[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einem reflektierenden
Träger und einem erweiterten Gradationsumfang im Bereich der Maximaldichten und damit
einer deutlich verbesserten Durchzeichnung bei hohen Dichten.
[0002] Mangelnde Differenzierung in den Rotiönen ist eine Schwäche der meisten auf dem Markt
befindlichen Farbnegativpapiere. Diese Schwäche tritt besonders dann in Erscheinung,
wenn Filme mit sehr hohen Inter-Image-Effekten und sehr großer Farbsättigung benutzt
und anschließend auf konventionelles Farbnegativpapier kopiert werden.
[0003] Eine gewisse Verbesserung dieses Mangels wird nach EP 304 297 dadurch erreicht, daß
bei einem farbfotografischen Material mit einer ersten und einer zweiten Silberhalogenidemulsionsschicht,
die für einen ersten und einen zweiten Bereich des sichtbaren Spektrums sensibilisiert
sind und jeweils farbbildende Kuppler enthalten, die zweite Emulsionsschicht in einem
begrenzten Ausmaß auch für den ersten Bereich des sichtbaren Spektrums sensibilisiert
ist. Enthält z.B. die rotempfindliche Schicht zusätzlich einen Grünsensibilisator,
so werden im Purpurbereich statt bisher 11 nun 15 sichtbare Stufen entwickelt. Ähnliche
Lösungen werden in EP 368 271 und US 4 806 460 beschrieben.
[0004] Durch diese Maßnahme wird wie beschrieben zum Beispiel im Purpurbereich eine Nebendichte
einer anderen Farbe, zum Beispiel Blaugrün erzeugt, allerdings nur in Bereichen hoher
Dichte. In Bereichen hoher Rotdichte nimmt das Auge diese Fehlfarbendichte nicht als
Farbverfälschung, sondern als Vertiefung der Hauptfarbe wahr. Allerdings kann die
Maßnahme nur für Rottöne ausgenutzt werden, ohne daß tatsächlich eine Farbverfälschung
sichtbar wird. Die Zahl der zusätzlich gewonnenen Gradationsstufen ist aber noch nicht
ausreichend.
[0005] Eine andere Möglichkeit, die Differenzierung bei hohen Farbdichten zu verbessern,
wird in EP 356 077 beschrieben. Hier wird in eine nicht lichtempfindliche Zwischenschicht
zwischen zwei lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ein Farbkuppler
vorgesehen. Der Belichtungsspielraum der ersten Schicht wird erweitert, wenn der Farbkuppler
in der Zwischenschicht in Abhängigkeit von der Entwicklung einen Farbstoff bildet,
der komplementär zur Farbe der ersten Schicht ist. Deshalb kommt es zu einem sukzessiven
Anstieg einer Nebendichte über den gesamten Gradationsbereich. Dieser Anstieg ist
proportional dem Anstieg der Nebendichte der lichtempfindlichen Schicht und führt
zu einer unerwünschten Farbverfälschung`
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines farbfotografischen
Materials mit einem reflektierenden Träger, das einen erweiterten Gradationsumfang
für die Farbauszüge im Bereich der Maximaldichten und damit eine deutlich verbesserte
Durchzeichnung bei hohen Dichten aufweist, das sich darüber hinaus durch große Farbreinheit
auszeichnet und dessen Gradation in den Schattenpartien je nach den Erfordernissen
flach oder steil eingestellt werden kann, ohne daß sich die Gradation der eigentlichen
farbbildenden Schicht ändert.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer farbkupplerfreien
Schicht ("Sensischicht"), benachbart zu wenigstens einer farbgebenden Silberhalogenidemulsionsschicht,
die für den Spektralbereich A sensibilisiert ist, eine spektral sensibilisierte Silberhalogenidemulsion
vorgesehen ist, die wenigstens einen Sensibilisator für den Spektralbereich B enthält,
wobei die Empfindlichkeit der spektral sensibilisierten Silberhalogenidemulsion der
Sensischicht um 0,6 bis 2,5 log H-Einheiten niedriger liegt als die Empfindlichkeit
der sensibilisierten Silberhalogenidemulsion der farbgebenden Silberhalogenidemulsionsschicht.
[0008] Die Sensischicht ist insbesondere als Zwischenschicht zwischen zwei farbgebenden
Silberhalogenidemulsionsschichten, die für die Spektralbereiche A bzw. B sensibilisiert
sind, vorgesehen. In diesem Fall enthält sie in einer bevorzugten Ausführungsform
sowohl einen Sensibilisator für den Spektralbereich A als auch für den Spektralbereich
B.
