förmigen Versteifungs-Streben.
[0004] Ein weiterer Gesichtspunkt bei der Gestaltung eines Kurbelgehäuses in seinem unteren,
durch eine Ölwanne verschließbaren Teil betrifft Einrichtungen zur Vermeidung des
nachteiligen Ölpanschens durch den Kurbeltrieb. Derartige Einrichtungen zeigen die
DE-A-1 576 361 und die DE-A-33 15 304, wobei die jeweilige Einrichtung mit zu einer
mit dem Kurbeltrieb umlaufenden Schmierölwalze schräg angeordneten Ablenkzungen bzw.
gekühlten schneidenartigen Lamellen ausgerüstet ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Versteifungs-Vorrichtung
unter Einbeziehung der vorgenannten Ölabweis-Einrichtung bei geringem zusätzlichen
Materialaufwand so zu gestalten, daß die Biege- und Torsionssteifigkeit gesteigert
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 dadurch gelöst, daß
die Streben über zu einer mit dem Kurbeltrieb umlaufenden Schmierölwalze schräg angeordnete
Prall- bzw. Leitflächen miteinander fest verbunden sind.
[0007] Die erfindungsgemäße gegenseitige feste Verbindung der Streben in Kurbelwellenlängsrichtung
über den Bewegungskonturen rotierender Triebwerksteile angepaßt angeordneter Prall-
bzw. Leitflächen ergibt eine schalenartig gestaltete Versteifungs-Vorrichtung mit
dem wesentlichen Vorteil der aus der schalenartigen Gestaltung resultierenden höheren
Biege- und Torsionssteifigkeit. Diese ist mit der Erfindung so erheblich gesteigert,
daß die Versteifungs-Vorrichtung im Gegensatz zum Stand der Technik nach der gattungsbildenden
DE-C-37 29 966 ohne einen materialaufwendigen Rahmen ausgebildet werden kann. Eine
rahmenlose Versteifungs-Vorrichtung bietet weiter den Vorteil einer von einer Ölwannenbefestigung
gesonderten Anordnung am Kurbelgehäuse und vereinfacht damit auch die Abdichtung zwischen
Kurbelgehäuse und Ölwanne.
[0008] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben,
wobei die schalenartige Versteifungs-Vorrichtung vorzugsweise als Druckgußteil in
Leichtmetall ausgebildet ist.
[0009] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
beschrieben.
Es zeigt:
- Fig. 1
- ein geschnitten dargestelltes Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine mit einer schalenartigen
Versteifungs-Vorrichtung im Querschnitt, und
- Fig. 2
- die Versteifungs-Vorrichtung nach Fig. 1 in perspektivischer Darstellung.
[0010] Eine lediglich abschnittsweise im Querschnitt gezeigte Hubkolben-Brennkraftmaschine
1 umfaßt ein Kurbelgehäuse 2 mit Kurbelgehäusewänden 3 und 4. Ein zwischen diesen
angeordneter Kurbeltrieb 5 umfaßt eine Kurbelwelle 6 mit Ausgleichsgewichten 7 beiderseits
eines diametral angeordneten Hubzapfens 8 für ein Pleuel 9 zu einem nicht gezeigten
Kolben. Unterhalb eines Lagerdeckels 10 für die Kurbelwelle 6 verbindet eine im Querschnitt
U-förmige Strebe 11 - in Fig. 2 angedeutet - die Kurbelgehäusewände 3 und 4.
[0011] Wie Fig. 2 zeigt, sind die einander zugekehrten Schenkel 12 der in einem Kurbelwellen-Lagerabstand
angeordneten Streben 11 der Versteifungs-Vorrichtung 13 über zu einer mit dem Kurbeltrieb
5 gemäß Pfeilrichtung A umlaufenden bzw. mitgenommenen Schmierölwalze schräg angeordnete
Prall- bzw. Leitflächen 14, 14' und 15, 15' und 16, 16' sowie 17, 18, 19 miteinander
fest verbunden.
[0012] Die vorgenannten Prall- bzw. Leitflächen sind zur besonders wirkungsvollen Reduzierung
der Ölpanscharbeit den Bewegungskonturen unterschiedlicher Triebwerksteile - Kurbelwellen-Ausgleichsgewichte
7 und großes Lagerauge 20 des Pleuels 9 - besonders angepaßt. Die Fig. 2 zeigt, daß
an den Schenkeln 12 der Streben 11 auf die Bewegungskontur 21 der Kurbelwellen-Ausgleichsgewichte
7 abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen 14, 14' und 15, 15' und 16, 16' angeordnet
sind. Diese Prall- bzw. Leitflächen stehen in ihren einander zugewandten Endbereichen
mit zu den Schenkeln 12 im wesentlichen parallelen, gegenseitig beabstandeten Tragwänden
22, 22' in Verbindung, zwischen denen auf die Bewegungskontur 23 des großen Pleuel-Lagerauges
20 abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen 17, 18 und 19 angeordnet sind.
[0013] Diese für jeden Bereich von zwei KW-Ausgleichsgewichten 7 und einem dazwischen angeordneten
Pleuel 9 getroffene Anordnung der vorerwähnten Prall- bzw. Leitflächen ergibt eine
schalenartige Versteifungs-Vorrichtung 13 von hoher Biege- und Torsionssteifigkeit.
Dies ermöglicht eine rahmenlose Gestaltung der Vorrichtung 13 mit einer von der Befestigung
einer Ölwanne 24 an den Kurbelgehäusewänden 3 und 4 gesonderten Anordnung über die
Streben 11. Vorzugsweise ist die Vorrichtung 13 mit geringem Materialaufwand als Druckgußteil
in Leichtmetall ausgebildet.
[0014] Das über die vorgenannten Prall- bzw. Leitflächen aus der mit der Kurbelwelle 6 gemäß
Pfeil A umlaufenden Schmierölwalze abgetrennte Schmieröl wird über zwischen den Pleuel-
bzw. Leitflächen 14,14';15,15';16,16' und 17, 18, 19 in der Versteifungs-Vorrichtung
13 angeordnete Öffnungen 25 in die Ölwanne 24 geleitet.
1. Vorrichtung zum Versteifen des Kurbelgehäuses einer Hubkolbenmaschine, insbesondere
Brennkraftmaschine,
- die Kurbelgehäusewände (3,4) beiderseits eines Kurbeltriebes (5) zwischen Bereichen
rotierender Triebwerksteile mittels Streben (11) verbindet, und
- die Streben (11) in einem am Kurbelgehäuse (2) befestigbaren Bauteil angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Streben (11) über zu einer mit dem Kurbeltrieb (5) umlaufenden Schmierölwalze
schräg angeordnete Prall- bzw. Leitflächen (14,14';15,15';16,16';17;18;19) miteinander
fest verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Prall- bzw. Leitflächen (14-19) zwischen Schenkeln
(12) zweier benachbarter, im Querschnitt U-förmig gestalteter Streben (11) den Bewegungskonturen
(21,23) unterschiedlicher Triebwerksteile (KW-Ausgleichsgewichte 7; großes Pleuel-Lagerauge
20) angepaßt angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß an den Schenkeln (12) der Streben (11) auf die Bewegungskontur (21) von Kurbelwellen-Ausgleichsgewichten
(7) abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen (14,14';15,15';16,16') angeordnet
sind, die
- in ihren einander zugewandten Endbereichen mit zu den Schenkeln (12) im wesentlichen
parallelen, gegenseitig beabstandeten Tragwänden (22,22') in Verbindung stehen, wobei
- zwischen den Tragwänden (22,22') auf die Bewegungskontur (23) eines mit der Kurbelwelle
(6) umlaufenden großen Pleuel-Lagerauges (20) abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen
(17,18,19) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (13) als Druckgußteil in Leichtmetall
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
gekennzeichnet durch eine rahmenlose Gestaltung mit einer von der Befestigung einer
Ölwanne (24) an den Kurbelgehäuse-Wänden (3,4) gesonderten Anordnung am Kurbelgehäuse
(2).