(19)
(11) EP 0 515 773 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.1992  Patentblatt  1992/49

(21) Anmeldenummer: 92102365.1

(22) Anmeldetag:  13.02.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02F 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT

(30) Priorität: 25.05.1991 DE 4117153

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Sadlauer, Alfred
    A-4432 Ernsthofen (AT)
  • Stastny, Johann
    A-4400 Steyr (AT)

(74) Vertreter: Bücken, Helmut et al
Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Patentabteilung AJ-30
80788 München
80788 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Versteifen des Kurbelgehäuses einer Hubkolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine


    (57) Für eine Vorrichtung zum Versteifen des Kurbelgehäuses einer Hubkolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine, mit die Kurbelgehäusewände beiderseits eines Kurbeltriebes verbindenden Streben (11) wird zur Erhöhung der Biege- und Torsionssteifigkeit der Vorrichtung vorgeschlagen, daß die Streben über zu einer mit den Kurbeltrieb umlaufenden Schmierölwalze schräg angeordnete Prall- bzw. Leitflächen (14,14';15,15';16,16';17,18,19) miteinander fest verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Versteifen des Kurbelgehäuses einer Hubkolbenmaschine gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

    [0002] Bei Kurbelgehäusen für Brennkraftmaschinen mit weit über die geteilten Lager einer Kurbelwelle hinaus verlängerten Gehäusewänden ist es z. B. aus der AT-C-308 475 bekannt, zur Erhöhung der Biege- und Torsionssteifigkeit sowie zur Reduzierung einer Schallabstrahlung die Kurbelgehäusewände in den freien Randbereichen durch einen lösbaren Rahmen mit leiterartig angeordneten Streben zu versteifen.

    [0003] Weiter zeigt die gattungsbildende DE-C-37 29 966 eine als Gußstück gestaltete Versteifungs-Vorrichtung mit im Querschnitt U-förmigen Versteifungs-Streben.

    [0004] Ein weiterer Gesichtspunkt bei der Gestaltung eines Kurbelgehäuses in seinem unteren, durch eine Ölwanne verschließbaren Teil betrifft Einrichtungen zur Vermeidung des nachteiligen Ölpanschens durch den Kurbeltrieb. Derartige Einrichtungen zeigen die DE-A-1 576 361 und die DE-A-33 15 304, wobei die jeweilige Einrichtung mit zu einer mit dem Kurbeltrieb umlaufenden Schmierölwalze schräg angeordneten Ablenkzungen bzw. gekühlten schneidenartigen Lamellen ausgerüstet ist.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Versteifungs-Vorrichtung unter Einbeziehung der vorgenannten Ölabweis-Einrichtung bei geringem zusätzlichen Materialaufwand so zu gestalten, daß die Biege- und Torsionssteifigkeit gesteigert ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 dadurch gelöst, daß die Streben über zu einer mit dem Kurbeltrieb umlaufenden Schmierölwalze schräg angeordnete Prall- bzw. Leitflächen miteinander fest verbunden sind.

    [0007] Die erfindungsgemäße gegenseitige feste Verbindung der Streben in Kurbelwellenlängsrichtung über den Bewegungskonturen rotierender Triebwerksteile angepaßt angeordneter Prall- bzw. Leitflächen ergibt eine schalenartig gestaltete Versteifungs-Vorrichtung mit dem wesentlichen Vorteil der aus der schalenartigen Gestaltung resultierenden höheren Biege- und Torsionssteifigkeit. Diese ist mit der Erfindung so erheblich gesteigert, daß die Versteifungs-Vorrichtung im Gegensatz zum Stand der Technik nach der gattungsbildenden DE-C-37 29 966 ohne einen materialaufwendigen Rahmen ausgebildet werden kann. Eine rahmenlose Versteifungs-Vorrichtung bietet weiter den Vorteil einer von einer Ölwannenbefestigung gesonderten Anordnung am Kurbelgehäuse und vereinfacht damit auch die Abdichtung zwischen Kurbelgehäuse und Ölwanne.

    [0008] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, wobei die schalenartige Versteifungs-Vorrichtung vorzugsweise als Druckgußteil in Leichtmetall ausgebildet ist.

    [0009] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
    Es zeigt:
    Fig. 1
    ein geschnitten dargestelltes Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine mit einer schalenartigen Versteifungs-Vorrichtung im Querschnitt, und
    Fig. 2
    die Versteifungs-Vorrichtung nach Fig. 1 in perspektivischer Darstellung.


    [0010] Eine lediglich abschnittsweise im Querschnitt gezeigte Hubkolben-Brennkraftmaschine 1 umfaßt ein Kurbelgehäuse 2 mit Kurbelgehäusewänden 3 und 4. Ein zwischen diesen angeordneter Kurbeltrieb 5 umfaßt eine Kurbelwelle 6 mit Ausgleichsgewichten 7 beiderseits eines diametral angeordneten Hubzapfens 8 für ein Pleuel 9 zu einem nicht gezeigten Kolben. Unterhalb eines Lagerdeckels 10 für die Kurbelwelle 6 verbindet eine im Querschnitt U-förmige Strebe 11 - in Fig. 2 angedeutet - die Kurbelgehäusewände 3 und 4.