[0009] Vorzugsweise sind die farbgebenden Schichten grün bzw. rot sensibilisiert und enthalten
in üblicher Weise die komplementären Kuppler, nämlich Purpur- bzw. Blaugrünkuppler.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, daß von den farbkupplerfreien
Zwischenschichten zwischen drei farbgebenden Silberhalogenidemulsionsschichten, die
für die Spektralbereiche A, B und C sensibilisiert sind, die Zwischenschicht zwischen
A und B mindestens eine spektral sensibilisierte Silberhalogenidemulsion enthält,
die wenigstens einen Sensibilisator für wenigstens einen der Bereiche A, B oder C
enthält und die Zwischenschicht zwischen B und C mindestens eine spektral sensibilisierte
Silberhalogenidemulsion enthält, die wenigstens einen Sensibilisator für wenigstens
einen der Bereiche A, B oder C enthält, wobei die Empfindlichkeit der spektral sensibilisierten
Silberhalogenidemulsionen der farbkupplerfreien Zwischenschichten um 0,6 bis 2,5 log
H Einheiten niedriger liegt als die Empfindlichkeit der sensibilisierten Silberhalogenidemulsionen
der farbgebenden Silberhalogenidemulsionsschichten.
[0011] Die Zwischenschicht zwischen den Silberhalogenidemulsionsschichten, die für die Spektralbereiche
A und B sensibilisiert sind, enthält in einer bevorzugten Ausführungsform sowohl einen
Sensibilisator für den Spektralbereich A oder B als auch für den Spektralbereich C.
[0012] Die Zwischenschicht zwischen den Silberhalogenidemulsionsschichten, die für die Spektralbereiche
B und C sensibilisiert sind, enthält in einer bevorzugten Ausführungsform sowohl einen
Sensibilisator für den Spektralbereich B oder C als auch für den Spektralbereich A.
[0013] Vorzugsweise sind die farbgebenden Schichten rot, grün bzw. blau sensibilisiert und
enthalten in üblicher Weise die komplementären Kuppler, nämlich Blaugrün- bzw. Purpur-
bzw. Gelbkuppler.
[0014] Die Sensischichten können auch oberhalb oder unterhalb der farbgebenden Silberhalogenidemulsionsschichten
angeordnet sein.
[0015] Unter Sensischicht ist eine Schicht zu verstehen, die keine Kuppler enthält, die
ausschließlich zum Farbaufbau des Bildes beitragen. Die Sensischicht kann jedoch Verbindungen
enthalten, die in einer bildmäßigen Kupplungsreaktion fotografisch wirksame Gruppen,
wie Entwicklungsinhibitoren und Entwicklungsbeschleuniger, abspalten, sogenannten
DIR- oder DAR-Kuppler, sowie DIR-oder DAR-Verbindungen in den für sie typischen und
wirksamen Mengen. Letztere sind solche, die bei der Kupplungsreaktion keinen Farbstoff
erzeugen.
[0016] Die Sensischicht kann ansonsten übliche Bestandteile einer Zwischenschicht enthalten
z.B. Bindemittel und sogenannte EOP-Fänger, das sind Substanzen, die mit dem Entwickleroxidationsprodukt
unter Bildung stabiler, farbloser Substanzen reagieren sowie Scavenger, die EOP reduzieren.
[0017] Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Material um ein Material,
das in der angegebenen Reihenfolge auf einem reflektierenden Träger wenigstens eine
blauempfindliche, wenigstens einen Gelbkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht,
eine Zwischenschicht, wenigstens eine grünempfindliche, wenigstens einen Purpurkuppler
enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht, eine Zwischenschicht, wenigstens eine
rotempfindliche, wenigstens einen Blaugrünkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht
und wenigstens eine Schutzschicht enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
zwischen der grün- und der rot-empfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und die
Zwischenschicht zwischen der blau- und der grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
unabhängig voneinander in der erfindungsgemäßen Weise ausgestaltet ist und entweder
eine grün- oder eine rot- oder eine blausensibilisierte oder eine grün- und rot- oder
eine rot- und blau- oder eine grün- und blau sensibilsierte oder eine grün- und rot-
und blausensibilisierte Silberhalogenidemulsion enthält.
[0018] Ganz besonders bevorzugt sind beide Zwischenschichten des im vorangehenden Absatz
beschriebenen Materials rot-, grün- und blausensibilisiert.
[0019] Als Silberhalogenide der farbkupplerhaltigen und der farbkupplerfreien Silberhalogenidemulsionsschichten
kommen AgBr, AgBrCl, AgBrClI und AgCl in Betracht.
[0020] Vorzugsweise enthalten die Silberhalogenide aller lichtempfindlichen Schichten einschließlich
der erfindungsgemäßen Zwischenschichten wenigstens 80 Mol-% Chlorid, insbesondere
95 bis 100 Mol-% Chlorid, 0 bis 5 Mol-% Bromid und 0 bis 1 Mol-% Iodid. Die Silberhalogenidemulsionen
können direkt positiv arbeitende oder vorzugsweise negativ arbeitende Emulsionen sein.
[0021] Bei dem Silberhalogenid kann es sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die
z.B. regulär kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können.
Vorzugsweise können aber auch verzwillingte, z. B. plättchenförmige Kristalle vorliegen,
deren durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens
5:1 ist, wobei der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines
Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten Fläche des Kornes. Die
Schichten können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen, bei denen
das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke größer als 5:1 ist, z.B. 12:1 bis 30:1,
[0022] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau aufweisen,
im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen
der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere Korngröße der Emulsionen
liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Die Emulsionen können außer dem Silberhalogenid
auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazolat oder Silberbehenat.
[0023] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt hergestellt
werden, als Mischung verwendet werden.
[0024] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides,
Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic
Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and
Coating Photographic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen
und löslichen Halogeniden hergestellt werden.
[0025] Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels,
z.B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt
werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner zusätzlich verwendet werden.
Zu letzteren gehören z.B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat oder überschüssiges
Halogenid. Die Zusammenführung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide
erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt wird die Dosierung mit
steigenden Zuflußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der gerade
noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden sollte. Der pAg-Bereich
kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird das sogenannte
pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten
oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren wird, Neben der bevorzugten
Fällung bei Halogenidüberschuß ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei Silberionenüberschluß
möglich. Außer durch Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische
Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel
wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte Lippmann-Emulsion, mit einer
schwerer löslichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
[0026] Die Fällung der Silberhalogenidkörner kann in Gegenwart von "growth modifiern" erfolgen,
das sind Substanzen die das Wachstum derart beeinflussen, daß besondere Kornformen
und Kornoberflächen (z.B. 111-Oberflächen bei AgCl) entstehen.
[0027] Für die erfindungsgemäße Zwischenschicht werden vorzugsweise Silberhalogenidkörner
verwendet, die im Korninneren oder an der Oberfläche Metallionen, besonders Übergangsmetallionen
oder deren Komplexe enthalten. Vorzugsweise werden Salze oder Komplex von Cd, Zn,
Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe, Pt, Pd, Ru oder Os zur Dotierung der Silberhalogenide eingesetzt.
Dadurch ist eine gezielte Einstellung von Empfindlichkeit und Kontrast der Zwischenschicht
möglich.
[0028] Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibilisierungsfarbstoffen erfolgen.
Komplexierungsmittel und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt
unwirksam machen, z.B. durch Änderung des pH-Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
[0029] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder
teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol,
Poly-N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere
deren Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker Stärke oder Alginate. Halbsynthetische
Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte Naturprodukte. Cellulosederivate
wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose sowie Gelatinederivate,
die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch Aufpfropfung
von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind, sind Beispiele hierfür.
[0030] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen,
so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähigen
Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen,
aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
[0031] Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß
erhalten sein. Die Herstellung solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science
and Technology of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press
1977, Seite 295 ff beschrieben, Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen möglichst
geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine).
Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders vorteilhaft.
Die Gelatine kann teilweise oder ganz oxidiert sein.
[0032] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt
werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch Ionenaustauscher.
[0033] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung
oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung
oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
[0034] Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra- und Pentaazaindene, insbesondere
solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot.
47 (1952), S. 2 - 58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze
von Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol,
(subst.) Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders geeignet
sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe,
enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure Nr. 17643
(1978), Abschnitt VI, veröffentlicht,
[0035] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren
Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch anderen
fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet sind, zusetzen.
[0036] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen eingesetzt
werden.
[0037] Die Silberhalogenidemulsionen werden üblicherweise chemisch gereift, beispielsweise
durch Einwirkung von Goldverbindungen oder Verbindungen des zweiwertigen Schwefels.
[0038] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten des
erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur Verhinderung der
elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung der fotografischen
Charakteristika (z.B. Entwicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.).
[0039] Geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe sind Cyaninfarbstoffe, insbesondere der folgenden
Klassen:
1. Rotsensibilisatoren
[0040] Dicarbocyanine mit Naphthothiazol oder Benzthiazol als basischen Endgruppen, die
in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy substituiert sein können
sowie 9,11-alkylen-verbrückte, insbesondere 9,11-Neopentylenthiadicarbocyanine mit
Alkyl- oder Sulfoalkylsubstituenten am Stickstoff.
2. Grünsensibilisatoren
[0041] 9-Ethyloxacarbocyanine, die in 5-Stellung durch Chlor oder Phenyl substituiert sind
und am Stickstoff der Benzoxazolgruppen Alkyl- oder Sulfoalkylreste, vorzugsweise
Sulfoalkylsubstituenten tragen.
3. Blausensibilisatoren
[0042] Methincyanine mit Benzoxazol, Benzthiazol, Benzselenazol, Naphthoxazol, Naphthothiazol
als basischen Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy
substituiert sein können und mindestens eine, vorzugsweise zwei, Sulfoalkylsubstituenten
am Stickstoff tragen. Ferner Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
[0043] Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten Spektralbereich
die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispielsweise die
Blauempfindlichkeit von Silberbromidiodiden.
[0044] Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten werden nicht diffundierende
monomere oder polymere Farbkuppler zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht oder
in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich werden den rotempfindlichen
Schichten Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpurkuppler und den blauempfindlichen
Schichten Gelbkuppler zugeordnet.
[0045] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Phenol- oder α-Naphtholtyp.
[0046] Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons oder der Pyrazoloazole.
[0047] Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler mit
einer offenkettigen Ketomethylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des α-Acylacetamids;
geeignete Beispiele hierfür sind α-Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler.
[0048] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird.
[0049] Die Kuppler enthalten üblicherweise einen Ballastrest, um eine Diffusion innerhalb
des Materials, d.h. sowohl innerhalb einer Schicht oder von Schicht zu Schicht, unmöglich
zu machen. Anstelle von Kupplern mit einem Ballastrest können auch hochmolekulare
Kuppler eingesetzt werden.
[0050] Geeignete Farbkuppler bzw. Literaturstellen, in denen solche beschrieben sind, finden
sich in Research Disclosure 17 643 (1978), Kapitel VII.
[0051] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569,
DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33
40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden
in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern
hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
[0052] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogindemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittels
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0053] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742 beschrieben.
[0054] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-O 043
037 beschrieben.
[0055] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden.
[0056] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-28
35 856, EP-A-O 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-O 130 115, US-A-4 291 113.
[0057] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizenpolymeren
erfolgen.
[0058] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester,
Citronensäureester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester, Alkohole,
Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
[0059] Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat,
Decylphthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethylhexyldiphenylphosphat,
Tricyclohexylphosphat, Tri-2-ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethylphosphat,
Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphenylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat,
2-Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol,
2,4-Di-tert.-amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Isostearyllactat, Trioctylcitrat,
N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-tert.-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diisopropylnaphthalin.
[0060] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
D
Min-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes
enthalten.
[0061] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem
Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe
eines Films verbessern, Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen
unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A-3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A-3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen
(JP-A-2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen
(US-A-4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).
[0062] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps)
und ultraviolettabsorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.
[0063] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe,
Styrylfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe. Von diesen
Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
[0064] Geeignete Weißtöner sind z.B. in Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel
V, in US-A-2 632 701, 3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763 beschrieben.
[0065] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte
Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während
der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch
inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten, z.B. als Mattierungsmittel
oder als Abstandshalter (DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure 17 643,
(Dez. 1978), Kapitel XVI).
[0066] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich
von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad
aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete Polymere
sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
[0067] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur
Verringerung des Farbschleiers (Research Disclosure 17 643/1978, Kapitel VII) können
den folgenden chemischen Stoffklasen angehören: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane, 5-Hydroxycumarane,
Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte Phenole, Gallussäurederivate,
Methylendioxybenzole, Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Derivate mit veresterten
oder verätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
[0068] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur als auch eine
sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A-4 268
593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung (Verschlechterung
bzw. Abbau) von gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit
und Licht. Um die Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. den Abbau) von purpurroten
Farbbildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. Abbau) als
Folge der Einwirkung von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81)
und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder -monoether substiutiert sind (JP-A-89
835/80) besonders wirksam.
[0069] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln
gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z.B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und ähnliche Ketonverbindungen,
Bis-(2-chlorethylharnstoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die reaktives Halogen enthalten (US-A-3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und
GB-A-1 167 207) Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-diacryloylhexahydro-1,3,5-triazin
und andere Verbindungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-3 635 718,
US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxymethylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen
(US-A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-3 103 437); Aziridinverbindungen
(US-A-3 017 280 und US-A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-2 725
295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22
25 230 und DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A-24 08 814); Verbindungen
mit einer Phosphor-Halogen-Bindung (JP-A-113 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A-43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A-4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen
(US-A-4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-110 762/81), Formamidiniumsalze
(EP-A-0 162 308), Verbindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A-4 052
373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537), Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321
313 und US-A-3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate,
wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan; und anorganische Härter, wie Chromalaun und
Zirkonsulfat.
[0070] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, daß das Härtungsmittel
der Gießlösung für die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die zu
härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel
enthält.
[0071] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel
sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern
werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar
nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die
Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt.
Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke bei
der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).
[0072] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu reagieren
vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine unter Ausbildung von
Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
[0073] Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle Schichten innerhalb eines Schichtverbandes
in gleicher Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt wirkende, nicht
diffundierende, niedermolekulare und hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen
Schichten, z.B. die Schutzschicht besonders stark vernetzen. Dies ist wichtig, wenn
man die Silberhalogenid-Schicht wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet und
mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften verbessern muß (EP-A 0 114 699).
[0074] Die erfindungsgemäßen farbfotografischen Materialien werden üblicherweise durch Entwickeln,
Bleichen, Fixieren und Wässern oder Stabilisieren ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet,
wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammengefaßt sein können,
Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden,
die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zu
Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom
p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
1-(N-Ethyl-N-methansulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin
und 1-(N-Ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc.
73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons,
New York, Seite 545 ff. beschrieben.
[0075] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.
[0076] Üblicherweise wird das Material nach der Farbentwicklung gebleicht und fixiert. Als
Bleichmittel können z.B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide,
Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind
Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. von Ethylendiamintetraessigsäure,
Propylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren
und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate
und Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid.
[0077] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung
ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr besteht.
[0078] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das
keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
[0079] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Formaldehydzusatz
auch die Funktion eines Schlußbades.
[0080] Das erfindungsgemäße farbfotografische Material kann auch einer Umkehrentwicklung
unterworfen werden. Dabei gehen der Farbentwicklung eine Erstentwicklung mit einem
Entwickler, der mit den Kupplern keinen Farbstoff bildet, und eine diffuse Zweitbelichtung
oder eine chemische Verschleierung voraus. In diesem Fall ist es zweckmäßig, als Silberhalogenidemulsion
für die farbkupplerfreie Schicht benachbart zu wenigstens einer farbgebenden Silberhalogenidemulsionsschicht
eine solche zu wählen, deren Empfindlichkeit größer, insbesondere um 0,6 bis 2,5 log
H-Einheiten größer ist als die Empfindlichkeit der farbgebenden Schicht.
[0081] Vorzugsweise handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Material jedoch um ein negativ
zu verarbeitendes Material.
Beispiele
[0082] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, welches für einen Schnellverarbeitungsprozeß
geeignet ist, wurde hergestellt, indem auf ein beiseitig mit Polyethylen beschichtetes
Papier die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden.
Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden
die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben.
Beispiel 1
Schichtaufbau 1
1. Schicht (Substratschicht)
2. Schicht (blauempfindliche Schicht)
[0084] blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid,
mittlerer Korndurchmesser 0,78 µm) aus 0,50 g AgNO₃ mit
| 1,38 g |
Gelatine |
| 0,60 g |
Gelbkuppler Y-1 |
| 0,48 g |
Trikresylphosphat (TKP) |
3. Schicht (Zwischenschicht)
[0085]
| 1,18 g |
Gelatine |
| 0,08 g |
2,5-Dioctylhydrochinon |
| 0,08 g |
Dibutylphthalat (DBP) |
4. Schicht (grünempfindliche Schicht)
[0086] grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid,
mittlerer Korndurchmesser 0,37 µm) aus 0,40 g AgNO₃ mit
| 1,02 g |
Gelatine |
| 0,37 g |
Purpurkuppler M-1 |
| 0,40 g |
DBP |
5. Schicht (Zwischenschicht)
[0087]

6. Schicht (rotempfindliche Schicht)
[0088] rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid,
mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm) aus 0,28 g AgNO₃ mit
| 0,84 g |
Gelatine |
| 0,39 g |
Blaugrünkuppler C-1 |
| 0,39 g |
TKP |
7. Schicht (UV-Schutzschicht)
[0089]
| 0,65 g |
Gelatine |
| 0,21 g |
UV-Absorber wie in 5. Schicht |
| 0,11 g |
TKP |
8. Schicht (Schutzschicht)
[0090]

Beispiel 2 (Vergleich)
[0091] Es wurde ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das sich vom Beispiel
1 dadurch unterscheidet, daß Schicht 5
und zusätzlich
enthält.
Beispiel 3 (Vergleich)
[0092] Es wurde ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das sich von Beispiel
1 dadurch unterscheidet, daß die rotempfindliche Emulsion in Schicht 6 zusätzlich
mit GS 1 (50 µmol/mol Ag) grünsensibilisiert wurde.
Beispiel 4 (Erfindung)
[0093] Es wurde ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das sich vom im
Beispiel 1 beschriebenen dadurch unterscheidet, daß die Schicht 5 eine zusätzliche
grünempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer
Korndurchmesser 0,14 µm) aus 0,28 AgNO₃ enthält, die mit 30 mg GS 1/100 g AgNO₃ sensibilisiert
war.
[0094] Von diesem Material wurde ein grünbelichteter Farbauszugskeil angefertigt und im
angegebenen Prozeß verarbeitet.
[0095] Die Vergleichsproben von Beispiel 1 und 2 entwickeln im Purpur 17 sichtbare Stufen,
das Material nach Beispiel 3 15 sichtbare Stufen und das Material gemäß der Erfindung
21 sichtbare Stufen. Demnach hat das Material gemäß der Erfindung einen erweiterten
Gradationsumfang und eine bessere Differenzierung bei hohen Purpurdichten als die
Vergleichsproben nach Beispielen 1 bis 3 und eine größere Farbreinheit bei hohen Dichten
als die Vergleichsprobe nach Beispiel 3.
[0096] Vergleichsprobe und Material gemäß der Erfindung wurden mit einem Farbnegativ (Bildmotiv)
belichtet und im angegebenen Prozeß verarbeitet. Das Material gemäß der Erfindung
zeigt eine signifikant bessere Durchzeichnung im Bereich hoher Rot-Dichten als die
Vergleichsproben der Beispiele 1 bis 3 sowie eine geringere Farbverfälschung bei hohen
Purpurdichten als die Vergleichsprobe nach Beispiel 3.
Beispiel 5 (Erfindung)
[0097] Es wurde ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das sich vom im
Beispiel 1 beschriebenen dadurch unterscheidet, daß die Schicht 5 eine zusätzliche
rotempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer
Korndurchmesser 0,14 µm) aus 0,28 g AgNO₃ enthält, die mit 20 mg RS1/100 g AgNO₃ sensibilisiert
war.
[0098] Von diesem Material wurde ein rotbelichteter Farbauszugskeil angefertigt und im angegebenen
Prozeß verarbeitet.
[0099] Die Vergleichsprobe von Beispiel 1 entwickelt im Blaugrün 14, die Vergleichsprobe
von Beispiel 2 15 und die Vergleichsprobe von Beispiel 3 14 sichtbare Stufen, das
Material gemäß der Erfindung entwickelt im Blaugrün 20 sichtbare Stufen. Demnach hat
das Material gemäß der Erfindung einen erweiterten Gradationsumfang und eine bessere
Differenzierung bei hohen Farbdichten als die Vergleichsproben aus den Beispielen
1 bis 3. Das erfindungsgemäße Material zeigt im Gegensatz zur Vergleichsprobe von
Beispiel 2 im linearen Gradationsbereich keine erkennbare Farbverschiebung von Blaugrün
nach Blau.
[0100] Vergleichsprobe und Material gemäß der Erfindung wurden mit einem Farbnegativ (Bildmotiv)
belichtet und im angegebenen Prozeß verarbeitet. Das Material gemäß der Erfindung
zeigt eine signifikant bessere Durchzeichnung im Bereich hoher Grün-Dichten als die
Vergleichsprobe aus Beispiel 2 und keine Blauverschiebung der Grüntöne.
Beispiel 6 (Erfindung)
[0101] Es wurde ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das sich von der
im Beispiel 1 beschriebenen Vergleichsprobe dadurch unterscheidet, daß die Schicht
5 eine zusätzliche rot- und grünempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid,
0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,14 µm) aus 0,28 g AgNO₃ enthält, die
mit 30 mg GS1/100 g AgNO₃ sowie 20 mg RS1/100 g AgNO₃ sensibilisiert war.
[0102] Von diesem Material wurde ein rotbelichteter und ein grünbelichteter Farbauszugskeil
angefertigt und im angegebenen Prozeß verarbeitet.
[0103] Die Vergleichsprobe von Beispiel 2 entwickelt im Blaugrün 15, im Purpur 17 sichtbare
Stufen, die Vergleichsprobe von Beispiel 3 entwickelt im Blaugrün 14, im Purpur 15
sichtbare Stufen, das Material gemäß der Erfindung entwickelt im Blaugrün 20 und im
Purpur 21 sichtbare Stufen. Demnach hat das Material gemäß der Erfindung einen erweiterten
Gradationsumfang und eine bessere Differenzierung bei hohen Purpur- und Blaugründichten
bei gleichzeitig größerer Farbreinheit im linearen Gradationsbereich als die Vergleichsprobe
von Beispiel 2 und eine größere Farbreinheit bei hohen Purpurdichten als die Vergleichsprobe
von Beispiel 3.
[0104] Vergleichsprobe und Material gemäß der Erfindung wurden mit einem Farbnegativ (Bildmotiv)
belichtet und im angegebenen Prozeß verarbeitet. Das Material gemäß der Erfindung
zeigt im Bereich hoher Dichten eine signifikant bessere Durchzeichnung bei gleichzeitig
größerer Farbreinheit im Rot, Grün und Blau sowie Purpur und Blaugrün als die Vergleichsproben
von Beispiel 2 und 3.
Beispiel 7 (Erfindung)
[0105] Es wurde ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das sich von der
im Beispiel 1 beschriebenen Vergleichsprobe dadurch unterscheidet, daß die Schicht
3 eine zusätzliche rot-, blau- und grünempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5
Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm) aus 0,28 g AgNO₃
enthält, die mit 10 mg GS 1/100 g AgNO₃ sowie 5 mg RS 1 und 65 mg BS 1/100 g AgNO₃
sensibilisiert war und, daß die Schicht 5 eine zusätzliche rot-, blau- und grünempfindliche
Silberhalogenidemulsion(99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser
0,35 µm) aus 0,28 g AgNO₃ enthält, die mit 20 mg GS 1/100 g AgNO₃ sowie 70 mg BS 1
und 15 mg RS 1/100 g AgNO₃ sensibilisiert war.
[0106] Von diesem Material wurde ein rotbelichteter, ein grünbelichteter und ein blaubelichteter
Farbauszugskeil angefertigt und im angegebenen Prozess verarbeitet.
[0107] Die Vergleichsprobe von Beispiel 1 entwickelt im Gelb 15, im Purpur 17 und im Blaugrün
14 sichtbare Stufen, die Vergleichsprobe von Beispiel 2 entwickelt im Gelb 15 im Purpur
17 und im Blaugrün 15 sichtbare Stufen, die Vergleichsprobe von Beispiel 3 entwickelt
im Gelb 15, im Purpur 20 und im Blaugrün 14 sichtbare Stufen, das Material gemäß der
Erfindung entwickelt im Gelb 22, im Purpur 21 und im Blaugrün 20 sichtbare Stufen.
Demnach hat das Material gemäß der Erfindung einen erweiterten Gradationsumfang und
eine bessere Differenzierung bei hohen Purpur-, Blaugrün- und Gelb-Farbdichten als
die Vergleichsproben von Beispiel 1, 2 und 3 ohne Beeinträchtigung der Graubalance.
Vergleichsprobe und Material gemäß der Erfindung wurden mit einem Farbnegativ (Bildmotiv)
belichtet und im angegebenen Prozess verarbeitet. Das Material gemäß der Erfindung
zeigt im Bereich hoher Dichten eine signifikant bessere Durchzeichnung im Rot, Grün
und Blau sowie im Gelb, Purpur und Blaugrün bei gleichzeitig größerer Farbreinheit
als die Vergleichsproben der Beispiele 1, 2 oder 3.

a) Farbentwickler - 45 s - 35°C
[0108]
| Triethanolamin |
9,0 g/l |
| NN-Diethylhydroxylamin |
4,0 g/l |
| Diethylenglykol |
0,05 g/l |
| 3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-methansulfonamidoethyl-anilin-sulfat |
5,0 g/l |
| Kaliumsulfit |
0,2 g/l |
| Triethylenglykol |
0,05 g/l |
| Kaliumcarbonat |
22 g/l |
| Kaliumhydroxid |
0,4 g/l |
| Ethylendiamintetraessigsäure di-Na-Salz |
2,2 g/l |
| Kaliumchlorid |
2,5 g/l |
| 1,2-Dihydroxybenzol-3,4,6-trisulfonsäure-trinatriumsalz |
0,3 g/l |
| auffüllen mit Wasser auf 1.000 ml; pH 10,0 |
b) Bleichfixierbad - 45 s - 35°C
[0109]
| Ammoniumthiosulfat |
75 g/l |
| Natriumhydrogensulfit |
13,5 g/l |
| Ammoniumacetat |
2,0 g/l |
| Ethylendiamintetraessigsäure (Eisen-Ammonium-Salz) |
57 g/l |
| Ammoniak 25 gew.-%ig |
9,5 g/l |
| Essigsäure |
9,0 g/l |
| auffüllen mit Wasser auf 1.000 ml; pH 5,5 |
c) Wässern - 2 min - 33°C
Beispiel 8 (Vergleich)
[0110] Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier wurde mit folgenden
Schichten versehen. Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m².
1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KNO₃- und Chromalaunzusatz
2. Eine Haftschicht aus 320 mg Gelatine
3. Eine blauempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (2 Mol-% Chlorid) aus
450 mg AgNO₃ mit 1.600 mg Gelatine, 1,0 mmol Gelbkuppler Y-2, 27,7 mg 2,5-Dioctylhydrochinon
und 650 mg Trikresylphosphat
4. Eine Zwischenschicht aus 1.200 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100
mg Trikresylphosphat
5. Eine grünempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus
530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine, 0,625 mmol Purpurkuppler M-1, 43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon,
343 mg Dibutylphthalat und 43 mg Trikresylphosphat
6. 1. UV-Schicht aus 1.550 mg Gelatine, 500 mg UV-Absorber gemäß Beispiel 1, 5. Schicht,
80 mg Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphosphat
7. Eine rotempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 Mol-% Chlorid) aus
400 mg AgNO₃ mit 1,470 mg Gelatine, 0,780 mmol Blaugrünkuppler C-1, 285 mg Dibutylphthalat
und 122 mg Trikresylphosphat
8. 2. UV-Schicht aus 400 mg Gelatine, 134 mg UV-Absorber gemäß Beispiel 1, 5. Schicht
und 240 mg Trikresylphosphat
9. Eine Schutzschicht aus 1.200 mg Gelatine und 400 mg Härtungsmittel der Formel

Beispiel 9 (Erfindung)
[0111] Es wurde ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das sich von der
im Beispiel 8 beschriebenen Vergleichsprobe dadurch unterscheidet, daß die 6. Schicht
eine zusätzliche rot- und grünempfindliche Silberhalogenidemulsion (Silberbromidchloridemulsion
mit 20 Mol-% Chlorid) aus 0,40 g AgNO₃ enthält, die mit 25 mg GS 1/100 gAgNO₃ sowie
18 mg RS 1/100 g AgNO₃ sensibilisiert war.
[0112] Von diesem Material wurde ein rot- und ein grünbelichteter Farbauszugskeil angefertigt
und im angegebenen Prozess verarbeitet.
[0113] Die Vergleichsprobe aus Beispiel 8 entwickelt im Blaugrün 17 und im Purpur 16 sichtbare
Stufen, das Material gemäß der Erfindung entwickelt im Blaugrün 20 und im Purpur 20
sichtbare Stufen. Demnach hat das Material gemäß der Erfindung einen erweiterten Gradationsumfang
und eine bessere Differenzierung bei hohen Purpur- und Blaugrün-Farbdichten als die
Vergleichsprobe in Beispiel 8.
[0114] Vergleichsprobe und Material gemäß der Erfindung wurden mit einem Farbnegativ (Bildmotiv)
belichtet und im angegebenen Prozess verarbeitet. Das Material gemäß der Erfindung
zeigt im Bereich hoher Dichten eine signifikant bessere Durchzeichnung im Rot, Grün
und Blau sowie Purpur und Blaugrün als die Vergleichsprobe in Beispiel 8.
| Farbentwickler |
33°C |
3,5 Minuten |
| Bleichfixierbad |
33°C |
1,5 Minuten |
| Wässerung |
33°C |
3,0 Minuten |
[0115] Die Verarbeitungsbäder wurden nach den folgenden Ansatzrezepten hergestellt:
Entwickler
[0116]
| 900 ml |
Wasser |
| 15 ml |
Benzylalkohol |
| 15 ml |
Ethylenglykol |
| 3 g |
Hydroxylaminsulfat |
| 4,5 g |
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-(β-methansulfonamidoethyl)-anilinsulfat |
| 32 g |
Kaliumcarbonat sicc. |
| 2 g |
Kaliumsulfit sicc. |
| 0,6 g |
Kaliumbomid |
| 1 g |
Dinatriumsalz der 1-Hydroxyethylidin-1,1-diphosphonsäure |
| mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 10,2 einstellen. |
Bleichfixierbad
[0117]
| 700 ml |
Wasser |
| 35 ml |
Ammoniaklösung (28 gew.-%ig) |
| 30 g |
Ethylendiamin-N,N,N',N'-tetraessigsäure |
| 15 g |
Natriumsulfit sicc. |
| 100 g |
Ammoniumthiosulfat sicc. |
| 60 g |
Natrium-(ethylendiamintetraacetat)-eisen-(III-komplex |
| mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 7 einstellen. |