    [0011] Wie Fig. 2 zeigt, sind die einander zugekehrten Schenkel 12 der in einem Kurbelwellen-Lagerabstand angeordneten Streben 11 der Versteifungs-Vorrichtung 13 über zu einer mit dem Kurbeltrieb 5 gemäß Pfeilrichtung A umlaufenden bzw. mitgenommenen Schmierölwalze schräg angeordnete Prall- bzw. Leitflächen 14, 14' und 15, 15' und 16, 16' sowie 17, 18, 19 miteinander fest verbunden.

    [0012] Die vorgenannten Prall- bzw. Leitflächen sind zur besonders wirkungsvollen Reduzierung der Ölpanscharbeit den Bewegungskonturen unterschiedlicher Triebwerksteile - Kurbelwellen-Ausgleichsgewichte 7 und großes Lagerauge 20 des Pleuels 9 - besonders angepaßt. Die Fig. 2 zeigt, daß an den Schenkeln 12 der Streben 11 auf die Bewegungskontur 21 der Kurbelwellen-Ausgleichsgewichte 7 abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen 14, 14' und 15, 15' und 16, 16' angeordnet sind. Diese Prall- bzw. Leitflächen stehen in ihren einander zugewandten Endbereichen mit zu den Schenkeln 12 im wesentlichen parallelen, gegenseitig beabstandeten Tragwänden 22, 22' in Verbindung, zwischen denen auf die Bewegungskontur 23 des großen Pleuel-Lagerauges 20 abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen 17, 18 und 19 angeordnet sind.

    [0013] Diese für jeden Bereich von zwei KW-Ausgleichsgewichten 7 und einem dazwischen angeordneten Pleuel 9 getroffene Anordnung der vorerwähnten Prall- bzw. Leitflächen ergibt eine schalenartige Versteifungs-Vorrichtung 13 von hoher Biege- und Torsionssteifigkeit. Dies ermöglicht eine rahmenlose Gestaltung der Vorrichtung 13 mit einer von der Befestigung einer Ölwanne 24 an den Kurbelgehäusewänden 3 und 4 gesonderten Anordnung über die Streben 11. Vorzugsweise ist die Vorrichtung 13 mit geringem Materialaufwand als Druckgußteil in Leichtmetall ausgebildet.

    [0014] Das über die vorgenannten Prall- bzw. Leitflächen aus der mit der Kurbelwelle 6 gemäß Pfeil A umlaufenden Schmierölwalze abgetrennte Schmieröl wird über zwischen den Pleuel- bzw. Leitflächen 14,14';15,15';16,16' und 17, 18, 19 in der Versteifungs-Vorrichtung 13 angeordnete Öffnungen 25 in die Ölwanne 24 geleitet.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Versteifen des Kurbelgehäuses einer Hubkolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine,

    - die Kurbelgehäusewände (3,4) beiderseits eines Kurbeltriebes (5) zwischen Bereichen rotierender Triebwerksteile mittels Streben (11) verbindet, und

    - die Streben (11) in einem am Kurbelgehäuse (2) befestigbaren Bauteil angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Streben (11) über zu einer mit dem Kurbeltrieb (5) umlaufenden Schmierölwalze schräg angeordnete Prall- bzw. Leitflächen (14,14';15,15';16,16';17;18;19) miteinander fest verbunden sind.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Prall- bzw. Leitflächen (14-19) zwischen Schenkeln (12) zweier benachbarter, im Querschnitt U-förmig gestalteter Streben (11) den Bewegungskonturen (21,23) unterschiedlicher Triebwerksteile (KW-Ausgleichsgewichte 7; großes Pleuel-Lagerauge 20) angepaßt angeordnet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,

    - daß an den Schenkeln (12) der Streben (11) auf die Bewegungskontur (21) von Kurbelwellen-Ausgleichsgewichten (7) abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen (14,14';15,15';16,16') angeordnet sind, die

    - in ihren einander zugewandten Endbereichen mit zu den Schenkeln (12) im wesentlichen parallelen, gegenseitig beabstandeten Tragwänden (22,22') in Verbindung stehen, wobei

    - zwischen den Tragwänden (22,22') auf die Bewegungskontur (23) eines mit der Kurbelwelle (6) umlaufenden großen Pleuel-Lagerauges (20) abgestellt angepaßte Prall- bzw. Leitflächen (17,18,19) angeordnet sind.


     
    4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (13) als Druckgußteil in Leichtmetall ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
    gekennzeichnet durch eine rahmenlose Gestaltung mit einer von der Befestigung einer Ölwanne (24) an den Kurbelgehäuse-Wänden (3,4) gesonderten Anordnung am Kurbelgehäuse (2).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht